Tag 382 seit Kriegsbeginn: Die Kämpfe um Bachmut verlagern sich ins Zentrum. Russland zeigt sich offen für Verlängerung des Getreideabkommens. Alle Infos im Newsblog.Kiew: Kampf um Bachmut auch Kampf in sozialen Medien19.08 Uhr: Der seit Wochen anhaltende Ansturm russischer Truppen auf die ostukrainische Stadt Bachmut geht mit einem Kampf um die Deutungshoheit über das Schlachtgeschehen einher. Dieser wird nach Angaben aus Kiew längst auch in den sozialen Medien ausgetragen: Das ukrainische Zentrum für Strategische Kommunikation teilte am Montag mit, Russland verbreite über anonyme Kanäle Anzeigen auf Facebook über angebliche Erfolge russischer Truppen. Unter anderem werde behauptet, dass die Schlacht um Bachmut „aus ukrainischer Sicht verloren“ sei und „der Westen nicht an die Ukraine glaubt“. Ebenso werde gestreut, dass die USA ihre Waffenlieferungen reduzierten, weil „ukrainische Behörden beim Diebstahl erwischt“ worden seien.“Die Besatzer wollen das Vertrauen der ukrainischen Gesellschaft in die Regierung untergraben, indem sie behaupten, die Schlacht um Bachmut sei verloren und unsere Verbündeten hätten uns uns selbst überlassen“, schrieb die Kommunikationsbehörde. Schließlich sei genau das Gegenteil der Fall. Allerdings lassen sich im Krieg sowohl die Darstellungen der russischen als auch der ukrainischen Seite häufig nicht unabhängig überprüfen.Die Behörde weist Nutzerinnen und Nutzer darauf hin, wie derartige Falschbehauptungen identifizierbar seien. „Gefälschte Nachrichten werden über neu erstellte Seiten verbreitet, die keine Beschreibung und keinen Inhalt haben und in der Regel neutrale Namen tragen“, heißt es unter anderem.Russland offen für Verlängerung des Getreideabkommens – aber nur für 60 Tage17.27 Uhr: Russland widersetzt sich nicht grundsätzlich einer befristeten Verlängerung des Getreide-Abkommens mit der Ukraine, berichtet die Nachrichtenagentur Ria Novosti unter Berufung auf den stellvertretenden russischen Außenminister. Demnach könnte das am Samstag auslaufende Abkommen erweitert werden – allerdings nur um 60 Tage.Der unter Vermittlung der UN und der Türkei zustande gekommene Vertrag ermöglicht den Export ukrainischen Getreides durch das von Russland kontrollierte Schwarze Meer. Bei der ersten Verlängerung im November war das Getreideabkommen um 120 Tage verlängert worden.Grüne wollen mehr Tempo bei Waffenlieferungen17.10 Uhr: Die Grünen fordern raschere Waffenlieferungen an die Ukraine. „Damit sich die Ukraine weiterhin verteidigen kann, müssen wir die militärische Unterstützung fortbestehen lassen, aufrechterhalten und auch in Abstimmung mit unseren europäischen Partnern daran weiterarbeiten“, sagte Parteichefin Ricarda Lang am Montag in Berlin. „Wir müssen aber vor allem auch schneller werden.“Forderungen des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba an Deutschland nach der Lieferung von mehr Munition nannte Lang „mehr als verständlich“. Jede Verzögerung bei der Lieferung von Waffen mache es für die Ukraine schwieriger, Territorium gegen Russland zu verteidigen, sagte Lang. Je schwieriger die Situation für die Ukraine werde, desto unwahrscheinlicher würden auch künftige Friedensverhandlungen und damit Stabilität und Frieden in Europa, „was am Ende unser aller Ziel ist“, sagte sie.In Kürze offenbar erste internationale Haftbefehle gegen Russen16.20 Uhr: Der Internationale Strafgerichtshof wird nach Einschätzung einer über den Vorgang informierten Person in Kürze Haftbefehle gegen bestimmte Russen beantragen. Demnach werfen die Strafverfolger den Beschuldigten vor, an der Entführung ukrainischer Kinder und an Angriffen auf zivile Ziele in der Ukraine beteiligt gewesen zu sein.Auch die „New York Times“ berichtet von diesem Vorgang und beruft sich auf mehrere