Tag 164 seit Kriegsbeginn: Der britische Geheimdienst erwartet schwerste Gefechte am AKW Saporischschja. Selenskyj fordert neue Sanktionen. Alle Infos im Newsblog.Russische Besatzungsverwaltung in Cherson meldet Tod von Mitglied19.10 Uhr: Im südukrainischen Gebiet Cherson ist Angaben der russischen Besatzungsverwaltung zufolge eines ihrer Mitglieder nach einem Anschlag gestorben. Der stellvertretende Leiter der von den Russen in der Stadt Nowa Kachowka eingesetzten Verwaltung, Witalij Gura, sei seinen Verletzungen erlegen, schrieb die prorussische Politikerin Jekaterina Gubarewa am Samstag auf Telegram. Auch die staatliche russische Nachrichenagentur Ria Nowosti meldete Guras Tod. Demnach soll er früher am Tag in der Nähe seines Hauses von Unbekannten mit einer Schusswaffe angegriffen worden sein.Zweiter ukrainischer Getreidefrachter in Istanbul eingetroffen17.15 Uhr: Ein Schiff mit 33 000 Tonnen Mais aus der Ukraine ist am Samstag zur Inspektion in Istanbul eingetroffen. Dies teilte das türkische Verteidigungsministerium auf Twitter mit. Es ist der zweite Getreidefrachter, seit unter Vermittlung der Türkei ein internationales Abkommen über ukrainische Ausfuhren über das Schwarze Meer erzielt wurde. Zwei weitere Schiffe werden in Kürze erwartet.Nach Angriffen auf AKW Saporischschja: Reaktor heruntergefahren15.48 Uhr: Nach Angriffen auf das Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine ist nach Angaben des staatlichen ukrainischen Betreibers einer der Atomreaktoren heruntergefahren worden. Durch die Luftangriffe sei das „Notfallschutzsystem“ ausgelöst und der Reaktor ausgeschaltet worden, teilte Energoatom am Samstag im Onlinedienst Telegram. Für die Angriffe am Freitag machen sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich.Nach Angaben von Energoatom haben die Bombardements ein „Hilfsgebäude“ und eine Stick- und Sauerstoffstation „schwer beschädigt“. Es bestehe weiterhin die Gefahr radioaktiver Strahlung sowie ein erhöhtes Brandrisiko, erklärte der Betreiber. Das ukrainische Personal arbeite aber und das Kraftwerk produziere trotzdem weiterhin Strom.Ukraine-Chefin von Amnesty International tritt nach umstrittenem Bericht zurück14.12 Uhr: Oksana Pokaltschuk wirft der Menschenrechtsorganisation die Übernahme von Kreml-Propaganda vor. Nun zieht sie Konsequenzen. Lesen Sie hier mehr dazu.Separatistenführer auf Intensivstation – Wurde er vergiftet?14 Uhr: Wolodymyr Saldo führt die Militärverwaltung im besetzten Cherson an. Nun liegt er im Koma. Hier lesen Sie mehr.Britischer Geheimdienst: Lange russische Konvois ziehen in den Süden10.26 Uhr: Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine tritt nach britischen Informationen in eine neue Phase ein. Das britische Verteidigungsministerium rechnet damit, dass sich die schwersten Gefechte auf eine knapp 350 Kilometer lange Frontlinie verlagern, die sich südwestlich nahe Saporischschja bis nach Cherson erstreckt und damit parallel zum Fluss Dnepr verläuft. Das teilte das Ministerium am Samstagmorgen in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit.In Saporischschja befindet sich ein von Russland besetztes ukrainisches Atomkraftwerk, das leistungsstärkste in Europa. Cherson ist über eine strategisch wichtige Zugstrecke mit der besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbunden.In Erwartung der ukrainischen Gegenoffensive oder vorbereitend für einen möglichen Angriff versammelten sich die russischen Streitkräfte mit ziemlicher Sicherheit im Süden der Ukraine, schrieben die Briten. Lange russische Militärkonvois bewegten sich weiterhin weg von der ukrainischen Donbass-Region in Richtung Südwesten. Militärische Ausrüstung soll auch aus den russisch besetzten Gebieten Melitopol, Berdiansk und Mariupol sowie über das russische Festland über die Kertsch-Brücke auf die Krim gebracht worden sein.Ukrainischer Verteidigungswall im Donbass gerät unter Druck8 Uhr: Die russischen Truppen attackieren nach Angaben aus Kiew mit aller Härte Bachmut, einen Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Donbass. „Der Feind führt einen Angriff auf Bachmut durch, die Kämpfe halten an“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Samstag mit. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets. Unabhängig können die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden.Seit der Eroberung des Gebiets Luhansk konzentrieren sich die russischen Offensivbemühungen in der Ostukraine auf das benachbarte Gebiet Donezk. Schrittweise konnten die russischen Invasoren in den letzten Wochen die ukrainischen Verteidiger zurückdrängen. Sie kontrollieren inzwischen etwa 60 Prozent des Territoriums. Das Hauptquartier der ukrainischen Truppen im Donbass befindet sich im Ballungsraum Slowjansk – Kramatorsk, wo vor dem Krieg gut eine halbe Million Menschen lebten. Von Osten her ist dieser Raum durch die Festungslinie Siwersk – Soledar – Bachmut gesichert.Diese gerät nun an mehreren Stellen ins Wanken. Russische Truppen stehen auch vor Siwersk und Soledar. Die schwersten Gefechte laufen aber derzeit um den Verkehrsknotenpunkt Bachmut, den die Russen mit Artillerie und Panzern beschießen.“Agiert als Geschäftspartner“: Kritik an Schröder hält an 3.43 Uhr: Die Kritik an Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) zu einer angeblichen Verhandlungsbereitschaft Russlands im Ukraine-Krieg reißt nicht ab. „Gerhard Schröder agiert nicht als Ex-Kanzler, sondern als Geschäftsmann, und so sollten wir seine Äußerungen auch interpretieren“, sagte die SPD-Vorsitzende Saskia Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. „Mit allem, was er tut und sagt, handelt er im eigenen Interesse und in dem seiner Geschäftspartner.“Schröder hatte in einem Interview mit dem „Stern“ und RTL von einer „guten Nachricht“ gesprochen: „Der Kreml will eine Verhandlungslösung“, sagte der Ex-Kanzler nach einem Besuch in Moskau. Der 78-Jährige sprach sich zudem für eine Nutzung der Gas-Pipeline Nord Stream 2 aus. Er machte dabei für die derzeit ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland über die bestehende Nord-Stream-1-Leitung vor allem den Konzern Siemens verantwortlich. Schröder ist Verwaltungsratschef der Betreiberfirma von Nord Stream 2.Freitag, 5. AugustNach Akw-Beschuss: Selenskyj fordert neue Sanktionen gegen Russland22.35 Uhr: Nach dem Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Sanktionen gegen Russlands Nuklearindustrie gefordert. „Wer nukleare Bedrohungen für andere Völker schafft, ist definitiv nicht in der Lage, Nukleartechnologie sicher einzusetzen“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Samstag. Konkret forderte er etwa Strafmaßnahmen gegen den russischen Staatskonzern Rosatom.Kiew und Moskau hatten sich am Freitag gegenseitig den Beschuss von Europas größtem Atomkraftwerk in der von Russland besetzten Stadt Enerhodar vorgeworfen. Die Ukraine warf Russlands Truppen vor, das Akw-Gelände selbst angegriffen zu haben. Selensykj sprach von einem „Akt des Terrorismus“.Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen machte ukrainische Soldaten für den Beschuss verantwortlich und teilte mit, ein Kraftwerksblock habe teilweise abgeschaltet werden müssen. Zudem sei in Enerhodar die Strom- und Wasserversorgung in einigen Bezirken ausgefallen. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. USA planen offenbar weiteres Rüstungspaket für Ukraine21.35 Uhr: Die USA wollen nach Angaben von Insidern die Ukraine mit einem weiteren militärischen Hilfspaket im Volumen von voraussichtlich einer Milliarde Dollar unterstützen. Das Paket solle Munition für Langstreckenwaffen sowie gepanzerte Sanitätsfahrzeuge umfassen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.Es beinhalte bisherigen Planungen zufolge Munition für die Raketensysteme Himars und Nasams. Die offizielle Bekanntgabe sei für Montag vorgesehen. US-Präsident Joe Biden habe das Vorhaben noch nicht unterzeichnet.Atomkraftwerk in der Ukraine wurde offenbar beschossen21.30 Uhr: Moskau und Kiew haben sich gegenseitig den Beschuss des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen. In Teilen der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liege, seien Strom- und Wasserversorgung ausgefallen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Abend mit. Zudem habe ein Block des AKW teilweise abgeschaltet werden müssen. Ein Brand auf dem Werksgelände habe gelöscht werden können. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer Seite hieß es hingegen, die Russen hätten das Gelände selbst beschossen.Infolge der russischen Angriffe sei eine Hochspannungsleitung zum benachbarten Wärmekraftwerk beschädigt worden, teilte der ukrainische staatliche Atomkonzern Enerhoatom mit. Das ukrainische Außenministerium appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich dafür einzusetzen, dass die Russen den Ukrainern die Kontrolle über das AKW zurückzugeben. Sollte ein Reaktor im Betrieb getroffen werden, seien die möglichen Folgen „gleichbedeutend mit dem Einsatz einer Atombombe“, warnte die Behörde in Kiew.Auch der britische Geheimdienst kam kürzlich zu der Einschätzung, dass Aktionen der russischen Streitkräfte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sicherheit des AKW Saporischschja gefährden.Russland spekuliert über Kürzungen der Getreideexporte15.25 Uhr: Russland, der weltgrößte Weizenexporteur, will seine Getreideausfuhren möglicherweise reduzieren. Das Landwirtschaftsministerium teilte am Freitag mit, sollte das Ernteziel für die Saison 2022/23 von 130 Millionen Tonnen nicht erreicht werden, würden die bislang geplanten Exporte von 50 Millionen Tonnen gekappt werden. Die Ernte sei derzeit wegen des kalten Frühlings, des Regens und des Mangels an Ersatzteilen für landwirtschaftliche Geräte hinter den Erwartungen zurückgeblieben.“All dies zusammengenommen birgt Risiken im Hinblick auf das Erreichen der Getreideernte von 130 Millionen Tonnen“, teilte Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew – diese Menge wurde im Mai von Präsident Wladimir Putin als Zielmarke ausgegeben. Zum Vergleich: Die bisherige Rekordernte wurde nach russischen Angaben im Jahr 2020 eingefahren und lag bei 133,5 Millionen Tonnen Getreide.“Natürlich werden wir unseren (heimischen) Markt vollständig beliefern, das wird kein Problem sein. Aber wenn die geplanten Mengen nicht erreicht werden, müssen wir unsere Pläne revidieren, 50 Millionen Tonnen zu exportieren“, sagte Patruschew. „Dies könnte sich negativ auf den globalen Getreidemarkt auswirken.