Tag 200 seit Kriegsbeginn: Der ukrainische Verteidigungsminister spricht von einer Doppelstrategie. Reporter melden zerstörte russische Fahrzeuge. Alle Infos im Newsblog.Kreml: Putin und Macron sprechen zu AKW Saporischschja18.17 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben Angaben aus Moskau zufolge zur kritischen Lage am von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja telefoniert. Putin habe ein internationales Einwirken auf die Ukraine gefordert, damit diese ihre Angriffe auf die Anlage einstelle, hieß es in einer Kreml-Mitteilung vom Sonntag. Kiew wiederum wirft den russischen Truppen immer wieder vor, das seit März unter ihrer Kontrolle stehende AKW selbst zu beschießen.Macron habe betont, dass die russische Besetzung der Grund für die gefährliche Lage am AKW sei, teilte der Élyséepalast mit. Er forderte den Abzug der russischen Truppen. Außerdem müsse den Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA Folge geleistet werden.Putin-Unterstützer Kadyrow fordert geänderte Kriegsführung18.05 Uhr: Der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, kritisiert russische Verantwortliche für militärische Fehlschläge in der Ukraine. „Wenn nicht heute oder morgen Änderungen an der Durchführung der militärischen Spezialoperation vorgenommen werden, bin ich gezwungen, zur Staatsführung zu gehen, um ihr die Lage vor Ort zu erklären“, sagt Kadyrow auf Telegram. Kadyrow, der im Auftrag der russischen Regierung Tschetschenien mit harter Hand regiert, zählt zu den wichtigen Unterstützern von Präsident Wladimir Putin, etwa bei dessen Vorgehen in der Ukraine.Klingbeil: Weitere Waffenlieferungen an Ukraine schnell prüfen16.58 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine schnelle Entscheidung des Westens über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert. Es müsse jetzt im Westen bewertet werden, ob es neue Lieferungen geben solle, sagte Klingbeil am Sonntag im ARD-„Sommerinterview“. „Und das muss schnell passieren.“ Mehr dazu lesen Sie hier.Lawrow-Äußerung macht Hoffnung auf Verhandlungen mit Ukraine14.43 Uhr: Die russische Führung hat kurz nach einer schweren Niederlage des eigenen Militärs in der Ukraine Verhandlungen mit Kiew in Aussicht gestellt. „Russland lehnt Verhandlungen mit der Ukraine nicht ab, doch je länger der Prozess hinausgezögert wird, desto schwerer wird es, sich zu einigen“, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Sonntag im Staatsfernsehen. Die Verhandlungen, die kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland begannen, sind seit Monaten ausgesetzt.Offiziell macht Moskau für den Verhandlungsstopp Kiew verantwortlich. Russland stellt für einen Frieden allerdings harte Bedingungen. So soll die Ukraine nicht nur auf einen Nato-Beitritt verzichten, sondern auch hohen Gebietsverlusten zustimmen. So hat Moskau die Abtretung der Gebiete Donezk und Luhansk gefordert. Weitere offizielle Forderungen des Kremls bestehen in einer „Entmilitarisierung“ und einer „Entnazifizierung“ der Ukraine.Russischer Gouverneur: „Tausende“ aus Region Charkiw nach Russland geflohen14.22 Uhr: Aus der ukrainischen Region Charkiw – Schauplatz der ukrainischen Gegenoffensive – sind nach russischen Angaben binnen 24 Stunden „Tausende“ Menschen nach Russland geflohen. „Das war nicht die einfachste Nacht, das war nicht der einfachste Morgen“, sagte der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Sonntag per Video im Onlinedienst Telegram. In den vergangenen 24 Stunden hätten „Tausende Menschen die Grenze überquert“.Die meisten Menschen, die in der Region Belgorod die Grenze überquert hätten, seien „in ihren eigenen Fahrzeugen zu ihren Verwandten“ in Russland gefahren, sagte Gladkow. Aktuell seien 1.342 Menschen in 27 provisorischen Unterkünften in der Region untergebracht. Anders als in der Nacht gebe es inzwischen keine langen Warteschlangen mehr an der Grenze.Ampelpolitiker fordern mehr Waffenlieferungen an Ukraine13.13 Uhr: Mehrere Politiker aus SPD, Grüne und FDP haben sich angesichts der ukrainischen Offensive für weitere Waffenlieferungen an das Land ausgesprochen. „In dieser neuen Phase des Krieges braucht die Ukraine Waffen, die sie befähigen, von Russland besetzte Gebiete zu befreien und dauerhaft unter Kontrolle zu halten“, sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Der Westen, insbesondere die USA, Deutschland, Frankreich und Polen, sollte sich hier rasch eng abstimmen und seine Lieferungen der neuen Lage anpassen.“ Die Erfolge der ukrainischen Armee ließen es immer realistischer erscheinen, dass die Ukraine den Krieg gewinnen könne. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), fordert, auch deutsche Leopard-Panzer abzugeben. „Deutschland muss umgehend seinen Teil zu den Erfolgen der Ukraine beitragen und geschützte Fahrzeuge, den Schützenpanzer Marder und den Kampfpanzer Leopard 2 liefern“, sagte sie am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland stehe damit an der Seite des ukrainischen Volkes und übernehme eine „führende Rolle in Europa im Kampf für Demokratie in Frieden und Freiheit“. Die FDP-Politikerin forderte auch, keine Zeit zu verlieren. „Und schon gar nicht ist dies die Zeit des Zauderns und Zögerns“, sagte sie.Ähnlich sieht es auch die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger. „Gerade in den Bereichen Luftverteidigung, geschützter Transport, Artillerie und Schutzausrüstung sollten wir alles nur Mögliche tun“, sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Alle Optionen müssen noch einmal ohne Denkverbote auf den Prüfstand, denn es sind entscheidende Monate für die Menschen in der Ukraine und für die Ordnung auf unserem Kontinent.“ Die derzeitigen Erfolge der ukrainischen Armee zeigten, dass moderne Waffensysteme die Befreiung besetzter Gebiete ermöglichten. „Gerade weil die internationale Unterstützung den entscheidenden Unterschied macht, sollten wir auch weiter umfassend liefern, alle Möglichkeiten ausschöpfen und noch mehr tun.“Klitschko bittet Bundesregierung um Leopard-Panzer13.10 Uhr: Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, bittet die Bundesregierung um die Lieferung von Leopard-Panzern. „Um unsere Soldaten besser zu schützen und auszustatten, braucht die Ukraine gerade jetzt dringend weitere Waffenlieferungen“, sagt er der „Bild“-Zeitung. „Aus Deutschland sind zum Beispiel Leopard-Panzer entscheidend, damit die Gegenoffensive zügig weitergehen kann. Meine Bitte an die deutsche Regierung ist: Liefert, was ihr könnt, um die russischen Soldaten aus unserem Land schnell zu vertreiben.“Den Vormarsch der ukrainischen Armee vor allem im Osten wertet Klitschko als ersten großen militärischen Erfolg, der auch durch westliche Unterstützung ermöglicht worden sei. „Die ganze Welt kann sehen, dass die Zeit gekommen ist: Wir holen uns unser Land zurück! Das, was wir jetzt erleben, ist ein erster großer militärischer Erfolg, auch mit der Hilfe westlicher Waffen.