anonyme Mitarbeiter des Gerichtshofs. Der Staatsanwalt am Strafgerichtshof, Karim Khan, hatte vor einem Jahr Ermittlungen wegen möglicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet.Gegen welche Personen sich diese Haftbefehle richten, ist bislang nicht bekannt. Auch der russische Präsident Wladimir Putin könnte darauf stehen – denn auch gegen einen amtierenden Staatspräsidenten kann der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl beantragen.Moskauer Patriarch schreibt Papst Franziskus17.03 Uhr: Moskaus russisch-orthodoxer Patriarch Kirill hat Papst Franziskus zu dessen zehnjährigem Jubiläum gratuliert. In einer Botschaft sprach er dabei über Dialog zwischen den Religionen. Das Schreiben vom Montag wurde in Vatikan-Kreisen mit Interesse aufgenommen, hatte es doch zwischen dem Pontifex und dem in Russland einflussreichen Patriarchen seit Monaten keine Kommunikation gegeben. Franziskus hatte oft die Hoffnung geäußert, mit Kirill über Wege zum Frieden in der Ukraine sprechen zu können. Weil dieser ein starker Unterstützer des russischen Angriffs auf die Ukraine ist, erkannte der Papst aber selbst, dass ein Dialog so keinen Sinn mache.Zunächst war unklar, ob Kirills Schreiben an Franziskus ein Zeichen für eine Entspannung der Beziehungen sein kann. Laut offizieller Mitteilung der russisch-orthodoxen Kirche äußerte Kirill darin die Hoffnung, dass „in den schwierigen Zeiten, die wir erleben, der Dialog zwischen religiösen Führern gute Früchte bringen“ könne. Bhutan zurückhaltend zu Rolle Chinas als Vermittler16.58 Uhr: Der Ministerpräsident von Bhutan, Lotay Tshering, hat sich zurückhaltend zu einer Rolle Chinas als Vermittler im Krieg zwischen Russland und der Ukraine geäußert. „Um ein Vermittler zu sein, braucht es zahlreiche Faktoren. Man muss beide Seiten kennen und verstehen“, sagt er nach einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz.“Und man muss auch die Stärken und Schwächen des jeweiligen Vermittlers kennen“, sagt der Regierungschefs des Landes, das zwischen China und Indien liegt. Da er nicht alle Faktoren kenne, könne er keine klare Aussage treffen. Bhutan hat den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt.USA erhöhen Verteidigungsausgaben auf Rekordwert16.53 Uhr: US-Präsident Joe Biden will so viel Geld wie nie zuvor in Friedenszeiten beziehungsweise in Zeiten ohne aktive Beteiligung an einem Krieg für Verteidigung ausgeben. Seine Haushaltsplanungen sehen dafür 886 Milliarden Dollar vor. Demnach sollen 842 Milliarden Dollar ans Verteidigungsministerium gehen, 44 Milliarden Dollar an verteidigungsbezogene Projekte etwa bei der Ermittlungsbehörde FBI. Im vergangenen Jahr hatten die USA 858 Milliarden Dollar für Verteidigung ausgegeben.Moldau sieht keine „unmittelbare militärische Gefahr“ durch Russland16.50 Uhr: Der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau droht nach Regierungsansicht aktuell kein bewaffneter Angriff aus dem Ausland. „Unmittelbare militärische Gefahr besteht für Moldau derzeit nicht“, sagte der moldauische Verteidigungsminister Anatolie Nosatii der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Es gebe aber „andere Arten der Gefahren, die die Sicherheit des Landes betreffen – hybride Kriegsführung“, warnte Nosatii.Russland erzeuge „Desinformation, Spannungen innerhalb unserer Gesellschaft“ und versuche „die politische Ordnung zu ändern, die Staatsmacht zu destabilisieren und zu stürzen“, erläuterte der Verteidigungsminister. „Die größte Herausforderung ist gerade eine Reihe von Provokationen, welche die Russische Föderation zur Destabilisierung der Situation zu nutzen versucht“, fügte er hinzu.Seit Wochen veranstaltet die Partei des aus dem Land geflohenen prorussischen Oligarchen Ilan Shor Proteste gegen die pro-westliche Regierung Moldaus. Am Sonntag versammelten sich bei einer unter anderem von Shor organisierten Demonstration in Chișinău erneut tausende Menschen vor dem Parlament und versuchten, zum Regierungssitz zu gelangen.Vertreter Russlands und der UN beraten über Getreideabkommen16.45 Uhr: Vertreter Russlands und der Vereinten Nationen haben in Genf Gespräche über eine Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine begonnen. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffith und die Leiterin der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Rebeca Grynspan, trafen am Montag am UN-Sitz in Genf ein, gaben zunächst aber keine Stellungnahme ab. Die russische Vertretung in Genf bestätigte den Beginn der Gespräche.Das Abkommen war im Juli unter Vermittlung der UNO und der Türkei unterzeichnet worden, um die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Nach UN-Angaben konnten bisher mehr als 24,1 Millionen Tonnen Getreide exportiert werden. Zugleich erlaubt das Abkommen Russland, trotz Sanktionen Dünger und Lebensmittel zu exportieren. Moskau hatte wiederholt beklagt, diese Vereinbarung werde nicht respektiert.Im November wurde das Abkommen um vier Monate verlängert. Am 18. März läuft das Abkommen nun aber aus, wenn keine Verlängerung vereinbart wird.Kämpfe um Bachmut verlagern sich ins Zentrum16.40 Uhr: Der Kampf der ukrainischen Verteidiger gegen die russische Söldnertruppe Wagner um Bachmut tobt weiter – und verlagert sich offenbar ins Zentrum der Stadt. „Die Sturmgruppen von Wagner greifen aus mehreren Richtungen an und versuchen die Verteidigung unserer Streitkräfte zu durchbrechen und ins Stadtzentrum vorzudringen“, sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj.Auch Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, dessen Söldner beim Kampf um Bachmut auf russischer Seite eine zentrale Rolle spielen, sprach davon, dass die Kämpfe nun näher am Stadtzentrum stattfänden. „Je näher wir dem Stadtzentrum kommen, umso heftiger die Kämpfe und umso mehr Artillerie gibt es“, so Prigoschin.Die ukrainischen Truppen kontrollieren den Westen der Stadt, die russischen Söldner-Einheiten den größten Teil des Ostens. Die Frontlinie bildet nach britischen Geheimdienstangaben der Fluss Bachmutka, der durch die Stadt fließt.London kündigt Härte gegen Peking und Moskau an16.35 Uhr: Großbritannien will Gefahren aus China und Russland entschlossen entgegentreten. „Schnelle und robuste Maßnahmen“ sollten jeder Bedrohung nationaler Interessen durch Peking entgegenwirken, hieß es in der überarbeiteten britischen Sicherheitsstrategie, die die Regierung am Montag veröffentlichte.Unter der Kommunistischen Partei stelle China eine „epochale und systemische Herausforderung“ für fast jeden Aspekt der Regierungspolitik und des Alltagslebens dar, sagte Premierminister Rishi Sunak. London wolle konstruktiv mit Peking zusammenarbeiten. Allerdings werde dies schwieriger, je autoritärer sich China verhalte, hieß es in dem Dokument.Dem „bösartigen“ Einfluss Russlands in der Welt will Großbritannien begegnen, indem es mit russischen Nachbarn von der Mongolei über Zentralasien bis Moldau zusammenarbeitet. Zugleich sollten die russischen Fähigkeiten, Großbritannien zu bedrohen, „abgebaut“ werden.