Tag 590: Die USA bereiten ein neues Waffenpaket vor. Scholz will keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern. Alle Infos im Newsblog.Berichte: Russische Flugabwehr soll erneut eigenen Kampfjet abgeschossen haben22.22 Uhr: Russland soll erneut einen eigenen Kampfjet abgeschossen haben. Das berichten mehrere russische Telegram-Kanäle und das US-Magazin „Newsweek“. Es soll sich um einen Su-35-Jet handeln, der offenbar nahe der Stadt Mariupol abgestürzt in eine Feld aufgeschlagen sei. Aus Moskau gab es dafür bislang keine Bestätigung. Der ukrainische Regierungsberater Anton Gerashchenko teilte ein Video, das Rauchwolken über der Absturzstelle zeigen soll. Russische Militärblogger sprachen davon, dass die eigene Flugabwehr den Jet getroffen haben. Der Pilot soll diesen Berichten nach überlebt haben.Vor einer Woche hatte es bereits einen Abschuss eines SU-35-Jets gegeben, für den ebenfalls die russische Abwehr verantwortlich gemacht wurde. Auch hier gab es keine Stellungnahme aus dem Kreml. Das britische Verteidigungsministerium hatte den als Abschuss aber als „sehr wahrscheinlich“ bezeichnet.USA arbeiten an neuem Rüstungspaket für die Ukraine21.04 Uhr: Die US-Regierung wird voraussichtlich nächste Woche ein neues Waffenpaket für die Ukraine ankündigen. Dabei würden weiterhin Gelder aufgebraucht, die aufgrund eines milliardenschweren Buchungsfehlers entdeckt worden seien, sagen US-Vertreter. Diese Mittel hätten es der Regierung unter Präsident Joe Biden ermöglicht, trotz des US-Haushaltstreits der Ukraine Waffen, Nachschub und Munition zu schicken.In den USA war eine Einigung auf einen neuen Haushalt nur nach der Streichung der Hilfe für die Ukraine möglich gewesen. Vor allem bei den Republikanern gibt es Widerstand gegen weitere Militärhilfe für Kiew. Die Zusammensetzung der nächsten Runde der Waffenhilfe werde derzeit noch ausgearbeitet und solle am Mittwoch auf der 16. Sitzung der Kontaktgruppe für Verteidigungsfragen in der Ukraine in Brüssel bekannt gegeben werden, hieß es weiter.Man rechne mit einem Wert von rund 200 Millionen Dollar und könne ähnliche Munition und Bodenfahrzeuge wie in den letzten Hilfspaketen einschließen.Ukrainische Wirtschaft wächst trotz des russischen Angriffskriegs20.15 Uhr: Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine ist in den ersten neun Monaten des Jahres trotz der russischen Invasion um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das teilt das Wirtschaftsministerium unter Berufung auf vorläufige Daten mit.“Nach dem Rückgang von fast 30 Prozent im letzten Jahr sehen wir in diesem Jahr eine Erholung des Wachstums“, erklärt Handelsministerin Julia Swyrydenko. Die Unternehmen hätten sich an die neue, kriegsbedingte Realität angepasst. Alle Wirtschaftssektoren seien in diesem Jahr bisher gewachsen. Swyrydenko bekräftigt zudem die Prognose der Regierung für das Wirtschaftswachstum von etwa fünf Prozent in diesem und im nächsten Jahr.Biden sichert Ukraine weitere Unterstützung zu18.58 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine am Tag des Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die weitere Unterstützung seines Landes zugesichert. „Zusammen werden wir weiter für die Werte einstehen, die uns vereinen: Freiheit und Souveränität“, erklärte Biden am Freitag anlässlich des Tags der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Das bedeute auch, „an der Seite der mutigen Menschen in der Ukraine zu stehen, während sie sich gegen Russlands brutalen Angriff verteidigen“.Biden wollte Steinmeier am Nachmittag (Ortszeit) im Weißen Haus empfangen. Die Reise des Bundespräsidenten nach Washington war erst sehr kurzfristig am Donnerstag angekündigt worden. Biden will, dass der Kongress neue Milliardenhilfen für Kiew in einem separaten Text billigt. Allerdings wurde das US-Repräsentantenhaus am Dienstag durch die Abwahl seines republikanischen Vorsitzenden Kevin McCarthy im Zuge einer Rebellion rechter Hardliner ins Chaos gestürzt. Die Kongresskammer ist damit bis auf weiteres gelähmt.Scholz betont rote Linien für Waffenlieferungen18.43 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat erneut rote Linien für die Entscheidung über Waffenlieferungen an die Ukraine gezogen. „Es bleibt dabei, dass wir alle Entscheidungen immer im Einzelnen abwägen“, sagt er nach dem informellen EU-Gipfel. „Die Beteiligung von deutschen Soldaten auch außerhalb des Territoriums der Ukraine an irgendwelchen Aktivitäten ist für uns nicht möglich“, fügte er hinzu.Hintergrund ist die Debatte, ob für den Einsatz von Taurus-Marschflugkörpern eine Mitwirkung deutscher Soldaten oder Experten nötig ist. Bisher hat der Kanzler eine Lieferung an die Ukraine nicht genehmigt. Scholz verweist darauf, dass dies auch derzeit keine Priorität für die Ukraine habe. Deutschland liefere Luftabwehrsysteme und habe gerade ein weiteres Patriot-System zugesagt. „Das ist das, was auch am meisten bei uns gewünscht worden ist“, betont er angesichts der Debatte in Deutschland über Taurus.So will Habeck die Umgehung von Russland-Sanktionen verhindern18.28 Uhr: Deutsche Unternehmen nutzen Drittländer, um die Sanktionen gegen Russland zu umgehen. Wirtschaftsminister Habeck will nun stärker dagegen vorgehen. Wie das funktionieren soll, lesen Sie hier.Moldau wirft Wagner-Söldnern versuchten Staatsstreich vor17.53 Uhr: Die russische Söldnertruppe Wagner hat nach Angaben aus Chisinau einen Staatsstreich in der osteuropäischen Republik Moldau geplant. Der Plan habe darin bestanden, Wähler zu bestechen und Proteste gegen die Regierung in Gewalt ausarten zu lassen. Das sagte die moldauische Präsidentin Maia Sandu in einem am Freitag erschienenen Interview mit der „Financial Times“. „Die Situation ist wirklich dramatisch, und wir müssen uns schützen“, sagte Sandu.So sei Geld von Russland in die zwischen der Ukraine und Rumänien liegende Ex-Sowjetrepublik geschmuggelt worden, teilweise mit Geldkurieren, teils über Bankkonten und -karten aus Dubai. Aus dem Text geht nicht genau hervor, wann der Staatsstreich geplant war. Warnungen über einen bevorstehenden Coup hatte es Anfang des Jahres gegeben. Im März hatte die Regierung in Chisinau zudem eigenen Angaben nach einen Wagner-Söldner festnehmen lassen.Nach Sandus Angaben wurde der Plan noch vom Team des inzwischen ums Leben gekommenen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin entwickelt. Prigoschin soll Ende August bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben gekommen sein. Die Absturzursache ist noch unklar.Keine Taurus-Lieferung: Ukraine enttäuscht von Kanzler Scholz16.36 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat sich enttäuscht über die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gezeigt, seinem Land derzeit keine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Die Taurus-Raketen seien für die Ukraine „überlebenswichtig“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Freitag.Scholz hatte beim Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) am Donnerstag eine Ablehnung der Taurus-Lieferung erneut mit einer möglichen Eskalation des Ukraine-Kriegs begründet. Deutschland dürfe „nicht Teil der Auseinandersetzung“ werden, sagte er. Er verwies dabei auch auf von der Verfassung vorgegebene Handlungsmöglichkeiten.Ukrainer schwärmen von deutschen Uralt-Panzern15.55 Uhr: Sie sind Jahrzehnte alt und bei der Bundeswehr längst ausgemustert. Doch in der Ukraine kommen die Vorgänger des Leopard 2 offenbar gut an. Warum ukrainische Soldaten für die Leopard-1-Kampfpanzer schwärmen, lesen Sie hier.Was kann der deutsche Taurus-Marschflugkörper?15.25 Uhr: Die Ukraine braucht den Marschflugkörper Taurus vor allem für einen Zweck. Doch genau deshalb scheut die Bundesregierung vor der Lieferung zurück. Was kann der Taurus und warum braucht ihn Kiew unbedingt? Mehr dazu lesen Sie hier.Heusgen nennt Angriff auf Krim-Brücke mit Marschflugkörpern „legitim“12.56 Uhr: Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat deutlich gemacht, dass er die ukrainischen Angriffe auf die von Russland errichtete Krim-Brücke für „legitim und wichtig“ hält. Heusgen äußerte vor diesem Hintergrund am Donnerstagabend im ZDF Unverständnis über die Weigerung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der Ukraine deutsche Taurus-Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen. Diese gelten für solche Angriffe als gut geeignet.Es sei rechtmäßig, wenn die Ukraine auch mit Marschflugkörpern Ziele auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim angreife, betonte Heusgen im ZDF-„heute-journal“. Auch die von Russland „gegen Völkerrecht“ gebaute Krim-Brücke Kertsch sei ein „legitimes Ziel“, stellte der frühere außenpolitische Berater von Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) klar. „Wenn man die dann auf völkerrechtlich ukrainischem Territorium trifft, dann wäre das ein legitimes Ziel, und es wäre sogar ein wichtiges Ziel, weil dadurch ja der Nachschub für die Russen ja dann auch unterbrochen werden würde“, sagte Heusgen.Orbán bremst in EU-Beitrittsdebatte zur Ukraine09.35 Uhr: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán bremst in der EU-Debatte über die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der Ukraine. „Wir hatten noch nie den Beitritt eines Landes, das sich im Krieg befindet“, sagt Orbán vor dem informellen EU-Gipfel in Granada. Vor einer Entscheidung müsse erst ein strategisches Papier vorgelegt werden, was ein Beitritt bedeuten würde. Orbán erwähnt sowohl die Kosten, die ein Beitritt der Ukraine mit sich bringen würde, als auch Sicherheitsfragen. Es brauche erst eine Diskussion, dann eine Entscheidung, sagt