“Thinktank: Ukraine hat in Tagen extreme Fortschritte gemacht11.35 Uhr: Die ukrainischen Soldaten haben laut US-Experten innerhalb von fünf Tagen mehr Gelände zurückgewonnen, als die russischen Truppen insgesamt seit April besetzt haben. „Die Befreiung von Isjum wird der größte militärische Erfolg der Ukraine seit dem Sieg in der Schlacht vor Kiew im März“, urteilte das Institute for the Study of the War (ISW) in seiner Lageanalyse am Sonntag. Damit sei der von Russland geplante Vormarsch auf den Donbass von Norden her gescheitert, meinten die Experten.Der Thinktank in Washington veröffentlicht seit Kriegsbeginn regelmäßig Analysen zum Kampfgeschehen in der Ukraine. Der Sonntag ist der 200. Tag des russischen Angriffskriegs.Derweil haben nach dem schnellen Vormarsch des ukrainischen Militärs im Nordosten des Landes nach Angaben aus Kiew nicht alle russischen Truppen den Rückzug geschafft. „Im Raum Charkiw sind feindliche Einheiten aus dem Bestand der 3. motorisierten Schützendivision der 20. Armee von den Versorgungswegen abschnitten und in Panik“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Sonntag mit. Zudem seien die Verluste mit 400 Toten an einem Tag auf russischer Seite hoch gewesen. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.Großbritannien: Ukraine macht große Fortschritte 8.13 Uhr: Die ukrainischen Truppen haben nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes in den vergangenen 24 Stunden bedeutende Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive in der Region Charkiw im Osten gemacht. Das russische Militär habe wahrscheinlich Einheiten von dort abgezogen, heißt es im jüngsten Geheimdienstbericht. Allerdings hielten Kämpfe rings um die Städte Kupjansk und Isjum an.Betrieb von AKW Saporischschja komplett gestoppt7.52 Uhr: Das Atomkraftwerk Saporischschja ist nach ukrainischen Angaben vollständig vom Stromnetz abgekoppelt worden und wird heruntergefahren. „Es wurde entschieden, den Reaktorblock Nummer sechs in den sichersten Zustand – den Kaltzustand – zu versetzen“, teilte die ukrainische Atombehörde Enerhoatom am Sonntag auf ihrem Telegram-Kanal mit. Das AKW befindet sich seit Wochen unter Beschuss. Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld für die Eskalation der Lage rund um die Nuklearanlage.Laut Enerhoatom arbeitete das AKW in den vergangenen drei Tagen bereits im „Inselbetrieb“, das heißt, es produzierte nur noch Strom zur Eigenversorgung, weil alle Verbindungslinien zum ukrainischen Stromnetz durch den Beschuss unterbrochen worden seien. Am Samstagabend sei dann eine Leitung zum Stromnetz wiederhergestellt worden. Daraufhin sei entschieden worden, das AKW über diese Leitung zu versorgen und den letzten funktionierenden Reaktorblock abzuschalten und auf den sicheren Kaltzustand herunterzukühlen.Bereits im August gab es eine Notabschaltung des Kraftwerks. Vorausgegangen war ein Beschuss der Anlage, für die sich beide Kriegsparteien gegenseitig verantwortlich machen. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden.Das geschah in der NachtIn zurückeroberten Gebieten prüfen ukrainische Sicherheitskräfte die Personalien der Bewohner. Russische Einheiten ziehen sich aus einigen Städten zurück. Außenministerin Annalena Baerbock weicht bei Forderungen ihres Amtskollegen nach Panzern aus. Einen Überblick über die Geschehnisse in der Nacht im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.Militärkommando: Russische Panzer bei Cherson zerstört3.20 Uhr: Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben russische Munitionsdepots und Fährüberfahrten in der Region Cherson zerstört. Das meldete das südliche Operationskommando der Ukraine. In Folge der Gegenoffensive seien acht russische Panzer, eine Haubitze und eine Drohne zerstört und 80 russische Soldaten getötet worden.Bürgermeister: Wieder Strom nahe AKW Saporischschja3.15 Uhr: In der ukrainischen Stadt Enerhodar, wo sich das AKW Saporischschja befindet, soll es wieder Strom und Wasser geben. Das gab Bürgermeister Dmytro Orlov laut „Kyiv Independent“ bekannt. Arbeiter hätten die Stromversorgung für die Bürger wiederhergestellt, nachdem sie aufgrund des russischen Beschusses abgeschaltet worden war.Personalien in rückeroberten Gebieten werden überprüft3.10 Uhr: In den Dörfern und Städten, die die ukrainischen Streitkräfte bei ihrem Vormarsch im Nordosten des Landes zurückerobert haben, haben Sicherheitskräfte damit begonnen, die Identitäten der Einwohner zu kontrollieren. „Wir müssen nun die Hilfe leisten, die die Menschen hier brauchen, und dann die Verbrechen dokumentieren, die die russischen Invasoren begangen haben“, sagte der regionale Polizeichef Wolodymyr Tymoschenko. Reuters-Reporter berichten, sie hätten ausgebrannte Fahrzeuge mit dem „Z“-Symbol der russischen Armee gesehen. Außerdem lägen Munitionskisten und Müll in Stellungen verstreut, die die Russen offensichtlich in Eile aufgegeben hätten.Ukraine kritisiert Währungsfonds3 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat dem Internationalen Währungsfonds (IWF) mangelnde Unterstützung seines im Krieg befindlichen Landes vorgeworfen. Im Unterschied zu den USA und der Europäischen Union, die bei der Unterstützung der Ukraine führend seien, „beobachten wir beim IWF eine ziemlich passive Haltung“, sagte Schmyhal am Samstag beim internationalen Forum Yalta European Strategy (YES) in Kiew.Verteidigungsminister: Russland kann geschlagen werden – und wir werden es tun0 Uhr: Nach Worten des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Resnikow sei die militärische Strategie nicht nur, die russischen Truppen aus besetzten Gebieten zu vertreiben. Man wolle die Einheiten so weit wie möglich schwächen, um neue Angriffe unmöglich zu machen. Die ukrainische Nachrichtenseite Ukrinform zitiert den Minister, der auf dem internationalen Symposium YES gesprochen hatte: „Manchmal wollen wir, dass die Russen schnell wegrennen und unser Territorium befreien und in diese Orte dann einrücken. Unser Militär sagt auch, dass wir zuvor deren Geräte zerstören und Soldaten töten sollen, so viel wie möglich.“ Wenn man sie nur fliehen lassen würde, könnten sie sich umgruppieren und zurückkommen. „Unsere Aufgabe ist, die russische Armee durch Zerstörung zu schwächen.“ Lesen Sie hier mehr dazu.Samstag, 10. SeptemberUkraine will Polen Kohle für den Winter liefern23.30 Uhr: Die Ukraine erwägt, Polen 100.000 Tonnen Kraftwerkskohle zu liefern, damit das Nachbarland durch den Winter kommt. Er habe habe das Kabinett angewiesen, die Möglichkeit eines Exports von Kohle zu prüfen, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Video-Botschaft. Die Ukraine habe selbst genügend Kohle.Baerbock weicht bei Frage nach Kampfpanzern aus22.30 Uhr: Die Ukraine drängt Deutschland immer stärker zur Lieferung von Kampfpanzern für die Abwehr der russischen Invasion. Außenminister Dmytro Kuleba betonte beim Kiew-Besuch seiner Amtskollegin Annalena Baerbock (Grüne) am Samstag die Dringlichkeit der Forderung. „Jeden Tag, an dem in Berlin jemand darüber nachdenkt oder darüber berät, ob man Panzer liefern kann oder nicht (…), stirbt jemand in der Ukraine, weil der Panzer noch nicht eingetroffen ist“, sagte er. Baerbock reagierte ausweichend. „Wir liefern ja seit Längerem bereits schwere Waffen. Und wir sehen, dass diese schweren Waffen auch einen Unterschied mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine machen“, betonte sie. Neue Zusagen machte die Außenministerin aber nicht. Lesen Sie hier mehr dazu.Selenskyj: Seit Gegenoffensive 2.000 Quadratkilometer zurückerobert21.24 Uhr: Im Rahmen ihrer Gegenoffensive hat die ukrainische Armee Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge in den vergangenen zehn Tagen rund 2.000 Quadratkilometer in bislang von Russland besetzten Gebieten zurückerobert. In seiner Videoansprache dankte Selenskyj am Samstagabend allen Soldaten, die an Rückeroberungen im Charkiwer Gebiet im Osten der Ukraine beteiligt waren. Russlands Militär hatte früher am Tag einen Rückzug aus dieser Region bekannt gegeben. Die russische Armee habe mit der Flucht eine gute Entscheidung getroffen, sagte der ukrainische Staatschef: „Besatzer haben in der Ukraine keinen Platz und werden keinen haben.