“ Russland liefert Getreide nach Afrika und in den Nahen Osten. Die Regionen sind stark auf Importe angewiesen. Sie leiden seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine unter einer Knappheit, da die ukrainischen Getreideexporte blockiert waren und die Preise infolgedessen in die Höhe schnellten.EU-Staaten haben 1.000 Patienten aus Ukraine behandelt13.56 Uhr: EU-Staaten haben nach Daten der Europäischen Kommission bereits 1.000 Patienten aus ukrainischen Krankenhäusern aufgenommen, um das durch den Krieg stark geforderte Gesundheitssystem zu entlasten. „Da die Zahl der Verletzten in der Ukraine Tag für Tag steigt, kämpfen lokale Krankenhäuser darum, mit dem Andrang Schritt zu halten“, erklärte die EU-Kommission am Freitag. Um den Druck auf die örtlichen Krankenhäuser zu lindern, koordiniere die EU bereits seit dem 11. März die Verlegung von Patienten in andere europäische Länder.Insgesamt haben sich nach Angaben der EU-Kommission bereits 18 Staaten an der Hilfsaktion beteiligt. Bei den jüngsten Transfers seien zuletzt Anfang des Monats 15 Patienten nach Deutschland, vier in die Niederlande sowie je zwei nach Tschechien und Norwegen gebracht worden, teilte die Brüsseler Behörde mit.Der für das EU-Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarcic sagte, er danke allen Ländern, die in dieser kritischen Zeit ukrainische Patienten aufnähmen. Die Solidarität in der EU rette Leben, da der russische Krieg das ukrainische Gesundheitssystem an den Rand der Leistungsfähigkeit bringe.Kreml: Putin und Macron haben schon lange nicht miteinander gesprochen13.55 Uhr: Nach Angaben des Kremls haben die Präsidenten Russlands und Frankreichs seit zwei Monaten nicht mehr telefoniert, weil Frankreich für Moskau ein „unfreundlicher“ Staat sei. Gespräche seien deshalb nicht notwendig, sagte Sprecher Dmitri Peskow am Freitag vor Journalisten. Die Staatschefs Wladimir Putin und Emmanuel Macron hatten seit Jahresbeginn mehrfach miteinander gesprochen, zuletzt am 28. Mai bei einem gemeinsamen Telefonat mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.Auf die Frage, warum es nun nicht mehr zum Austausch komme, antwortete Peskow: „Nun, zunächst einmal ist Frankreich ein unfreundlicher Staat im Hinblick auf die Maßnahmen, die es in Bezug auf unser Land ergreift.“ Die beiden Präsidenten hielten die Zeit noch nicht reif für ein Gespräch, fügte er hinzu. Es sei derzeit auch nicht notwendig.Gouverneur verhänt Ausgangssperre in Mykolajiw12.55 Uhr: In der Stadt Mykolajiw nahe der Front im Süden des Landes wird im Kampf gegen Kollaborateure eine Ausgangssperre von Freitagabend bis Montagfrüh verhängt. Es seien Überprüfungen in verschiedenen Stadtteilen geplant, teilt Gouverneur Witalij Kim über Telegram mit. Er beschwichtigt, es gebe keine Anzeichen dafür, dass Mykolajiw von russischen Truppen eingekreist werde.Russland will Gefangenenaustausch nicht öffentlich besprechen11.37 Uhr: Ein möglicher Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA soll nach Angaben des Kremls nicht öffentlich diskutiert werden. „Wenn wir den Gefangenenaustausch über die Presse diskutieren, wird er nie stattfinden“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow einen Tag nach Verhängung der international scharf kritisierten Haftstrafe gegen die US-Basketballspielerin Brittney Griner. Russland hatte den USA bereits im Vorfeld der Verhandlungen vorgeworfen, „Megafon-Diplomatie“ zu betreiben.Russische Truppen haben Dorf erobert10.45 Uhr: Russische und prorussische Truppen haben einer Agenturmeldung zufolge am Rande der ostukrainischen Stadt Donezk in der Ostukraine das befestigte Dorf Pisky eingenommen. Auch in der Industriestadt Bachmut im Norden von Donezk seien Kämpfe ausgebrochen, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. Am Vortag teilte das ukrainische Militär mit, es habe zwei Angriffe der russischen Streitkräfte auf Pisky abgewehrt.Deutsche Post stellt nationales Geschäft in Russland ein9.47 Uhr: Der Logistikkonzern Deutsche Post wird sein nationales Geschäft in Russland nicht fortführen. „Wir haben diese Entscheidung vergangene Woche getroffen“, sagte Konzernchef Frank Appel in einer Telefonkonferenz zur Vorlage der Quartalszahlen am Freitag in Bonn. Finanzchefin Melanie Kreis erläuterte, dass die Entscheidung zu Wertberichtigungen im laufenden dritten Quartal führen werde. Die Größenordnung entspreche der Wertberichtigung aus dem Auftaktquartal. Damals hatten die gesunkenen Geschäftserwartungen in Russland zu Wertminderungen in Höhe von 30 Millionen Euro geführt.Die nun getroffene Entscheidung bezieht sich zunächst auf das nationale Geschäft in Russland, also Sendungen und Transporte innerhalb des Landes. Es werde nun ein Sozialplan für die von der Entscheidung betroffenen Angestellten entwickelt, hieß es am Freitag. Im Im- und Exportgeschäft bestünden noch vertragliche Verpflichtungen, sagte Appel. Vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs und den darauffolgenden Sanktionen gegen Russland erzielte die Deutsche Post ein Prozent ihres Gesamtumsatzes in Russland. Welche Firmen außerdem boykottiert werden, lesen Sie hier.London: Russische Truppen nutzen AKW als Schutzschild8.58 Uhr: Das russische Vorgehen am besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja stellt dem britischen Geheimdienst zufolge ein Sicherheitsrisiko dar. Die Maßnahmen hätten wahrscheinlich die Sicherheit des normalen Betriebs der Anlage beeinträchtigt, teilt die britische Regierung in einem Lagebericht des Geheimdienstes mit. Russland habe wahrscheinlich die weitere Umgebung des Kraftwerks, insbesondere die angrenzende Stadt Enerhodar, genutzt, um seinen Truppen die Möglichkeit zu Ruhepausen zu geben. Dabei habe das Militär auch den geschützten Status des Kernkraftwerks ausgenutzt, um das Risiko für seine Truppen und ihre Ausrüstung durch ukrainische Angriffe zu verringern. Die Streitkräfte seien zudem wohl in den an das AKW angrenzenden Gegenden im Einsatz, um ukrainisches Gebiet am Westufer des Flusses Dnipro anzugreifen.Russische Truppen greifen bei Donezk an8.53 Uhr: Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben im Gebiet Donezk eine größere Offensive gestartet. „Im Raum Donezk führt der Feind eine Angriffsoperation Richtung Bachmut und Awdijiwka durch“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Freitagmorgen mit. Mit den Gefechten versuchen die russischen Truppen demnach, sich in eine gute Ausgangsposition für die Eroberung der Städte Soledar und Bachmut zu bringen und ihre Kontrolle auf das Gebiet westlich von Donezk zu erweitern.Die Städte Soledar und Bachmut sind Teil der Verteidigungslinie östlich des Ballungsraums um die Großstädte Slowjansk und Kramatorsk. Dort lebten vor dem Krieg mehr als eine halbe Million Menschen. Es ist der letzte Großraum im Donbass, der noch von Kiewer Truppen kontrolliert wird. Die Ukraine hat das Gebiet zu einer Festung ausgebaut.Artilleriefeuer in Charkiw setzt Weizen in Brand8.47 Uhr: Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Behördenangaben am Donnerstagabend von russischer Artillerie beschossen worden. Drei Stadtteile seien Ziel der Angriffe gewesen, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow im Nachrichtenkanal Telegram. Nach ersten Erkenntnissen seien drei Menschen verletzt worden. „Ich bitte alle, in Schutzräumen zu bleiben und maximal vorsichtig zu sein!, schrieb er. Die ukrainische Armee hat russische Truppen zwar von der zweitgrößten Stadt des Landes abgedrängt; sie ist aber nicht ganz außer Reichweite der russischen Artillerie. Bildmaterial zufolge ist auch ein Weizenfeld in Brand geraten, dass sich in der Nähe von Charkiw befindet. In dem von russischen Truppen eroberten Gebiet Luhansk haben ukrainische Partisanen angeblich zwei Kollaborateure in einem Auto beschossen und verletzt. Es handele sich um den Bürgermeister der Stadt Bilowodsk und dessen Stellvertreterin, schrieb der ukrainische Gouverneur des Gebiets, Serhij Hajdaj, am Donnerstag.Lawrow: Russland bereit zu Diskussion über Austausch von Basketball-Star Griner8.25 Uhr: Russland ist nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow bereit, mit Washington über einen Gefangenenaustausch der am Donnerstag verurteilten US-Basketballspielerin Brittney Griner zu diskutieren. Moskau sei „bereit, über das Thema zu sprechen“, sagte Lawrow auf einer Pressekonferenz bei einem Besuch in Kambodscha. Allerdings müsse dafür ein direkter Kommunikationskanal zwischen den Präsidenten Wladimir Putin und Joe Biden eingehalten werden, der zwischen beiden vereinbart worden sei.Bericht: Drei weitere Frachter verlassen ukrainischen Hafen7.12 Uhr: Drei weitere Getreide-Frachter haben ukrainische Schwarzmeer-Häfen verlassen. Zwei Schiffe hätten in Tschornomorsk und eines in Odessa abgelegt, teilt das türkische Verteidigungsministerium mit. Die Frachter haben nach Angaben der Gemeinsamen Koordinierungsstelle in Istanbul, in dem russische, ukrainische, türkische und UN-Mitarbeiter zusammenarbeiten, insgesamt 58.000 Tonnen Mais geladen. Es handelt sich um die Schiffe „Navi Star“, „Rojen“ und „Polarnet“. Die Frachter sollen aus den Häfen in Tschornomorsk und Odessa auslaufen. Ein zusätzlicher Frachter soll zudem ohne Güter auf dem Weg von Istanbul zurück in die Ukraine sein.Die Transporte sind Teil des Abkommens zwischen der Ukraine und Russland zur Wiederaufnahme der Getreide-Exporte. Die Türkei und die UN hatten den Kompromiss vermittelt, in dessen Rahmen Russland seine Blockade der ukrainischen Schwarzmeer-Häfen lockert. Ein erster Getreide-Frachter war Anfang der Woche in Odessa ausgelaufen.Ukraine will Getreide-Abkommen ausweiten6.57 Uhr: Die Ukraine fordert eine Ausweitung des Abkommens für Getreide-Exporte über das Schwarze Meer auch auf andere Güter. Bei dem Abkommen gehe es um Logistik, um eine Bewegung von Schiffen im Schwarzen Meer, sagt der stellvertretende Wirtschaftsminister Taras Katschka der „Financial Times“. Was sei dabei der Unterschied zwischen Getreide und Eisenerz. Unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen (UN) hat Russland seine Seeblockade gelockert, um den Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer zu ermöglichen. Damit soll ein Nahrungsmittelmangel vor allem in ärmeren Ländern verhindert werden. Ein erster Getreide-Frachter war in dieser Woche aus dem ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa ausgelaufen. Drei weitere Frachter sollen in Kürze folgen.Ukrainische Armee muss Gebiete im Osten aufgeben3.05 Uhr: Angesichts einer russischen Offensive ist die Ukraine gezwungen, einige Gebiete im Osten des Landes aufzugeben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyj bezeichnet unter der Woche den Druck, dem seine Streitkräfte in der ostukrainischen Region Donbass ausgesetzt seien, als „Hölle“. Er spricht von heftigen Kämpfen um die Stadt Awdijiwka und das befestigte Dorf Pisky, wo Kiew in den letzten Tagen „Teilerfolge“ des russischen Gegners einräumen musste.Kanadische Regierung verteidigt Turbinen-Lieferung3 Uhr: Die kanadische Regierung hat die Lieferung der in Kanada gewarteten Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 nach Deutschland vor einem Parlamentsausschuss verteidigt. Bei einer einberufenen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses betonten Außenministerin Mélanie Joly und der Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, dass sie damit den Zusammenhalt mit den Verbündeten in Deutschland und Europa aufrechterhalten hätten. Die Regierung war wegen der Übergabe des Aggregats unter Druck geraten.Hintergrund ist die Lieferung der Turbine von Siemens Energy für die Gaspipeline Nord Stream 1, die in Kanada gewartet wurde. Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit der fehlenden Turbine, die aber Mitte Juli wieder ausgeliefert wurde. Auf dem Weg nach Russland ist sie nun aber in Mülheim an der Ruhr zwischengelagert, weil Gazprom das Fehlen von nötigen Dokumenten und Informationen zur Reparatur bemängelt. Siemens Energy weist die Vorwürfe zurück.Selenskyj kritisiert Verzögerung bei EU-Finanzhilfen0 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die verzögerte Auszahlung von EU-Finanzhilfen in Milliardenhöhe für sein Land beklagt. Diese „künstliche Verzögerung“ sei entweder ein Verbrechen oder ein Fehler, sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache. Jeden Tag erinnere er EU-Politiker daran, dass ukrainische Rentner, Flüchtlinge, Lehrer und andere nicht zu Geiseln von „Unentschlossenheit oder Bürokratie“ werden dürften.Behörden melden Raketenangriffe auf Charkiw23.20 Uhr: Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Behördenangaben am Donnerstagabend von russischer Artillerie beschossen worden. Drei Stadtteile seien Ziel der Angriffe gewesen, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow im Nachrichtenkanal Telegram. Nach ersten Erkenntnissen seien drei Menschen verletzt worden. «Ich bitte alle, in Schutzräumen zu bleiben und maximal vorsichtig zu sein!, schrieb er. Die ukrainische Armee hat russische Truppen zwar von der zweitgrößten Stadt des Landes abgedrängt; sie ist aber nicht ganz außer Reichweite der russischen Artillerie.In dem von russischen Truppen eroberten Gebiet Luhansk haben ukrainische Partisanen angeblich zwei Kollaborateure in einem Auto beschossen und verletzt. Es handele sich um den Bürgermeister der Stadt Bilowodsk und dessen Stellvertreterin, schrieb der ukrainische Gouverneur des Gebiets, Serhij Hajdaj, am Donnerstag.USA: Russland will Beweise für Raketenangriff auf Gefängnis fälschen22.11 Uhr: Die USA gehen davon aus, dass Russland den Angriff auf ein Gefängnis mit ukrainischen Kriegsgefangenen der Ukraine in die Schuhe schieben will. Man rechne damit, dass Vertreter Russlands Beweise fälschen würden, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Russland hat Experten der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes eingeladen, den Beschuss eines Gefängnisses zu untersuchen, bei über 50 Kriegsgefangene getötet wurden. Russland macht die Ukrainer für einen Raketenangriff auf das Gefängnis im Ort Olenikowa verantwortlich, der in der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region Donezk liegt.Gazprom fackelt offenbar gezielt Gas in Russland ab21.54 Uhr: Der russische Staatskonzern Gazprom fackelt offenbar einen Teil des Gases, der eigentlich nach Deutschland geliefert werden sollte, ab. Das berichtet die Zeitung „Welt“. An der Verdichterstation im russischen Portovaya bei Sankt Petersburg ist demnach Feuer zu sehen; dort befindet sich der Startpunkt der Pipeline Nord Stream 1. Zuerst hatte die finnische Nachrichtenseite „Yle“ Fotos veröffentlicht, die die lodernde Flamme zeigen soll. Die Echtheit der Aufnahmen ließ sich zunächst nicht überprüfen. „Welt“ berichtet, dass Daten der Nasa zeigten, dass seit dem Tag, an dem erstmals die Liefermengen für Deutschland gedrosselt wurden, durchgehend größere Feuer auf dem Gelände der Nord-Stream-1-Station zu sehen sind.Gazprom liefert inzwischen nur noch 20 Prozent der möglichen Kapazität nach Deutschland. Der Konzern begründet dies mit angeblich fehlenden Turbinen, die Bundesregierung hat diese Darstellung mehrmals zurückgewiesen und sieht eine politische Motivation.Die Flammen könnten dem Bericht zufolge darauf hinweisen, dass die Gas-Drosselung auch für Russland Folgen hat – wenn die nicht gelieferten Mengen offenbar nicht an andere Kunden weiterverkauft werden können, sondern verbrannt werden müssen.Nordmazedonien gibt offenbar Kampfflugzeuge an Ukraine zurück21.11 Uhr: Das Nato-Mitglied Nordmazedonien hat der Ukraine Presseberichten zufolge neben Panzern auch vier Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs Suchoi Su-25 übergeben. Das Verteidigungsministerium in Skopje wollte die Lieferung weder bestätigen noch dementieren, wie das Portal MKD am Donnerstag berichtete. Es handele sich dabei um vier Su-25, die Nordmazedonien 2001 von der Ukraine gekauft hatte. Damals gab es in dem Balkanland einen bürgerkriegsähnlichen Konflikt mit albanischen Bewaffneten. Die Erdkampfflugzeuge seien dabei mehrmals eingesetzt worden, hieß es. Seit 2003 standen sie eingemottet zum Verkauf. Nordmazedonien hat der Ukraine auch Panzer sowjetischer Bauart T-72 abgetreten.Türkei: Drei weitere Schiffe mit Getreide laufen am Freitag von Ukraine aus20.10 Uhr: Drei weitere Schiffe mit Getreidelieferungen werden nach türkischen Angaben am Freitag von der Ukraine auslaufen. Dank der „intensiven Arbeit“ des in Istanbul eingerichteten Koordinationszentrums für die Getreideexporte sei für Freitag die Abfahrt von drei Schiffen geplant, teilte am Donnerstagabend der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar laut der Nachrichtenagentur Anadolu mit.Auf Grundlage eines von der Türkei vermittelten Abkommens war am Montag erstmals seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine ein Frachtschiff mit Getreide aus ukrainisch kontrolliertem Gebiet ausgelaufen.Militärexperte: „Ein systematischer Teil der russischen Kriegsstrategie“20.05 Uhr: Die Ukraine schlägt zurück, die russischen Truppen reagieren mit grausamen Mitteln. Welches System dahintersteckt und was Putin plant, zeigt Carlo Masala in diesem Video auf.Schwere Kämpfe bei Bachmut im Osten19.49 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk gibt es weiter schwere Kämpfe. Im Osten und Süden der Nachbarstädte Bachmut und Soledar seien an acht Abschnitten russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch bei Facebook mit. Auch bei der von ukrainischen Einheiten gehaltenen Industriestadt Awdijiwka habe es an fünf Abschnitten im Norden, Osten und Süden Angriffsversuche der russischen Truppen gegeben. Alle seien abgewehrt worden. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen. Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe von Donezk.Entlang der gesamten Front seien in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw wieder ukrainische Positionen in Dutzenden Orten durch die russische Artillerie beschossen worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson sei zudem ein weiterer russischer Bodenangriff gescheitert, heißt es im Lagebericht. Darüber hinaus ist von massiven russischen Luftangriffen die Rede. So sollen Stellungen der ukrainischen Armee bei zehn verschiedenen Ortschaften bombardiert worden sein.Ukrainischer Außenminister soll trotz Krieg nach Afrika reisen19.02 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kubela wird ungeachtet des Krieges kommenden Herbst zu einer Reise nach Afrika aufbrechen und dort mehrere Staaten besuchen. Das kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj an. „Ich kann es selbst nicht machen wegen des Krieges. Ich hatte das vor dem Krieg vor und ich bin sicher, ich werde das nach dem Krieg machen“, zitiert das Präsidialamt Selenskyj bei einer Pressekonferenz für afrikanische Medien.Kiew: Amnesty-Bericht ist „Perversion“18.27 Uhr: Kiew bezeichnet den Amnesty-Bericht, wonach die ukrainischen Streitkräfte Bürger gefährden, als „unfair“ und „pervers“. Außenminister Dmytro Kuleba sagte in einem Video auf Facebook: „Bei diesem Verhalten von Amnesty International geht es nicht darum, die Wahrheit zu finden und sie der Welt mitzuteilen, sondern darum, eine falsche Gleichsetzung zu schaffen – zwischen dem Täter und dem Opfer, zwischen dem Land, das Hunderttausende von Zivilisten, Städten und Gebieten zerstört, und einem Land, das sich verzweifelt verteidigt.“Der oberste Berater des Präsidenten, Mykhailo Podolyak, forderte, dass die ukrainischen Streitkräfte alle Maßnahmen ergreifen, um die Zivilbevölkerung in sicherere Gebiete zu bringen, und unterstellte Amnesty eine Mitschuld an der Verbreitung von Desinformationen des Kremls. Er schrieb auf Twitter: „Das Einzige, was eine Bedrohung für die Ukrainer darstellt, ist die (russische) Armee von Henkern und Vergewaltigern, die in die (Ukraine) kommt, um Völkermord zu begehen.“ US-Basketballerin Griner muss in Russland neun Jahre hinter Gitter18.20 Uhr: Brittney Griner ist von einem russischen Gericht wegen Drogenschmuggels schuldig gesprochen worden. Nun hofft die US-Amerikanerin auf einen Gefangenentausch. Lesen Sie hier mehr dazu.Finnland will Visa-Regelungen für Russen verschärfen18.17 Uhr: Die finnische Regierung will die Visa-Regelungen für Menschen aus Russland verschärfen. Russischen Staatsbürgern sollen Touristenvisa nicht mehr nach den bisherigen Bestimmungen erteilt werden, wie der finnische Rundfunksender Yle am Donnerstag berichtete. Das Außenministerium in Helsinki bereite entsprechende Maßnahmen vor, die auf einem EU-Außenministertreffen Ende August besprochen werden sollten, sagte Außenminister Pekka Haavisto dem Sender. Es reiche nicht aus, wenn Finnland eine solche Entscheidung unabhängig treffe – es müsse dieselben Richtlinien im gesamten Schengenraum geben, sagte er demnach.In einer Yle-Umfrage war jüngst eine Mehrheit der Befragten dafür, die Ausstellung von Touristenvisa für russische Reisende einzustellen. Zuvor hatten sich auch mehrere Politikerinnen und Politiker für eine Verschärfung der Visa-Regeln ausgesprochen.Finnland grenzt auf 1340 Kilometern Länge an Russland. Damit hat das nordische Land unter den EU-Staaten die mit Abstand längste Grenze zu Russland. Russischen Touristen ist es nach Yle-Angaben bislang trotz des Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter möglich gewesen, per Bus oder Auto über die finnische Grenze in den Schengenraum einzureisen.Ukraine: Acht Tote bei russischem Beschuss von Bushaltestelle15.08 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf eine Bushaltestelle in der ostukrainischen Grenzstadt Torezk sind nach ukrainischen Angaben acht Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. Nach ersten Angaben sei die Haltestelle von Artilleriegeschossen getroffen worden, erklärte Gouverneur Pawlo Kyrylenko am Donnerstag. Unter den Verletzten seien auch drei Kinder.Der Gouverneur forderte die Einwohner erneut auf, die Region Donezk zu verlassen: „Ich appelliere an alle Bewohner der Region: Machen Sie sich nicht zur Zielscheibe für die Russen! Evakuieren Sie rechtzeitig!“ schrieb Kyrylenko.Nach Angaben der Stadtverwaltung von Mykolajiw im Süden der Region wurden am Donnerstag Wohnhäuser in zwei Stadtteilen durch russischen Beschuss beschädigt. Mykolajiw ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.Belarussische Truppen nehmen an russischem Großmanöver teil14.51 Uhr: Mehr als 250 Soldaten aus Belarus nehmen ab Ende August an einem großen russischen Militärmanöver teil. Zu der Übung „Wostok 2022“ („Osten 2022“) werden Soldaten einer mechanisierten Brigade des Wehrkreises West in Belarus entsandt, wie die staatliche belarussische Nachrichtenagentur Belta am Donnerstag mitteilte. Zuletzt hatten russische und belarussische Truppen Anfang des Jahres gemeinsam geübt – kurz vor Russlands Einmarsch in die Ukraine. Die „Wostok“-Manöver finden im Osten Russlands statt.Die autoritär geführte Ex-Sowjetrepublik Belarus gilt als wichtiger Verbündeter Russlands. Auch von belarussischem Gebiet aus wurden in den vergangenen Monaten Raketen auf die Ukraine abgefeuert.