Türkische Behörden haben im vergangenen Jahr etwa 75.200 Menschen wegen angeblicher Terrorverbindungen festgenommen. Das geht aus einem vom Innenministerium veröffentlichten Bericht hervor. Rund 52.000 seien wegen Kontakten zu der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen inhaftiert worden. Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich.
Insgesamt wurden seit dem Umsturzversuch vor zweieinhalb Jahren nach offiziellen Zahlen vom November rund 218.000 Menschen wegen angeblicher Verbindungen zu den Putschisten festgenommen. 31.000 von ihnen wurden demnach verurteilt oder sitzen noch in Untersuchungshaft.
Erst am Montagmorgen hatte die Staatsanwaltschaft Ankara wieder 60 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben. Der staatlichen Agentur Anadolu zufolge waren bis zum Mittag (Ortszeit) 31 der Gesuchten in Haft.
Es handele sich ausnahmslos um aktive Mitglieder der Luftwaffe, darunter mindestens sechs höherrangige Offiziere, berichtet die Nachrichtenagentur DHA. Die türkische Regierung konzentriert seit dem Putschversuch viele der kontinuierlich fortgesetzten Festnahmen und Entlassungen auf Polizei und Militär.
Verteidigungsminister Hulusi Akar hatte Anfang November gesagt, dass allein beim Militär mehr als 15.000 Menschen wegen angeblicher Verbindungen zu den Putschisten des Amtes enthoben worden seien, darunter 150 Generäle und Admiräle. Die international kritisierten Maßnahmen treffen aber auch Akademiker, Menschenrechtler und Journalisten.
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