er zu Forderungen in der EU, die Beitrittsgespräche bereits in diesem Jahr beginnen zu lassen.Ukraine meldet Abschuss von 25 russischen Drohnen08.57 Uhr: Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht mehr als zwei Dutzend russische Angriffsdrohnen abgeschossen. In den Regionen Odessa, Mykolajiw, Charkiw, Dnipro, Tscherkassy und Schytomyr habe die Luftabwehr 25 Drohnen vom Typ Schahed aus iranischer Produktion zerstört, erklärte die ukrainische Armee am Freitag im Onlinedienst Telegram. Insgesamt habe Russland 33 Drohnen auf ukrainische Gebiete abgefeuert.Bei einem der russischen Angriffe auf Wohnhäuser in der östlichen Region Charkiw wurde nach ukrainischen Behördenangaben ein zehnjähriger Junge getötet. Mindestens 16 Menschen wurden demnach verletzt. „Ein weiterer gezielter Angriff Russlands auf Zivilisten. Die Leiche eines zehnjährigen Kindes wurde unter den Trümmern gefunden“, erklärte Innenminister Ihor Klymenko.Der Gouverneur der südlichen Region Odessa, Oleg Kiper, erklärte auf Telegram, Drohnen hätten die Hafeninfrastruktur im Bezirk Ismajil an der Donau nahe der rumänischen Grenze angegriffen. Drei bei diesem Angriff eingesetzte Drohnen seien zerstört worden, schrieb Kiper. Verletzte gab es ihm zufolge nicht, allerdings sei ein Getreidelager beschädigt worden.Getreidesilo in Donauregion bei Drohnenangriff beschädigt07.22 Uhr: Russland hat ukrainischen Angaben zufolge erneut Donau-Häfen mit Drohnen angegriffen. Dabei sei ein Getreidesilo in Ismajil beschädigt worden, teilt der Gouverneur der südukrainischen Oblast Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram mit. Neun Lastwagen hätten Feuer gefangen, die inzwischen aber gelöscht seien. Verletzte habe es nicht gegeben. Die Ukraine nutzt für ihren Getreideexport verstärkt den Weg über die Donau, da Russland das Getreideabkommen über eine Ausfuhr über das Schwarze Meer ausgesetzt hat. Seither hat Russland seine Angriffe auf die ukrainischen Donau-Häfen verstärkt.Bericht: Deshalb will Scholz keine Taurus-Raketen liefern7.05 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will wohl keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine senden. Das berichtet „Bild“. Demnach soll Scholz sich auf einer geheimen Sitzung mit den wichtigsten deutschen Ministern der Ampel-Koalition zu der Frage geäußert haben.Die Taurus-Marschflugkörper haben eine Reichweite von 500 Kilometern und sind in der Lage, sogar Bunker zu durchbrechen. Somit wären sie der Ukraine bei ihrer Gegenoffensive sehr von Nutzen. Frankreich und Großbritannien haben bereits mehrfach Marschflugkörper von anderen Typen an die Ukraine geliefert.Die Problematik mit den Taurus-Marschflugkörpern sehe Scholz darin, dass die Programmierung der Flugkörper sehr kompliziert sei. Er befürchte, dass, sollten die westlichen Raketen ein russisches Ziel treffen, der Krieg eskalieren könnte, berichtet die „Bild“ weiter. Um das Problem zu lösen, bräuchte es Soldaten der verbündeten Staaten, welche die Programmierung überwachen können. Ein solcher Einsatz ist unter Parlamentariern umstritten und könnte im Zweifelsfall eine Klage einbringen.Die CDU und FDP kritisieren Scholz Haltung. Außenpolitiker Norbert Röttgen (CDU) sagte der „Bild“, dass Scholz Lieferweigerung „zur Verlängerung des Krieges beiträgt“ sowie „moralisch und politisch schwerwiegend verfehlt“ sei. Marie-Agnes Strack-Zimmermann nennt Scholz Haltung „unfassbar“. „Fortwährendes Zaudern mit fragwürdigen Argumenten kostet schlichtweg Menschenleben“, so die FDP-Verteidigungsexpertin.Krim: Angeblich Angriff von Booten abgewehrt4.20 Uhr: Der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, hat in der Nacht auf Telegram von einem Angriff auf die Halbinsel Krim berichtet. Demnach seien zwei unbemannte Boote gesichtet und zurückgeschlagen worden. Nach seinen Angaben habe es laute Explosionen gegeben, die von den Abwehrmaßnahmen gestammt hätten. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.Biden sucht nach Geld für die Ukraine0.52 Uhr: US-Präsident Joe Biden versucht angesichts des weitgehenden Stillstands im Kongress neues Geld für die Ukraine aufzutreiben. Eine Möglichkeit sei etwa, ein Programm des US-Außenministeriums zu nutzen, schrieb das Portal „Politico“ am Donnerstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsquellen. Mit dem Programm würden Partnerländer beim Kauf von Waffen und Verteidigungsausrüstung mit Zuschüssen oder Darlehen unterstützt.“Eine Umwidmung von Programmen ist immer eine Option, wenn dringender Bedarf besteht“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder ganz generell auf die Frage, ob Geld aus anderen Bereichen genutzt werden könne. Zum jetzigen Zeitpunkt sei aber seines Wissens nach noch keine Entscheidung getroffen worden.Donnerstag, 5. OktoberSelenskyj: Russen zielten bewusst auf Zivilisten22.27 Uhr: Nach dem verheerenden Angriff auf das ostukrainische Gebiet Charkiw mit mehr als 50 Toten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russlands Armee als „das absolut Böse“ bezeichnet. „Das war ein absichtlicher Raketenangriff auf ein Dorf im Charkiwer Gebiet, der auf ein Lebensmittelgeschäft und ein Café abzielte“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. „Das russische Militärpersonal kann nicht im Unklaren darüber gewesen sein, wo es zuschlug. Das war keine blinde Attacke.“Laut Selenskyj lebten in Hrosa zuletzt etwas mehr als 300 Menschen. Der schlimmste russische Angriff, den es seit Kriegsbeginn im Gebiet Charkiw gab, löschte damit ein Sechstel des Dorfes aus. „Das ist eine brutale, genozidähnliche Aggression Russlands“, sagte der ukrainische Staatschef.Baerbock verurteilt russischen „Raketenterror“22.18 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den russischen Angriff auf ein Dorf im Osten der Ukraine mit dutzenden Toten scharf verurteilt und Kiew weitere Unterstützung zugesagt. „Solange Bomben auf Supermärkte und Cafés hageln, tun wir alles dafür, dass sich die Ukraine vor Putins Raketenterror schützen kann“, schrieb Baerbock am Donnerstag im Onlinedienst X, früher Twitter. „Solange, bis ein Alltag ohne Angst und Tod wieder möglich ist.“UN-Chef: Attacken auf Zivilisten in Ukraine verletzen Völkerrecht18.46 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat den schweren Angriff mit Dutzenden getöteten Zivilisten in der Ukraine „auf Schärfste“ verurteilt. „Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur sind nach dem humanitären Völkerrecht verboten und müssen sofort eingestellt werden“, forderte Guterres über seinen Sprecher am Donnerstag. Er sprach den Angehörigen der Toten und Verletzten sein Beileid aus. Sprecher Stephane Dujarric ließ dabei keinen Zweifel daran, dass die UN-Vertreter vor Ort Russland als verantwortlich für den Angriff sehen.Im ostukrainischen Gebiet Charkiw waren Behördenangaben zufolge am Donnerstag bei einem russischen Angriff mindestens 50 Menschen getötet worden. Unweit der Stadt Kupjansk seien im Ort Hrosa ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Unter den Toten sei auch ein sechs Jahre altes Mädchen. Sechs weitere Menschen wurden demnach verletzt.Deutschland will Ukraine weiteres Patriot-Flugabwehrsystem liefern18.04 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für die Wintermonate ein weiteres Flugabwehrsystem vom Typ Patriot zugesagt. Das gab der SPD-Politiker am Donnerstag nach einem Treffen mit Selenskyj am Rande des Europa-Gipfels im spanischen Granada bekannt. Zuvor war bekannt geworden, dass Scholz trotz eindringlicher Bitten der Ukraine vorerst keine Taurus-Marschflugkörper in das Kriegsgebiet liefern will.Özdemir sichert bei Ukraine-Besuch Hilfe bei Agrarexporten zu18.01 Uhr: Bundesagrarminister Cem Özdemir hat der von Russland angegriffenen Ukraine bei einem Besuch erneut deutsche Solidarität und Unterstützung zugesagt. Man lasse es nicht zu, dass der russische Präsident Wladimir Putin Hunger als Waffe einsetze, sagte der Grünen-Politiker anlässlich eines Treffens mit seinem Amtskollegen Mykola Solskyi am Donnerstag in der Ukraine.Die beiden Ressortchefs eröffneten nach deutschen Ministeriumsangaben auch ein ausgebautes Labor für Lebensmittelsicherheit und Veterinärmedizin, mit dem die Abfertigungskapazitäten für Agrarausfuhren erweitert werden sollen.Özdemir sagte, Exporte über das Schwarze Meer blieben auf absehbare Zeit mit großen Risiken behaftet. „Wir helfen, alternative Exportwege zu etablieren, damit die Ukraine ihr Getreide dorthin bringen kann, wo es dringend gebraucht wird – nämlich in den Ländern des globalen Südens.