“Wostok“ zählt zu den größten Militärübungen Russlands. An der bislang aufwendigsten Auflage 2018 waren fast 300.000 russische Soldaten beteiligt, daneben auch mongolische und chinesische Einheiten. In diesem Jahr ist das Manöver vom 30. August bis zum 5. September auf insgesamt 13 Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten Russlands geplant. Das Manöver hänge nicht mit der Militäroperation in der Ukraine zusammen, betonte das russische Verteidigungsministerium. Die Anzahl der beteiligten russischen Soldaten an der Übung wurde noch nicht bekanntgegeben.Vereinte Nationen wollen Angriff auf Gefangenenlager untersuchen13.30 Uhr: Knapp eine Woche nach dem verheerenden Angriff auf ein Kriegsgefangenenlager in der Ostukraine hat UN-Generalsekretär António Guterres eine Untersuchung angekündigt. Die Vereinten Nationen hätten sowohl von Russland als auch von der Ukraine ein entsprechendes Gesuch erhalten, sagte Guterres in New York. Er sei „nicht dazu befugt, strafrechtliche Ermittlungen aufzunehmen“, könne jedoch eine Untersuchungsmission einleiten. Die Vorbereitungen dazu liefen.Bei dem Angriff im ostukrainischen Oleniwka wurden vor rund einer Woche Dutzende ukrainische Kriegsgefangene getötet (t-online berichtete). Der Ort liegt nahe der Stadt Donezk auf Gebiet, das von russischen Soldaten und prorussischen Kämpfern kontrolliert wird. In der Gefängnisbaracke soll nach russischen Angaben in der Nacht zum vergangenen Freitag eine Rakete eingeschlagen sein. Moskau und Kiew geben sich gegenseitig die Schuld an dem Angriff. Internationale Recherchen belasten allerdings vor allem die russische Seite. So schrieb etwa das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) kürzlich: „Das ISW geht davon aus, dass russische Truppen für die Tötung von 53 ukrainischen Kriegsgefangenen verantwortlich waren.“Russland meldet Vorstöße im Gebiet Donezk13.10 Uhr: Russlands Armee sind nach eigenen Angaben Vorstöße im schwer umkämpften Gebiet Donezk im Osten der Ukraine gelungen. Aufgrund hoher Verluste hätten sich mehrere ukrainische Brigaden von ihren Positionen bei den Orten Soledar, Awdijiwka und Bachmut zurückgezogen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.Im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs wurde die Situation um die drei Kleinstädte hingegen weiter als stabil beschrieben. „Der Feind hatte an allen genannten Abschnitten keinen Erfolg und zog sich zurück“, hieß es. Die Verteidigung von Orten wie Bachmut und Soledar ist für die ukrainische Armee strategisch wichtig: Sollten sie fallen, wäre für die russischen Truppen der Weg frei zum Ballungsraum um die Großstädte Slowjansk und Kramatorsk. Dort lebten vor dem Krieg mehr als eine halbe Million Menschen.Türkischer Getreidefrachter soll Freitag in der Ukraine ankommen13 Uhr: Am Freitag soll der türkische Massengutfrachter „Ospreys“ im Hafen von Tschornomorsk einlaufen. Es wäre die erste Ankunft eines ausländischen Frachters in einem ukrainischen Hafen seit Kriegsbegin. „Der Massengutfrachter ist auf dem Weg von den Dardanellen in der Türkei“, schrieb der Sprecher der Regionalverwaltung von Odessa, Serhij Bratschuk, auf Telegram.Amnesty International wirft Ukraine Verstöße gegen Völkerrecht vor11 Uhr: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat auch der Ukraine Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht während des militärischen Konflikts mit Russland vorgeworfen. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht kritisierte Amnesty die ukrainischen Truppen dafür, Geschützstellungen in Wohngebieten aufzubauen. Diese Praxis gefährde Zivilisten. Im Bericht heißt es weiter, dass die Ukraine in mindestens 19 Ortschaften militärische Operationen aus zivilen Einrichtungen geleitet habe. Außerdem seien mindestens fünf Militäreinrichtungen in zivilen Krankenhäusern eingerichtet worden. Zudem seien Militärbasen in mindestens 22 Schulen im Donbass und der Oblast Mykolajiw entdeckt worden. Gleichzeitig stellte die Menschenrechtsorganisation auch klar, dass die Anschuldigungen gegen das ukrainische Militär keinesfalls die wahllosen Angriffe der russischen Truppen auf zivile Einrichtungen rechtfertigten.Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hatten wir fälschlicherweise berichtet, Amnesty International werfe der Ukraine Kriegsverbrechen vor. Tatsächlich geht es um Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.EU will an Alternativrouten für Getreide festhalten4 Uhr: Die EU will trotz der Wiederaufnahme von Getreideexporten über ukrainische Schwarzmeerhäfen an ihrer Initiative für alternative Frachtrouten festhalten. Da es schwierig sein werde, die Ausfuhrmenge über die Schwarzmeerhäfen sofort wieder auf Vorkriegsniveau zu bringen, blieben andere Transportwege von entscheidender Bedeutung, erklärte ein Beamter der zuständigen EU-Kommission auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Jede exportierte Tonne zähle und indem man die Kapazität und Flexibilität des europäischen Verkehrssystems erhöhe, könne man dazu beitragen, die Nahrungsmittelversorgung in armen Partnerländern zu sichern.Sumy: Angeblich 55 Angriffe3.30 Uhr: Der Gouverneur des Gebiets Sumy, Dmytro Zhyvytskyi, vermeldet auf Telegram, 55 Angriffe russischer Truppen in der Region: Besonders betroffen seien die Gemeinden Yunakivka, Myropillia und Krasnopillia. In letzterer soll es Schäden an Häusern und an der Infrastruktur. Es werden keine Opfer gemeldet.US-Senat stimmt Nato-Beitritt von Schweden und Finnland zu1.30 Uhr: Der US-Senat hat einem Beitritt von Schweden und Finnland zur Nato fast einstimmig zugestimmt. Über die Parteigrenzen hinweg votierten am Mittwoch 95 Senatorinnen und Senatoren dafür – einer stimmte dagegen.Demokraten und Republikaner hatten sich zuvor in seltener Einigkeit deutlich für die Norderweiterung des Bündnisses ausgesprochen. Das US-Repräsentantenhaus hatte das Vorhaben im Juli mit der Verabschiedung einer Resolution unterstützt. Notwendig war allerdings nur die Zustimmung des Senats mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit.Ukrainischer Außenminister glaubt nicht an Verhandlungswillen Moskaus0.05 Uhr: Die ukrainische Führung hält Aussagen von Altkanzler Gerhard Schröder für unglaubwürdig, wonach Kremlchef Wladimir Putin zu Friedensverhandlungen bereit sei. „Es gibt nichts Zynischeres als die Behauptungen der Putin-Anhänger, dass Russland bereit ist zu Verhandlungen“, schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch auf seinem Twitter-Kanal. Die täglichen Beschüsse ukrainischen Territoriums sagten etwas anderes aus.Der ukrainische Chefdiplomat verwies auf starken Artilleriebeschuss sowie Raketenangriffe gegen Zivilobjekte. Zudem beschuldigte er das russische Militär einmal mehr schwerer Kriegsverbrechen. „Russland bleibt auf den Krieg konzentriert – alles andere ist eine Nebelwolke“, fügte Kuleba hinzu.Selenskyj kritisiert Schröders Verhalten heftig0 Uhr: Ex-Kanzler Gerhard Schröder hat Russland als „verhandlungsbereit“ bezeichnet. Wolodymyr Selenskyj kritisiert ihn dafür scharf. Mehr dazu lesen Sie hier.FDP-Generalsekretär Djir-Sarai: Schröder ist Sprachrohr Putins0 Uhr: Der Generalsekretär der FDP, Bijan Djir-Sarai, hat Altkanzler Gerhard Schröder vorgeworfen, Sprachrohr des russischen Präsidenten Wladimir Putins zu sein. Schröder lasse sich bewusst vom Kreml vorschicken, um die Position der Bundesregierung zu schwächen, sagte Djir-Sarai der „Bild“. Schröder sei „ein fester Bestandteil des Systems Putin“.Der Ex-Kanzler scheine „den Bezug zur Realität vollends verloren zu haben, er verbreitet lupenreine Kreml-Propaganda in Deutschland“, kritisierte der FDP-Generalsekretär. „Russland setzt seine Energielieferungen bewusst als Waffe gegen Europa und gegen Deutschland ein und Herr Schröder rechtfertigt diese gefährliche Strategie.“Mittwoch, 4. August 2022Generalstab: Mehrere russische Angriffe abgewehrt22.30 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk gibt es weiter schwere Kämpfe. Im Osten und Süden der Nachbarstädte Bachmut und Soledar seien an acht Abschnitten russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch bei Facebook mit. Auch bei der von ukrainischen Einheiten gehaltenen Industriestadt Awdijiwka habe es an fünf Abschnitten im Norden, Osten und Süden Angriffsversuche der russischen Truppen gegeben. Alle seien abgewehrt worden. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen. Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe von Donezk.Entlang der gesamten Front seien in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw wieder ukrainische Positionen in Dutzenden Orten durch die russische Artillerie beschossen worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson sei zudem ein weiterer russischer Bodenangriff gescheitert, heißt es im Lagebericht. Darüber hinaus ist von massiven russischen Luftangriffen die Rede. So sollen Stellungen der ukrainischen Armee bei zehn verschiedenen Ortschaften bombardiert worden sein.Die Ukraine wehrt seit Ende Februar eine russische Invasion ab. Die russische Armee hat seitdem große Teile der Ost- und der Südukraine unter ihre Kontrolle gebracht.Ukraine hebt Ernteprognose an22 Uhr: Die Ukraine hat trotz des laufenden russischen Angriffskriegs ihre Ernteprognose für dieses Jahr um rund zehn Prozent angehoben. Erwartet werden nun 65 bis 67 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten statt der anfänglichen 60 Millionen Tonnen, sagte Agrarminister Mykola Solskyj einer Regierungsmitteilung vom Mittwoch zufolge.Laut Ministerpräsident Denys Schmyhal sind bereits jetzt zwölf Millionen Tonnen der neuen Ernte eingefahren. „Insgesamt haben wir im Juni 3,2 Millionen der erforderlichen 5 Millionen exportiert“, unterstrich der Regierungschef. Der Export steige dabei schrittweise per Eisenbahn, Straße und über die Donauhäfen. Der wieder angelaufene Export über die Schwarzmeerhäfen bei Odessa schaffe weitere Möglichkeiten. „Die Seehäfen erweitern diese Kapazitäten erheblich, und die Landwirte erhalten neue Möglichkeiten für den Absatz ihrer Produkte“, sagte Schmyhal.Ukraine: Russland will Selenskyjs Heimatstadt mit neuer Eingreiftruppe erobern17.02 Uhr: Russland bereitet nach ukrainischen Angaben eine neue Offensive im Süden des Landes vor. Dazu gehöre der Aufbau einer Truppe, die einen Angriff auf Krywyj Rih, die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, vorbereite, teilt das Militärkommando der Südukraine mit. Die von der Ukraine kontrollierte Stadt ist bekannt für ihre Stahlproduktion und liegt rund 50 Kilometer von der südlichen Frontlinie entfernt. Russland eroberte in der ersten Phase des Krieges weite Teile der Südukraine.Russland bestätigt Angriff auf Westukraine: Westliche Waffen zerstört12.37 Uhr: Russlands Militär hat einen Raketenangriff auf die westukrainische Region Lwiw (Lemberg) bestätigt – und ihn mit der Zerstörung westlicher Waffen begründet. Es sei ein Lager mit Waffen und Munition zerstört worden, die Polen an die Ukraine geliefert habe, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.Zuvor hatten am Dienstagabend bereits ukrainische Behörden über Explosionen im Grenzgebiet zu ihrem Nato-Nachbarn Polen berichtet. Eine russische Rakete sei in eine ukrainische Militäreinrichtung im Kreis Tscherwonohrad eingeschlagen, hieß es. Russland bestätigte auch einen Angriff auf die südliche Region Mykolajiw. Dabei seien mehr als 50 ukrainische Kämpfer getötet worden, sagte Konaschenkow. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen.Ukrainer unterbrechen russische Routen in Cherson10.34 Uhr: Ukrainische Gegenangriffe in der Region Cherson im Südosten der Ukraine bereiten den russischen Besatzern nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Probleme. Ein ukrainischer Angriff auf einen russischen Munitionszug habe vorübergehend eine Nachschubroute von der besetzten Halbinsel Krim unterbrochen, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Update des britischen Verteidigungsministeriums. Zwar könnten die Russen diese Route innerhalb einiger Tage reparieren, allerdings werde sie eine Schwachstelle bleiben.Auch die durch ukrainische Raketen beschädigte Antoniwka-Brücke erschwere Moskau die Versorgung seiner Besatzungsarmee westlich des Flusses Dnipro. Die Russen müssten dafür mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine kürzlich für Zivilisten eingerichtete Fährroute ausweichen, um ihre Truppen und Nachschub über den Fluss zu bringen.IAEA-Chef Grossi besorgt über Lage bei Kraftwerk Saporischschja9.27 Uhr: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat die Lage am von Russland besetzten ukrainischen Kernkraftwerk in Saporischschja als äußerst unbeständig und fragil bezeichnet. „Alle Prinzipien nuklearer Sicherheit wurden auf die eine oder andere Art verletzt“, sagte Rafael Grossi bei einer Pressekonferenz am Uno-Sitz in New York am Dienstagabend (Ortszeit).Mit sechs Blöcken und einer Leistung von 6.000 Megawatt ist das Werk in der Stadt Enerhodar in der Oblast Saporischschja das größte Atomkraftwerk Europas. Eine IAEA-Inspektion zur Prüfung der technischen Sicherheit sei dringend erforderlich, sagte Grossi. Aber es sei momentan sehr schwierig für die IAEA, überhaupt ins Kriegsgebiet nach Saporischschja zu kommen. Denn dafür brauche die IAEA nicht nur die Einwilligung der Ukraine und die Unterstützung der Vereinten Nationen. Man müsse auch mit Russland als Besatzer des Ortes übereinkommen.Russische Truppen hatten die Anlage Anfang März besetzt. Danach wurde das Kernkraftwerk von ukrainischem Personal weiterbetrieben, aber von russischen Nuklearspezialisten überwacht. Anfang der Woche hatte auch US-Außenminister Antony Blinken eine tiefe Besorgnis der US-Regierung geäußert. Es gebe glaubhafte Berichte, dass Russland die Anlage bei Saporischschja als eine Art Schutzschild benutze, also aus der Nähe der Anlage auf ukrainische Kräfte schieße. Die Ukrainer wiederum können nicht zurückschießen, weil es dadurch zu einem schrecklichen atomaren Unfall kommen könnte, wie Blinken beklagte.Artilleriebeschuss auf Siedlungen südlich von Bachmut8.34 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk dauern die Kämpfe um die Stadt Bachmut an. Der Feind konzentriere seine Hauptanstrengung in Richtung dieser Stadt, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwochmorgen mit. Es habe Artilleriebeschuss auf Siedlungen etwa südlich von Bachmut gegeben, „um unsere Einheiten zurückzudrängen“. Russische Angriffe seien aber zum Teil abgewehrt worden, hieß es. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Bürgermeister: Explosionen in Charkiw5.20 Uhr: Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekhov, berichtet auf Telegram, dass am Mittwochmorgen gegen 4 Uhr zwei Explosionen zu hören waren – eine im Bezirk Kholodnohirskyi in Charkiw und die andere an einem Ort, der noch bestätigt werden muss. Bisher wurden keine Opfer oder Schäden gemeldet.Ukraine-Militär: Gefechte im Süden3.45 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Kommandos „Süd“ hat Russland am Dienstag Verluste bei Gefechten im Süden der Ukraine hinnehmen müssen. Das Einsatzkommando „Süd“ berichtete, dass ukrainische Streitkräfte 20 russische Soldaten getötet und zwei T-72-Panzer, eine Haubitze und vier gepanzerte und militärische Fahrzeuge zerstört hätten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.Russland: Atomkrieg nicht zu gewinnen3 Uhr: Angesichts des Ukraine-Kriegs hat Russland erneut betont, dass sich die Atommächte „zurückhaltend und verantwortungsvoll verhalten“ sollten. „Die Russische Föderation ist fest davon überzeugt, dass ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist. Und er darf niemals gekämpft werden“, sagte der stellvertretende Leiter der Abteilung für Rüstungskontrolle des russischen Außenministeriums, Igor Wischnewetski, am Dienstag (Ortszeit) bei der UN-Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York laut Redetext.Zugleich sagte Wischnewetski aber auch, Russland sei in der Ukraine einer Militärkampagne „mit einem Abgleiten in eine direkte bewaffnete Konfrontation zwischen Atommächten“ ausgesetzt. Russland war zum Auftakt der Konferenz am Montag von zahlreichen Staaten wegen atomarer Drohungen im Zuge des Ukraine-Kriegs scharf attackiert worden.Ukraine wirft Blockade bei Finanzhilfen vor2.26 Uhr: Die wegen des Kriegs kurz vor der Staatspleite stehende Ukraine hat Deutschland vorgeworfen, die Auszahlung von Finanzhilfen der EU zu blockieren. „Wir erwarten acht Milliarden Euro. Leider blockieren einige EU-Staaten, darunter Deutschland, die Prüfung dieser Frage“, sagte der stellvertretende Leiter des Präsidentenbüros, Ihor Schowka, örtlichen Medien zufolge am Dienstag. Präsident Wolodymyr Selenskyj führe deswegen „aktive Gespräche“.Von den im Mai zugesagten neun Milliarden Euro Makrofinanzhilfe habe Kiew eine Milliarde bereits erhalten, erklärte Schowka. Nach Angaben der EU-Kommission sind für die ausstehende Summe möglicherweise Garantien von Mitgliedsstaaten nötig, weil eine Absicherung über den EU-Haushalt wegen fehlender Mittel nicht möglich ist.Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums wies die Darstellung Kiews zurück. Die Bundesregierung behindere keine Hilfen für die Ukraine. „Nach dem G7-Treffen auf dem Petersberg hat Deutschland bereits eine Milliarde Euro an die Ukraine ausgezahlt. Deutschland wird sich auch an weiteren Hilfen beteiligen. Die Bundesregierung ist hierzu in einem Austausch mit den europäischen Partnern und der EU-Kommission“, erklärte der Sprecher.Mittwoch, 2. AugustGouverneur: Russische Raketen schlagen nahe polnischer Grenze ein23.20 Uhr: In Nähe der ukrainischen Westgrenze zum Nato-Mitglied Polen haben sich am Dienstagabend zwei Explosionen ereignet. Eine russische Rakete sei in eine ukrainische Militäreinrichtung im Kreis Tscherwonohrad eingeschlagen, teilte die Verwaltung des Gebietes Lwiw (Lemberg) mit. Noch gebe es keine Angaben zum angerichteten Schaden, schrieb Gouverneur Maxim Kosizkyj im sozialen Netzwerk Telegram.Die russische Armee habe am Dienstagabend von Langstreckenbombern über dem Kaspischen Meer acht Raketen auf die Ukraine abgefeuert, teilte das Oberkommando der ukrainischen Luftwaffe mit. Sieben von ihnen seien abgefangen worden.USA widerspricht Russland: HIMARS-Systeme nicht zerstört23.15 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium widerspricht russischen Angaben, sechs von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer seien zerstört worden. „Wir sind uns dieser jüngsten Behauptungen von Herrn (Verteidigungsminister Sergej) Schoigu bewusst, sie sind komplett falsch“, sagt der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Todd Breasseale. Die Ukrainer würden die Waffen mit verheerender Genauigkeit einsetzen. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte angegeben, dass seine Truppen inzwischen insgesamt sechs von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer zerstört hätten.USA erheben Sanktionen gegen MMK und vermeintliche Putin-Geliebte22.25 Uhr: Das US-Finanzministerium gibt neue Sanktionen gegen Russland bekannt. Betroffen sind unter anderem das Metallunternehmen MMK sowie Alina Kabajewa, wie aus einer Mitteilung auf der Internetseite des Ministeriums hervorgeht. Kabajewa soll Medienberichte zufolge eine Geliebte des russischen Präsidenten Wladimir Putin sein. Putin hat eine solche Beziehung bestritten.Alina Kabajewa: Putins Geliebte? Die rätselhafteste Frau RusslandsSelenskyj: Kämpfe im Donbass sind „die Hölle“22.17 Uhr: Die ukrainische Armee ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten den russischen Streitkräften zahlenmäßig und in der Ausrüstung unterlegen. Trotz Lieferungen von Raketenartillerie durch die USA wäre Russland bei schweren Waffen und Personal im Vorteil. „Das ist im Kampf sehr deutlich zu spüren, vor allem im Donbass“, sagt Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Ansprache. „Es ist einfach die Hölle dort. Worte können es nicht beschreiben.“Getreide-Frachter aus Ukraine in Türkei eingetroffen20.50 Uhr: Das erste mit ukrainischem Getreide beladene Frachtschiff seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist zur Inspektion in der Türkei eingetroffen. Der Frachter „Razoni“ sei mit rund 26.000 Tonnen Mais aus der Ukraine am Schwarzmeer-Eingang der durch Istanbul verlaufenden Meerenge Bosporus angekommen und habe an der zugewiesenen Stelle geankert, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Dienstag auf Twitter mit.Vertreter der Ukraine, Russlands, der Türkei und der Vereinten Nationen sollen demnach am Mittwochmorgen an Bord gehen und das Schiff inspizieren. Damit soll unter anderem sichergestellt werden, dass keine Waffen geladen sind. Anschließend soll der Frachter den Bosporus passieren. Das unter der Flagge des westafrikanischen Staates Sierra Leone fahrende Schiff steuert den Libanon an.Spanien schließt Lieferung von Panzern aus deutscher Produktion aus19.28 Uhr: Spanien hat die lange Zeit erwogene Lieferung von rund 40 Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 A4 aus deutscher Produktion an die Ukraine ausgeschlossen. Die Panzer seien in „einem absolut desolaten Zustand“ und überhaupt nicht einsatzfähig, erklärte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles am Dienstag bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunkts Torrejón de Ardoz bei Madrid.Die in Saragossa eingemotteten Kampffahrzeuge seien in einem so schlechten Zustand, dass sie sogar eine Gefahr für diejenigen sein könnten, die sie bedienen würden, betonte die Ministerin vor Journalisten, wie der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien berichteten. Eine Instandsetzung sei nicht mehr möglich, das habe eine eingehende Überprüfung ergeben.