“Ukraine: Streitkräfte haben volle Kontrolle über Stadt Balaklija19.36 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge die volle Kontrolle über die östliche Stadt Balaklija erlangt. Das teilt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malyar mit. Angesichts des raschen Vormarschs ukrainischer Truppen im Nordosten der Ukraine gab Russland seinen wichtigsten Stützpunkt an dieser Front auf. Russische Besatzer rufen Menschen in ganz Charkiw zur Flucht auf17.56 Uhr: Nach Bekanntgabe des Truppenrückzugs haben die russischen Besatzer im ostukrainischen Gebiet Charkiw alle Bewohner der bislang unter ihrer Kontrolle stehenden Orte zur Flucht aufgerufen. „Ich empfehle nochmals allen Bewohnern der Region Charkiw, das Gebiet zum Schutz ihres Lebens und ihrer Gesundheit zu verlassen“, sagte der Chef der von Russland eingesetzten Militärverwaltung, Witali Gantschew, am Samstag laut der Agentur Tass. „Jetzt in seinem Haus zu bleiben, ist gefährlich.“ Lesen Sie hier mehr über die Lage in Charkiw.Macron: Russen sollen aus Saporischschja abziehen17.23 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj erneut einen Abzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. Beide Präsidenten hätten ihre Unterstützung für die Arbeit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vor Ort bekundet, teilte der Élyséepalast am Samstag mit. Macron und Selenskyj teilen demnach den Wunsch nach einem raschen Abzug der russischen Truppen, um das Atomkraftwerk zu sichern, hieß es.Russische Streitkräfte halten das ukrainische AKW im Süden des Landes besetzt. Die Lage in dem umkämpften Atomkraftwerk wird laut den internationalen Beobachtern der IAEA vor Ort immer instabiler. Die Anlage hat demnach keine externe Stromversorgung mehr für die Kühlung von Reaktorkernen und Atommüll. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für den Beschuss der Anlage verantwortlich.Russische Armee verkündet „Rückzug“ von Truppen aus Balaklija und Isjum16.44 Uhr: Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven hat Russland die Verlegung von Truppen im Osten der Ukraine bekannt gegeben. Soldaten sollten aus dem Gebiet Charkiw etwa aus der strategisch wichtigen Stadt Isjum abgezogen werden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau am Samstag. Zuvor hatte die ukrainische Seite von erfolgreichen Rückeroberungen im Gebiet Charkiw berichtet.Ukrainischer Geheimdienst: Kupjansk zurückerobert13.33 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Stadt Kupjansk in der Region Charkiw zurückerobert. Der Regionalrat der im Nordosten gelegenen Stadt veröffentlichte am Samstag auf Facebook Fotos, die ukrainische Soldaten vor dem Rathaus zeigten. Natalia Popowa, die Beraterin des Vorsitzenden des Rates, schrieb dazu: „Kupjansk ist die Ukraine. Ehre den Streitkräften der Ukraine.“ Auf den Fotos halten die Soldaten die blau-gelbe Flagge der Ukraine hoch, während die russische Fahne zu ihren Füßen liegt. Kupjansk ist so bedeutsam, weil dort die Eisenbahnlinien in der Ostukraine mit der Bahnstrecke nach Russland zusammentreffen. Für die russischen Truppen und ihren Nachschub wäre die Kontrolle darüber enorm wichtig. Durch die Rückeroberung Kupjansks läuft das russische Militär Gefahr, dass Tausende seiner Soldaten an der Front eingekesselt werden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.Die Ukraine hat in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben ein riesiges Gebiet im Osten zurückerobert – in ihrem schnellsten Vormarsch seit der Abwehr des russischen Angriffs auf die Hauptstadt in Kiew im März. In dem Gebiet hat ein Reuters-Reporter beobachtet, wie die ukrainische Polizei in Städten patrouillierte. An Stellungen, die von russischen Soldaten auf ihrer Flucht aufgegeben wurden, lagen massenweise Munitionskisten.In Hrakowe, einem von Dutzenden zurückeroberten Dörfern, waren ausgebrannte Fahrzeuge zu sehen, auf denen das „Z“ prangte – das Zeichen der am 24. Februar begonnenen russischen Invasion. Munition und Müll häuften sich in aufgegebenen Stellungen, die russische Soldaten offensichtlich in großer Eile verlassen hatten. Auf einem Hof lagen drei Tote in weißen Leichensäcken.Medien: Ukraine erobert nächste Stadt zurück11.45 Uhr: Mehr als ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs nimmt die ukrainische Gegenoffensive in der östlichen Region Charkiw offenbar weiter Fahrt auf. Ukrainische Medien veröffentlichten am Samstagvormittag ein Foto, das mehrere Soldaten mit einer ukrainischen Flagge im Zentrum der strategisch wichtigen und bislang von Russlands Truppen besetzten Stadt Kupjansk zeigen soll. Unter Berufung auf Mitglieder von Regional- und Kommunalverwaltung schrieb etwa das Portal Ukrajinska Prawda: „Die ukrainischen Streitkräfte haben Kupjansk befreit.“ Eine offizielle Bestätigung des Generalstabs gab es dafür zunächst nicht.Die Kleinstadt Kupjansk ist wegen ihres direkten Bahnanschlusses an Russland als Verkehrsknotenpunkt wichtig für die Versorgung des gesamten russischen Truppenverbands um das südwestlich gelegene Isjum. Durch den Vorstoß der Ukrainer droht dort nun mehr als 10.000 russischen Soldaten die Einkesselung. Informationen in sozialen Netzwerken, die Russen seien bereits aus Isjum geflohen, konnten zunächst ebenfalls nicht überprüft werden.Großbritannien: Ukraine rückt weiter vor8.39 Uhr: Mit ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen im Nordosten des Landes nach britischen Informationen die russischen Kräfte überrumpelt. Die ukrainischen Speerspitzen seien mittlerweile auf enger Front bis zu 50 Kilometer weit in bisher russisch besetztes Gebiet vorgestoßen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Das deckt sich mit Angaben der Ukraine aus den vergangenen Tagen. In dem Gebiet seien nur wenige russische Truppen versammelt gewesen, hieß es weiter. „Die russischen Kräfte wurden offenbar überrascht“.“Ukrainische Einheiten haben mehrere Orte eingenommen oder umzingelt“, so das Ministerium weiter. Russische Kräfte rund um die Stadt Isjum würden immer isolierter, zudem rückten die Ukrainer auf die Stadt Kupjansk vor. „Ihre Eroberung wäre ein erheblicher Schlag für Russland, weil hier die Versorgungslinien für die Donbass-Front verlaufen“, hieß es in London. Auch im Gebiet Cherson im Süden des Landes gingen die ukrainischen Angriffe weiter. „Die russische Defensive ist sowohl an ihrer nördlichen als auch an ihrer südlichen Flanke unter Druck“, stellte das Ministerium fest.Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich in beispielloser Form Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.Baerbock erneut in Kiew eingetroffen8.36 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist nach Kriegsbeginn erneut in die Ukraine gereist. Mehr dazu lesen Sie hier.Das geschah in der Nacht8.34 Uhr: Die ukrainische Armee hat bei ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes nach eigenen Angaben Erfolge zu verzeichnen. Ein Überblick über die Geschehnisse der Nacht aus der Ukraine lesen Sie hier.Deutsche Luftwaffe nimmt an Manöver in Estland teil4 Uhr: Spezialisierte Kräfte von Luftwaffe und Marine sollen in Estland den Schutz von kritischer Infrastruktur des östlichen Nato-Partners trainieren. An der Übung „Baltic Tiger 2022“ im Oktober werden sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der Spitzenzeit mehr als 150 Soldaten aus Deutschland beteiligen. Zum Trainingsprogramm gehört auch die Absicherung von Verbindungswegen sowie von Truppen „auf dem Marsch“, wie sie bei der Verlegung von Verstärkungskräften nötig sein kann. Die gemeinsame Übung mit estnischen Verbänden ist im Großraum der Hauptstadt Tallinn und des Nato-Flugplatzes Ämari geplant.Freitag, 9. SeptemberSelenskyj: Mehr als 30 Siedlungen zurückerobert22.10 Uhr: Ukrainische Truppen haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als 30 Siedlungen in der ostukrainischen Region Charkiw zurückerobert. „Wir übernehmen nach und nach die Kontrolle über neue Siedlungen“, sagte Selenskyj am Freitagabend in einer Videoansprache. „Überall bringen wir die ukrainische Flagge und den Schutz für unser Volk zurück.