Tag 203 seit Kriegsbeginn: Der Kreml fühlt sich von der Ukraine bedroht. Der ukrainische Präsident besucht eine wiedereroberte Stadt. Alle Infos im Newsblog.Baerbock mahnt schnelle Entscheidung über Lieferung von Kampfpanzern an18 Uhr: In der Debatte über die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine fordert Bundesaußenministerin Annalena Baerbock rasche Entscheidungen. Zum Wunsch der Ukraine nach solchen Panzern sagte die Grünen-Politikerin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, darüber könne nur gemeinsam entschieden werden, „in einer Koalition und international“. Baerbock fügte hinzu: „In der entscheidenden Phase, in der sich die Ukraine aber gerade befindet, halte ich das aber auch nicht für eine Entscheidung, die lange hinausgezögert werden sollte.““Unsere Waffenlieferungen helfen offensichtlich sehr deutlich, Menschenleben zu retten“, sagte die Ministerin. Also müsse sich „eine menschenrechtsgeleitete Außenpolitik ständig fragen, wie wir durch weitere Lieferungen helfen können, noch mehr Dörfer zu befreien und damit Leben zu retten“. Baerbock bejahte die Frage, ob sie den Wunsch der Ukraine nach deutschen Leopard-2-Panzern verstehen könne.Die Ministerin sagte, die deutsche Waffenhilfe müsse sich erstens daran orientieren, wie noch mehr von jenem Gerät geliefert werden könne, das schon jetzt „so effizient hilft“, also Luftabwehr, Artillerie und Raketenwerfer. Zweitens müssten Instandsetzung und Munitionslieferung verstärkt werden. Baerbock sagte weiter, sie wolle mit der Rüstungsindustrie besprechen, ob eigene Produktionslinien für fehlende Munition geschaffen werden könnten, etwa für die Luftabwehrpanzer Gepard.Deutsche Panzerhaubitze half bei der ukrainischen Gegenoffensive17.37 Uhr: Wegen zögerlicher Militärhilfen steht Deutschland international am Pranger. Doch bei den jüngsten Erfolgen der Ukraine spielte deutsches Kriegsgerät wohl eine entscheidende Rolle. Mehr dazu lesen Sie hier.Selenskyj besucht wiedereroberte Stadt Isjum in der Ostukraine13.43 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Armeeangaben zufolge am Mittwoch die kürzlich von der ukrainischen Armee zurückeroberte Stadt Isjum im Osten des Landes besucht. Selenskyj habe zusammen mit Militärvertretern an einer Zeremonie zum Hissen der ukrainischen Flagge in der Stadt teilgenommen, teilte das ukrainische Militär in Onlinenetzwerken mit. Selenskyjs Büro veröffentlichte Bilder vom ukrainischen Präsidenten, auf denen er in olivgrüner Jacke am Rande der Zeremonie in Isjum für Fotos mit Soldaten posierte und Hände schüttelte.Kreml: Sicherheitsgarantien für Ukraine bedrohen Russland13.30 Uhr: Der Kreml bezeichnet ein von der Ukraine vorgelegtes Konzept für Sicherheitsgarantien als Gefahr für Russland – und rechtfertigt vor diesem Hintergrund einmal mehr den Krieg gegen das Nachbarland. Die Ukraine strebe weiter eine Nato-Mitgliedschaft an, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch. „Dementsprechend bleibt auch die größte Gefahr für unser Land bestehen und damit bleibt auch der Grund für die Notwendigkeit der militärischen Spezialoperation aktuell, ja er wird sogar noch aktueller“, sagte der 54-Jährige.Russlands Position zu dem Konzept sei „negativ“, betonte Peskow. Derzeit könne niemand der Ukraine Sicherheitsgarantien geben außer die ukrainische Führung selbst. Dafür aber müsse sie so handeln, dass sich Russland nicht mehr bedroht fühle, betonte er.Inspekteur Zorn warnt vor zu viel Euphorie über ukrainische Erfolge13.02 Uhr: Der ranghöchste Soldat der Bundeswehr warnt davor, die Rückeroberungen der Ukraine überzubewerten. Weiter schwere Waffen zu liefern, findet er gefährlich. Lesen Sie hier mehr dazu.Von der Leyen reist heute nach Kiew und trifft Selenskyj9.40 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will noch heute nach Kiew reisen und sich dort mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Das kündigte die deutsche Kommissionschefin am Mittwoch bei ihrer Rede zur Lage der EU in Straßburg an. Von der Leyen sagte, sie wolle bei dieser Gelegenheit „mit der Ukraine darauf hinarbeiten, einen nahtlosen Zugang zum Binnenmarkt zu gewähren – und umgekehrt“. Dies wolle sie „im Detail mit Präsident Selenskyj“ besprechen.In ihrer mit Applaus bedachten Rede im Europaparlament dankte von der Leyen Selenskyj und seiner Frau Olena für ihren Einsatz. Sie hätten ihrem Volk im russischen Angriffskrieg eine Stimme und der ganzen Welt Hoffnung gegeben, sagte von der Leyen an Olena Selenska gewandt. Die ukrainische First Lady wohnte der Ansprache als Gast in Straßburg bei.ISW: Kreml gesteht erstmals Niederlage in Charkiw ein8.34 Uhr: Der Kreml hat der US-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ (ISW) zufolge erstmals im Ukraine-Krieg eine militärische Niederlage eingestanden. Es sei auffällig, dass derzeit über die Gründe für die Niederlage im Oblast Charkiw diskutiert werde, so die Experten in ihrem Bericht vom Dienstag. Bisher habe Russland keine direkten Niederlagen eingestanden, sondern von „Zeichen guten Willens“ gesprochen, etwa nach dem Rückzug von der Schlangeninsel oder der Priorisierung der Offensive im Donbass nach dem Rückzug aus Kiew. Gleichzeitig laufe im Kreml die Suche nach einem Sündenbock für das militärische Desaster in