Über die Erwägungen der spanischen Regierung hatte im Juni die Zeitung „El País“ unter Berufung auf das Madrider Verteidigungsministerium berichtet. Dem Bericht zufolge war in Betracht gezogen worden, rund 40 von 108 Leopard-Panzern zu liefern, die Spanien 1995 gebraucht in Deutschland gekauft hatte. Deutschland hätte einer Weitergabe zustimmen müssen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte dazu Ende Juni am Rande des Nato-Gipfels in Madrid mit Robles gesprochen.Russland meldet tödliche Angriffe in Mykolajiw und Charkiw14 Uhr: Russland hat eigenen Angaben ukrainische Streitkräfte in den Regionen Mykolajiw und Charkiw angegriffen. Dabei habe es auch Tote gegeben, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.Putin spricht am Freitag mit Erdoğan12.57 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin wird bei einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Freitag auch das Abkommen mit der Ukraine über Getreide-Exporte thematisieren. Es werde darum gehen, wie effektiv die Vereinbarung sei, sagt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow vor der Presse. Das Abkommen muss nach 120 Tagen erneuert werden. Es wurde zwischen den beiden Kriegsparteien unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossen.Russland stuft ukrainisches Asow-Regiment als Terrorgruppe ein12.53 Uhr: Der Oberste Gerichtshof in Russland stuft das ukrainische Asow-Regiment als Terrorgruppe ein. Die Freiwilligen-Einheit hat ultranationalistische und rechtsextreme Wurzeln, sie hat sich aber vor geraumer Zeit von seinem rechtsradikalen Gründer getrennt. Die russische Führung verweist immer wieder auf das Asow-Regiment, um ihre Behauptung zu untermauern, sie bekämpfe Neonazis in der Ukraine. Dort ist das Asow-Regiment eine der bekanntesten militärischen Formationen, die gegen russische Truppen im Osten der Ukraine kämpfen.Angehörige des Asow-Regiments haben lange im Asow-Stahlwerk in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol ausgeharrt. Nach Wochen der Belagerung ergaben sich die Kämpfer der russischen Übermacht und wurden gefangengenommen.Russland will sechs Himars-Raketenwerfer zerstört haben11.35 Uhr: Russland hat laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu in der Ukraine inzwischen insgesamt sechs von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer zerstört. Zudem seien fünf Anti-Schiff-Raketensysteme vom Typ Harpoon und 33 M777-Haubitzen zerstört worden, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax Schoigu. Ukrainische Vertreter hatten zuletzt erklärt, bis zu einem Dutzend HIMARS-Mehrfachraketenwerfer im Einsatz zu haben. Dieses Waffensysteme haben eine größere Reichweite und sind präziser als die noch aus Sowjetzeiten stammende Artillerie der Ukraine.Ankunft des Getreidedrachters in Istanbul verzögert sich10.55 Uhr: Das Frachtschiff „Razoni“ mit Getreide aus der Ukraine soll in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vor Istanbul ankern. Das sagt der türkische General Özcan Altunbudak bei einer Pressekonferenz der Gemeinsamen Koordinierungsstelle für die Getreide-Exporte aus der Ukraine. Es ist der erste Getreide-Export über ukrainische Häfen am Schwarzen Meer seit dem russischen Angriff auf das Land Ende Februar. Zuvor war berichtet worden, das Schiff erreiche den Hafen am Nachmittag.Kämpfe bei Bachmut halten weiter an10.40 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk halten die Kämpfe um die Stadt Bachmut zwischen russischen und ukrainischen Truppen an. Auch in Richtung des acht Kilometer nördlich gelegenen Soledars habe es russische Vorstöße gegeben, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit. Russische Angriffe an mehreren Orten südlich von Bachmut seien hingegen größtenteils abgewehrt worden, hieß es. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.Der ukrainische Generalstab berichtete darüber hinaus von einem russischen Angriff im Norden des Chersoner Gebiets an der Grenze zur benachbarten Region Dnipropetrowsk. Kiew nährt seit Wochen Hoffnungen, in dieser Region eine Gegenoffensive zur Rückeroberung des Südens zu starten.Den Kiewer Angaben zufolge wurden entlang der gesamten Frontlinie ukrainische Positionen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw durch russische Artillerie beschossen. Die russische Luftwaffe habe zudem etwa vier Angriffe auf ukrainische Stellungen geflogen, hieß es.London: Russische Schwarzmeerflotte geschwächt10.17 Uhr: Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Großbritanniens in einer schwachen Position. Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei „der jüngste Rückschlag“ für die Flotte, teilte das Verteidigungsministerium in London mit und erinnerte an den Verlust des Flaggschiffs „Moskwa“ im April.Mit Verweis auf den angeblichen ukrainischen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hatte Russland seine Feierlichkeiten zum „Tag der Marine“ auf der Krim abgesagt. Das britische Verteidigungsministerium kommentierte: „Nach den Berichten über abgesagte Paraden ist es unwahrscheinlich, dass die Schwarzmeerflotte neben ihren Kriegsaktivitäten noch hochkarätige öffentliche Veranstaltungen durchführen kann.“ Die ukrainische Marine hatte den Angriff dementierte und mitgeteilt, Russland habe den Vorfall „erfunden“.Ukrainische Truppen wehren offenbar Aufklärungsmission ab4.00 Uhr: Das ukrainische Einsatzkommando „Süd“ berichtet, dass drei Aufklärungsversuche russischer Streitkräfte in Bilohirka und Trudoliubivka in der Oblast Cherson erfolglos blieben. Berichten zufolge töteten ukrainische Streitkräfte außerdem 32 russische Soldaten und zerstörten eine Haubitze, ein Boden-Luft-Raketensystem und vier gepanzerte Fahrzeuge.Bürgermeister: 680 Häuser in Mykolajiw beschädigt3.45 Uhr: Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksandr Sienkevych, teilte auf Telegram mit, dass 680 Häuser aufgrund der russischen Angriffe beschädigt wurden, von denen 69 nicht wiederhergestellt werden können. Auch rund 500 Hochhäuser seien beschädigt worden.Kiew wirft Putin nuklearen Terrorismus vor3.30 Uhr: Kiew hat Moskau für indirekte Drohungen zum Einsatz von Atomwaffen im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine scharf kritisiert. „Die Welt wird Zeuge, wie nuklearer Terrorismus, gesponsert von einem Atomwaffenstaat, Wirklichkeit wird“, sagte der stellvertretende Außenminister Mykola Totschyzkyj am Montag (Ortszeit) zum Start der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York laut Redetext. Es bedürfe robuster gemeinsamer Maßnahmen, um eine nukleare Katastrophe zu verhindern. Über ukrainischen Kernkraftwerken müssten Flugverbotszonen eingerichtet werden. Der Aggressor Russland dürfe nicht ungestraft mit dem Einmarsch in die Ukraine davonkommen, nur weil er Atomwaffen besitzt.Özdemir fordert neue Wege für Getreideexporte3 Uhr: Bundesagrarminister Cem Özdemir hat die Notwendigkeit für den Ausbau alternativer Transportwege für Getreide aus der Ukraine betont. „Es geht um permanente Alternativen, nicht um temporäre“, sagte der Grünen-Politiker der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Ich will die EU-Kommission dafür gewinnen, den Ausbau alternativer Exportrouten zu forcieren.“ Die Ukraine dürfe in der Frage nicht weiter auf Russland angewiesen sein.Angesichts der Wiederaufnahme der Getreideexporte in Folge des Abkommens zwischen den Kriegsgegnern Ukraine und Russland unter Vermittlung der Türkei und den Vereinten Nationen warnte Özdemir vor zu viel Zuversicht. „Jedes Transportschiff, das sicher ukrainische Häfen verlässt, ist ein Hoffnungsschimmer – für die Ukraine und für die hungernden Menschen in dieser Welt“, sagte er. „Bei aller Hoffnung ist aber zu bedenken: Letztlich stützt man sich auf das Wort des Aggressors Putin – und was Putins Wort wert ist, erleben wir gerade schmerzlich.“Montag, 1. AugustDuma-Abgeordnete wollen Bürgern aus „unfreundlichen Staaten“ Adoptionen verweigern23.05 Uhr: Russische Abgeordnete wollen Bürgern aus „unfreundlichen“ Staaten die Adoption russischer Kinder untersagen. Ein Gesetzentwurf dazu wurde am Montag auf der Website der Staatsduma, des Parlaments, veröffentlicht. Ein entsprechendes Gesetz für US-Bürger ist bereits seit 2012 in Kraft. Es wurde damals als Reaktion auf US-Sanktionen gegen russische Beamte beschlossen.Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass wurden 2019 nur noch 240 russische Kinder von Ausländern adoptiert, 2012 waren es noch mehr als 2.600 gewesen.Seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine Ende Februar hat der Westen zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Moskau erweiterte daraufhin seine Liste „unfreundlicher“ Staaten. Darauf stehen nun unter anderem alle EU-Mitgliedstaaten.Russland will Sicherheit der Getreidetransporte garantieren23 Uhr: Die russische Militärführung hat zugesagt, die Getreideausfuhren aus den ukrainischen Häfen wie angekündigt zu sichern. Russland ergreife alle „nötigen Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der zivilen Seefahrt und zur Verhinderung von Provokationen entlang der Überfahrtsroute“, sagte ein Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, Michail Misinzew, am Montag. Kurz zuvor war der erste Getreidefrachter seit Kriegsbeginn vor gut fünf Monaten aus einem ukrainischen Hafen ausgelaufen. Der Frachter wird in der Nacht zum Mittwoch zur Kontrolle in Istanbul erwartet.Baerbock: Getreide-Abkommen ist „kleine Geste der Humanität“22.29 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat das Auslaufen des ersten Getreide-Schiffs aus dem Hafen von Odessa seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt. Die unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei getroffene Vereinbarung darüber habe gezeigt, „dass sich auch in diesen brutalen Zeiten kleine Gesten der Humanität ermöglichen lassen“, sagte Baerbock am Montag in New York.“Es ist jetzt wichtig, dass dieser erste Getreideexport sicher auch weiter durch das Gewässer fahren kann.“ Sie fügte hinzu: „Wir haben auch gesehen, dass einen Tag nach Unterzeichnung des Getreide-Abkommens das russische Regime Odessa bombardiert hat. Deswegen ist in diesen Zeiten nichts gewiss.“ Es sei aber wichtig, alles zu versuchen, das Getreide aus der Ukraine herauszubekommen, sagte die Grünen-Politikerin. „Die Welt braucht dieses Getreide, denn dieser Krieg wird eben auch als Korn-Krieg geführt.“USA kündigen weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine an21.50 Uhr: Die US-Regierung hat weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in einem Umfang von 550 Millionen Dollar angekündigt. Darin enthalten seien unter anderem Munition für das Mehrfachraketenwerfersystem Himars und 75 000 Artilleriegranaten, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag mit. Insgesamt hätten die USA der Ukraine seit Antritt der Regierung von US-Präsident Joe Biden vor gut eineinhalb Jahren damit Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 8,8 Milliarden Dollar zugesagt. Die USA würden weiter mit ihren Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasionsarmee zu unterstützen, hieß es weiter.USA: Russische Truppen missbrauchen besetztes Atomkraftwerk als Schutzschild21.44 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken wirft Russland vor, das besetzte Atomkraftwerk Saporischschia als atomaren Schutzschild zu missbrauchen. Er erklärt, russische Truppen hätten Stellungen in unmittelbarer Nachbarschaft des größten Atomkraftwerkes in Europa eingerichtet und würden von dort aus das Feuer auf ukrainische Truppen eröffnen. „Natürlich können die Ukrainer nicht zurückschießen, damit es nicht zu einem fürchterlichen Unfall in dem Atomkraftwerk kommt.