“ Deutschland engagiere sich auch gemeinsam mit der EU, um Güterverkehrskorridore und Terminalkapazitäten auszubauen. Das Labor wurde den Angaben zufolge für 2,7 Millionen Euro erneuert. Finanziell beteiligten sich an dem Vorhaben der Welternährungsorganisation FAO demnach auch die Ukraine, Deutschland, die EU und Japan.Krankenhaus im Süden der Ukraine bei Beschuss schwer beschädigt15.38 Uhr: In der Stadt Beryslaw im südukrainischen Gebiet Cherson ist ein Krankenhaus nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss schwer beschädigt worden. „Die vierte Etage wurde vollkommen zerstört, noch eine teilweise“, schrieb der Militärgouverneur von Cherson, Olexander Prokudin, am Donnerstag auf Facebook. Der Fahrer eines Krankenwagens und ein Arzthelfer seien beim Angriff verletzt worden. Der Fahrer habe einen Beinbruch und eine Kopfverletzung erlitten, der Helfer Prellungen. Angriffe auf Krankenhäuser gelten als Kriegsverbrechen.Beryslaw liegt am Ufer des Dnipro und wurde im vergangenen Herbst von der Ukraine nach russischer Besatzung zurückerobert. Wegen ihrer Nähe zur Front gerät die Stadt immer wieder unter Beschuss. Zuletzt warf die russische Luftwaffe auch mehrfach Fliegerbomben auf Beryslaw ab.Russische Rakete tötet mindestens 50 Zivilisten15.04 Uhr: Im ostukrainischen Dorf Hroza trauerten Menschen um einen verstorbenen Bewohner. Dann traf eine russische Rakete die Gedenkfeier – mindestens 50 Menschen starben, die meisten von ihnen dürften Zivilisten gewesen sein. Mehr dazu lesen Sie hier.Wagner-Gruppe schloss Satelliten-Kaufvertrag mit chinesischer Firma13.12 Uhr: Die russische Söldnertruppe Wagner hat mit einem chinesischen Unternehmen einen Vertrag über den Kauf von zwei Beobachtungssatelliten unterzeichnet, der ihr Aufklärungskapazitäten verschafft hat. Der Vertrag zwischen dem chinesischen Unternehmen Yunze Technology Co. Ltd und einem Unternehmen aus dem Umfeld der Söldnertruppe datiert vom November 2022 und konnte von AFP eingesehen werden. Die Verkaufssumme für die beiden Satelliten beträgt 30 Millionen Euro.Die Vereinbarung umfasst zudem die Belieferung mit hochwertigen Aufnahmen weiterer Satelliten des chinesischen Raumfahrtunternehmens CGST auf Bestellung. Der Vertrag wurde mit dem russischen Unternehmen Nika-Frut geschlossen, einer Filiale eines Unternehmens des im August gestorbenen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin.Nach Informationen aus europäischen Sicherheitskreisen wurden einige der Satellitenaufnahmen zur Vorbereitung des Wagner-Aufstands gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juni genutzt.Borrell: Europa kann USA bei Ukraine-Hilfen nicht ersetzen12.51 Uhr: Europa könnte ausfallende Hilfe der USA für die Ukraine nach Worten des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell nicht völlig ausgleichen. „Europa kann die USA ganz sicher nicht ersetzen“, antwortete er am Donnerstag auf die Frage eines Journalisten zum Auftakt des dritten Gipfeltreffens der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der südspanischen Stadt Granada.“Jeder, der nicht will, dass (Russlands Präsident Wladimir) Putin diesen Krieg gewinnt, muss nach einem Weg suchen, wie wir dieses Problem angehen und die Ukraine weiterhin unterstützen können“, sagte Borrell. „Europa verstärkt seine Unterstützung, es sind 50 Milliarden Euro für die zivile und wirtschaftliche Seite und 20 Milliarden Euro für die militärische Seite vorgeschlagen“, fügte er hinzu. An dem Treffen der 27 Staats- und Regierungschefs der EU und Vertretern rund 20 weiterer europäischer Staaten in Granada nahm auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teil.Selenskyj ruft bei Europa-Gipfel zu Geschlossenheit auf12.07 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Europa-Gipfel im spanischen Granada zu Geschlossenheit gegenüber dem Aggressor Russland aufgerufen und weitere Unterstützung bei der Flugabwehr gefordert. Selenskyj sagte am Donnerstag bei seiner Ankunft am Tagungsort auch mit Verweis auf russische Fake News: „Die größte Herausforderung für uns besteht darin, Einigkeit in Europa zu wahren.“Selenskyj betonte die Bedeutung eines Abwehrschirms für den Winter. Man werde dann wieder zahlreiche russische Angriffe mit unterschiedlichen Raketen und zum Beispiel iranischen Drohnen erleben, sagte er.Zu einem möglichen Stopp von US-Unterstützung wegen des Haushaltsstreits in Washington sagte Selenskyj, das Land stehe in der Tat vor einer schwierigen Wahlperiode und es gebe einige eigenartige Stimmen. Nach seinem Eindruck habe die Ukraine aber die hundertprozentige Unterstützung von US-Präsident Joe Biden und auch Unterstützung von beiden Parteien im Kongress.Russischer Gouverneur wirft Ukraine Angriff mit Streumunition vor11.44 Uhr: Der Gouverneur der russischen Region Kursk hat der Ukraine einen Angriff mit Streumunition auf die grenznahe Kleinstadt Rylsk vorgeworfen. Bei dem Beschuss sei eine Frau durch Munitionssplitter leicht verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert worden, erklärte Gouverneur Roman Starowojt am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Ihm zufolge waren von den Drohnenangriffen zudem mehrere Ortschaften betroffen. Infolgedessen sei es zu Stromausfällen gekommen.Bei dem von dem Gouverneur gemeldeten Beschuss durch Streumunition wurden ihm zufolge mehrere Gegenden von Rylsk getroffen und Häuser und Fahrzeuge beschädigt. Einsatzkräfte seien dabei, die Sprengsätze unschädlich zu machen, erklärte Starowojt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.Die USA hatten im Juli mitgeteilt, dass die ukrainische Armee mit dem Einsatz der zuvor von Washington an Kiew gelieferten Streumunition begonnen habe. Moskau hatte diese Lieferungen heftig kritisiert, obwohl seine Armee die international äußerst umstrittene Munition laut zahlreichen Zeugen und unabhängigen Organisationen ebenfalls in der Ukraine einsetzt.Russland plant eigene Marinebasis im abtrünnigen Teil Georgiens11.15 Uhr: Russland will in der von Georgien abtrünnigen Republik Abchasien nach deren Angaben einen Teil seiner Schwarzmeerflotte stationieren. „Wir haben ein Abkommen unterzeichnet, und in naher Zukunft wird es im Bezirk Otschamtschira eine ständige Basis der russischen Marine geben“, zitierte die russische Zeitung „Iswestija“ am Donnerstag den abchasischen Präsidenten Aslan Bschania.Damit solle die Verteidigungsfähigkeit beider Partner gestärkt werden. Russland Präsident Wladimir Putin hatte sich bei einem Treffen mit Bschania am Mittwoch zu diesem Thema nicht geäußert.Russland hatte nach dem Krieg im Jahr 2008 die georgischen Landesteile Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten anerkannt. Diese Auffassung wird jedoch von den meisten Ländern der Welt nicht geteilt. Abchasien grenzt sowohl an Russland als auch an das Schwarze Meer. Von Otschamtschira an der Küste Abchasiens bis zum Schwarzmeer-Ufer des Nato-Mitglieds Türkei sind es weniger als 150 Kilometer.Ukraine: Russischer Angriff auf Cherson – zwei Tote10.30 Uhr: In der Stadt Cherson sind ukrainischen Angaben zufolge zwei Menschen bei einem russischen Angriff ums Leben gekommen. Das teilte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Telegram mit.Selenskyj zu Europa-Gipfel in Granada eingetroffen9.26 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben in der spanischen Stadt Granada eingetroffen, um am Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft teilzunehmen. Es ist das dritte Treffen der EPG, zu der neben den 27 EU-Staaten auch andere europäische Länder wie Großbritannien, die Ukraine oder die Türkei gehören.“Wir werden unser besonderes Augenmerk auf die Schwarzmeer-Region sowie unsere gemeinsamen Bemühungen zur Stärkung der globalen Ernährungssicherheit und der Freiheit der Schifffahrt richten“, schreibt Selenskyj auf X, dem früheren Twitter. Angesichts des nahenden Winters habe die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung Priorität.Verteidigungsminister Shoigu inspiziert Invasionstruppen8.43 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat im Süden des Landes offiziellen Angaben nach die Ausbildung von Soldaten für Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine inspiziert. Die Behörde veröffentlichte am Donnerstag in ihrem Telegram-Kanal unter anderem Bilder, auf denen Schoigu bei der Drohnenausbildung von Rekruten und Freiwilligen zuschaut. Die Publikation diente offenbar auch dazu, andauernde Klagen über die mangelnde Vorbereitung der Soldaten auf den Kriegseinsatz im Nachbarland zu widerlegen.Im Video ist zu sehen, wie Schoigu mit dem Hubschrauber ins Militärcamp fliegt und dort mehrere Stationen der Gefechtsausbildung in Augenschein nimmt. Anschließend zeichnete Schoigu mehrere Sanitäterinnen aus. Zu sehen ist auch ein vermummter Uniformierter, der sich als Freiwilliger bezeichnet und neben der Ausbildung auch die Ausrüstung lobt.Ukraine: 24 russische Drohnenangriffe abgewehrt7.33 Uhr: Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe 24 von Russland gestartete Drohnen abgeschossen. Die Angriffe seien über den Regionen Odessa und Mykolajiw im Süden sowie Kirohowrad in der Zentralukraine abgewehrt worden, teilt das Militär mit.Ex-EU-Kommissionschef: Ukraine nicht beitrittsfähig4.21 Uhr: Der frühere EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat vor einem übereilten Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union gewarnt. „Wer mit der Ukraine zu tun gehabt hat, der weiß, dass das ein Land ist, das auf allen Ebenen der Gesellschaft korrupt ist“, sagte Juncker in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der „Augsburger Allgemeinen“. „Trotz der Anstrengungen ist es nicht beitrittsfähig, es braucht massive interne Reformprozesse“, sagte Juncker weiter. Die EU habe mit einigen „sogenannten neuen Mitgliedern“ schlechte Erfahrungen mit Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit gemacht. Das dürfe sich nicht wiederholen.Auch dem Land selbst gegenüber sei ein solches Vorgehen nicht fair, gab Juncker zu bedenken. „Man darf den Menschen in der Ukraine, die bis zum Hals im Leid stecken, keine falschen Versprechungen machen.“ Dennoch müsse eine „europäische Perspektive“ für Moldau und die Ukraine, „die sich so tugendhaft (gegen Russland) wehrt und europäische Werte verteidigt“, aufrechterhalten bleiben.Ukraine berichtet von Erfolgen im Süden2.20 Uhr: Die Ukraine kommt nach eigenen Angaben im Süden weiter voran. „Wir haben westlich von Robotyne einen Teilerfolg erzielt“, sagte der Sprecher der Südgruppe, Oleksandr Stupun, im staatlichen Fernsehen. „In einigen Gebieten sind wir zwischen 100 und 600 Meter vorgerückt.“ Die ukrainischen Truppen würden ihre Stellungen weiter ausbauen. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilte mit, die Truppen hätten russische Angriffe bei Robotyne und Verbove abgewehrt. Das russische Verteidigungsministerium spricht hingegen von Erfolgen seiner Streitkräfte an der Ostfront, die aber aus Kiew zurückgewiesen werden. Die Berichte können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.London warnt vor russischen Seeminen im Schwarzen Meer0.54 Uhr: Russland könnte nach Einschätzung der britischen Regierung Seeminen gegen die zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer einsetzen. „Russland will höchstwahrscheinlich vermeiden, offen zivile Schiffe zu versenken, und stattdessen fälschlicherweise die Ukraine für Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer verantwortlich machen“, heißt es in einer Erklärung des britischen Außenministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. „Mit der Veröffentlichung unserer Einschätzung dieser Informationen versucht Großbritannien, Russlands Taktik zu entlarven, um einen solchen Vorfall zu verhindern.“ Im Juli zog sich Russland aus einem Abkommen zurück, das der Ukraine den sicheren Transport von Lebensmitteln durch den traditionell wichtigsten Exportkorridor des Landes ermöglichte.Mittwoch, 4. OktoberBiden besorgt über weitere US-Hilfe für Ukraine – Scholz optimistisch21.56 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat sich am Mittwoch besorgt gezeigt, dass die Streitereien der Republikaner im Kongress die Hilfe für die Ukraine beeinträchtigen könnten. Er versprach bei einem Auftritt in Washington, bald eine Rede zu halten, in der er erklären werde, warum die USA die Ukraine in ihrem Krieg mit Russland weiter unterstützen müssten. „Es beunruhigt mich“, sagte er auf die Frage, ob er besorgt sei, dass die USA aufgrund der Unstimmigkeiten im Kongress nicht in der Lage sein könnten, die der Ukraine versprochene Hilfe zu leisten.Biden fügte aber hinzu, dass er wisse, „dass die Mehrheit der Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats in beiden Parteien die Finanzierung der Ukraine unterstützen“. Er wies zudem darauf hin, dass es neben den vom Kongress genehmigten Hilfstranchen noch einen anderen Weg gebe, wie die USA die Ukraine unterstützen könnten. Er lehnte es ab, weitere Einzelheiten zu nennen.Erst am Dienstag hatte Biden den wichtigsten Verbündeten in einem Gespräch versichert, dass die USA ihren Ukraine-Kurs fortsetzen würden. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich deshalb am Mittwoch trotz der Turbulenzen im US-Repräsentantenhaus überzeugt, dass die USA der Ukraine weiter Waffen liefern wird. „Ich bin sehr zuversichtlich“, sagte Scholz.Selenskyj erwartet neue Zusagen zur Luftverteidigung21.08 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet vom Westen neue Zusagen für die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme. „Wir tun unser Bestes, die Ukraine mit mehr Luftverteidigungssystemen vor dem Winter auszustatten“, sagte Selenskyj in seiner in Kiew am Mittwochabend verbreiteten Videobotschaft. „Wir erwarten gewisse Entscheidungen von unseren Partnern.“ Details nannte er nicht. Der Staatschef hatte immer wieder noch mehr Flugabwehrsysteme gefordert, um die Städte sicherer zu machen und vor allem die von den Russen angegriffene Energie-Infrastruktur besser zu schützen.Die Arbeit in den Regionen zum Schutz wichtiger Anlagen und die dringende Wiederherstellung von Infrastruktur müssten vor dem Winter abgeschlossen werden, betonte Selenskyj. Die bisher vom Westen gelieferten Flugabwehrsysteme helfen der Ukraine, den Großteil der russischen Angriffe mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern abzuwehren.Allerdings sind nach Darstellung der Führung in Kiew noch viel mehr solcher Anlagen nötig. Zusammen mit den vom Westen angekündigten Lieferungen von F16-Kampfjets will die Ukraine nicht zuletzt die Kontrolle über ihren Luftraum wiedererlangen.Bericht: Bundeskanzler will Ukraine keine Taurus-Raketen liefern19.22 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will einem Medienbericht zufolge derzeit keine Taurus-Raketen an die Ukraine liefern. Das berichtete die Bild-Zeitung (Donnerstagausgabe) vorab unter Berufung auf deutsche und ukrainische Regierungskreise.Gleichzeitig wird nach Informationen der Zeitung zwischen Berlin und Kiew über die Verstärkung der Luftabwehr und eine mögliche weitere Lieferung von Patriot-Abwehrraketen aus Deutschland gesprochen. Zuvor hatten mehrere Minister mit Äußerungen über eine schnelle Entscheidung in der Taurus-Frage Hoffnungen in der Ukraine geweckt.US-Vertreter: Schicken wohl beschlagnahmte iranische Waffen nach Kiew18.07 Uhr: Die USA werden einem hochrangigen Vertreter zufolge wohl bald beschlagnahmte iranische Kleinwaffen und Munition an die Ukraine liefern. Eine Ankündigung könnte noch in dieser Woche erfolgen, sagte ein US-Beamter, der namentlich nicht genannt werden will.US-Marinesoldaten konfiszieren seit Jahren Waffen, die vermutlich aus dem Iran stammen und für die vom Iran unterstützten Kämpfer im Jemen bestimmt sind. Sie werden in der Regel auf Fischkuttern transportiert. Bei den Waffen dürfte es sich um Kleinwaffen wie Gewehre handeln, die im Kampf gegen Russland keinen großen Unterschied machen dürften. Auf der Wunschliste der Ukraine stehen derzeit ganz oben Langstreckenwaffen und Luftabwehrsysteme.Ukraine meldet Angriff auf russische Region Belgorod17 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein modernes S-400-Flugabwehrsystem in Russland zerstört. Am Mittwoch hieß es aus Kreisen des ukrainischen Geheimdienstes SBU, das Abwehrsystem wurde in der russischen Grenzregion Belgorod mit Drohnen angegriffen und zerstört. Moskau hatte zuvor den Abschuss von 31 ukrainischen Drohnen und die Abwehr eines Landungsversuchs ukrainischer Soldaten auf der annektierten Halbinsel Krim gemeldet.“Der Grund für die nächtlichen Explosionen in der Region Belgorod ist bekannt: Der SBU hat ein S-400-Flugabwehrsystem angegriffen“, sagte ein Geheimdienstvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur AFP. Der SBU hatte bereits im September die Zerstörung eines S-400-Systems auf der Krim bekannt gegeben.Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass die russische Luftabwehr über den Grenzregionen Belgorod, Brjansk und Kursk „31 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört“ habe. Angaben zu möglichen Verletzten oder Sachschäden machte das Ministerium nicht. Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Brjansk, Alexander Bogomas, setzte Kiew bei den Angriffen auch Streumunition ein, wodurch Wohn- und andere Gebäude beschädigt worden seien.Entführungen in der Ukraine: „Als ich die Augen öffnete, sprudelte das Blut“16.57 Uhr: Viele Einwohner in Melitopol wollen den russischen Besatzern trotzen – doch oftmals kommen sie nicht gegen die Gewalt an. Entführungen und Folter gehören nun zum Alltag. Lesen Sie hier die eindrücklichen Berichte.Selenskyj setzt weiter auf Unterstützung durch die USA16.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betont den Siegeswillen seines Landes und setzt weiter auf seine internationalen Unterstützer. „Es gibt eine gewisse Müdigkeit, aber wir werden alles tun, um gegen unseren Feind zu gewinnen“, sagte er dem italienischen Fernsehsender Sky Tg24. Die Ukraine wolle den Winter überstehen, ohne die Initiative auf dem Schlachtfeld zu verlieren. Sie fühle sich von den USA unterstützt und sei überzeugt, dass dies auch in Zukunft der Fall sein werde.Erste Auslandsreise seit IStGH-Haftbefehl: Putin reist Mitte Oktober nach Kirgisistan16.43 Uhr: Erstmals seit dem Erlass eines internationalen Haftbefehls gegen ihn reist Russlands Präsident Wladimir Putin kommende Woche ins Ausland. Auf Einladung des kirgisischen Präsidenten Sadyr Dschaparow werde Putin ab dem 12. Oktober der Ex-Sowjetrepublik Kirgisistan einen Staatsbesuch abstatten, meldete die Nachrichtenagentur Kabar am Mittwoch unter Berufung auf einen Vertreter der Präsidialverwaltung in Bischkek.Am Freitag kommender Woche wird Putin demnach in Bischkek an einem Gipfeltreffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie an einer Gala anlässlich des 20. Jahrestags der Eröffnung eines russischen Militärstützpunktes in Kirgisistan teilnehmen. In der GUS sind mehrere frühere Sowjetrepubliken zusammengeschlossen.Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte Putins Kirgisistan-Besuch Ende September angekündigt, jedoch kein Datum genannt. Es wird Putins erste Auslandsreise, seitdem der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im Frühjahr wegen seiner Rolle bei der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland Haftbefehl gegen den russischen Staatschef erlassen hatte. Seither muss Putin bei Reisen ins Ausland mit seiner Festnahme rechnen.EU-Beitritt der Ukraine laut Ratspräsident schon 2030 möglich16.05 Uhr: Die Ukraine könnte aus Sicht von EU-Ratspräsident Charles Michel schon 2030 zur Europäischen Union gehören. Voraussetzung sei aber, dass beide Seiten ihre Hausaufgaben machen, sagte der Belgier dem „Spiegel“. Kiew bekomme dabei keinen politischen Rabatt, betonte er, sondern müsse sich weiter reformieren und die Korruption bekämpfen.Das Thema Erweiterung soll unter anderem bei einem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs diese Woche im spanischen Granada diskutiert werden. Michel forderte vorab eine Beschleunigung der Entscheidungsprozesse. Mit einer zügigen Aufnahme Kiews würde die EU auch „beweisen, dass sie geopolitisch handlungsfähig ist“, sagte er.Zugleich erklärte er, dass es weder für die Ukraine noch für die anderen EU-Beitrittskandidaten Erleichterungen gebe. „Die Ukraine und die anderen Beitrittskandidaten müssen Reformen umsetzen, Korruption bekämpfen und die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen“, sagte Michel. Neben der Ukraine sind dies die Türkei, die sechs Westbalkanstaaten und die Republik Moldau.Abgesetzter McCarthy: Konsequenzen für die Ukraine15.56 Uhr: Nach der Absetzung von Kevin McCarthy im US-Repräsentantenhaus ist der Richtungsstreit bei den Republikanern vollständig entbrannt. Das könnte vor allem die Ukraine betreffen. Hier lesen Sie die Hintergründe.Ukrainische Soldaten kämpften offenbar auf Krim15.39 Uhr: Der ukrainische Militärgeheimdienst hat ein Video veröffentlicht, das zeigen soll, wie ukrainische Soldaten auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim landen. Nach der Landung soll es „brutale Kämpfe“ mit russischen Truppen gegeben haben, sagte der Geheimdienstsprecher Andriy Yusow dem ukrainischen Medium „Kanal 24“.Demnach erlitten sowohl Russland als auch die Ukraine Verluste – die der russischen Truppen seien allerdings deutlich höher. Wann genau der Einsatz stattgefunden haben soll, war nicht bekannt. Inzwischen seien die Soldaten aber wieder zurückgekehrt, hieß es.Auf dem Video ist zu sehen, wie mehrere Boote auf eine Küste zusteuern. Laut „Kanal 24“ hat das russische Verteidigungsministerium erklärt, den Angriff erfolgreich abgewehrt zu haben. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.Russische Flugabwehr schießt offenbar eigenen Kampfjet ab13.10 Uhr: Nahe der besetzten Stadt Tokmak in der Südukraine hat die russische Flugabwehr nach britischer Einschätzung aus Versehen einen eigenen Kampfjet abgeschossen. Es handele sich um die fünfte verlorene Maschine des Typs Su-35S, die Russlands fortschrittlichstes Kampfflugzeug im weit verbreiteten Einsatz sei, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Insgesamt habe Russland seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine nun etwa 90 Flugzeuge verloren.Die strategisch wichtige Stadt Tokmak im Gebiet Saporischschja ist stark befestigt. Dort seien häufig russische Kommandostellen untergebracht, die einen der am härtesten umkämpften Abschnitte der Front befehligen. „Diese Hauptquartiere werden typischerweise durch spezielle Luftverteidigungssysteme für kurze und mittlere Distanzen geschützt“, hieß es in London weiter. Diese befänden sich „sehr wahrscheinlich in höchster Bereitschaft“, da die Ukraine weiterhin wirksame Schläge gegen solche Standorte durchführe.Russland testet offenbar nuklearen Marschflugkörper10.51 Uhr: Satellitenbilder sollen den Test eines nuklearen Marschflugkörpers beweisen. Putins Geheimwaffe „Burewestnik“ soll – wenn der Test eines Tages erfolgreich sein wird – mehr als 20.000 Kilometer weit fliegen können, und damit die halbe Welt umrunden können. Was über den „Sturmvogel“ sonst noch bekannt ist, lesen Sie hier. Russland wirft der Ukraine Einsatz von Streumunition in Südrussland vor7.40 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 31 ukrainische Drohnen über seinem Territorium abgeschossen. Die Drohnen seien in den an die Ukraine grenzenden Regionen Belgorod, Brjansk und Kursk abgeschossen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Angaben über mögliche Opfer oder Schäden machte es nicht. Zudem warf der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, der ukrainischen Armee auf Telegram vor, mehrere Dörfer in der südrussischen Region mit Streumunition beschossen zu haben. Es habe zwar keine Verletzten gegeben, allerdings seien Häuser beschädigt worden. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.Kiew äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Sie hatte die Streumunition kürzlich von der USA erhalten, sich aber dazu verpflichtet, sie nur gegen russische Stellungen im eigenen Land einzusetzen. Auch zu ähnlich lautenden Vorwurf des Gouverneurs von Schurawljowka von Ende Juli, hatte sich die ukrainische Regierung nicht geäußert.Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Mehr als 100 Länder haben ein Abkommen zur Ächtung der Munition unterzeichnet. Russland, die USA und die Ukraine gehören nicht dazu. Internationale Organisationen wie Human Rights Watch haben nachgewiesen, dass Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine schon seit längerem Streumunition einsetzt. Betroffen waren beispielsweise Wohngebiete in der Stadt Charkiw im Osten der Ukraine.Bericht: Ungarn will EU-Ukrainehilfe halbieren4.30 Uhr: Ungarn soll vorgeschlagen haben, die Hilfe der EU für die Ukraine zu halbieren. Statt der geplanten 50 Milliarden Euro würden auch 25 Milliarden Euro ausreichen, sagten Quellen aus der Regierung dem Finanznachrichtenmagazin Bloomberg. Man könne dann später über weitere Hilfen in den Jahren 2024 bis 2027 reden, hieß es. Eine offizielle Stellungnahme aus Budapest liegt bislang nicht vor.Michel: Ukraine-Beitritt zu EU bis 2023 möglich0.10 Uhr: EU-Ratspräsident Charles Michel befürwortet den Beitritt der Ukraine bis zum Jahr 2030 – unter Bedingungen. „Die Ukraine kann 2030 zur EU gehören, wenn beide Seiten ihre Hausaufgaben machen“, sagt Michel im Interview mit dem „Spiegel“. Von der EU verlangt Michel unter anderem die Beschleunigung der „Entscheidungsprozesse“. Mit der zügigen Aufnahme der Ukraine würde die EU auch „beweisen, dass sie geopolitisch handlungsfähig ist“.Zugleich betonte der Belgier, dass es weder für die Ukraine noch für die EU-Beitrittskandidaten – neben der Türkei sind dies die sechs Westbalkanstaaten und die Republik Moldau – politischen Rabatt geben wird. „Die Ukraine und die anderen Beitrittskandidaten müssen Reformen umsetzen, Korruption bekämpfen und die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen“, sagt Michel. Dennoch dürfe die EU jetzt „keine Zeit mehr vertrödeln“, da etwa auf dem Westbalkan der Einfluss Russlands und Chinas immer größer werde.Dienstag, 3. OktoberSelenskyj: Charkiw soll Basis für Verteidigung der Ostukraine werden22.28 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Besuch in der nordostukrainischen Stadt Charkiw eine Stärkung der Region vor russischen Angriffen gefordert. „Es ist äußerst wichtig, dass Charkiw trotz allem nicht nur durchhält, sondern dazu beiträgt, unseren gesamten Osten stark zu halten“, sagte er dabei am Dienstag in seiner täglichen Videoansprache. Bei verschiedenen Treffen seien unter anderem die Minenräumung und der Schutz von Energieanlagen vor russischem Beschuss besprochen worden.“Es gibt viele Fragen, die für die Region wichtig sind. Speziell vor dem Winter. Speziell mit Blick auf den anhaltenden russischen Terror gegen Charkiw und das Gebiet sowie die Absichten der Okkupanten, den Sturm auf unsere Positionen zu verstärken“, sagte Selenskyj. Manche Dinge müssten von ukrainischer Seite „deutlich beschleunigt“ werden, forderte er.Das russische Militär hat gleich zu Beginn des von Moskau begonnenen Angriffskriegs versucht, die weniger als 30 Kilometer von Russlands Staatsgrenze entfernte Millionenstadt Charkiw zu besetzen. Während dieser Versuch scheiterte, gelang es den Russen, größere Teile des Gebiets einzunehmen, die die Ukrainer erst bei ihrer Offensive im vergangenen Herbst zurückerobern konnten. Derzeit toben die Kämpfe im Grenzgebiet zwischen den ukrainischen Regionen Charkiw und Luhansk. Die russischen Truppen haben dabei zuletzt die Initiative zurückgewonnen.Moskaus Militär meldet Abwehr von Raketenangriff auf die Krim21.07 Uhr: Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen Raketenangriff auf die Krim abgewehrt. Eine ukrainische Antischiffsrakete vom Typ „Neptun“ vor der Küste der Halbinsel sei von der Flugabwehr entdeckt und vernichtet worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. In der Hafenstadt Sewastopol wurden derweil Schäden durch herabfallende Trümmer einer Drohne gemeldet. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.Laut Michail Raswoschajew, dem von Moskau eingesetzten Gouverneur Sewastopols, wurde ein Wohnhaus durch herabfallende Teile beschädigt. „Niemand wurde verletzt, aber durch den Absturz der Drohnenteile sind in einigen Wohnungen die Fensterscheiben kaputt gegangen“, schrieb Raswoschajew auf seinem Telegram-Kanal. Der am Abend ausgerufene Luftalarm wurde inzwischen aufgehoben.Die seit 2014 von Russland annektierte Krim ist seit Wochen Ziel verstärkter ukrainischer Angriffe. Speziell die Hafenstadt Sewastopol, die als Basis des russischen Schwarzmeerflotte dient, wurde mehrfach attackiert. Dabei wurden unter anderem ein Landungsschiff, ein U-Boot und das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte schwer beschädigt. Ziel der Attacken ist es, die Einsatzfähigkeit der Flotte zu schmälern. Diese spielt eine wichtige Rolle in Russlands Angriffskrieg. So schießen die russischen Marineschiffe regelmäßig mit Raketen auch auf zivile Ziele in der Ukraine.Biden telefoniert mit westlichen Verbündeten über Ukraine-Hilfen17.50 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat angesichts von Befürchtungen über künftige Hilfen für die Ukraine mit westlichen Verbündeten telefoniert. Das Weiße Haus erklärte am Dienstag, bei der Telefonschalte sei es darum gegangen, „unsere anhaltende Unterstützung für die Ukraine zu koordinieren“. An dem Gespräch nahmen demnach unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident Charles Michel und die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teil.Stoltenberg sprach im Anschluss im Kurzbotschaftendienst X, ehemals Twitter, von „guten“ Beratungen. Während Russland seinen „brutalen Krieg“ fortsetze, würden die westlichen Verbündeten die Ukraine „so lange wie nötig unterstützen“. Michel erklärte auf X, die westlichen Verbündeten seien „vereint“ und würden der Ukraine weitere militärische, wirtschaftliche und politische Unterstützung leisten.Hintergrund ist ein Haushaltsstreit in den USA. Der US-Kongress hatte am Wochenende in letzter Minute mit einem Übergangshaushalt einen sogenannten Shutdown abgewendet. Der Kompromiss enthält aber keine neuen Ukraine-Hilfen, um die Biden den Kongress gebeten hatte. Hintergrund ist der Widerstand rechter Hardliner bei den oppositionellen Republikanern gegen weitere Ukraine-Hilfen. Lesen Sie hier mehr dazu.Selenskyj begutachtet bei Frontbesuch Leopard-Panzer17.34 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach offiziellen Angaben bei einem Truppenbesuch im Frontabschnitt Kupjansk auch den Panzer Leopard 2 in Augenschein genommen. Auf einem am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Video ist Selenskyj bei der Auszeichnung von Soldaten vor dem Hintergrund eines solchen Kampfpanzers zu sehen.