Charkiw, schreiben die ISW-Autoren. Putin solle von jeglicher Schuld für die Niederlage befreit werden. Stattdessen versuche man, die Schuld auf „uninformierte Militärberater“ in Putins innerem Kreis zu schieben.Kremlberater Bogdan Bezpalko habe etwa gefordert, dass die Köpfe von Militärberatern, die die ukrainische Gegenoffensive nicht vorhergesehen hätten, auf Putins Tisch liegen sollten.Das geschah in der Nacht5.50 Uhr: Die USA sehen die Ukraine in der Offensive, warnen aber vor der noch bestehenden Stärke der russischen Armee. Aus der Stadt Balaklija werden Hinweise auf Kriegsverbrechen gemeldet. Bundeskanzler Olaf Scholz telefonierte mit Wladimir Putin. Lesen Sie hier einen Überblick über die Ereignisse in der Nacht.CDU-Politiker fordert mehr Geld für Hyperschallwaffen5 Uhr: Der CDU-Verteidigungspolitiker Henning Otte hat verstärkte Forschungsausgaben für Hyperschallwaffen und Weltraumtechnologien gefordert. „Hyperschallraketen können nicht nur Ziele in der Ukraine erreichen, sondern aufgrund ihrer Reichweite auch solche in Deutschland. Um diese Lücke zu schließen, bedarf es großer Anstrengungen, beginnend mit einer Ausweitung der Forschungsmittel“, sagte Otte nach einem Besuch des Kompetenzzentrums in Trauen bei Faßberg (Niedersachsen) der Deutschen Presse-Agentur.Nur mit Satelliten werde es möglich sein, Hyperschallbedrohungen rechtzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zur Luftverteidigung einzuleiten. Otte: „Die Dimension Weltraum ist wesentlich für unsere Verteidigung. Dazu muss Deutschland in Europa einen entscheidenden Beitrag leisten.“Erbitterter Kampf um wichtige Stadt Swatowo erwartet3.15 Uhr: Der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch stellt eine Offensive auf die östliche Provinz Luhansk in Aussicht. „Es gibt jetzt einen Angriff auf Lyman, und es könnte einen Vorstoß auf Siwersk geben“, sagte Arestowytsch in einem auf YouTube veröffentlichten Video in Bezug auf die zwei Städte. Er gehe von einem erbitterten Kampf um die Stadt Swatowo aus, da Russland seiner Ansicht nach dort Versorgungslager stationiert habe.“Und das ist es, was sie am meisten fürchten – dass wir Lyman einnehmen und dann auf Lyssytschansk und Sjewjerodonezk vorrücken. Dann wären sie von Swatowo abgeschnitten.“ Denis Puschilin, Chef der selbsternannten Volksrepublik Donezk, erklärte hingegen in einem Videobeitrag, dass Lyman weiterhin in ihrer Hand sei. „Die Situation hat sich stabilisiert. Der Feind versucht natürlich, in kleinen Gruppen vorzurücken, aber die (von Russland geführten) alliierten Streitkräfte schlagen sie vollständig zurück.“Biden rechnet mit langem Krieg in der Ukraine2 Uhr: US-Präsident Joe Biden geht trotz der Geländegewinne der ukrainischen Offensive noch von einem langen Krieg aus. Auf die Frage, ob die Ukraine einen Wendepunkt erreicht habe, sagt er: „Die Frage ist nicht zu beantworten. Es ist schwer zu sagen. Es ist klar, dass die Ukrainer bedeutende Fortschritte gemacht haben. Aber ich denke, es wird noch ein langer Weg sein.“Die US-Regierung sieht angesichts militärischer Erfolge der ukrainischen Truppen eine neue Dynamik im Krieg mit Russland. „Ich denke, was Sie sehen, ist sicherlich eine Verschiebung, ein Momentum der ukrainischen Streitkräfte, insbesondere im Norden“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Dienstag in Washington. Er wolle es aber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj überlassen zu entscheiden, ob tatsächlich ein Wendepunkt erreicht sei.Dienstag, 13. SeptemberVerbrechen russischer Besatzer in Balaklija vermutet23.30 Uhr: Nach der Rückeroberung von Gebieten in der Ostukraine stoßen die ukrainischen Behörden dort nach eigenen Angaben auf Hinweise für mutmaßliche Verbrechen der russischen Besatzungsmacht. So berichtete der ranghohe ukrainische Polizist Serhij Bolwinow aus der Stadt Balaklija, dass die Invasoren im örtlichen Polizeirevier ein Foltergefängnis unterhalten hätten. Im Keller seien während der mehrere Monate dauernden Besatzung immer etwa 40 Menschen eingesperrt gewesen.“Die Besatzer nahmen diejenigen mit, die beim Militär dienten oder dort Verwandte hatten, und suchten auch nach denen, die der Armee halfen“, schrieb der Leiter der Ermittlungsabteilung bei der Polizei Charkiw am Dienstag auf Facebook. Nach Zeugenaussagen seien Gefangene mit Stromschlägen gefoltert worden.Aus anderen Orten der Region gibt es noch nicht verifizierte Berichte über den Fund von Ermordeten. Nach dem Abzug russischer Truppen aus der Umgebung von Kiew im Frühjahr waren dort Hunderte tote Zivilisten entdeckt worden. Moskau stritt trotz erdrückender Beweise ab, dass die Tötungen auf das Konto russischer Soldaten gingen, und sprach von einer ukrainischen Inszenierung.Merz: Regierung zögert unnötig bei Waffenlieferungen23.20 Uhr: In der Diskussion über die Lieferung von Panzern in die Ukraine wirft CDU-Chef Friedrich Merz der Bundesregierung unnötiges Zögern vor. Er selbst hätte Exportgenehmigungen für Schützenpanzer des Typs Marder erteilt. Diese stünden auf den Höfen der Industrie und seien nicht für die Bundeswehr im Einsatz, sagte Merz am Dienstagabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. In diesem Punkt stimme er mit der FDP und den Grünen überein. Zusammen hätte man dafür auch eine Mehrheit im Bundestag, merkte der Unionsfraktionsvorsitzende an.Der russische Krieg gegen die Ukraine dauere nun fast sieben Monate an, betonte Merz. Die Ukraine sei zwar erstaunlich gut aufgestellt, um sich zu verteidigen. „Aber wir hätten mehr tun können.