“Ein wesentlicher Teil davon besteht darin, die Ukraine dabei zu unterstützen, ihre Souveränität wiederherzustellen, und Russland jeglichen strategischen Nutzen aus seiner Invasion zu verweigern“, so die Strategie. Dazu soll eine neue Sicherheitsbehörde namens National Protective Security Authority innerhalb des Geheimdiensts MI5 britische Unternehmen und andere Organisationen bei der Abwehr ausländischer Spione beraten.Bulgarische Anbauer: Import-Stopp für Weizen aus der Ukraine14.37 Uhr: In Bulgarien haben Getreideproduzenten einen Importstopp für ukrainischen Weizen gefordert. Die um gut 30 Prozent billigere, zollfreie Einfuhr aus der Ukraine mache die heimische Weizenproduktion nicht mehr konkurrenzfähig, sagten Teilnehmer an Protesten in drei nordbulgarischen Regionen am Montag im Staatsradio BNT. „Der Markt ist zusammengebrochen, die Lager sind voll“, beschrieb der Koordinator der Proteste, Dimitar Dimoitrow, die Lage. Ähnliche Probleme gebe es auch infolge des Imports von preisgünstigeren Sonnenblumenkernen aus der Ukraine.Mit Traktoren und Mähdreschern blockierten die Erzeuger vorübergehend eine wichtige Fernstraße in Nordbulgarien, die die Donaustadt Russe mit dem Landesinneren verbindet. Die Proteste im Norden sollen unbefristet weitergehen. Protestbereitschaft kündigten auch Getreidebauern in der Region Burgas am Schwarzen Meer an.Russisches Parlament berät über Erhöhung des Einberufungsalters14.01 Uhr: In Russland ist eine Gesetzesinitiative zur Erhöhung des Wehrpflichtalters ins Parlament eingebracht worden. Demnach soll die Einberufung zum Militär ab 2026 erst mit 21 Jahren erfolgen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Montag. Zugleich soll das Höchstalter von derzeit 27 Jahren auf 30 Jahre hochgesetzt werden.Die Erhöhung des Mindestalters von derzeit 18 Jahren erfolgt demnach stufenweise. Ab nächstem Jahr sollen Rekruten erst mit 19 Jahren eingezogen werden, ab 2025 mit 20 Jahren. Wenn jemand freiwillig mit 18 zur Armee wolle, solle er diese Möglichkeit aber behalten, heißt es. Die Obergrenze hingegen soll ohne Zwischenschritte direkt auf 30 Jahre angehoben werden.Im Dezember 2022 hatte Verteidigungsminister Sergej Schoigu entsprechende Änderungen des Wehrpflichtalters in Aussicht gestellt. Beobachter erklärten dies mit der geplanten Aufstockung der russischen Streitkräfte von derzeit 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten. Unabhängige Medien wiesen darauf hin, dass die neue Regelung der Armee rund 300.000 zusätzliche Wehrpflichtige bringen könnte.Bericht: Xi will erstmals seit Kriegsbeginn mit Selenskyj sprechen13.41 Uhr: Chinas Staatschef Xi Jinping will einem Medienbericht zufolge bald erstmals seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen. Wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, soll das Gespräch wahrscheinlich nach Xis Besuch beim russischen Präsidenten Wladimir Putin stattfinden, der für die nächste Woche geplant sei.Laut Insidern plant Xi nächste Woche ein Treffen mit Putin in Moskau. Einen Besuch Xis hatte Putin bereits im Februar angekündigt, als der chinesische Spitzendiplomat Wang Yi in Moskau weilte. China hatte zum Jahrestag des Kriegsbeginns einen Zwölf-Punkte-Plan für eine Waffenruhe und Friedensverhandlungen vorgelegt. China und Russland haben ihre Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten ausgebaut. Die Annäherung der Großmächte wird im Westen mit Sorge beobachtet.Bericht: Ukrainische Partisanen sprengen Eisenbahnstrecke bei Cherson12.06 Uhr: Ukrainische Widerstandskämpfer haben einem Medienbericht zufolge eine Eisenbahnstrecke im von Russland besetzten Gebiet der Region Cherson gesprengt. Das berichtet der britische „Guardian“ und beruft sich auf Angaben des ukrainischen Staatssenders Suspline. Die Strecke sei demnach von den russischen Streitkräften genutzt worden. Hier lesen Sie mehr dazu.Insider: Chinas Präsident Xi reist nächste Woche nach Moskau9.44 Uhr: Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping plant Insidern zufolge, nächste Woche nach Moskau zu reisen und den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Gesprächen zu treffen. Das sagten am Montag mehrere mit dem Vorhaben vertraute Personen, die ob des sensiblen Themas allerdings namentlich nicht genannt werden