“Deutsche Mehrfachraketenwerfer in der Ukraine angekommen20.01 Uhr: Die von Deutschland gelieferten Mehrfachraketenwerfer Mars II sind nach Angaben aus Kiew in der Ukraine angekommen. Das teilte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Montag auf Twitter mit. Er bedanke sich „bei Deutschland und persönlich bei meiner Kollegin, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, für die Systeme“, schrieb der 56-jährige Politiker. Lambrecht hatte in der vergangenen Woche die Lieferung der drei Raketenwerfer angekündigt.Mars steht als Abkürzung für Mittleres Artillerieraketensystem und kann Flugkörper unterschiedlicher Wirkungsweise verschießen – etwa gelenkte Raketen mit GPS-System oder Minenausstoßraketen zum Sperren von Geländeabschnitten. Die Abschussbatterien mit einer Kampfbeladung von zwölf Raketen sind dabei auf Kettenfahrzeuge montiert, die eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometer pro Stunde entwickeln können. Die Reichweite der Geschosse liegt teilweise bei mehr als 100 Kilometern.Mars II ist neben den von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfern vom Typ Himars und den aus Großbritannien kommenden M270 MLRS das dritte Artilleriesystem mit hoher Reichweite, das der Westen an die Ukraine liefert.Ankunft von ukrainischem Getreide-Schiff in Istanbul verzögert sich19.43 Uhr: Das mit rund 26 000 Tonnen Mais aus der Ukraine beladene Frachtschiff „Razoni“ wird nach türkischen Angaben später in Istanbul eintreffen als zunächst erwartet. Man rechne mit der Ankunft erst in der Nacht zu Mittwoch, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. Zunächst hatte Minister Hulusi Akar von einer Ankunft am Dienstagnachmittag (14.00 Uhr) gesprochen. Man werde das Schiff voraussichtlich am Mittwochmorgen inspizieren, hieß es nun. Das Ministerium machte keine Angaben zum Grund der Verzögerung.Der Frachter unter der Flagge Sierra Leones werde nicht in einen Hafen einlaufen, sondern vor der Küste Istanbuls ankern, hieß es. Das Schiff hatte am Montag als erstes mit Getreide beladenes Schiff seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar den ukrainischen Hafen Odessa verlassen. Nach der Inspektion in Istanbul soll das Schiff weiter in den Libanon fahren.Ukraine: 40 Orte in der Region Cherson zurückerobert18.20 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben in der Region Cherson nach Angaben des dortigen Gouverneurs in den vergangenen Wochen mehr als 40 Orte zurückerobert. Bislang seien 46 Ortschaften in der Region „befreit“ worden, sagte der ukrainische Gouverneur Dmytro Butriy am Montag im staatlichen Fernsehen. Die meisten der zurückeroberten Orte liegen nach seinen Angaben im Norden der Region, andere südlich nahe des Schwarzen Meeres.Die ukrainischen Streitkräfte führen seit einigen Wochen eine Gegenoffensive in der südlichen Region Cherson, die an die 2014 von Russland annektierte Krim-Halbinsel angrenzt. Die Region war in den ersten Tagen des am 24. Februar von Russland begonnenen Angriffskriegs von den Invasionstruppen weitgehend eingenommen worden.Gouverneur Butriy sagte nun, einige der inzwischen zurückeroberten Ortschaften seien „zu 90 Prozent zerstört und stehen noch heute unter ständigem Beschuss“. Er bezeichnete die humanitäre Lage in der Region als „kritisch“.EU zahlt Ukraine neuen Milliardenkredit aus16.59 Uhr: Die Europäische Union hat mit der Auszahlung eines weiteren Milliardenkredits an die Ukraine begonnen. Eine erste Überweisung in Höhe von 500 Millionen Euro sei am Montag erfolgt, teilte die zuständige EU-Kommission am Montag mit. Eine zweite über noch einmal 500 Millionen Euro werde an diesem Dienstag erfolgen.Die Ukraine braucht das Geld nach EU-Angaben zum Beispiel dafür, um laufende Kosten etwa für Rentenzahlungen und den Betrieb von Krankenhäusern zu decken. Um das von Russland angegriffene Land zu entlasten, sollen die Zinskosten für das Darlehen aus dem EU-Haushalt bedient werden.Russland gibt Pläne zum Wiederaufbau Mariupols bekannt16.58 Uhr: Russland hat Pläne zum Wiederaufbau der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol bekanntgegeben. Die ersten bereits im Bau befindlichen Gebäude sollten bis zum Herbst fertiggestellt sein, sagte Vize-Ministerpräsident Marat Chusnullin am Montag dem russischen Fernsehsender RBC. Chusnullin sagte nun: „Die ersten Wohngebäude werden im September stehen.“ Auch sollten bis dahin die ersten Krankenhäuser fertig gebaut sein.Ferner gebe es Pläne für den Wiederaufbau des historischen Zentrums von Mariupol. Dort sollen nach Angaben des Vize-Regierungschefs alle Gebäude restauriert werden, die nicht vollständig durch den russischen Beschuss zerstört wurden. Das Asow-Stahlwerk in Mariupol soll laut Chusnullin jedoch nicht in seiner früheren Größe wiederaufgebaut werden. In der Fabrikanlage hatten früher mehr als 12.000 Menschen gearbeitet. In der Anlage sollten aber auf jeden Fall neue Arbeitsplätze geschaffen werden, kündigte der Vize-Ministerpräsident an. „Höchstwahrscheinlich wird es ein Technologiepark mit Landschaftselementen werden.“Chusnullin hatte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag einen Plan für den Wiederaufbau von Mariupol innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren vorgelegt. Die Stadt hatte vor Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine im Februar rund 400.000 Bewohner. Chusnullin sagte, bis zum Jahr 2025 solle die Einwohnerzahl wieder auf 350.000 steigen. Er konkretisierte nicht, wie dieses Ziel erreicht werden soll.Insider: Ex-Sonderbeauftragter von Putin auf europäischer Intensivstation15.55 Uhr: Der ehemalige russische Sondergesandte Anatoli Tschubais, der wegen des Ukraine-Kriegs von seinem Posten zurückgetreten ist, wird Insidern zufolge auf der Intensivstation in einem europäischen Krankenhaus behandelt. Hier lesen Sie mehr dazu.Ukraine: USA haben weitere HIMARS-Raketenwerfer geliefert14.40 Uhr: Die Ukraine hat ihrem Verteidigungsminister zufolge von den USA vier weitere HIMARS-Raketensysteme erhalten. Er sei Präsident Joe Biden, Verteidigungsminister Lloyd Austin und dem amerikanischen Volk dankbar, dass sie das ukrainische Militär unterstützten, schreibt Minister Olexij Resnikow auf Twitter. HIMARS-Mehrfachraketenwerfer haben eine größere Reichweite und sind präziser als die noch aus Sowjetzeiten stammende Artillerie der Ukraine.Ukraine: EU hat uns eine Milliarde Euro an Etathilfe gegeben13.40 Uhr: Die Europäische Union hat der Ukraine nach deren Angaben eine Milliarde Euro an Hilfen gegeben, um den Etat des Landes zu unterstützen und die finanziellen Folgen des Krieges mit zu bewältigen. Diese Milliarde sei Teil eines großen Hilfspaketes von insgesamt neun Milliarden Euro, teilt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmygal auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. „Die Mittel werden dazu beitragen, vorrangige Haushaltsbedürfnisse zu finanzieren.“ Die erste Tranche von 500 Millionen Euro sei bereits auf dem Konto der ukrainischen Zentralbank eingegangen, die zweite werde voraussichtlich am 2. August folgen.Hafen von Mykolajiw könnte geöffnet werden12 Uhr: Wenn das Getreideabkommen mit Russland hält, will die Ukraine Verhandlungen aufnehmen und versuchen, auch den Hafen Mykolajiw für die Ausfuhr von Getreide per Schiff zu öffnen. Das kündigt Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow an. Das erste Getreide transportierende Schiff seit Beginn der russischen Invasion im Februar verließ am Morgen Odessa. Es werde am Dienstag den Bosporus passieren, sagt Kubrakow im Fernsehen.Gouverneur: Drei Tote durch russischen Angriff in Donezk11.36 Uhr: In der ostukrainischen Region Donezk sind nach Angaben des Gouverneurs drei Zivilisten bei russischen Angriffen in den vergangenen 24 Stunden getötet worden. Zwei Tote gebe es in der Stadt Bachmut, einen im nahe gelegenen Soledar, erklärt Gouverneur Pawlo Kyrylenko.Die Industriestadt Bachmut, die zugleich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist, lag in den vergangenen Wochen verstärkt unter russischem Beschuss. Die russischen Streitkräfte versuchen, nach der fast vollständigen Einnahme von Luhansk nun Donzek komplett unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die beiden Regionen bilden den Donbass. Auch die zweitgrößte Stadt Charkiw sei vom russischen Militär angegriffen worden, teilt Oleh Synegubow, der Gouverneur der gleichnamigen Region mit. Zwei Zivilisten seien verletzt worden.Getreide-Blockade beendet: Schiff verlässt Odessa8.30 Uhr: Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa verlassen. Mehr dazu lesen Sie hier.London: Russland kommt kaum voran8.07 Uhr: Russland macht bei seinem Angriff auf die Bachmut-Achse im Osten der Ukraine nach Erkenntnissen des britischen Militärgeheimdienstes wenig Fortschritte. Die russischen Truppen hätten in den vergangenen vier Tagen weiterhin taktische Angriffe auf die Bachmut-Achse unternommen, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter aus dem jüngsten Geheimdienstbericht mit. Sie kämen aber nur langsam voran. Wie in der vergangenen Woche von der ukrainischen Führung mitgeteilt, werde Russland wahrscheinlich eine beträchtliche Zahl seiner Streitkräfte aus dem nördlichen Donbass in die Südukraine verlegen. Wahrscheinlich passe Russland seine Donbass-Offensive an und habe seine Saporischschja-Front vermutlich als gefährdetes Gebiet eingestuft, das Verstärkung brauche.Erstes Schiff mit ukrainischem Getreide soll Odessa verlassen7.03 Uhr: Das erste Schiff seit Monaten wird nach türkischen Angaben am frühen Morgen den Hafen von Odessa verlassen. Es hat ukrainisches Getreide für den Weltmarkt an Bord. Es sei vereinbart worden, dass das unter der Flagge von Sierra Leone fahrende Frachtschiff „Razoni“ mit einer Ladung Mais um 8.30 Uhr (7.30 Uhr MESZ) in Richtung Libanon auslaufen werde, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. Andere Lieferungen sollen demnach folgen. Am 22. Juli hatten die Ukraine und Russland sich auf ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zum Getreideexport geeinigt. Die Ukraine und Russland verpflichten sich darin, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren und dort auf militärische Aktivitäten zu verzichten.Aktivisten: Aufbauhilfen an Kampf gegen Korruption binden3.20 Uhr: Künftige Wiederaufbauhilfen für die kriegszerstörte Ukraine müssen nach Auffassung von Aktivisten von vornherein gegen Korruption gesichert werden. Es werde dann um Milliarden Euro gehen, „deshalb ist es wichtig, jetzt schon daran zu denken“, sagte Olena Haluschka von der ukrainischen Nichtregierungsorganisation Antac (Anti-Corruption Action Center) in Warschau.Ihrer Vorstellung nach sollten ausländische Hilfsgelder nicht in den ukrainischen Haushalt fließen, sondern in einen Sonderfonds unter internationaler Aufsicht. Dort solle die Ukraine ihre Erfordernisse anmelden können. „Dann wäre das Vertrauen der Spender größer und auch der Firmen, die sich an Ausschreibungen beteiligen“, sagte Haluschka der Deutschen Presse-Agentur.Militärführer in Saporischschja: Arbeiten an Befreiung2.15 Uhr: Der ukrainische Militärführer der Region Saporischschja, Oleksandr Starukh, hofft auf eine baldige Befreiung von russischen Truppen und Besatzern. Das berichtet die Nachrichtenwebseite UKinform, die ein Interview mit ihm geführt hat. Demnach hofft er, dass bis Ende des Jahres die Region wieder unter ukrainischer Kontrolle sei.