“ Sowohl im Donbass im Osten der Ukraine als auch im Süden des Landes dauerten die „erbitterten Kämpfe“ an, sagte der Präsident.EU setzt Visa-Erleichterungen für Russen ab Montag aus22.00 Uhr: Russische Bürger profitieren ab Montag nicht mehr von einer erleichterten Visa-Vergabe für Reisen nach Deutschland und andere Staaten des Schengen-Raums. Der Rat der EU-Staaten nahm am Freitag den Vorschlag der Europäischen Kommission an, das zwischen der EU und Russland geschlossene Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergabe komplett auszusetzen.Nach früheren Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell wird der Schritt dafür sorgen, dass die Zahl der neuen Visa für Russen signifikant sinkt. Insbesondere schutzbedürftige Menschen sollten aber weiter ein Visum bekommen können. Zum Schengen-Raum gehören 22 EU-Staaten und vier weitere europäische Länder.Konkret wird die Antraggebühr für ein Visum mit dem Beschluss von 35 auf 80 Euro steigen. Zudem ist mehr Papierkram erforderlich, die Bearbeitungszeiten werden länger und die Ausstellung von Visa für die mehrfache Einreise wird eingeschränkt.Russischer Beamter nennt ukrainischen Vorstoß „scharf und schnell“18.46 Uhr: Ein von Russland eingesetzter Verwalter in der Region Charkiw berichtet von einem „sehr scharfen und schnellen“ Vorstoß der Ukraine. „Der Feind wird so weit wie möglich aufgehalten, aber mehrere Siedlungen sind bereits unter die Kontrolle bewaffneter ukrainischer Verbände geraten“, sagt Witali Gantschew in einem Livestream des staatlichen Fernsehens.Ukrainischer Gaskonzern klagt gegen Gazprom17.55 Uhr: Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz hat den russischen Gaskonzern Gazprom wegen weggefallener Transitgebühren verklagt. „Wir fordern von Gazprom, in vollem Umfang zu bezahlen“, schrieb Naftogaz-Chef Jurij Witrenko am Freitag bei Facebook. Das russische Unternehmen habe seit Mai seinen Transit reduziert und daher weniger überwiesen. Der 2019 unterzeichnete Vertrag sehe jedoch in einer Klausel eine Mindesttransitmenge vor. Diese müsse unabhängig vom realen physischen Transport bezahlt werden.Der Gerichtsstandort ist Zürich. 2019 hatte Naftogaz in einem ähnlichen Fall bereits umgerechnet über drei Milliarden Euro von Gazprom vor einem schwedischen Schiedsgericht erstritten.IAEA-Chef warnt vor „dramatischer Entwicklung“ am AKW Saporischschja17.35 Uhr: Ein Stromausfall in der südukrainischen Stadt Enerhodar gefährdet nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) den sicheren Betrieb des Atomkraftwerks Saporischschja. Der durch Beschuss verursachte flächendeckende Stromausfall in Enerhodar „gefährdet den sicheren Betrieb des nahegelegenen Atomkraftwerks Saporischschja“, erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi am Freitag in Wien. Er sprach von einer „dramatischen Entwicklung“ und einer „völlig inakzeptablen“ Situation. Der Beschuss des „gesamtes Gebiets“ müsse sofort aufhören.Die Stromversorgung der Stadt Enerhodar sei durch den Beschuss eines Wärmekraftwerks lahmgelegt worden, erläuterte Grossi. Da der Beschuss andauere, sei es vorerst wahrscheinlich nicht möglich, „eine zuverlässige externe Stromversorgung des Kraftwerks wiederherzustellen“. Daher erwäge der staatliche ukrainische Akw-Betreiber Energoatom nun, den einzigen noch in Betrieb befindlichen Reaktor abzuschalten, der derzeit noch den Strom für die Kühlung und andere Sicherheitsanlagen des Atomkraftwerks produziert. Energoatom hatte das bereits am Mittwoch bekanntgegeben.Russische Besatzer evakuieren drei Städte in Region Charkiw17.16 Uhr: Die Städte Isjum, Kupjansk und Welykyj Burluk in der ukrainischen Region Charkiw werden nach russischen Angaben evakuiert. Das von Russland gehaltene Gebiet sei durch die ukrainische Gegenoffensive bedroht, sagt der russische Beamte Witali Gantschew im staatlichen Fernsehen. Zuvor war bekannt geworden, dass die ukrainischen Truppen offensichtlich Fortschritte in der Region machen. Hier lesen Sie mehr.Klitschko: „Wir verteidigen jeden von euch“17.08 Uhr: Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat dazu aufgerufen, sein Land angesichts des russischen Angriffskriegs weiter zu unterstützen. „Glauben Sie bitte auch weiterhin an die Ukraine. Stehen Sie bitte weiter so treu und mit der vollen Überzeugung an der Seite der Ukraine. Stehen Sie bitte auf der Seite der Demokratie“, sagte Klitschko in einer Videobotschaft beim CDU-Parteitag am Freitag in Hannover. Die Ukraine kämpfe für gemeinsame Werte, betonte Klitschko. „Wir verteidigen ganz Europa und jeden von euch.“CDU-Chef Friedrich Merz hatte zuvor gesagt, Klitschko habe persönlich zum Parteitag kommen wollen, dann aber wegen der aktuellen Situation absagen müssen. Er sende daher besonders herzliche Grüße an Klitschko und die Ukraine. „Wir stehen an Ihrer Seite“, rief Merz, woraufhin die Delegierten minutenlang applaudierten.EU-Staaten unterstützen Ukraine mit weiteren fünf Milliarden Euro17.07 Uhr: Die EU-Staaten unterstützen die Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs mit weiteren fünf Milliarden Euro. Die Finanzminister der Mitgliedsländer machten am Freitag bei einem informellen Treffen in Prag den Weg für eine neue Hilfstranche frei, wie der tschechische Finanzminister und amtierende EU-Ratsvorsitzende Zbynek Stanjura mitteilte. Die Weltbank beziffert die Kosten für den Wiederaufbau des Landes inzwischen auf knapp 350 Milliarden Euro.Die zusätzlichen fünf Milliarden Euro gehören zu einer sogenannten Makrofinanzhilfe für die Ukraine im Umfang von neun Milliarden Euro, die Brüssel im Mai angekündigt hatte. Davon ist bisher lediglich eine Milliarde Euro ausbezahlt.Das Geld soll der Ukraine helfen, einen Staatsbankrott abzuwenden. Kiew kann damit etwa Staatsbedienstete bezahlen und öffentliche Verkehrsverbindungen aufrecht erhalten. Das Geld soll in Form von Krediten bereitgestellt werden, die die Mitgliedstaaten anteilig nach Wirtschaftsleistung garantieren.Ukraine bittet um bis zu 80 neue Raketenwerfer17.05 Uhr: Die Ukraine bittet ihre Partner um 50 bis 80 weitere Mehrfachraketenwerfer-Systeme (MLRS), wie Präsidentenberater Mychajlo Podoljak mitteilt.Stoltenberg weckt Zweifel an deutscher Waffenpolitik17.00 Uhr: Nato-Generalsekretär Stoltenberg rückt zugunsten der Ukraine von den Zielen des Bündnisses ab. Damit torpediert er die Argumentation von Christine Lambrecht. Hier lesen Sie mehr.Russland: Raketenwerfer und Haubitzen aus USA zerstört15.19 Uhr: Das russische Militär hat nach eigenen Angaben in der Ukraine weitere westliche Rüstungsgüter zerstört. In der Region Charkiw hätten russische Streitkräfte ein aus den USA stammendes HIMARS-Raketenwerferfahrzeug zerstört, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. In der Region Saporischschja sei eine US-Haubitze des Typs M777 zerstört worden.Gouverneur: Stadtzentrum Charkiws von Raketen getroffen14.30 