wollten. Vom chinesischen Außenministerium gab es zunächst keine Stellungnahme, das Außenministerium in Moskau lehnte einen Kommentar ab. Weitere Details zu dem möglichen Treffen gab es zunächst nicht.Einen Besuch Xis in Moskau hatte Putin bereits im Februar angekündigt, als der chinesische Spitzendiplomat Wang Yi zu Beratungen in der russischen Hauptstadt weilte. In der vergangenen Woche wurde Xi auf dem rund einwöchigen Volkskongress als Staatschef wiedergewählt.Die Nacht im Überblick7.48 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen im russischen Angriffskrieg getöteten Scharfschützen posthum mit dem Titel „Held der Ukraine“ geehrt. In der strategisch wichtigen Stadt Bachmut stemmen sich ukrainische Einheiten weiter gegen russische Angreifer. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko lobte die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine im Krieg gegen Russland – und forderte zugleich mehr Tempo bei weiteren Waffenlieferungen. Lesen Sie hier den Überblick über die Geschehnisse der Nacht.Sipri: Ukraine steigt zu drittgrößtem Rüstungsimporteur auf07.42 Uhr: Die Ukraine ist infolge des russischen Angriffskriegs innerhalb eines Jahres zu einem der größten Importeure von Rüstungsgütern weltweit geworden. Seit der Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik 1991 führte das Land nur wenige schwere Waffen aus dem Ausland ein – vergangenes Jahr stieg die Ukraine durch die Militärhilfen aus den USA und Europa jedoch zum drittgrößten Rüstungsimporteur auf. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Friedensforschungsinstitut Sipri aus Stockholm am Montag veröffentlichte. Vor der Ukraine liegen nur Katar und Indien.Im Zeitraum 2018 bis 2022 steht die Ukraine mit einem Anteil von 2,0 Prozent am Volumen der globalen Rüstungseinfuhren auf Platz 14. Ihre wichtigsten Lieferanten waren die USA, Polen und Deutschland. Die Lieferungen seien von entscheidender Bedeutung für die Bemühungen gewesen, die russische Offensive zu stoppen, schrieb Sipri. Russland habe sich dagegen fast ausschließlich auf selbst hergestellte Waffen gestützt, aber auch unbemannte Luftfahrzeuge und fliegende Bomben aus dem Iran bezogen.Im Zuge des Ukraine-Krieges und der Bedrohung durch Russland stiegen die europäischen Rüstungsimporte im Vergleich zu den vergangenen beiden Fünfjahreszeiträumen dem Bericht zufolge um 47 Prozent – die von europäischen Nato-Staaten gar um 65 Prozent. Weltweit ging das Volumen der Waffenlieferungen zwischen Staaten dagegen um 5,1 Prozent zurück. Die USA bleiben der absolute Branchenprimus, Deutschland einer der fünf größten Lieferanten.Ex-Nato-Kommandeur hält ukrainische Armee für beste in Europa07.09 Uhr: Der ehemalige französische Nato-Kommandeur Michel Yakovleff hat die ukrainische Armee als beste Einheit Europas bezeichnet. Das ukrainische Nachrichtenportal „Rubryka“ berichtet, die russischen Streitkräfte seien gut ein Jahr nach Kriegsbeginn laut Yakovleff nur noch in der Lage, sich selbst zu verteidigen. „Plötzlich stellte sich heraus, dass die russische Armee eine Mannschaft war, von der alle dachten, sie spiele in der Champions League. Aber sie schien aus der dritten Liga zu kommen“, sagte der französische Ex-General demnach in einem Interview. Die Ukraine habe sich hingegen widerstandsfähiger gezeigt als erwartet: „Die ukrainische Armee ist meiner Meinung nach heute die beste Armee in Europa.“Klitschko: Waren im Winter nah an einer Evakuierung von Kiew2 Uhr: Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt lobt das deutsche Luftabwehrsystem Iris-T. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko zog nach eigenen Angaben wegen der massiven russischen Luftangriffe auf die Infrastruktur im Winter die Evakuierung der ukrainischen Hauptstadt in Betracht. „Wir waren im Januar ziemlich nah dran, die Bevölkerung zur Evakuierung aufzurufen“, sagte Klitschko dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Der schlimmste Blackout dauerte 14 Stunden. Da gab es keinen Strom, kein Wasser, keine Heizung.“Die Infrastruktur der Stadt mit ihren knapp drei Millionen Einwohnern sei nur durch „sehr viel Kraft und Energie“ vor dem Zusammenbruch bewahrt worden, so Klitschko weiter. Die Mitarbeiter der kommunalen Unternehmen hätten rund um die Uhr gearbeitet. Über das deutsche Luftverteidigungssystem Iris-T sagte Klitschko dem RND: Das Abwehrsystem habe bei den Luftangriffen auf Kiew Tausende Menschenleben gerettet. „Unsere Militärs sind von Iris-T begeistert. Jeder Schuss ist ein Treffer, keiner geht vorbei.“Montag, 13. MärzSelenskyj: Russland hat in einer Woche mehr als 1.100 Soldaten in Bachmut verloren21.32 Uhr: Bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut erleidet das russische Militär nach Angaben der Ukraine weiterhin sehr hohe Verluste. In weniger als einer Woche seien mehr als 1.100 Russen in der Nähe von Bachmut im Kampf gegen ukrainische Truppen gestorben, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Zudem seien 1.500 russische Soldaten so schwer verletzt worden, dass sie nicht mehr einsatzfähig seien. Um Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft.Polizei in Moldau deckt prorussisches Netzwerk im Land auf16.38 Uhr: In der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau hat die Polizei nach eigenen Angaben ein von Russland gesteuertes Netzwerk enttarnt, das die Destabilisierung des osteuropäischen Staats zum Ziel gehabt haben soll. Nach Razzien am Samstagabend seien 25 Männer befragt und 7 festgenommen worden, erklärte Polizeichef Viorel Cernauteanu am Sonntag. In den vergangenen Wochen hatte die Partei des aus dem Land geflohenen prorussischen Oligarchen Ilhan Shor mehrere Demonstrationen gegen die prowestliche Regierung Moldaus organisiert.Die nun entdeckte Gruppe bestehe aus Menschen, die „aus Russland mit einer ganz bestimmten Aufgabe“ gekommen seien, sagte Cernauteanu. Einem Agenten sei es gelungen, verdeckt in dem Netzwerk zu ermitteln und zehn Stunden Ton- und Videoaufnahmen aufzunehmen. Die Behörden in Moldau hätten gehandelt, nachdem sie über „destabilisierende Aktionen durch russische Geheimdienste“ informiert worden seien, die „mittels Demonstrationen“ auf dem moldauischen Staatsgebiet organisiert werden sollten.Dem prorussischen Oligarchen und Parteigründer Shor wird vorgeworfen, Menschen für die Teilnahme an den Protesten gegen die Regierung zu bezahlen. Für Sonntag war eine erneute Demonstration in der moldauischen Hauptstadt Chișinău geplant. Die USA hatten Russland am Freitag den Versuch einer Destabilisierung der Republik Moldau unter anderem durch künstlich angeheizte Demonstrationen vorgeworfen. Russland wolle die Regierung des Landes „schwächen“ und einen „Aufstand“ gegen sie schüren, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby.Türkei geht von Verlängerung des Getreideabkommens aus14.21 Uhr: Die Türkei hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Abkommen über den Export von Getreide über das Schwarze Meer verlängert wird. Russland und die Ukraine gingen die Sache positiv an, und „wir glauben, dass dies zu einem positiven Ergebnis führen wird“, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. „Wir sind der Überzeugung, dass die Laufzeit am 18. März verlängert wird.