“ Das sei auch die Meinung vieler Europäer, die auf eine Entscheidung Deutschlands warteten.Selenskyj-Berater: „Gegenoffensive leicht verlangsamt“23.10 Uhr: Ein Berater des ukrainischen Präsidialamts hat gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN erklärt, dass die Gegenoffensive „leicht verlangsamt“ wurde. Der Grund liege laut Oleksiy Arestovych darin, dass die ukrainischen Streitkräfte derzeit versuchten, die Stadt Lyman zu erobern, um in die Region Luhansk vordringen zu können. „Wir werden unsere Angriffe intensivieren und neue Gebiete auf andere Weise befreien“, kündigte Arestovych in einem Interview mit CNN an. Lyman, ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, liegt etwa 60 Kilometer westlich der strategisch bedeutenden ukrainischen Stadt Sewerodonezk.Selenskyj: Ukraine hat 4.000 Quadratkilometer zurückerobert21.57 Uhr: Die Ukraine hat nach Angaben des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mehr als 4000 Quadratkilometer – die Fläche von knapp 750.000 Fußballfeldern – des von den russischen Streitkräften zurückeroberten Territoriums vollständig unter Kontrolle. Das Land sei auch dabei, seine Kontrolle über weitere 4.000 Quadratkilometer zu stabilisieren, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Am Montag hatte er erklärt, die Ukraine habe bei ihrer jüngsten Gegenoffensive 6.000 Quadratkilometer zurückerobert. Ukrainische Beamte weisen jedoch darauf hin, dass es wichtig ist, zwischen der Einnahme von Territorium und der Gewährleistung der völligen Sicherheit dieses Gebietes zu unterscheiden.IAEA: Notstromleitungen in Saporischschja wieder aktiv21.05 Uhr: Alle drei Notstromleitungen des von Russland kontrollierten Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine sind wiederhergestellt worden. Eine von ihnen versorge die Anlage mit externem Strom, den es für die Kühlung und andere wichtige Sicherheitsfunktionen benötigt, und die zwei anderen würden in Reserve gehalten, erklärt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA). Die erste dieser Leitungen wurde am Samstag wieder in Betrieb genommen.Ukraine erwartet mehr Angriffe auf Energiesysteme20.11 Uhr: Die Ukraine geht davon aus, dass die Zahl der russischen Anschläge auf ihre Energie-Infrastruktur zunehmen wird. Das sagt Mychajlo Podoljak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Man sei auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Die ukrainische Bevölkerung müsse sich auf Probleme bei der Strom- und Wärmeversorgung in diesem Winter einstellen.Scholz telefoniert erneut mit Putin18.16 Uhr: Erstmals seit vielen Wochen hat Bundeskanzler Olaf Scholz wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Mehr dazu lesen Sie hier.Kreml kündigt Gespräche zwischen Putin und Xi an16.52 Uhr: Der Krieg gegen die Ukraine wird nach Angaben aus dem Kreml Thema der anstehenden Gespräche zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping. „Diese Frage wird natürlich ausführlich beim bevorstehenden Treffen besprochen“, erklärte der russische Präsidentenberater Juri Uschakow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei einem Pressebriefing am Dienstag. Uschakow lobte Chinas Position in dem Konflikt als „ausgewogen“.Putin und Xi treffen sich in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Usbekistan im Rahmen eines Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Die zweitägige Tagung findet in der Großstadt Samarkand statt. Erwartet werden auch Indiens Regierungschef Narendra Modi und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.Mit Erdogan will Putin nach Angaben Uschakows unter anderem über die Umsetzung des Getreide-Deals sprechen. Durch das Abkommen wurden die monatelang blockierten ukrainischen Seehäfen entsperrt, um ukrainisches Getreide auf den Weltmarkt liefern zu können und die Lebensmittelkrise vor allem in den armen Ländern zu lindern. Die russische Führung zeigte sich allerdings zuletzt unzufrieden mit der Umsetzung. Das Getreide gehe vor allem nach Europa, bemängelte Moskau. Zudem würden die Versprechungen über eine Lockerung der Sanktionen gegenüber Russlands Dünge- und Lebensmittelsektor nicht eingehalten.Bericht: 16 Marder-Panzer von Rheinmetall sind „auslieferfähig“16.38 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall wartet laut einem Bericht auf eine Genehmigung für eine Lieferung von Marder-Panzern. Der Konzern teilte am Dienstag dem ARD-Hauptstadtstudio mit, dass er 16 Marder-Schützenpanzer aus alten Bundeswehrbeständen wiederhergestellt habe – auf eigene Kosten. Die Panzer seien „auslieferfähig“, allerdings liege noch keine Ausfuhrgenehmigung durch die Bundesregierung vor.Mit der Aufbereitung 14 weiterer Marder habe Rheinmetall bereits begonnen, berichtete das ARD-Hauptstadtstudio weiter. Bei Bedarf könnten noch 70 weitere Fahrzeuge aus Altbeständen wieder nutzbar gemacht werden.Podoljak: „Deutschland, wir warten auf dein Wort“15.35 Uhr: Nach ihren jüngsten Erfolgen im Nordosten des Landes hat die Ukraine das deutsche Zögern bei Panzerlieferungen und das Ringtauschsystem kritisiert. „Sechs Monate lang gibt es keine Panzer, weil es keine „politische Entscheidung“ dafür gibt“, schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, am Dienstag auf Deutsch bei Twitter. Aufgrund des deutschen Zögerns könne Russland den „Terror“ fortsetzen und Ukrainer müssten sterben.