In der Türkei ist der Herausgeber der Oppositionszeitung „Cumhuriyet“ festgenommen worden. Akin Atalay sei am Freitag aus Deutschland kommend am Atatürk-Flughafen von Istanbul festgenommen worden, schreibt die Zeitung auf ihrer Homepage. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu bestätigte den Bericht.

Die türkische Staatsführung geht seit dem gescheiterten Putschversuch Mitte Juli massiv gegen oppositionelle Medien vor und ließ vergangene Woche neun Mitarbeiter der Zeitung wegen „terroristischer Aktivitäten“ inhaftieren.

Die Staatsanwaltschaft wirft „Cumhuriyet“ vor, in ihrer Berichterstattung den gescheiterten Militärputsch Mitte Juli „legitimiert“ und Straftaten zugunsten der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen begangen zu haben. Gülen wird von der türkischen Regierung für den Putschversuch verantwortlich gemacht.

Der frühere „Cumhuriyet“-Chefredakteur Can Dündar wurde im Mai nach der Veröffentlichung eines Artikels über Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien zu fünf Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Im Februar wurde er bis zum Berufungsverfahren auf freien Fuß gesetzt. Im Juli verließ Dündar die Türkei und lebt seither in Deutschland.

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