Nur einen Tag nach seiner Amtseinführung waren Hunderttausende in den USA gegen Donald Trump auf die Straße gegangen. Kein Wunder, dass das dem neuen Präsidenten nicht schmeckte. Seinen Pressesprecher ließ er Medien bepöbeln, die berichtet hatten, dass an der Vereidigung des Republikaners in Washington vergleichsweise wenig Menschen teilgenommen hatten – weniger als bei den darauffolgenden Protesten an gleicher Stelle. Man werde Medien künftig „zur Rechenschaft ziehen“.

Am Sonntag äußerte sich Trump selbst zu den Demonstrationen. Auf Twitter schrieb er, er habe sie verfolgt, allerdings habe es doch vor Kurzem eine Wahl gegeben. „Warum haben diese Leute nicht gewählt?“, fragte Trump.

Das nicht nur pikant, weil Trump US-weit insgesamt weniger Stimmen als seine Konkurrentin Hillary Clinton sammeln und nur dank der Besonderheiten des amerikanischen Wahlsystems gewinnen konnte.

Vor allem aber erweckte Trump mit seinem Tweet den Eindruck, als halte er Demonstrationen nach einer erfolgten Wahl grundsätzlich für sinnlos. Etwa eine Stunde später versuchte er, diesen Eindruck wieder abzuschwächen. „Friedlicher Protest ist ein Markenzeichen unserer Demokratie. Auch wenn ich nicht immer einverstanden bin, akzeptiere ich das Recht der Menschen, ihren Ansichten Ausdruck zu verleihen“, schob Trump hinterher.

Zum Auftreten zahlreicher Berühmtheiten auf den Demos hatte er zuvor geschrieben: „Promis schaden der Sache sehr.“ Allein in verschiedenen Städten der USA hatte sich am Samstag eine siebenstellige Zahl von Menschen zum friedlichen Anti-Trump-Protest versammelt. Auch in Städten außerhalb der USA kamen Demonstranten zu Kundgebungen zusammen.

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