“Ein Westwagen ist ein Westwagen“, lobte einer der Soldaten im Gespräch mit Selenskyj den aus deutscher Produktion stammenden Panzer. Neben den Leopard-Panzern habe Selenskyj sich auch Schützenpanzer des Typs CV-90 angesehen. Beide seien in den Kämpfen im Nordosten der Ukraine am Frontabschnitt Kupjansk im Einsatz, hieß es in der Beschriftung des Videos. Die vom Westen seit diesem Frühjahr gelieferten Panzer sollten der Ukraine helfen, besetzte Gebiete zurückzuerobern.Die Stadt Kupjansk hat die Ukraine dabei schon im vergangenen Herbst im Zuge ihrer Gegenoffensive im Gebiet Charkiw befreit. Konnte das Kiewer Militär nach der anschließenden Überquerung des Flusses Oskil zunächst noch weiteres Gelände teilweise bis in das Gebiet Luhansk hinein zurückerobern, so ist die Initiative in dem Frontabschnitt inzwischen wieder bei den russischen Streitkräften.Russische „Storm-Z“-Einheiten: „Nur Fleisch“16.38 Uhr: In der russischen Armee finden sich vermehrt „Storm-Z“-Truppen. Zu ihren Kämpfern gehören Strafgefangene – und reguläre Soldaten, die sich falsch verhalten haben sollen. Lesen Sie hier die Hintergründe.Selenskyj besucht Truppen im Nordosten der Ukraine16.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Truppenbesuch im Nordosten der Ukraine gereist. Den genauen Ort gab er nicht bekannt, teilte auf X (früher Twitter) lediglich mit, sich in der Region Kupiansk-Lyman aufzuhalten. Er habe sich mit Kommandeuren und Brigaden getroffen, um die Lage zu besprechen.Es wurden auch Bilder veröffentlicht, die zeigen, wie er sich mit Soldaten in einem schlecht beleuchteten Raum trifft. Sein Büro veröffentlichte Videomaterial, auf dem zu sehen ist, wie Selenskyj Hände schüttelt und sich von Kommandeuren informieren lässt. Er bat die Truppen, nicht ihre Motivation zu verlieren, mit der sie so standhaft die Souveränität des Landes und die künftigen Generationen verteidigten.Schoigu sieht Ukraine „deutlich geschwächt“16.05 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Auffassung von Moskaus Verteidigungsminister Sergei Schoigu das „Kampfpotenzial“ der ukrainischen Gegenoffensive „deutlich geschwächt“. Dem Gegner seien empfindliche Schläge zugefügt worden, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Sitzung der Militärführung in Moskau. Worauf genau er sich bei seiner Aussage bezieht, ließ er unklar. Überprüfbar waren seine Angaben nicht.Der Minister sagte auch, dass die jüngsten ukrainischen Angriffe im Raum Bachmut und Soledar im Gebiet Donezk erfolgreich abgewehrt worden seien. Gescheitert seien auch ukrainische Versuche, die russischen Verteidigungslinien bei Robotyne und Werbowe im Gebiet Saporischschja zu durchbrechen, sagte er.Schoigu widersprach damit ukrainischen Angaben, nach denen es dort erfolgreiche Vorstöße gegeben habe. Auch das Institute of the Study of War (ISW) bestätigte Fortschritte der Ukraine in dem Gebiet unter Berufung auf neueste geolokalisierte Aufnahmen. Den Russen seien demnach keine belegbaren Fortschritte gelungen. Mehr dazu lesen Sie hier. Hartes Urteil zur Gegenoffensive14.54 Uhr: Die Gegenoffensive der Ukrainer verläuft schleppend. Pro-ukrainische Kriegsblogger werfen Kiew vor, Fehler gemacht zu haben. Sie sehen auch 2024 kein Ende des Krieges. Lesen Sie hier die Details.Russland: Planen keine weitere Mobilmachung14.07 Uhr: Russland plant laut dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu keine weitere Mobilmachung. Die Armee verfüge über genügend Soldaten, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA Schoigu. Allein dieses Jahr hätten demnach sich 335.000 Männer zum Kampf gemeldet. Unabhängig prüfen lassen sich diese Angaben nicht. Das Institute Study of War (ISW) berichtete zuletzt, dass Russland neue Brigaden in der Ukraine aufstellen wolle. Den Experten zufolge sei jedoch unklar, wie Russland diese errichten könne, da sich das Land zuletzt mit Problemen bei der Mobilisierung konfrontiert sah. Mehr dazu lesen Sie hier.Generalinspekteur: Russland noch nicht am Ende10.52 Uhr: Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer hält eine weitere Eskalation des derzeitigen Krieges in Europa für nicht ausgeschlossen und dringt deswegen auf einen Ausbau der Verteidigungsfähigkeiten Deutschlands und der Nato. Die Frage, was als nächstes komme, bleibe bestehen, sagte er in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit in Brüssel.Breuer verwies dabei darauf, dass es aus seiner Sicht Anzeichen für Russlands Angriff auf die Halbinsel Krim im Jahr 2014 und den im Jahr 2022 begonnenen Angriffskrieg auf das Festland der Ukraine gegeben habe. Man sei damals aber in einer Komfortzone verhaftet gewesen und habe es nicht glauben wollen.Konsequenz der Entwicklungen sei, dass man nun die Partner unterstützen müsse, die als mögliche neue Frontstaaten gesehen würden, erklärte der ranghöchste deutsche Soldat. Die Bundesrepublik tue dies beispielsweise mit der Aufstellung einer Bundeswehr-Brigade für Litauen. „Russlands illegaler Angriffskrieg in der Ukraine unterstreicht die Relevanz kampfbereiter Streitkräfte“, sagte Breuer in der Rede bei einem Empfang des deutschen Nato-Botschafters Géza Andreas von Geyr. Es sei in der Vergangenheit gut gewesen, strategische Geduld und strategische Gelassenheit gehabt zu haben. Heute müsse man aber schnell sein.Ukraine meldet Abschüsse von Drohnen und Rakete10.47 Uhr: Die ukrainische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben bei neuen massiven russischen Luftangriffen 29 Drohnen und eine Rakete vom Typ Iskander abgeschossen. Bei den Angriffen in der Nacht seien nur zwei sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136/131 nicht abgeschossen worden, teilten die Luftstreitkräfte des Landes am Dienstag mit. Details nannten sie nicht. Angegriffen hätten die Russen diesmal östliche und südliche Regionen des Landes im Raum Dnipropetrowsk und Mykolajiw, hieß es.Im Gebiet Dnipropetrowsk seien zwei Gebäude eines Unternehmens durch Raketentrümmer beschädigt worden, teilte die Behörden dort mit. Zu Verletzten gab es keine Angaben. Die ukrainischen Behörden meldeten erneut auch Artilleriebeschuss von russischer Seite. In Russland warf der Gouverneur des Gebietes Brjansk, Alexander Bogomas, den ukrainischen Streitkräften vor, das Dorf Klimowo mit Streumunition beschossen zu haben. Es seien mehrere Wohnhäuser beschädigt worden, teilte er am Dienstagmorgen in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Verletzt worden sei nach ersten Erkenntnissen niemand.Russland überzieht die Ukraine seit Beginn seines Angriffskrieges am 24. Februar 2022 immer wieder mit Luftangriffen. Die ukrainische Flugabwehr ist nach den Lieferungen westlicher Luftverteidigungssysteme in der Lage, den Großteil der Drohnen und Raketen abzuschießen. Das Land hat den Westen aufgerufen, noch mehr Flugabwehrsysteme zu liefern, um die Städte und Regionen noch besser schützen zu können.London: Brandmarkung als „Auslandsagent“ verfängt in Russland8.26 Uhr: Russland hat nach britischer Einschätzung mit seiner Taktik Erfolg, Kritiker, Medien und Nichtregierungsorganisationen (NGO) als „ausländische Agenten“ zu brandmarken. „Mit den Maßnahmen wird der Informationsraum innerhalb Russlands erheblich eingeschränkt“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. „Dadurch wird es immer schwieriger, einen Standpunkt zu vertreten, der von der offiziellen Linie abweicht, einschließlich abweichender Meinungen zum Krieg.