“Deutschland, wir warten auf Dein Wort“, richtete der 50-Jährige sich an Berlin. In der ukrainischen Version des Twitterbeitrags benannte Podoljak auch direkt den von der Bundesregierung betriebenen sogenannten Ringtausch. „Das System des Ringtauschs funktioniert nicht“, hieß es. Gemeint ist dabei, dass Staaten des ehemaligen Ostblocks ihre Altbestände an sowjetischen Waffen an die Ukraine abgeben und dafür modernes Gerät von der Bundesrepublik erhalten. Bei der jüngsten Offensive im Gebiet Charkiw hat die ukrainische Armee unter anderem auch T-72-Panzer aus polnischen Lieferungen eingesetzt.Bericht: Russen beginnen, Krim zu verlassen15.10 Uhr: Russische Besatzer beginnen offenbar, mit ihren Familien die Halbinsel Krim im Süden der Ukraine zu verlassen. Das berichtet „The Kyiv Independent“ und beruft sich dabei auf den ukrainischen Geheimdienst. Es finde derzeit eine „dringende Evakuierung“ russischer Besatzer, Geheimdienstoffiziere und Militärkommandeure statt, hieß es weiter.Die Entwicklungen seien eine direkte Folge aus der Gegenoffensive, die derzeit die Ukraine gegen Russland im Osten des Landes führt. Keine Angaben wurden darüber gemacht, ob die Bewegungen dazu dienen, die russischen Truppen im Osten des Landes zu verstärken. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.Kuleba sieht keine „rationalen Argumente“ für ausbleibende Panzerlieferung13.18 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba äußert sich enttäuscht darüber, dass sich die Bundesregierung weiterhin weigert, Kampf- und Schützenpanzer an sein Land zu liefern. Es gebe für diese Haltung „kein rationales Argument“, sondern nur „abstrakte Ängste und Ausreden“, schreibt Kuleba auf Twitter und nennt konkret den „Leopard“-Kampfpanzer und den „Marder“-Schützenpanzer. Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall teilt laut NDR und ARD-Hauptstadtstudio unterdessen mit, 16 „Marder“ aus ausgemusterten Beständen der Bundeswehr auf eigene Kosten „weitestgehend wiederhergestellt“ zu haben. Sie seien auslieferfähig, es gebe aber keine Ausfuhrgenehmigung der Bundesregierung.Ukraine: Russische Truppen haben Stadt in Luhansk verlassen12.54 Uhr: Nach ihrer Niederlage in der Region bei Charkiw ziehen sich Russlands Truppen ukrainischen Angaben zufolge auch aus ersten Orten im Nachbargebiet Luhansk zurück. „Heute ist (die Kleinstadt) Kreminna völlig leer“, sagte der ukrainische Militärgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, am Dienstag. „Es gibt keine Polizei, keine Kommandantur, keine Staatsanwaltschaft – es gibt niemanden mehr, sie sind alle weggelaufen.“ Unabhängig überprüft werden konnten diese Aussagen zunächst nicht.Russische Militärblogger hatten allerdings bereits am Montag von der Erstürmung der Ortschaft Bilohoriwka durch ukrainische Streitkräfte berichtet. Bilohoriwka liegt in der Nähe von Kreminna am anderen Ufer des Flusses Siwerskyj Donez.Ukrainer erobern weitere Stadt im Osten12.26 Uhr: Ukrainische Streitkräfte haben offenbar eine weitere Stadt erobert. Wie der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, via Telegram mitteilte, hat die russische Armee Kreminna verlassen. „Heute ist Kreminna völlig leer“, schrieb er. Es wehe die ukrainische Flagge. Kreminna liegt nur rund 25 Kilometer von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk entfernt.US-Botschaft: Länder entscheiden letztlich selbst über Militärhilfe12.19 Uhr: Die US-Botschaft in Berlin hat Deutschland und andere Verbündete ermuntert, bei der Militärhilfe für die Ukraine „so viel Unterstützung wie möglich“ zu leisten. „Wir wissen die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine zu schätzen und werden uns weiterhin eng mit Berlin abstimmen. Die Politik der Vereinigten Staaten hat sich nicht geändert“, schrieb die Vertretung am Dienstag auf Twitter und verwies dazu auch auf Äußerungen der Botschafterin Amy Gutmann. Unklar blieb, ob und welche Absprachen für die öffentlich diskutierte und von der Ukraine geforderte Lieferung westlicher Kampfpanzer gelten. Die Botschaft schrieb zur Unterstützung der Ukraine: „Die Entscheidung über die Art der Hilfen liegt letztlich bei jedem Land selbst.“Strack-Zimmermann fordert Regierung zu Kurswechsel bei Panzerlieferung auf11.55 Uhr: Die FDP-Wehrexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat das SPD-geführte Verteidigungsministerium zu einem schnellen Kurswechsel in der Frage der Panzerlieferungen an die Ukraine aufgefordert. Die Zurückhaltung der Ministeriums bei den Waffenlieferungen gehe „zu Lasten der Ukraine“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. „Deutschland fokussiert sich wie kein anderes westliches Land trotz der akuten Lage in der Ukraine darauf, bloß alle Nato-Verpflichtungen irgendwie zu erfüllen“, kritisierte sie.Ausdrücklich widersprach Strack-Zimmermann der Darstellung des Verteidigungsministeriums, wonach alles von der Bundeswehr geliefert wurde, was möglich sei. „Die Linie, die das Bundesverteidigungsministerium derzeit fährt, teilen wir als Freie Demokraten nicht“, stellte Strack-Zimmermann klar.Kreml: Keine Pläne für Generalmobilmachung11.48 Uhr: Der Kreml erwägt nach eigenen Angaben derzeit keine Generalmobilmachung angesichts der Entwicklungen in der Ukraine. Präsidialamtssprecher Dmitry Peskow sagt im Gespräch mit Journalisten, entsprechende Forderungen und Kritik am Vorgehen der Regierung seien ein Beispiel der „Pluralität“ in Russland. Die Bevölkerung an sich stehe aber weiterhin hinter Präsident Wladimir Putin.