US-Präsident Donald Trump hat seinen regelmäßigen Botschaften über den Kurznachrichtendienst Twitter als Schlüssel für seinen Erfolg im Präsidentschaftswahlkampf verteidigt. Mit seinen Kurzbotschaften könne er eine unfaire Medienberichterstattung umgehen, sagte Trump laut Transkript in der Aufzeichnung eines Auftritts im Sender „Fox“.
„Zu twittern ist wie eine Schreibmaschine – wenn ich sie rausschicke, bringen Sie es sofort in Ihrer Show“, sagte Trump. Ohne seine Aktivitäten in sozialen Medien hätte er es wahrscheinlich nicht bis ins Weiße Haus gebracht. Seine Konten bei Facebook und sein Twitter-Account seien „enorme Plattformen“. „Wenn jemand etwas über mich sagt, kann ich – bing, bing, bing – mich darum kümmern“, sagte der US-Präsident.
Trump nutzt die sozialen Medien so stark wie kaum ein anderer Politiker, er greift meist schon in den frühen Morgenstunden zum Smartphone. An manchen Tagen verschickt er mehr als ein Dutzend Kurznachrichten. Mehr als 40 Millionen Menschen folgen ihm auf Twitter. Die Kurzbotschaften reichen von politischen Kommentaren bis hin zu persönlichen Beleidigungen.
In der Nacht zum Sonntag etwa lobt er sich wieder einmal selbst: Keine andere Regierung, behauptet er via Twitter, habe in den ersten neun Monaten ihrer Amtszeit so viel bewegt wie er:
Trumps Tweets, hatte sein inzwischen zurückgetretener Sprecher Sean Spicer einmal gesagt, seien „als offizielle Äußerungen des Präsidenten der USA anzusehen“. Sie können erhebliche Auswirkungen haben, ob er sich nun über die Handelsbilanz mit Deutschland beschwert, seinen Einreisestopp für Reisende aus einigen muslimischen Ländern verteidigt oder den entlassenen FBI-Chef kritisiert. Was unlängst die Diskussion entfacht hat, wie von offizieller Seite mit den Botschaften umzugehen ist: Muss alles, was über das Konto @POTUS verschickt wird, im Nationalarchiv gespeichert werden? Und was ist mit den Äußerungen auf @realDonaldTrump?
Der demokratische Abgeordnete Mike Quigley hat einen entsprechenden Gesetzesentwurf im Repräsentantenhaus eingebracht. Anlass war der seltsam kryptische und offensichtlich verunglückte „Covfefe“-Tweet des US-Präsidenten vom 31. Mai – der nach neun Stunden gelöscht wurde. Und das geht bei „offiziellen Äußerungen“ des Staatschefs natürlich gar nicht.
Ein Segen für Twitter
Trumps Tweets sind ein Segen für das kriselnde soziale Netzwerk, seine kontroversen Botschaften entfalten enorme Reichweite, werden von Nachrichtenagenturen und Medienhäusern auf der ganzen Welt aufgegriffen und verbreitet. Das steigert die Bekanntheit von Twitter.
Experten schätzen, dass allein wegen Trump eine Menge neue Nutzer auf die Plattform gespült wurden: Allein die Hälfte des für das Frühjahr 2017 verzeichneten Nutzerwachstums soll auf ihn zurückgehen. Während seines Wahlkampfs hatte Trump bereits rund 17 Millionen Follower, heute sind es mehr als doppelt so viele.
Analysten meinen, dass sich Trumps Tweets auch wirtschaftlich für das soziale Netzwerk auszahlen. James Cakmak, Analyst bei der US-Investmentgesellschaft Monness Crespi Hardt, schätzt den Wert von Trump für Twitter auf zwei Milliarden Dollar – fast ein Fünftel des gesamten Firmenwerts. „Es gibt keine bessere Werbung für Twitter als den Präsidenten der USA“, sagte Cakmak der Nachrichtenagentur Bloomberg.
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US-Präsident auf Twitter: Sicherheitsrisiko @realDonaldTrump
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