“In der Bevölkerung verfange die Taktik, hieß es in London unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des staatlichen russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM weiter. Demnach seien 61 Prozent der Befragten der Meinung gewesen, dass sie „ausländische Agenten“ für „Verräter“ halten, die Lügen über Russland verbreiten. „Die Behörden nutzen die Bezeichnung „ausländischer Agent“ erfolgreich als Mittel, um die öffentliche Meinung auf Linie der antiwestlichen und kriegsfreundlichen Narrative des Staates zu bringen“, betonte das britische Ministerium.Wer in Russland als „ausländischer Agent“ gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen. Die Organisationen, Medien und Personen in dem Register unterliegen einer verstärkten Aufsicht über ihre Finanzen. Die Einstufung soll Misstrauen gegen sie schüren und ihre Arbeit in Russland erschweren. NGO beklagen, dass sich Russen abwenden – aus Angst, der Zusammenarbeit mit „ausländischen Agenten“ bezichtigt zu werden.Zeitung: Putin könnte demnächst Bereitschaft zur Wiederwahl ankündigen8.20 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin könnte einem Medienbericht zufolge schon bald erklären, dass er bei der Wahl im kommenden Jahr erneut antreten wird. Das würde dem 71-Jährigen den Weg ebnen, bis mindestens 2030 an der Macht zu bleiben.Putin könnte bei einer Konferenz im November seine Teilnahme an der Wahl 2024 ankündigen, berichtete die russische Zeitung „Kommersant“ am Dienstag unter Berufung auf Insider der Präsidialverwaltung. Allerdings gebe es auch andere Szenarien für Putin auf der Konferenz, schrieb das Blatt. Die endgültige Entscheidung liege bei Putin selbst. Der Kreml äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.Putin war erstmals Ende 1999 vom damaligen Amtsinhaber Boris Jelzin die Präsidentschaft übertragen worden. Viele Beobachter gehen davon aus, dass Putin, der aktuell einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, auch weiter an der Macht bleiben will. Eine offizielle Bestätigung dafür, dass er bei der Wahl am 17. März 2024 erneut antreten wird, gibt es bislang aber nicht.Russland: Ukrainische Drohne über Gebiet Brjansk zerstört2.35 Uhr: Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag erneut eine ukrainische Drohne über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgewehrt. Der Flugkörper sei zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Telegram-Kanal mit. Es habe weder Schäden noch Opfer gegeben, berichtete der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ebenfalls auf Telegram.Moskau hat in den vergangenen Wochen immer wieder von ähnlichen Drohnenangriffen berichtet und spricht dabei von ukrainischen Terroranschlägen. Die Angriffe stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem über 19 Monate währenden Angriffskrieg gegen die Ukraine.Ukraine baut erste unterirdische Schule in Charkiw2.02 Uhr: Die ostukrainische Metropole Charkiw baut die erste unterirdische Schule des Landes, um ihre Schüler vor russischen Angriffen zu schützen. „Ein solcher Schutzraum wird es Tausenden von Kindern in Charkiw ermöglichen, ihren Unterricht auch bei Raketenangriffen sicher von Angesicht zu Angesicht fortzusetzen“, schreibt Bürgermeister Ihor Terechow im Kurznachrichtendienst Telegram.Während viele Schulen in Frontregionen während des Krieges gezwungen sind, online zu unterrichten, hat Charkiw vor Beginn des Schuljahres am 1. September rund 60 Klassenzimmer in U-Bahnstationen eingerichtet, die Platz für mehr als 1.000 Schüler bieten. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine zählte vor dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 mehr als 1,4 Millionen Einwohner. Teile der Stadt liegen weniger als 35 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und sind fast täglich russischen Luftangriffen ausgesetzt.Selenskyj: EU-Mitgliedschaft der Ukraine „nur noch Frage der Zeit“1.14 Uhr: Nach dem Besuch der EU-Außenminister in Kiew hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich in Bezug auf eine baldige EU-Mitgliedschaft seines Landes gezeigt. „Wir alle wissen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Ukraine ein Mitglied der EU wird“, sagte Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. Dann fügte er mit Blick auf den Besuch der Diplomaten aus den 27 EU-Staaten hinzu: „Also hat das Treffen eigentlich schon in der EU stattgefunden.“Die Ukraine, die sich seit mehr als 19 Monaten gegen Russlands Angriffskrieg verteidigt, hat seit Sommer 2022 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Es sei das Ziel seines Landes, noch in diesem Jahr mit den Beitrittsverhandlungen zu beginnen, betonte Selenskyj. Die Ukraine werde alle von der EU-Kommission gestellte Forderungen erfüllen, versprach er.Bei einem historischen Besuch in Kiew hatten die Außenminister der EU-Staaten am Montag gemeinsam ein Zeichen der Unterstützung für die Ukraine gesetzt. Erstmals tagten damit Vertreter aller 27 EU-Staaten außerhalb der Europäischen Union. Die Minister und Ministerinnen berieten darüber, wie der Ukraine in Kriegszeiten am besten zu helfen sei.Dienstag, 3. Oktober 2023Auch Bulgarien schließt Grenze für Autos aus Russland19.19 Uhr: Nach mehreren anderen europäischen Staaten schließt nun auch Bulgarien seine Grenzen für in Russland zugelassene Autos. Das Verbot soll nach Angaben der bulgarischen Grenzpolizei am Montag in Kraft treten. Damit folgt das südöstliche EU-Land dem Beispiel Finnlands, der Baltenstaaten und Polens, die ihre Grenzen für in Russland zugelassene Fahrzeuge bereits dichtgemacht hatten. Das Verbot erfolgt im Einklang mit den Leitlinien der EU-Kommission als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.Ukraine ruft Verbündete zu Geschlossenheit gegenüber Russland auf18.35 Uhr: Beim Treffen der EU-Außenminister in Kiew hat der ukrainische Chefdiplomat Dmytro Kuleba die westlichen Verbündeten des Landes zur Geschlossenheit aufgerufen. Russland wende „enorme Mittel“ auf, um die Unterstützung für Kiew zu schwächen, sagte Kuleba am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. „Aber wir sollten ihr Spiel nicht mitspielen“, sagte Kuleba.Mit Blick auf den Streit um Getreideexporte zwischen der Ukraine und mehreren westlichen Nachbarstaaten rief Kuleba die EU auf, die Ausfuhr über das Schwarze Meer wieder „in vollem Umfang“ zu ermöglichen. Es sei „die größte Hoffnung“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass „der Westen und die Welt müde werden, sich in diesem Krieg auf die Seite der Ukraine zu stellen“, sagte Kuleba weiter.Kuleba fügte an, bei den Gesprächen mit den nach Kiew gereisten Außenministern von 24 der 27 EU-Mitgliedstaaten sei „sehr detailliert“ über die Getreideexporte gesprochen worden. Jeder leiste bei diesem Thema seinen Beitrag.Durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die klassische Exportroute für ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer fast vollständig blockiert. Im Juli hatte Russland ein von der UNO und der Türkei vermitteltes Abkommen auslaufen lassen, das den Export trotzdem ermöglichte.EU-Außenminister sichern Ukraine in Kiew ihre Unterstützung zu18.22 Uhr: Die EU-Außenminister haben der Ukraine am Montag bei einem überraschenden informellen Treffen in Kiew ihre weitere Unterstützung versichert. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warb bei dem ersten Treffen der 27 Chefdiplomaten und des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell außerhalb der EU dafür, der Ukraine angesichts der russischen Angriffe durch den Winter zu helfen. „Die Ukraine braucht einen Winterschutzschirm“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag. Dazu gehöre, dass man die Luftverteidigung und die Energieversorgung in der Ukraine verstärke und mehr Generatoren liefere.Die 27 Außenministerinnen und Außenminister trafen auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Das EU-Treffen fand in einer Zeit statt, in der in den USA zwischen Republikanern und Demokraten im Kongress kontrovers diskutiert wird, ob die milliardenschwere Militärhilfe für die Ukraine fortgesetzt werden soll. Am Sonntag war zudem in dem EU-Land Slowakei die Partei des linksgerichteten und prorussischen Ex-Ministerpräsidenten Robert Fico stärkste Kraft geworden.Fico hatte angekündigt, die Militärhilfe seines Landes für die Ukraine beenden zu wollen. Er beteuerte aber am Montag, dass auch er als slowakischer Regierungschef die humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau der Ukraine fortsetzen wolle.“Wir haben nicht das Gefühl, dass die Unterstützung der USA erschüttert wurde, denn die Vereinigten Staaten verstehen, dass in der Ukraine viel mehr auf dem Spiel steht als nur die Ukraine“, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bei einem Treffen mit Borrell. Und in der Slowakei müsse Fico erst noch eine Koalition mit anderen Parteien bilden. Borrell bezeichnete das Treffen als historische Premiere. Er habe ein EU-Ausgabenpaket für Kiew in Höhe von bis zu fünf Milliarden Euro für 2024 vorgeschlagen.Selenskyj fordert mehr Sanktionsdruck gegen Russland18.16 Uhr: Bei einem Treffen mit den EU-Außenministern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Sanktionen gegen Russland gefordert. Die aktuell starken russischen Luftangriffe seien ein Beleg dafür, dass die bislang von Europa erlassenen Strafmaßnahmen noch nicht ausreichend seien, sagte Selenskyj am Montag in Kiew. Jegliche Lieferungen, die Russland eine Steigerung der eigenen Rüstungsproduktion ermöglichten, müssten gestoppt werden. „Das ist nicht nur klar im Interesse der Ukraine, sondern auch weltweit von jedem, der so schnell wie möglich ein Ende des Krieges möchte.“Seit Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 hat die Europäische Union bereits elf Sanktionspakete erlassen, das jüngste im vergangenen Juni. Das angegriffene Land zeigt sich dankbar, weist aber auch immer wieder darauf hin, dass die bisherigen Maßnahmen noch nicht ausreichen oder oft umgangen würden. Selenskyj pochte nun außerdem erneut auf Sanktionen gegen die russische Atomindustrie.Baerbock ehrt jüdische Mordopfer in Kiew17.25 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat in Kiew der Opfer des Massenmordes an der jüdischen Bevölkerung unter der deutschen Besatzung 1941 gedacht. Am Rande des EU-Außenministertreffens besuchte die Grünen-Politikerin am Montag die Gedenkstätte Babyn Jar. Am zentralen Mahnmal, einem großen siebenarmigen Leuchter, entzündete sie eine Kerze und verharrte lange stumm. Ausführlich ließ sie sich von Gedenkstättenleiterin Rosa Tapanowa über das Gelände führen, äußerte sich aber nicht.In der engen Schlucht von Babyn Jar am früheren Stadtrand von Kiew erschossen die Nationalsozialisten am 29./30. September 1941 mehr als 33.