“Unter Putins Anhängern gibt es offenbar eine Spaltung“11.07 Uhr: Verliert Putin in Russland an Rückhalt? Die Kritik an seiner Kriegsführung wird immer lauter – aber bis zur breiten Masse dringt sie trotzdem kaum vor. Lesen Sie den Text hier.Ukraine: Ziel ist Befreiung aller Gebiete11.02 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte kommen bei ihrer Offensive in der Region Charkiw im Nordosten des Landes nach Angaben der Regierung weiter gut voran. Dies liege daran, dass die Truppe höchst motiviert und die Operation gut geplant sei, sagt die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei allerdings noch zu früh zu sagen, dass die Ukraine die volle Kontrolle über die Region übernommen habe. „Die Kämpfe dauern an“, sagt Maljar. „Das Ziel ist, die Region Charkiw zu befreien, und darüber hinaus alle Gebiete, die von der Russischen Föderation besetzt sind.“Erneuter Stromausfall in Charkiw – Schule in Kleinstadt zerstört11 Uhr: In der Millionenstadt Charkiw und deren Umland ist erneut der Strom ausgefallen, obwohl die Stadt selbst in der Nacht nicht beschossen wurde. „Stattdessen hat der Feind gegen drei Uhr nachts Losowa beschossen, dabei gab es einen Volltreffer in einer Bildungseinrichtung“, teilte der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Bilder zeigen ein völlig zerstörtes Schulgebäude in der Kleinstadt, die etwa 150 Kilometer südlich von Charkiw liegt.Den Stromausfall in Charkiw begründeten die Behörden mit dem Beschuss der Stadt am Vortag. Dadurch sei eine Reserveleitung beschädigt worden, die mehrere Ortschaften versorgt habe. Es seien aber bereits Elektriker unterwegs, um die Probleme zu beheben. In Charkiw ist unter anderem die U-Bahn durch den Stromausfall stillgelegt.Insgesamt sind nach Behördenangaben in der Region in den letzten 24 Stunden drei Zivilisten ums Leben gekommen, acht Menschen wurden verletzt. Dabei sei auch die von den Ukrainern eroberte Stadt Kupjansk im Osten des Gebiets Charkiw Ziel russischer Angriffe gewesen. Im Netz kursierten dabei Bilder einer abgeschossenen Drohne angeblich iranischen Ursprungs. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.Lindner: Finanzhilfen täglich neu bewerten10.30 Uhr: Deutschland sei solidarisch mit der Ukraine und unterstütze das Land bereits finanziell, militärisch und logistisch, sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner. Er betont aber in einer Rede vor Verlegern des BDZV in Berlin: „Jeden Tag müssen wir in Deutschland neu prüfen, ob wir nicht alles tun, was in unserer Macht steht, oder ob wir mehr tun können, um die Ukraine in ihrem Kampf um auch unseren Wert der Freiheit zu unterstützen.“ Es stelle sich dabei die Frage: „Was ist uns in Deutschland also die Freiheit wert?“London: Russische Armee teilweise enorm geschwächt10.22 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste sind führende Einheiten der russischen Armee durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine enorm geschwächt. Insbesondere in der Anfangsphase des Krieges habe es schwere Verluste gegeben, von denen sich die Truppen nicht erholt hätten, hieß es am Dienstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Betroffen sei etwa die Erste Gardepanzerarmee. Teile dieser Einheit, die zu den prestigeträchtigsten des russischen Militärs gehöre, hätten sich in der vergangenen Woche aus der Region Charkiw zurückgezogen. Mehr dazu lesen Sie hier.Scholz: „Ukraine preiszugeben, brächte keinen Frieden“10.04 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine anhaltende Hilfe gegen den russischen Angriff zugesichert. „Die Ukraine preiszugeben, brächte keinen Frieden, im Gegenteil“, sagt Scholz und zog eine Parallele zur Berliner Luftbrücke und der damaligen Unterstützung der Alliierten.Blinken sieht bedeutende Fortschritte der ukrainischen Truppen8.30 Uhr: Der Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika, Antony Blinken, sieht bei der ukrainischen Gegenoffensive bedeutende Fortschritte – es sei allerdings noch zu früh, einen konkreten Ausgang vorherzusagen. So zitiert der „Guardian“ Aussagen Blinkens gegenüber Journalisten in Mexico City. „Wir sehen eindeutige Fortschritte der Ukrainer, besonders im Nordosten, und das ist ein Resultat unserer Unterstützungsleistungen, aber vor allem ist es Ergebnis des einzigartigen Mutes und der Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Kämpfer und der Bevölkerung.