“Dagegen teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag mit, dass „Verhandlungen dazu, vor allem mit Beteiligung russischer Vertreter, bisher nicht geführt wurden“. An diesem Montag seien in Genf Gespräche mit den Vereinten Nationen zur Schwarzmeer-Initiative geplant, sagte sie. Russland beklagt, dass bislang nur die Ukraine von dem Abkommen profitiere. Die russischen Exporte von Agrarprodukten würden hingegen durch die westlichen Sanktionen weiter blockiert, so Sacharowa.Russland hatte nach seinem Einmarsch in die Ukraine anfänglich alle ukrainischen Seehäfen blockiert. Im Juli 2022 war die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zwischen den UN, der Türkei, der Ukraine und Russland zustande gekommen. Sie erlaubt die kontrollierte Getreideausfuhr aus drei Schwarzmeerhäfen. Das bisherige Abkommen läuft am 18. März aus. UN-Generalsekretär António Guterres hatte bei seinem Besuch in Kiew am Mittwoch mit der ukrainischen Führung auch über die Verlängerung des Getreide-Deals gesprochen. Guterres zufolge sind im Rahmen der Initiative seit August 2022 etwa 23 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine exportiert worden.Behörden: Heizungs- und Stromversorgung in Kiew wieder intakt11.45 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew funktioniert die Heizungs- und Stromversorgung nach einem russischen Angriff mit einer Hyperschallrakete vom Typ Kinschal (Dolch) wieder. „Strom und Wasser fließen wieder in allen Stadtteilen. Die Infrastruktur der Stadt arbeitet im normalen Zustand“, berichtete die Militärverwaltung am Sonntag. Zuvor hatte Bürgermeister Vitali Klitschko bereits mitgeteilt, dass das Heizungssystem komplett wiederhergestellt sei.Am Donnerstag hatte Russland mit neuen massiven Raketenangriffen – darunter erstmals in größerer Zahl Kinschal-Waffen – Energie-Infrastruktur in der Ukraine angegriffen und teils massiv beschädigt. Betroffen waren mehrere Regionen. Allein Kiew brauchte Tage, um die Folgen des schweren Angriffs zu beseitigen. Insgesamt hatte die russische Armee die Ukraine nach Angaben aus Kiew mit mehr als 80 Raketen und 8 sogenannten Kamikazedrohnen attackiert. Nur gut die Hälfte konnte von der Flugabwehr abgefangen werden.Russland greift immer wieder mit Raketen- und Drohneneinsätzen zivile Infrastruktur an. Der Angriff am Donnerstag wurde als „Vergeltungsschlag“ für Attacken bezeichnet, die Moskau der Ukraine im russischen Gebiet Brjansk zuschreibt.Die Schweiz vernichtet intakte Raketen9.03 Uhr: Die Schweizer Armee verschrottet offenbar funktionierende Abwehrsysteme, die ukrainische Soldaten gebrauchen könnten. Das berichtet die „NZZ am Sonntag“, die eine Anfrage an den Bundesbetrieb Armasuisse gestellt hatte. Dieser teilte daraufhin mit, dass bereits eine erste Tranche an sogenannten Rapier-Raketen zerlegt worden sei.Die Schweiz hatte in den Achtzigerjahren 60 solcher Waffensysteme gekauft, 2007 modernisiert und dazu 2.000 Lenkwaffen beschafft. Da die Schweizer Armee das Material Ende 2022 außer Dienst gestellt hat, sollen die Waffen nun demontiert und entsorgt werden. „Die Raketen sind alt, aber sie sind auch nicht völlig veraltet“, sagte Peter Schneider, ehemaliger Chefredakteur der „Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift“, der „NZZ am Sonntag“. Laut Schneider hätten die Ukrainer die Rapier zum Schutz ziviler Infrastruktur nutzen können.Rechtlich wäre es offenbar möglich gewesen, dass die Schweiz die Waffen für den Weiterverkauf freigibt. Da es sich um ein britisches System handelt, gilt das strenge Exportregime für Schweizer Waffen in diesem Fall nicht. Armasuisse-Sprecher Kaj-Gunnar Sievert sagte jedoch, dass es unüblich sei, dass die Schweiz außer Dienst gestellte militärische Systeme zum Kauf anbiete. Und der Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission der Schweiz verwies darauf, dass ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt „neutralitätspolitisch“ schwierig sei.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.
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