Uhr: Das Stadtzentrum von Charkiw ist am Freitag von russischen Raketen getroffen worden. Zehn Menschen seien verletzt worden, darunter drei Kinder, schreibt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synehubow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Raketen seien in einer Schule und einem Kunstzentrum für Kinder eingeschlagen, teilt Ihor Terechow, der Bürgermeister der zweitgrößten ukrainischen Stadt, ebenfalls auf Telegram mit. Auch Wohnhäuser seien getroffen worden.Vertreter Russlands räumt Erfolg in Charkiw ein14.23 Uhr: Der Leiter der russischen Militärverwaltung in den besetzten Gebieten der ostukrainischen Region Charkiw, Witali Gantschew, räumt einen Erfolg der ukrainischen Truppen ein. „Allein die Tatsache, dass unsere Verteidigung durchbrochen wird, ist bereits ein bedeutender Sieg für die ukrainischen Streitkräfte“, sagt er dem russischen Staatsfernsehen. Gebiete östlich der gleichnamigen Stadt sind unter russischer Kontrolle, gleichwohl ist es Russland bislang nicht gelungen, die zweitgrößte Stadt der Ukraine einzunehmen.Russland soll Truppen um Charkiw verstärken13.19 Uhr: Die russische Armee schickt als Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive gepanzerte Fahrzeuge und Kanonen zur Verstärkung in die Region Charkiw im Nordkosten der Ukraine. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen am Freitag mit Verweis auf Bilder des Verteidigungsministeriums. Der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Charkiw, Vitali Gantschew, sagte im Fernsehen, es gebe „heftige Kämpfe“ in der Nähe der Stadt Balaklija, deren Rückeroberung die Ukraine am Donnerstag vermeldet hatte.Am Donnerstag hatte Kiew gemeldet, 20 Ortschaften in der Region Charkiw zurückerobert zu haben. Die Einheiten seien 50 Kilometer weit in das feindliche Gebiet vorgedrungen, sagte der ranghohe ukrainische Militär Oleksij Gromow am Donnerstag. Die Region Charkiw ist seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs am 24. Februar teilweise von der russischen Armee besetzt.Verfassungsschutz: Putins Geheimdienst beobacht Russlandreisende13.05 Uhr: Das Bundesamt für Verfassungsschutz befürchtet, dass russische Geheimdienste verstärkt versuchen, Russlandreisende als Informanten anzuwerben. Deutsche Staatsbürger könnten künftig „härter und rücksichtsloser“ durch russische Agenten „bearbeitet“ werden, heißt es in einer internen Analyse der Kölner Spionageabwehr. Ziel sei es, die Reisenden als „menschliche Quellen“ zu gewinnen. Dabei könnten Putins Spione auch Erpressungsmaterial – sogenannte Kompromate – einsetzen oder ihre Zielpersonen in Drucksituationen bringen, um sie zur Kooperation zu zwingen. Besonders Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen Deutschlands stehen der Analyse zufolge im Fokus der russischen Dienste. Aber auch Privat- oder Geschäftsreisende werden von den Behörden als gefährdet eingestuft. So warnt das Auswärtige Amt Russ-landreisende ausdrücklich vor der Nutzung sozialer Medien: „Kritische Äußerungen zu ak-tuellen politischen Entwicklungen“ könnten „mit unberechenbaren persönlichen Risiken verbunden“ sein. In Moskau sei es bereits es zu Polizeikontrollen gekommen, bei denen Mobiltelefone nach Äußerungen in Messenger-Diensten und Social Media durchsucht wurden.Bericht: Hunderte Milliarden für Wiederaufbau der Ukraine nötig13 Uhr: Der Krieg in der Ukraine hat allein in den ersten etwas mehr als drei Monaten einen Schaden von mindestens 97 Milliarden US-Dollar (rund 96,4 Milliarden Euro) verursacht. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der ukrainischen Regierung, der Weltbank und der Europäischen Kommission hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde. Als Grundlage für die Berechnungen wurde der Zeitraum vom Beginn des Krieges am 24. Februar bis zum 1. Juni herangezogen. Die am stärksten betroffenen Sektoren sind demnach der Wohnungsbau (40 Prozent), das Transportwesen (31 Prozent) sowie der Handel und die Industrie (10 Prozent). Als am stärksten beschädigt gelten die Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw.Die in diesem Zeitraum durch den Krieg entstandenen finanziellen Verluste werden mit fast 252 Milliarden US-Dollar (250,3 Milliarden US-Dollar) angegeben. Der hohe Betrag kommt zustande, weil die Verluste eines Sektors andere Sektoren beeinflussen. Zum Beispiel wirke sich der Rückgang bei der landwirtschaftlichen Produktion auf den Transportbedarf aus, der Verlust von Elektrizität beeinträchtige Handel und Industrie, heißt es in dem Bericht.Erdoğan und Putin treffen sich nächste Woche12.21 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin wird dem russischen Präsidialamt zufolge in der kommenden Woche mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan die Umsetzung des Getreideabkommens besprechen. Ein Treffen der beiden Präsidenten ist in Usbekistan geplant. Putin und Erdoğan hatten die von den Vereinten Nationen und auch der Türkei vermittelte Vereinbarung kritisiert. Putin zufolge wurden Russland und ärmere Länder betrogen. Deshalb strebe er vor einer möglichen Verlängerung im November Änderungen an. Erdoğan sagt laut dem Sender Habertürk, er werde sich dafür einsetzen, dass russische Güter durch den in dem Getreideabkommen vereinbarten Schwarzmeer-Korridor verschifft werden können. Getreide und andere Waren aus Russland würden armen Ländern ihrer schwierigen Situation helfen, sagt Erdoğan dem Sender zufolge zu Journalisten.Ukraine: Krankenhaus in Sumy bombardiert11.37 Uhr: Bei einem russischen Luftangriff ist nach ukrainischen Angaben ein Krankenhaus in der nordöstlichen Region Sumy getroffen worden. Das Gebäude sei am Morgen zerstört und mehrere Menschen seien verletzt worden, teilt der Gouverneur der Region, Dmytro Schwyzkji, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Das Krankenhaus befinde sich im Bezirk Welyka Pysariwka, der an Russland grenzt. Der Luftangriff sei über die Staatsgrenze hinweg gestartet worden. Die russische Regierung bestreitet immer wieder, dass zivile Ziele anvisiert würden.UN: Russland foltert ukrainische Kriegsgefangene11.11 Uhr: Russland verwehrt nach Angaben den Vereinten Nationen (UN) den Zugang zu ukrainischen Kriegsgefangenen. Zudem gebe es Belege für Folter, sagt Matilda Bogner, die Leiterin des UN-Einsatzes zur Beobachtung der Menschenrechtslage in der Ukraine. „Die Russische Föderation hat keinen Zugang zu Kriegsgefangenen gewährt, die auf ihrem Territorium oder in Gebieten unter ihrer Besatzung festgehalten werden“, erläutert Bogner vor der Presse in Genf.“Dies ist umso besorgniserregender, als wir dokumentiert haben, dass Kriegsgefangene im Machtbereich der Russischen Föderation, die von den Streitkräften der Russischen Föderation oder von ihr nahestehenden bewaffneten Gruppen festgehalten werden, gefoltert und misshandelt wurden.