“Allerdings habe Russland nach wie vor eine erhebliche Zahl an Truppen und Waffen in der Ukraine. „Es ist zu früh, zu sagen, wohin genau das führen wird“, so Blinken. Bericht: Selenskyj will Milliardenkredit aufnehmen6.38 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird Insidern zufolge im Laufe des Tages mit IWF-Chefin Kristalina Georgiewa über einen neuen Kredit sprechen. Es gehe um ein umfassendes Finanzierungsprogramm, erklären zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ukraine strebe ein Darlehen von 15 bis 20 Milliarden Dollar an. Es gilt als unwahrscheinlich, dass ein so hoher Betrag die Zustimmung des IWF findet. Das Exekutivdirektorium des IWF hatte auf einer informellen Sitzung am Montag erörtert, der Ukraine 1,4 Milliarden Dollar an Soforthilfe anzubieten.Selenskyj: Mehr als 6.000 Quadratkilometer zurückerobert – die Nacht im Überblick5.30 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj seit Anfang September mehr als 6.000 Quadratkilometer Land von den russischen Besatzern zurückerobert. „Unsere Truppen bleiben in Bewegung“, sagte er am Montagabend in Kiew. Angesichts russischer Raketenangriffe auf das Stromnetz seines Landes forderte er vom Ausland eine schnellere Lieferung von Luftabwehrwaffen. Hier lesen Sie einen Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.Ukrainischer Generalstab: Russland schickt keine weiteren Einheiten in die Ukraine3 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat in einem Facebook-Post mitgeteilt, dass das russische Militärkommando die Entsendung weiterer bereits formierter militärischer Einheiten in die Ukraine eingestellt habe. Der Grund sei, dass eine große Zahl von Freiwilligen sich weigere, in der russischen Armee zu kämpfen. Nach Angaben des Generalstabs sei die Lage unter anderem durch Misstrauen gegenüber den militärischen Vorgesetzten ausgelöst worden. Mehr dazu lesen Sie hier.Blinken: Ukrainische Gegenoffensive macht bedeutende Fortschritte1.52 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken bescheinigt den ukrainischen Streitkräften bei ihrer Gegenoffensive „bedeutende Fortschritte“. „Ihr Vorgehen war sehr systematisch geplant und wurde natürlich von den Vereinigten Staaten und vielen anderen Ländern unterstützt, um sicherzustellen, dass die Ukraine über die Ausrüstung verfügt, die sie zur Durchführung dieser Gegenoffensive benötigt“, sagt Blinken auf einer Pressekonferenz in Mexiko.Die ukrainische Offensive gegen die russischen Streitkräfte befinde sich noch im Anfangsstadium, es seien aber bereits bedeutende Fortschritte erzielt worden. Angesichts der Verluste, die Russland erlitten habe, kann und sollte Russland dem Ganzen ein Ende setzen.Selenskyj fordert schnellere Lieferung von Flugabwehrwaffen1 Uhr: Nach russischen Raketentreffern auf die Stromversorgung in der Ukraine fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj eine schnellere Lieferung von Luftabwehrwaffen. Die Hilfe internationaler Partner für die Ukraine müsse aufgestockt werden, sagte er am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Gemeinsam können wir den russischen Terror überwinden.“Russische Raketentreffer auf ein Kraftwerk bei Charkiw hatten am Sonntagabend große Teile des Stromnetzes in der Ostukraine zeitweise lahmgelegt. „Hunderttausende Ukrainer fanden sich im Dunkeln wieder – ohne Strom. Häuser, Krankenhäuser, Schulen, kommunale Infrastruktur“, sagte Selenskyj. „Russische Raketen treffen genau jene Objekte, die absolut nichts mit der Infrastruktur der Streitkräfte unseres Landes zu tun haben.“ Er deutete den Beschuss als Rache für den Vormarsch der ukrainischen Armee im Gebiet Charkiw.Die Armee habe seit Anfang September bereits mehr als 6.000 Quadratkilometer im Osten und Süden von den russischen Besatzern zurückerobert, sagte der Präsident. Deutschland hat der Ukraine das hochmoderne Luftabwehrsystem Iris-T zugesagt. Die Ukraine hofft auf eine schnelle Lieferung. Nach Kiewer Berichten soll die erste Einheit Ende des Jahres geschickt werden.13. SeptemberUS-Vertreter: Viele russische Soldaten verlassen Ukraine bei Rückzug22.22 Uhr: Viele der russischen Soldaten, die sich auf dem Rückzug aus dem Großraum Charkiw befinden, haben nach Einschätzung der US-Armee die Ukraine verlassen. Große Teile dieser Truppen hätten die Grenze überquert und seien nach Russland zurückgekehrt, sagt ein hochrangiger US-Militärvertreter. Die Ukraine habe umfangreiche Geländegewinne in der Nähe von Charkiw erzielt. Zahlen nannte der US-Vertreter nicht.IAEA: Zweite Stromleitung zum AKW Saporischschja funktioniert22.08 Uhr: Das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja in der Ukraine ist wieder an zwei Reservestromleitungen angeschlossen. So könne eine Leitung das Kühlsystem der abgeschalteten Reaktoren versorgen, die zweite sei in Reserve, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien am Montagabend mit. Der sechste und letzte Reaktor sei heruntergefahren worden und benötige nun weniger Strom zur Kühlung.Trotzdem bleibe die Lage in und um das größte Kernkraftwerk Europas mitten im Kampfgebiet prekär, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi der Mitteilung zufolge. Die vier Hauptleitungen seien zerstört, das Kraftwerk liefere keinen Strom. „Eine nukleare Schutz- und Sicherheitszone ist dringend erforderlich“, sagte er. Er habe darüber die ersten Konsultationen mit allen Beteiligten geführt.Ukraine: Leichen mit Folterspuren in zurückerobertem Ort bei Charkiw gefunden21.48 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben in einer zurückeroberten Ortschaft im Osten der Ukraine nach eigenen Angaben vier Leichen mit „Spuren von Folter“ entdeckt. Erste Ermittlungen wiesen darauf hin, dass die in Salisnytschne in der Region Charkiw gefundenen Menschen „von russischen Soldaten während der Besetzung des Ortes“ getötet worden seien, schrieb die regionale Staatsanwaltschaft am Montag im Online-Netzwerk Facebook.Drei der Leichen seien auf Privatgrundstücken gefunden worden, eine auf einem Fabrikgelände nahe dem Bahnhof. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die Behörden nach der ukrainischen Rückeroberung mehrerer Ortschaften Hinweise auf die Tötung mehrerer Bürger durch russische Soldaten erreicht.Ukrainische Truppen suchen bei Vormarsch nach Kollaborateuren21.31 Uhr: Die ukrainischen Truppen durchkämmen die zurückeroberten Gebiete im Osten nach Kollaborateuren der russischen Besatzungsmacht. Außerdem würden Minen geräumt, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Montagabend mit. Er machte keine weiteren Angaben zum Vordringen der Ukrainer, die die russischen Truppen im Gebiet Charkiw weitgehend in die Flucht geschlagen haben. Fotos zeigten ukrainische Soldaten am Montag in Sjwatohirsk im Gebiet Donezk. Eine Bestätigung für die Einnahme der Stadt mit einem wichtigen orthodoxen Kloster gab es nicht.Der Generalstab berichtete von Kämpfen am Montag fast entlang der gesamten Frontlinie im Osten. Mehrere Angriffe der russischen Armee seien abgewehrt worden. Die eigene Luftwaffe und Artillerie habe mehrere russische Kommandopunkte und Depots zerstört. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.Duma-Abgeordneter fordert Generalmobilmachung russischer Streitkräfte20.55 Uhr: Der Duma-Abgeordnete Michail Scheremet hat eine Generalmobilmachung Russlands gefordert. Russlands „spezielle Militäroperation“ in der Ukraine werde scheitern, wenn der Kreml nicht eine vollständige militärische Mobilisierung einleite, schrieb er auf Twitter.Dutzende russische Politiker fordern Putins Rücktritt19.56 Uhr: Der Druck aus den eigenen Reihen wächst: Zahlreiche Kommunalabgeordnete aus Moskau und St. Petersburg haben den Rücktritt des russischen Präsidenten Wladimir Putin gefordert. Eine entsprechende Petition haben bisher mehr als 40 Politiker des Landes unterzeichnet. Putins Handlungen „fügen der Zukunft Russlands und seiner Bürger Schaden zu“, hieß es darin.Der Rücktrittsaufruf stammte von der Bezirksverordneten Xenija Torstrjom aus Sankt Petersburg. Auf Twitter schrieb sie: „Der Text der Petition ist lakonisch und ‚diskreditiert‘ niemanden.“ In der vergangenen Woche hatte die Polizei Unterzeichner eines Appells vorgeladen. Sie forderten, Putin wegen Hochverrats anzuklagen. Ihnen wurde daraufhin vorgeworfen, die eigene Armee zu diskreditieren.Militärexperte: „Das ist die Wende in diesem Krieg“17.55 Uhr: Die Ukraine drängt die russische Armee immer weiter zurück und hat in dem Krieg die Oberhand gewonnen. Wladimir Putin gehen die Optionen aus. Im Gespräch mit t-online erklärt Militärexperte Gustav Gressel die aktuelle militärische Lage im Ukraine-Krieg. Hier finden Sie das gesamte Interview.Warnung: Russen könnten Energieversorgung ausspionieren17.21 Uhr: Der Berliner Verfassungsschutz warnt den Senat und die Abgeordneten vor dem möglichen Ausspionieren von Informationen über Energieversorgung und kritische Infrastruktur durch russische Geheimdienste. Ein entsprechendes präventives Schreiben werde der Verfassungsschutz an die Senatsverwaltung für Wirtschaft und den entsprechenden parlamentarischen Ausschuss senden, sagte Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) am Montag im Ausschuss für Verfassungsschutz.Die russischen Geheimdienste seien vor allem interessiert an umfassenden Informationen aus dem Bereich der Energiewirtschaft, Energieversorgung und kritischen Infrastruktur. Konkrete Hinweise lägen noch nicht vor, das aktuelle Warnschreiben sei aber nötig, weil der Verfassungsschutz davon ausgehe, dass sich die Geheimdienstaktivitäten in dem Bereich erhöht hätten. Akmann betonte, besonders die Energiewirtschaft, aber auch die entsprechenden Regierungsstellen und Gremien des Parlaments dürften „stärker in das Zielspektrum russischer Nachrichtendienste geraten“.Das Gehirn hinter dem ukrainischen Vormarsch17.02 Uhr: Die ukrainische Führung war nicht überzeugt von der Gegenoffensive bei Charkiw. Doch Generaloberst Oleksandr Syrskyi setzte sich durch. Lesen Sie hier mehr zu dem Drahtzieher des Vormarschs.Medwedew droht Ukraine mit Forderung nach totaler Kapitulation14.19 Uhr: Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat der Ukraine damit gedroht, dass Russland eine bedingungslose Kapitulation verlangen wird, falls die Führung in Kiew die derzeitigen Bedingungen für Verhandlungen nicht annimmt. „Die jetzigen „Ultimaten“ sind ein Kinderspiel im Vergleich zu den Forderungen in der Zukunft: der totalen Kapitulation des Kiewer Regimes zu Russlands Bedingungen“, schrieb Medwedew am Montag auf seinem Telegram-Kanal.Die Drohung des 56-Jährigen ist wohl eine Reaktion auf die Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem am Sonntag ausgestrahlten CNN-Interview. Selenskyj sagte unter anderem, dass er zurzeit nicht mit Russland verhandeln wolle: „Ich sehe auf ihrer Seite keine Bereitschaft, konstruktiv zu sein.