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder. Insgesamt wurden an dem Ort während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg mehr als 100.000 Menschen ermordet – neben Juden auch Ukrainer, Roma und Vertreter anderer Volksgruppen.Deutsche Rüstungsexporte steuern auf Rekord zu15.50 Uhr: Vor allem wegen der milliardenschweren Waffenlieferungen in die Ukraine steuern die deutschen Rüstungsexporte in diesem Jahr auf einen Rekord zu. In den ersten drei Quartalen hat die Bundesregierung bereits Ausfuhren im Wert von 8,76 Milliarden Euro genehmigt und damit mehr als im gesamten Vorjahr (8,36 Milliarden Euro). Bis zum Ende des Jahres dürfte damit der Rekordwert von 2021 mit großer Wahrscheinlichkeit übertroffen werden. Damals hatte die große Koalition von CDU/CSU und SPD in ihrem letzten Regierungsjahr Rüstungsexporte für 9,35 Milliarden Euro genehmigt.Mehr als ein Drittel der Exportgenehmigungen entfiel nach einer am Montag vom Bundeswirtschaftsministerium veröffentlichten Statistik auf die Ukraine mit 3,3 Milliarden Euro. Damit haben sich die Exportgenehmigungen in das von Russland im Februar 2022 angegriffene Land im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht.Selenskyj: Kooperation mit EU wichtig für Sieg gegen Russland14.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstreicht nach einem Treffen mit den EU-Außenministerinnen und -ministern in Kiew, wie wichtig aus seiner Sicht die Unterstützung der Europäer ist. Ein Sieg der Ukraine im Krieg gegen Russland hänge von der Zusammenarbeit mit der EU ab. Wichtig sei insbesondere Hilfe im Bereich der Verteidigung. Der Westen unterstützt die Ukraine seit Beginn des Kriegs unter anderem mit Waffenlieferungen, die in einigen Ländern aber immer umstrittener werden.Russland erwartet zunehmende Kriegsmüdigkeit im Westen14.19 Uhr: Russland setzt in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Kremlangaben auf eine zunehmende Ermüdung im Westen bei der Unterstützung des Landes. „Wir haben immer wieder schon früher gesagt, dass nach unseren Prognosen eine Müdigkeit bei diesem Konflikt eintreten wird, in verschiedenen Ländern die Ermüdung von diesem völlig absurden Sponsoring des Kiewer Regimes zunimmt, darunter auch in den USA“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.“Diese Ermüdung wird zu einer Zersplitterung der politischen Führungsschicht und zu einem Wachstum der Widersprüche führen“, sagte Peskow. Zugleich meinte der Kremlsprecher, dass die aktuellen Diskussionen um den Haushalt in den USA und ein Stopp frischer Finanzhilfen für die Ukraine nur vorübergehende Erscheinungen seien. „Natürlich wird Amerika seine Beteiligung an diesem Konflikt fortsetzen und da praktisch direkt reingezogen sein.“ Die USA sind mit Abstand die größten Unterstützer der Ukraine.Elon Musk provoziert auf X – Ukrainische Parlament reagiert14.08 Uhr: Zwischen dem ukrainischen Parlament und dem US-Milliardär Elon Musk ist es zu einem Schlagabtausch gekommen, nachdem Musk sich über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lustig gemacht hatte. Worum es genau geht, lesen Sie hier. Bericht: Rekord von Drohnenangriffen auf die Ukraine im September13.32 Uhr: Die Ukraine wurde im September mit einer Rekordzahl an Drohnenangriffen durch Russland attackiert. Insgesamt hätten russische Truppen 503 Drohnen vom Typ Shahed-136 auf die Ukraine gefeuert, berichtet das ukrainische Onlinemedium „Defense Express“. Der bisherige Rekord lag im Mai bei 413 Drohnenangriffen. Das ukrainische Militär habe von den 503 Drohnen 396 abgeschossen – also knapp acht von zehn, schreibt „Defense Express“. Unabhängig überprüfen lässt sich diese Angabe nicht.Laut Berechnungen des Mediums dürften allein die Angriffe im September die Russen zwischen 10 und 20 Millionen (bis 18,9 Millionen Euro) US-Dollar gekostet haben. Der Preis für eine Shahed-136-Drohne wird auf 20.000 bis 40.000 US-Dollar geschätzt. Mehr über die Kamikazedrohne, die das islamische Regime des Iran an die Russen liefert, lesen Sie hier.Ukrainer hoffen auf weitere Militärhilfen aus den USA13.22 Uhr: Nach der Einigung auf einen Übergangshaushalt in den USA, wird der Ukraine die Militärhilfe für 45 Tage vorerst ausgesetzt. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba führt Gespräche mit Republikanern und Demokraten, sagte er am Montag in Kiew. Wie die Menschen in Kiew auf die Kürzung reagieren, lesen Sie hier. Ukrainische Getreide-Exporte fallen um rund 25 Prozent12.01 Uhr: Die Ukraine hat seit dem Sommer deutlich weniger Getreide ausgeführt als vor Jahresfrist. In der laufenden Saison 2023/24, die im Juli begonnen habe, seien bislang 6,68 Millionen Tonnen Getreide exportiert worden, 25,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, teilt das Landwirtschaftsministerium mit.Eine Erklärung dafür wird nicht genannt. Händler und Landwirtschaftsverbände hatten zuletzt die Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen und russische Angriffe auf ukrainische Häfen an der Donau als Hauptgründe für die sich abzeichnende Entwicklung genannt.Ukraine führt Gespräche zu drohendem Stopp von US-Hilfen9.55 Uhr: Die Ukraine versucht über Gespräche mit den beiden großen US-Parteien, eine Fortsetzung der amerikanischen Hilfe für den Abwehrkrieg gegen die Ukraine zu sichern. Man führe vor dem Hintergrund eines möglichen Shutdowns in den Vereinigten Staaten eine sehr eingehende Diskussion (…) mit den Republikanern und den Demokraten, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Montag am Rande eines Treffens mit den Außenministern der EU-Staaten in Kiew. Bislang habe man nicht das Gefühl, dass die US-Zusagen nicht mehr stünden.“Die Vereinigten Staaten verstehen, dass in der Ukraine viel mehr auf dem Spiel steht als nur die Ukraine“, erklärte Kuleba. Es gehe um die Stabilität und Berechenbarkeit der Welt und deshalb sei er überzeugt, dass man in der Lage sein werde, die notwendige Lösungen zu finden. Er denke, dass das, was am Wochenende im Kongress geschehen sei, nur ein Zwischenfall gewesen sei.Der Kongress hatte am Samstag einen Übergangshaushalt bis Mitte November verabschiedet und so einen sogenannten Shutdown abgewendet. Die Einigung enthält allerdings keine weitere Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Mehr dazu lesen Sie hier.Hier erzielen die Ukrainer wohl Fortschritte9.10 Uhr: Die Ukraine hat bei ihrer Gegenoffensive offenbar weitere Fortschritte erzielt. Das berichtet das Institute of the Study of War (ISW) unter Berufung auf geolokale Aufnahmen vom 30. September und 1. Oktober. Demnach setzten die ukrainischen Streitkräfte ihre Gegenoffensive bei Bachmut fort und erzielten bestätigte geringfügige Fortschritte, etwa östlich und nordöstlich von Andriivka (10 km südwestlich von Bachmut).Das russische Verteidigungsministerium bestritt die Fortschritte. Demnach seien ukrainische Angriffe in der Nähe von Klischtschijiwka (7 km südwestlich von Bachmut), Andriivka und Kurdjumiwka (13 km südwestlich von Bachmut) abgewehrt worden.Wie das ISW berichtet, setzten die russischen Streitkräfte ihre Offensivoperationen in der Region fort, erzielten jedoch keine bestätigten Erfolge. Der Sprecher der ukrainischen Ostgruppe der Streitkräfte, Ilja Jewlasch, erklärte, dass die russischen Streitkräfte über 10.000 Mann in Bachmut konzentriert hätten. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.Experten: Wagner-Einheiten sind mögliche Gefahr für Ukraine9.05 Uhr: Westliche Militärexperten sehen in einer Wiederbelebung der russischen Privatarmee Wagner unter Kontrolle des Machtapparats in Moskau eine mögliche neue Bedrohung für die Ukraine. Wagner könne als geeinte und große Formation mit militärischer Ausrüstung unter Kontrolle der russischen Nationalgarde oder des Verteidigungsministeriums zur Gefahr werden für Kiew, hieß es in einer vom US-Institut für Kriegsstudien (ISW) veröffentlichten Analyse. Frühere Einschätzungen, dass die Armee nach dem Tod ihres Chefs Jewgeni Prigoschin keine Gefahr sei, müssten korrigiert werden.Die ISW-Experten verwiesen auf Wagner-nahe Quellen, nach denen etwa auch Prigoschins Sohn Pawel die Führung der Einheiten übernehmen könne. Demnach soll Pawel Prigoschin mit der Nationalgarde verhandeln, die der Präsidialverwaltung untersteht und über eigene Kampftechnik verfügt. Gleichwohl müssten Waffen, Munition und Logistik vom Verteidigungsministerium bereitgestellt werden, hieß es.Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den früheren Wagner-Funktionär und Mitbegründer der Armee, Andrej Troschew, in der vergangenen Woche im Kreml empfangen und mit der Bildung von Freiwilligen-Einheiten beauftragt. Putin hatte auch betont, dass die Verbände vor allem im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen. Unter Prigoschin hatte die Armee immer wieder Gebiete erobert in dem Nachbarland, darunter die Stadt Bachmut in der Ostukraine.London: Russische Marineflieger gewinnen an Bedeutung9 Uhr: Die russischen Marineflieger gewinnen im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung zunehmend an Bedeutung. Russland nutze auch angesichts ukrainischer Angriffe auf die russische Marine die Seeluftstreitkräfte beim Versuch, den Nordwesten des Schwarzen Meeres zu kontrollieren, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.Hauptaufgabe sei vermutlich, die frühzeitige Identifizierung von Drohnenbooten, mit denen die Ukraine zuletzt immer wieder russische Schiffe attackiert hatte. Dazu nutzten die Marineflieger vor allem Amphibienflugzeuge vom Typ Be-12 Tschaika (Nato-Code: Mail). Angriffe würden mit Bombern des Typs Suchoi Su-24 geflogen, darunter zuletzt einer auf die strategisch wichtige Schlangeninsel im Westen des Schwarzen Meeres.Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.
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