“ Russland bestreitet Folter oder andere Misshandlungen von Kriegsgefangenen.Russland: Getreideabkommen wird schlecht umgesetzt10.44 Uhr: Das mit der Ukraine abgeschlossene Getreideabkommen wird nach russischer Darstellung „schlecht“ umgesetzt. Seine Verlängerung hänge aber davon ab, dass die Vereinbarungen erfüllt würden, erklärt das Außenministerium in Moskau der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Am Mittwoch hat der russische Präsident Wladimir Putin gesagt, durch das Abkommen würden Russland und die Entwicklungsländer betrogen. Die Türkei und die Vereinten Nationen hatten das Abkommen im Juli mit den beiden Kriegsparteien ausgehandelt. Es ermöglicht die Freigabe ukrainischer Getreideexporte über das Schwarze Meer, die vor allem von armen Ländern dringend gebraucht werden. Wegen des Krieges waren Häfen an der ukrainischen Schwarzmeerküste monatelang blockiert.Polens Regierungschef Morawiecki reist nach Kiew8.20 Uhr: Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki reist an diesem Freitag in die ukrainische Hauptstadt Kiew. Es werde eine Reihe von Treffen geben, sagt sein Regierungssprecher Piotr Muller dem Sender Polsat. Wichtige Themen in Zusammenhang mit der geopolitischen Situation würden besprochen, darunter Energie und militärische Sicherheit.Die Nacht im Überblick5.30 Uhr: Die Ukraine hat russische Truppen in bislang besetzten Gebieten angegriffen und einige Städte zurückerobert. Von Moskau wird eine Entschädigung für den Angriffskrieg gefordert. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung.USA verhängen Sanktionen gegen iranischen Drohnenlieferanten4.55 Uhr: Die USA haben Sanktionen gegen einen iranischen Lieferanten von Kampfdrohnen an Russland verhängt. Wie das Finanzministerium am Donnerstag in Washington mitteilte, wurde die in Teheran ansässige Firma Safiran Airport Services auf eine US-Sanktionsliste gesetzt. Washington hatte zuvor unter Berufung auf Geheimdienstinformationen berichtet, dass Russland im Iran unbemannte Drohnen für seinen Krieg in der Ukraine kaufen wolle.Nach Angaben des US-Finanzministeriums hatte die Firma Safiran russische Militärflüge zwischen dem Iran und Russland koordiniert, darunter auch die zu den Drohnen. Ende August hatte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums gesagt, dass Russland die ersten von mutmaßlich „hunderten“ von Drohnen erhalten habe, dass viele von ihnen aber fehlerhaft seien.Blinken sieht Fortschritte bei Gegenoffensive2 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat sich zum Abschluss seines Überraschungsbesuchs in Kiew positiv zur ukrainischen Gegenoffensive geäußert.“Es ist noch sehr früh, aber wir sehen deutliche und echte Fortschritte vor Ort, insbesondere in der Gegend von Cherson, aber auch einige interessante Entwicklungen im Donbass im Osten“,sagte Blinken vor JournalistenUkraine fordert 300 Milliarden Dollar Entschädigung von Moskau1.30 Uhr: Die Ukraine will nach Angaben ihres Justizministers Denys Maliuska Kriegsentschädigungen aus Russland von mindestens 300 Milliarden US-Dollar (etwa 300 Milliarden Euro) durchsetzen. Bei der UN-Vollversammlung wolle Kiew eine Resolution erreichen als Grundstein für einen internationalen Wiedergutmachungsmechanismus, sagte Maliuska den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). „Wir wollen eine Kompensation für alle Schäden, die Russland in der Ukraine durch seinen Angriffskrieg verursacht hat“, sagte er.Der Schaden, den die Ukraine durch die russische Invasion erlitten hat, wird mittlerweile schon viel höher geschätzt. Doch die genannte Summe von 300 Milliarden US-Dollar entspricht den Guthaben der russischen Nationalbank in den G7-Staaten, die im Zuge der Sanktionen eingefroren wurden.Donnerstag, 8. SeptemberSelenskyj bestätigt Eroberung von Kreisstadt Balaklija21.04 Uhr: Ukrainische Truppen haben bei ihrer Offensive nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Kreisstadt Balaklija im Osten des Landes zurückerobert. Er teilte am Donnerstag auf Telegram ein Video, das ukrainische Soldaten angeblich auf dem Rathaus vor der blau-gelben Fahne zeigt. Ein Soldat meldete dem Präsidenten die Einnahme von Balaklija. „Die Flagge der Ukraine über einer freien ukrainischen Stadt unter einem freien ukrainischen Himmel“, schrieb Selenskyj dazu. Laut Selenkyj seien seit dem 1. September ein Gebiet von mehr als 1.000 Quadratkilometern zurückerobert.Schon seit Donnerstagnachmittag kursierten im Internet Videos, in denen ukrainische Soldaten sich ungehindert im Zentrum der Stadt bewegten. Die von Russland eingesetzte Verwaltung für die eroberten Gebiete um Charkiw behauptete indes, Balaklija und der Ort Schewtschenkowe seien weiter unter russischer Kontrolle. Es würden russische Reserven in den Kampf geführt, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf Verwaltungschef Andrej Alexejenko. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Der ukrainische Generalstab hatte am Donnerstag einen Vorstoß bei Balaklija tief in den Rückraum der russischen Truppen bestätigt.Polen will Militärhelikopter in USA kaufen20.40 Uhr: Polen plant zur weiteren Verstärkung seiner Armee, eine größere Anzahl von Militärhelikoptern aus US-amerikanischer Produktion zu beschaffen. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak gab am Donnerstag bekannt, dass Warschau eine Anfrage an die USA für den Erwerb von 96 Apache-Kampfhubschraubern gestellt habe. Neben den Helikoptern werde Polen auch einen Technologietransfer erhalten, schrieb er auf Twitter. Nähere Angaben dazu macht er nicht. Hersteller der Apache-Kampfhubschrauber ist der Konzern Boeing.Nach einem Bericht der polnischen Agentur PAP sollen die ersten Helikopter an eine Armee-Einheit gehen, die mit Abrams-Kampfpanzern aus den USA ausgerüstet sei. Zusammen bildeten die beiden Waffensystem eine „unaufhaltsame Kraft“, sagte Blaszczak demnach am Rande eines Treffens der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein.Der US-Botschafter in Polen, Mark Brzezinski, schrieb auf Twitter, die Entscheidung werde Polen zum weltweit zweitgrößten Betreiber von Apache nach den Vereinigten Staaten machen. Zusammen mit dem Erwerb von Abrams-Panzern und anderen fortschrittlichen Systemen werde dies die Interoperabilität und militärische Bereitschaft Polens stärken.Polen versteht sich als enger Partner der USA und wird seine Armee mit Hunderten gebrauchten und neuen Abrams-Panzer aufrüsten. Damit sollen Panzer sowjetischer Bauart ersetzt werden, die das östliche EU- und Nato-Mitglied an die Ukraine weitergegeben hat zur Abwehr des russischen Angriffs. Polen ist einer der tatkräftigsten militärischen und politischen Unterstützer der Ukraine – und rüstet zugleich selbst massiv gegen eine Bedrohung durch Russland auf.USA widersprechen Darstellung Putins zu Getreide-Exporten18.46 Uhr: Die USA sehen keine Hinweise dafür, dass die von den UN vermittelte Einigung zwischen der Ukraine und Russland auf Getreideexporte nicht eingehalten wird. Es gebe keine Anzeichen dafür, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte kritisiert, die Getreide-Exporte gingen nicht an arme Länder und hatte die Abmachung in Frage gestellt.Russland kündigt Vergeltung für EU-Visaeinschränkungen an18.05 Uhr: Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums kündigt Vergeltung für die Visa-Einschränkungen der Europäischen Union an. Allerdings werde man das Land nicht komplett zur EU verschließen, sagt sie. An erster Stelle stünden die Interessen Russlands und des russischen Volkes.USA: Russischer Einmarsch ist militärischer Misserfolg17.35 Uhr: US-Generalstabschef Mark Milley hat den russischen Einmarsch in die Ukraine als militärischen Misserfolg dargestellt. Die Russen hätten zwar in verschiedenen Teilen der Ostukraine kleinere taktische Erfolge erzielt, sagte Milley am Donnerstag auf dem amerikanischen Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein. „Der Krieg ist nicht vorbei. Aber bisher wurden die russischen strategischen Ziele vereitelt.