“ Selenskyj sprach im Zusammenhang mit den gestellten Vorbedingungen von einem „russischen Kannibalismus“. Er fügte hinzu: „Sie werden dich aufessen, häppchenweise, Stück für Stück“ Ziel der Ukraine sei es, das von Russland besetzte Gebiet zurückzuerobern.Charkiw meldet erneuten Stromausfall14.20 Uhr: Die Strom- und Wasserversorgung der Großstadt Charkiw ist nach Angaben des Bürgermeisters erneut unterbrochen. „Die Lage der letzten Nacht wird wiederholt“, teilte Ihor Terechow mit. Als Grund nannte er russischen Beschuss. Die Notdienste würden daran arbeiten, die Versorgung wieder herzustellen. Bereits am Sonntag hatten die ukrainischen Behörden großflächige Strom- und Wasserversorgungsausfälle gemeldet. Am Montagmorgen hatte es dann für Charkiw zunächst geheißen, dass die Versorgung zu 80 Prozent wieder hergestellt sei.Ukraine: Haben im Süden 500 Quadratkilometer erobert13.27 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben im Süden rund 500 Quadratkilometer im Zuge seiner Gegenoffensive zurückerobert. Auf verschiedenen Abschnitten seien die Truppen etliche Kilometer vorgerückt, sagt die Sprecherin des südlichen Militärkommandos, Natalia Humeniuk. Fünf Siedlungen seien in der Region Cherson zurückerobert worden.Russland: Werden Ziele erreichen13 Uhr: Die russische Führung zeigt sich überzeugt, dass sie die Ziele des von ihr so bezeichneten militärischen Sondereinsatzes in der Ukraine erreichen wird. Das antwortet der Sprecher des Präsidialamtes, Dmitri Peskow, vor der Presse auf die Frage, ob Präsident Wladimir Putin Vertrauen in die militärische Führung habe. Eine Frage nach einer möglichen Mobilmachung zur Unterstützung des Einsatzes angesichts der ukrainischen Gegenoffensive lässt er offen. Zur Forderung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA nach einer demilitarisierten Zone um das russisch besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja, das immer wieder unter Beschuss gerät, sagt Peskow, eine Diskussion darüber gebe es nicht.Russische Verwaltung in Charkiw: Ukrainische Truppen achtmal stärker11.21 Uhr: Die von Russland in den besetzten Gebieten der Region Charkiw installierte Militärverwaltung räumt eine deutliche Übermacht der ukrainischen Truppen bei deren Gegenoffensive dort ein. Sie seien achtmal stärker als die russischen Einheiten und die mit ihnen verbündeten prorussischen Kräfte, sagt Witali Gantschew, der Leiter der Verwaltung, im staatlichen Fernsehsender Rossija-24. Ukrainische Streitkräfte hätten von Russland besetzte Siedlungen im Norden der Region Charkiw erobert und seien bis zur russischen Staatsgrenze durchgebrochen. Rund 5.000 Zivilisten seien nach Russland in Sicherheit gebracht worden.London: Russische Truppen müssen sich auf Abwehr konzentrieren8.59 Uhr: Die russischen Truppen in der Ukraine müssen sich nach Einschätzung britischer Experten größtenteils auf die Abwehr der ukrainischen Gegenoffensive konzentrieren. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervor. Die raschen Erfolge der ukrainischen Verteidiger hätten „erhebliche Folgen“ für die allgemeine Einsatzplanung der Russen. „Das bereits eingeschränkte Vertrauen, das die eingesetzten Truppen in die russische Militärführung haben, dürfte wahrscheinlich weiter schwinden“, hieß es in der Mitteilung auf Twitter.Nach dem Rückzug der Russen aus dem gesamten Gebiet Charkiw westlich des Flusses Oskil seien dort nur noch einzelne „Nester des Widerstands“ übrig, so die Einschätzung der Briten. „Seit Mittwoch hat die Ukraine ein Gebiet von mindestens der doppelten Größe des Großraums Londons zurückerobert.“Im Süden, nahe Cherson, habe Russland Schwierigkeiten, genug Nachschub über den Fluss Dnipro an die Front zu bringen. Eine improvisierte schwimmende Brücke, mit deren Bau vor zwei Wochen begonnen wurde, sei noch immer unvollendet. „Die ukrainische Langstrecken-Artillerie trifft jetzt vermutlich Übergänge des Dnipro so häufig, dass Russland keine Reparaturen an den Straßenbrücken vornehmen kann“, so die Mitteilung weiter.Ukrainischer Generalstab meldet Einnahme von mehr als 20 Orten8.25 Uhr: Der Vormarsch der ukrainischen Armee im Osten des Landes geht nach Angaben aus Kiew weiter. „Die Befreiung von Ortschaften unter russischer Besatzung in den Gebieten Charkiw und Donezk setzt sich fort“, teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. Insgesamt seien mehr als 20 Ortschaften innerhalb der letzten 24 Stunden zurückerobert worden. So hätten die russischen Truppen nun auch Welykyj Burluk und Dworitschna verlassen. Beide Ortschaften liegen im Norden des Gebiets Charkiw.Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven hatte Russlands Verteidigungsministerium am Wochenende mehr als ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn den Abzug eigener Truppen aus der Region Charkiw bekannt gegeben. Offiziell begründet wurde der Rückzug mit einer strategischen „Umgruppierung“ der Einheiten.Die Nacht im Überblick: Massiver Stromausfall nach Angriff auf Kraftwerk7.03 Uhr: Weite Teile der ukrainischen Infrastruktur sind beschossen worden, es kommt zu massiven Stromausfällen. Mehr zu den Ereignissen aus der Nacht lesen Sie hier.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten lesen Sie hier in unserem vorherigen Newsblog.
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