“Wir wollen, dass es noch früher passiert. Die sogenannten Bezugspunkte sind der 1. September und der Beginn der Heizperiode. Erstens die Organisation des Bildungsprozesses, damit Kinder die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln. Zweitens ist es schwierig, die Bevölkerung mit Wärme zu versorgen. Derzeit gibt es in den Bezirken Berdjansk, Melitopol und Vassiliv keine Gasversorgung. Es gibt viele schwierige Momente“, sagte Starukh.Algerien will Bündnis mit Russland beitreten2.10 Uhr: Algerien hat nach Angaben von Präsident Abdelmadjid Tebboune Interesse daran, dem Staatenbund Brics beizutreten. Zu der Gruppe gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Algerien erfülle aus seiner Sicht die meisten Bedingungen für einen solchen Beitritt, sagte Tebboune am Sonntagabend in einem TV-Interview. Vor wenigen Tagen erst hatte der Iran erklärt, er wolle sich dem Bund anschließen. Nach russischen Angaben ist auch Argentinien interessiert.Mitte Juni hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, angesichts der westlichen Sanktionen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Handel mit den Brics-Staaten zu stärken. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte gewarnt, die Welt dürfe nicht in eine „G7 plus“- und eine „Brics plus“-Gruppe zerfallen.Bürgermeister meldet Explosionen in Mykolajiw2 Uhr: Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksandr Sienkevych, berichtet auf Telegram, dass in der Nacht zum 1. August in verschiedenen Teilen der Stadt Explosionen zu hören waren. Es wurden keine weiteren Informationen bereitgestellt. In anderen Teilen der Ukraine war mehrmals Luftalarm ausgelöst worden, unter anderem in der Region Charkiw.Sonntag, 31. Juli 2022Selenskyj: Kein russischer Angriff bleibt unbeantwortet23 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den jüngsten russischen Beschuss auf die südukrainische Stadt Mykolajiw verurteilt und eine Reaktion seiner Armee angekündigt. „Heute fand einer der brutalsten Bombenangriffe auf Mykolajiw und die Region statt“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Montag. Zugleich betonte er: „Kein russischer Angriff bleibt von unseren Militärs und Geheimdienstlern unbeantwortet.“Selenskyj erinnerte in diesem Zusammenhang auch an Olexij Wadaturskyj, den Besitzer eines der größten ukrainischen Getreidehandel-Unternehmen, der in Mykolajiw getötet wurde. Wadaturskyj wurde 74 Jahre alt. Den ukrainischen Angaben zufolge starb in der Nacht zum Sonntag auch seine Frau Rajissa.Klitschko trifft Ikone des NS-Widerstands20.16 Uhr: Wladimir Klitschko hat in Warschau Wanda Traczyk-Stawska getroffen. Die 95-Jährige kämpfte im polnischen Widerstand gegen die Truppen Adolf Hitlers. Sie nahm am Warschauer Aufstand teil, bei dem sich die polnische Armee 63 Tage lang gegen die deutschen Besatzer erhob. Massaker der Wehrmacht an der Zivilbevölkerung in Warschau waren die Folge.Der Bürgermeister von Warschau, Rafal Trzaskowski, veröffentlichte am Sonntag ein Video von dem Treffen. Bereits nach ein paar Gesprächsminuten habe Klitschko befunden, dass Traczyk-Stawska sein Idol sei, schrieb er dazu. Die 95-Jährige unterstütze den Freiheitskampf der Ukrainer von ganzem Herzen.Ex-Boxer Wladimir Klitschko ist der jüngere Bruder von Vitali Klitschko, dem Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew.Ukraine wirft Russland Raketenangriffe auf Region Odessa vor20.11 Uhr: Die Ukraine hat Russland Raketenangriffe auf die Schwarzmeerregion Odessa vorgeworfen. Der Stadtrat von Odessa teilte am Sonntag unter Berufung auf das Kommando Süd der ukrainischen Armee mit, zwei russische Raketen vom Typ Iskander seien von der Halbinsel Krim aus abgeschossen worden. Laut der Odessaer Gebietsverwaltung schlugen die Geschosse in einem Steinbruch ein. Zu möglichen Opfern wurden keine Angaben gemacht. Aus Moskau gab es zunächst keine offizielle Reaktion auf die Vorwürfe. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.Krieg wird Getreideernte der Ukraine wohl halbieren17.22 Uhr: Der Krieg in der Ukraine hat massive Auswirkungen auf die Ernte des Landes und damit weltweit die Versorgung mit Getreide. Präsident Wolodymyr Selenskyj twitterte am Sonntag, der Ertrag werde im laufenden Jahr nur halb so hoch ausfallen wie gewöhnlich. Die Türkei rechnet unterdessen mit dem Auslaufen eines ersten Frachters mit Getreide aus einem ukrainischen Schwarzmeerhafen am Montag. Russland bombardierte am Sonntag vor allem Städte im Süden der Ukraine.Ukrainischer Getreidezar in Mykolajiw getötet13.59 Uhr: In der südukrainischen Stadt Mykolajiw ist durch russischen Beschuss der Besitzer eines der größten ukrainischen Unternehmen im Getreidehandel getötet worden. „In der Nacht kamen der Held der Ukraine und Generaldirektor von Nibulon, Olexij Wadaturskyj, und seine Frau Rajissa infolge von Beschuss tragisch ums Leben“, schrieb der Gebietsgouverneur, Witalij Kim, am Sonntag beim Nachrichtendienst Telegram. Mehr dazu lesen Sie hier.Rotes Kreuz wartet auf Zugang zu angegriffenem Gefängnis Oleniwka11.30 Uhr: Das Rote Kreuz hat nach dem Angriff auf ein Gefangenenlager im Osten der Ukraine zunächst vergeblich auf Zugang zu den Verletzten gewartet. „Um es klar zu sagen: Unserem Ersuchen um Zugang zu den Kriegsgefangenen aus dem Gefängnis Oleniwka wurde gestern nicht stattgegeben“, twitterte die Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in der Ukraine am Samstagabend. Das russische Verteidigungsministerium sagte dagegen in Moskau, es habe das IKRK zu einem Besuch eingeladen.Oleniwka liegt bei Donezk auf dem von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiet. In der Baracke mit Kriegsgefangenen soll in der Nacht zu Freitag eine Rakete eingeschlagen sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem vorsätzlichen russischen Kriegsverbrechen. Nach russischer Darstellung wurde die Einrichtung von einem Himars-Mehrfachraketenwerfer aus den USA getroffen, den die ukrainische Armee einsetzt. Die Angaben beider Seiten konnten nicht unmittelbar unabhängig geprüft werden. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Samstag die Namen von 50 getöteten und 73 verletzten Gefangenen.Das strikt neutrale IKRK ist nach internationalem Recht, das für alle Staaten der Welt gilt, befugt, Kriegsgefangene zu besuchen. „Die Dritte Genfer Konvention gibt dem IKRK das Recht, überall dorthin zu gehen, wo sich Kriegsgefangene aufhalten, und sie zu befragen“, erklärt das IKRK auf seiner Webseite. Allerdings brauchen die Delegierten dafür formell die Zustimmung der Partei, die die Kriegsgefangenen festhält.Ukraine bestreitet Angriff auf russische Schwarzmeerflotte in Sewastopol11.16 Uhr: Die Ukraine hat bestritten, am Sonntagmorgen den Generalstab der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol angegriffen zu haben. Die russischen Anschuldigungen seien „eine absichtliche Provokation“, sagte ein Sprecher der Regionalverwaltung von Odessa in einem auf Telegram veröffentlichten Video. „Die Befreiung der besetzten ukrainischen Krim wird auf eine andere, viel effektivere Weise erfolgen.“Der Gouverneur der von Russland annektierten Halbinsel, Michail Raswosschjew, hatte zuvor erklärt, bei einem Drohnenangriff auf das Flottenhauptquartier in Sewastopol seien fünf Menschen verletzt worden. Später war von sechs Verletzten die Rede. Raswosschjew machte „ukrainische Nationalisten“ dafür verantwortlich, die Russland „den Tag der russischen Flotte verderben“ wollten. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. Für Sonntag hat die Führung in Moskau den Tag der russischen Seestreitkräfte ausgerufen. Zu diesem Anlass sind landesweit Feierlichkeiten geplant, darunter eine Marineparade in St. Petersburg, der Präsident Wladimir Putin beiwohnen wollte. In Sewastopol seien nun alle Feierlichkeiten „aus Sicherheitsgründen abgesagt worden“, erklärte Raswosschjew.Putin: Russische Marine erhält Hyperschallraketen11 Uhr: Mit einer neuen Hyperschall-Seerakete will Wladimir Putin zukünftig nationale Interessen schützen. Eine neue Marinedoktrin erklärt Russlands Ambitionen. Hier lesen Sie mehr dazu.Ukraine meldet erneuten „massiven“ Beschuss auf Mykolajiw9.06 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben erneute heftige Angriffe auf die südliche Stadt Mykolajiw gemeldet. Die Stadt sei am Sonntagmorgen „massiv“ und „wahrscheinlich so stark wie nie“ unter Beschuss genommen worden, erklärte der Bürgermeister Oleksandr Senkewytsch im Online-Dienst Telegram. „Starke Explosionen waren nach 1 Uhr nachts und gegen 5 Uhr morgens zu hören.“Demnach wurde eine Reihe von Wohngebäuden beschädigt. „An den getroffenen Orten brachen mehrere Brände aus.“ Angaben zu Verletzten oder Toten machte der Bürgermeister zunächst nicht. Im Krankenhaus in Mykolajiw erlagen zwei Männer ihren Verletzungen nach einem Angriff auf eine Bushaltestelle am Freitag. Die Zahl der Todesopfer dieses Angriffs stieg damit auf sieben.Die südliche Regionalhauptstadt war in den vergangenen Wochen fast täglich angegriffen worden. In der von Russland eroberten benachbarten Region Cherson hatte die ukrainische Armee zuletzt eine Gegenoffensive gestartet. Auch andere ukrainische Städte im Süden und Osten des Landes wie Charkiw und Slowjansk wurden am Wochenende beschossen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Russland: Ukrainer greifen Schwarzmeerflotte mit Drohne an8.15 Uhr: Auf der von der Ukraine beanspruchten Halbinsel Krim ist nach russischen Angaben in der Stadt Sewastopol der Stab der Schwarzmeerflotte mit einer Drohne angegriffen worden. Fünf Menschen seien dabei am Sonntag verletzt worden, teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Drohne sei in einem Hof des Stabquartiers eingeschlagen. Russland hatte die Krim 2014 annektiert.“Am heutigen frühen Morgen haben ukrainische Nationalisten entschieden, uns den Tag der Marine zu verderben“, schrieb Raswoschajew. Die Feierlichkeiten zu dem in Russland in vielen Regionen begangenen Tag wurden für Sewastopol abgesagt. Russische Behörden in Regionen an der Grenze zur Ukraine beklagen immer wieder Angriffe aus dem Nachbarland.Nach vorläufigen Erkenntnissen handele es sich bei dem Angriffsobjekt um eine Drohne, teilte Raswoschajew mit. Bei den Verletzten handele es sich um Mitarbeiter des Stabs der russischen Schwarzmeerflotte. Tote gebe es nicht. „Ich bitte darum, die Ruhe zu bewahren und nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben“, schrieb Raswoschajew. Der Inlandsgeheimdienst FSB arbeite an der Aufklärung des Falls. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.Die Nacht im Überblick7.29 Uhr: Die Ukraine macht angesichts des russischen Vormarsches im Donbass Druck, das Gebiet zu evakuieren. Kremlchef Putin besucht eine Militärparade. Ein Überblick über die Geschehnisse.Russland: UN sollen Gefängnis-Beschuss mit 53 Toten untersuchen6.45 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben Experten der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes eingeladen, die Umstände des Beschusses eines Gefängnisses zu untersuchen, bei dem Dutzende ukrainische Kriegsgefangene getötet wurden. Russland wolle eine unabhängige Untersuchung, teilte das Verteidigungsministerium am Samstagabend mit. Russland macht einen ukrainischen Raketenbeschuss auf das Gefängnis im Ort Olenikowa verantwortlich, der in der von prorussischen Separatisten kontrollierten Region Donezk liegt.Die Ukraine hat erklärt, Russland habe das Gefängnis beschossen, um die Misshandlungen der Gefangenen zu vertuschen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Den Separatisten zufolge starben bei dem Beschuss am Freitag 53 Insassen. Zahlreiche weitere wurden verletzt.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.
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