“ Dies liege an Fehlern von Russlands Streitkräften, aber vor allem auch an der Tapferkeit der Ukrainer. Die Soldaten hätten vom Westen gelieferte Waffensysteme effektiv eingesetzt und würden „exzellent“ geführt, so Milley.Zur laufenden ukrainischen Gegenoffensive im Süden den Landes sagte Milley, diese befinde sich noch in den Anfängen: „Für eine vollständige Bewertung ist es noch zu früh“ – doch es gebe reale und messbare Erfolge in der Region. Die Ukrainer hätten mehr als 400 Ziele getroffen, was für die Russen „verheerende Auswirkungen“ habe. „Russische Kommunikationswege und Lieferketten sind stark belastet“, die Kontrolle des Hauptquartiers sei gestört, die Russen hätten Schwierigkeiten, Streitkräfte aufzustocken und Verluste zu ersetzen.Deutschland will ukrainische Soldaten ausbilden17.27 Uhr: Deutschland und die Niederlande haben bei einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe auf dem amerikanischen Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein angekündigt, ukrainische Soldaten bei der Räumung von Landminen und dem Beseitigen von Sprengfallen auszubilden. In der Kampfmittelabwehrschule in Stetten am kalten Markt (Baden-Württemberg) könnten etwa 20 ukrainische Soldaten trainiert werden, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) in Ramstein. „Wir werden aber nicht nur die Ausbildung, sondern auch Material zur Verfügung stellen“, sagte sie.Nach dem Rückzug russischer Truppen Ende März aus den nordukrainischen Gebieten sind in den befreiten Gebieten viele Infanterie- und Panzerminen noch nicht geräumt.Lambrecht sagte, Deutschland unterstütze die Ukraine auch etwa bei einem sogenannten Winterpaket. Man werde zum Beispiel Material zur Stromerzeugung sowie Zelte und Winterausrüstung liefern. Die Ministerin unterstrich zudem: „Alsbald werden die schon zugesagten Geparden ausgeliefert, die zweite Tranche dieser Unterstützung, und die Brückenlegepanzer Biber werden alsbald ausgeliefert.“Baltenstaaten und Polen beschränken Einreise für Russen17 Uhr: Die baltischen Staaten und Polen werden zum 19. September die Einreise von Russen weiter beschränken. Russische Staatsbürger mit einem Schengen-Visum für touristische Aufenthalte, Geschäftsreisen, Sport- und Kulturveranstaltungen dürfen dann nicht mehr in die vier EU- und Nato-Länder einreisen. Dies teilten die Regierungschefs der an Russland grenzenden Staaten am Donnerstag gemeinsam mit.“Wir haben beschlossen, gemeinsame Beschränkungen für den Tourismus für russische Staatsangehörige einzuführen, um die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu schützen“, erklärte die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas. „Russland hat Krieg nach Europa gebracht und setzt alle Mittel ein, um unsere Gesellschaften zu untergraben. Als Grenzstaaten der EU müssen wir Europa sicher halten.“Demnach soll nun allen russischen Staatsbürgern mit Schengen-Visa die Einreise verweigert werden – unabhängig davon, von welchem Mitgliedsland es ausgestellt wurde. „Die Mehrheit der Visa wurde russischen Staatsbürgern vor Russlands umfassender Aggression in der Ukraine unter anderen geopolitischen Bedingungen und Erwägungen ausgestellt. Reisen in die Europäische Union sind ein Privileg, kein Menschenrecht“, hieß es in der Erklärung. Entsprechende Regelungen sollen in jedem der vier Länder erlassen werden und dann zum Stichtag in Kraft treten.Ukraine greift offenbar erneut Krim an – Rauchsäule15.08 Uhr: Die ukrainische Armee greift offenbar erneut die von Russland annektierte Halbinsel Krim an. In Videos, die in den Sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren große Rauchschwaden zu sehen. Sie sollen die Folgen eines Angriffes auf den Luftwaffenstützpunkt in Saky sein.Neutral bestätigen lässt sich der Angriff bisher nicht. Weder Kiew, noch Moskau haben die Bericht bisher kommentiert. Aber die Ukraine scheint durch die Erfolge der vergangenen Tage an Selbstvertrauen zu gewinnen. „Der Wetterbericht sagt, dass es auf der Krim sehr heiß werden wird“, twitterte das ukrainische Verteidigungsministerium am Mittwochnachmittag. „Es wird Zeit für die russischen Invasoren, sich zum Schwimmen vorzubereiten.“Ukraine: 20 Ortschaften um Charkiw zurück erobert15 Uhr: Seit Anfang der Woche hat die Ukraine nach eigenen Angaben im Gebiet Charkiw im Osten des Landes über 20 Orte von den russischen Besatzern befreit. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind unsere Soldaten bis zu 50 Kilometer tief in die Verteidigungslinien des Gegners vorgedrungen“, sagte Generalstabsvertreter Olexij Hromow auf einer Pressekonferenz in Kiew. Aktuell würden in den befreiten Orten „Säuberungen vom Gegner“ andauern. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.Auch in der Nähe von Kramatorsk im Gebiet Donezk hätten ukrainische Einheiten ihre Positionen um bis zu zwei Kilometer verbessern können. Bei Slowjansk seien die Russen um bis zu drei Kilometer zurückgedrängt und das Dorf Oserne befreit worden.Im südukrainischen Gebiet Cherson seien die russischen Truppen an mehreren Abschnitten um zwei und bis zu mehreren Dutzend Kilometer zurückgedrängt worden. Insgesamt seien Gebietsgewinne von mehr als 700 Quadratkilometer erzielt worden. An den anderen Frontabschnitten bestehe weiter eine „schwierige, jedoch nicht kritische Situation“. Die russischen Einheiten würden ihre Angriffe fortsetzen.Blinken verspricht Ukraine weitere Milliarden 14.56 Uhr: Während eines Überraschungsbesuchs in Kiew hat US-Außenminister Antony Blinken weitere Milliardenhilfen für die Ukraine und ihre Nachbarn angekündigt. Die US-Regierung wolle das von Russland angegriffene Land sowie 18 Staaten der Region mit 2,2 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) langfristig militärisch stärken, teilte das Außenministerium in Washington am Donnerstag mit.Russland liefert Uran ins Emsland13.14 Uhr: Mehr als sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wird im Emsland eine Uranlieferung aus Russland erwartet. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) bestätigte aktuelle Transporte von Russland in die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen. Grundlage seien Genehmigungen aus dem Jahr 2021, sagte ein BASE-Sprecher.Die maximal zulässige Anzahl von Transporten sei bisher noch nicht ausgeschöpft. „Es sind also bezüglich dieser Genehmigungen weitere Transporte möglich“, sagte der Sprecher. Zuletzt wurde auf Grundlage dieser Genehmigungen am 18. Januar Uran aus Russland nach Lingen geliefert, also gut einen Monat vor Kriegsbeginn am 24. Februar.US-Außenminister Blinken ist überraschend in Kiew12.18 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken ist überraschend zu einem Besuch nach Kiew gereist. Blinken traf am Donnerstag in der ukrainischen Hauptstadt ein. Kurz zuvor hatte das US-Außenministerium weitere Kredite und Bürgschaften in Höhe von zwei Milliarden Dollar (rund zwei Milliarden Euro) für die Ukraine und deren Nachbarstaaten angekündigt.Ukrainischer Militärchef warnt vor Einsatz von Atomwaffen10.15 Uhr: Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee hat am Mittwoch vor dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine gewarnt. „Unter bestimmten Umständen besteht eine direkte Gefahr des Einsatzes taktischer Atomwaffen durch die russischen Streitkräfte“, sagte General Valeriy Saluschnyj. Das berichtet das staatliche Portal „Ukrinform“. „Der Krieg in der Ukraine, der mit der russischen Invasion am 24. Februar begann, wird wahrscheinlich bis ins nächste Jahr weiter toben.“Belarus startet Militärmanöver nahe polnischer Grenze9.23 Uhr: Belarus hat nach eigenen Angaben Militärübungen in drei Bereichen des Landes gestartet, darunter an der Grenze zu Polen. Das Verteidigungsministerium teilt mit, das Manöver finde im Südosten nahe der Grenzstadt Brest, im Großraum der Hauptstadt Minsk in der Landesmitte und bei Witebsk im Nordosten nahe Russland statt.Bis zum 14. September solle trainiert werden, von feindlichen Kräften eingenommenes Territorium zurückzuerobern und die Kontrolle über Grenzregionen zurückzugewinnen. Die Zahl der beteiligten Soldaten und der Umfang der eingesetzten Ausrüstung liege unter der Schwelle, bei der nach OSZE-Regeln das Manöver angemeldet werden müsste.USA sagen Kiew weitere Waffen im Wert von 675 Millionen Dollar zu8.04 Uhr: Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfe für den Krieg gegen Russland zugesagt. Es gehe um ein neues Waffenpaket mit einem Volumen von rund 675 Millionen Dollar (etwa 676 Mio. Euro), sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag auf dem US-Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein.Austin hatte dort die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zu einer Konferenz eingeladen, an der etwa auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilnahmen.Austin betonte bei seiner Eröffnungsrede immer wieder, dass die Ukraine langfristige Unterstützung brauche, das Land habe einen „harten Weg vor sich“. Angesichts der ukrainischen Gegenoffensiven sprach Austin von einem „Schlüsselmoment“ des Kriegs. Die USA sind die größten Unterstützer der ukrainischen Regierung beim Thema Militärlieferungen. Rüstungsgüter im Wert von über 10 Milliarden Dollar hat Washington bisher in die Ukraine geliefert. Die Nacht im Überblick6 Uhr: Die ukrainische Armee scheint bei ihrem Gegenangriff gegen die russischen Invasoren im Osten des Landes Fortschritte zu machen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Videoansprache vom Mittwoch, es gebe „gute Nachrichten aus der Region Charkiw“. Aus Berichten russischer Kriegskorrespondenten ergibt sich, dass die ukrainische Armee seit Dienstag bei der Stadt Balaklija erfolgreich vorrückt und mehrere Ortschaften zurückerobert hat. Hier lesen Sie den Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.AKW-Betreiber wirft russischen Besatzern Folter und Tötung vor1 Uhr: Der Präsident der staatlichen ukrainischen Betreibergesellschaft des Atomkraftwerks Saporischschja erhebt schwere Vorwürfe gegen die russischen Besatzer. Ukrainische Mitarbeiter des AKWs würden auf dem Weg zur Arbeit gefangen genommen, einige seien spurlos verschwunden, sagt Petro Kotin, Präsident von Energoatom, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auch ein Bericht der UN bekräftigt diese Vorwürfe. Demnach sollen auch Kinder deportiert und zur Adoption freigegeben worden sein. Mehr dazu lesen Sie hier.Donnerstag, 8. SeptemberSelenskyj: Etat im nächsten Jahr wird Kriegshaushalt23.45 Uhr: Der Etat im nächsten Jahr wird nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Kriegshaushalt. Bei dem Budget würden mehr als eine Billion Griwna für Verteidigung und Sicherheit aufgewendet, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Soziale Verpflichtungen wie Pensionen müssten vollständig abgedeckt werden. Unkritische Ausgaben sollten auf ein Minimum reduziert werdenUkraine verhängt Sanktionen gegen mehr als 600 Russen23 Uhr: Die Ukraine hat Sanktionen gegen 606 Mitglieder der politischen Führung in Moskau verhängt. Von dieser Entscheidung des Sicherheitsrates der Ukraine berichtete Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch in Kiew. „Sie tragen Verantwortung für den Krieg Russlands gegen die Ukraine, für den Terror gegen unser Volk, und keiner von ihnen wird der Strafe entgehen. Das ist nur eine Frage der Zeit“, sagte er.Von 32 Mitgliedern des russischen Sicherheitsrates unter Vorsitz von Präsident Wladimir Putin wurden demnach 28 Mitglieder auf die ukrainische Strafliste gesetzt. Von 450 Abgeordneten der russischen Staatsduma sind es 424, von 170 Senatoren im Föderationsrat 154.UN beklagen Deportationen aus Ukraine nach Russland22.30 Uhr: Wichtige Vertreter der Vereinten Nationen haben russische Deportationslager im ukrainischen Kriegsgebiet deutlich kritisiert. Das russische Militär soll Menschen aus der Ukraine dorthin bringen, um sie dann gegen ihren Willen nach Russland oder in russisch besetztes Gebiet weiterzutransportieren. „Die anhaltenden Beschuldigungen über gewalttätige Vertreibung, Deportation und sogenannte „Filter-Camps“ Russlands und angeschlossener lokaler Kräfte sind extrem beunruhigend“, sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, am Mittwoch bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.Es gebe glaubwürdige Berichte, wonach ukrainische Kinder von ihren Eltern getrennt und nach Russland deportiert würden, damit sie dort schnell eingebürgert und zur Adoption freigegeben werden können, sagte Ilze Brands Kehris, Chefin des UN-Menschenrechtsbüros in New York.Durchbruch an einer Front – Russische Armee unter Druck22.17 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rückeroberung mehrerer russisch besetzter Ortschaften im umkämpften Nordosten des Landes gemeldet. Die Regierung habe „gute Nachrichten aus der Region Charkiw“, in mehrere Siedlungsgebiete sei „die ukrainische Flagge zurückgekehrt“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Er machte aber keine Angaben dazu, um welche Ortschaften es sich handeln soll.Beobachter hatten in den vergangenen Tagen von einem Durchbruch der ukrainischen Streitkräfte in der Region Charkiw berichtet. Die Angaben konnten jedoch nicht unabhängig verifiziert werden. Die Region Charkiw ist seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs am 24. Februar teilweise von der russischen Armee besetzt. Charkiw selbst, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, ist zwar regelmäßig Ziel russischer Bombardements. Den Streitkräften Moskaus ist es jedoch nicht gelungen, sie einzunehmen.Seit vergangener Woche läuft zudem eine Gegenoffensive ukrainischer Kräfte im russisch besetzten Süden des Landes. Kiew hatte hier ebenfalls über Geländegewinne berichtet, die Moskau allerdings bestritt. seUkraine-Kontaktgruppe kommt zu Beratungen in Ramstein zusammen20.00 Uhr: Verteidigungsminister und andere Spitzenvertreter der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe kommen am Donnerstag auf der US-Luftwaffenbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein zusammen, um über die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland zu beraten. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte Ende August zu dem Treffen eingeladen. Die Minister und hochrangige Militärvertreter der rund 50 Mitgliedsstaaten der Kontaktgruppe würden in Ramstein „über die anhaltende Krise in der Ukraine und verschiedene Sicherheitsfragen“ beraten, hieß es damals.Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will gegen 12.15 Uhr zusammen mit ihrer niederländischen Kollegin Kajsa Ollongreen in Ramstein vor die Presse treten, um über die Gespräche zu informieren. In Ramstein hatte die Gruppe erstmals Ende April getagt. Lambrecht hatte dort erstmals die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine durch Deutschland angekündigt. Dabei handelte es sich um 30 Exemplare des Flugabwehrpanzers Gepard.Baltenstaaten wollen Einreise von Russen weiter beschränken19.24 Uhr: Estland, Lettland und Litauen wollen die Einreise für Russen weiter beschränken. Russische Staatsbürger mit einem Schengen-Visum sollen künftig nicht mehr von Russland oder Belarus aus in die baltischen EU- und Nato-Länder einreisen dürfen. Darauf haben sich die Außenminister der drei an Russland grenzenden Staaten verständigt. „Wir haben eine grundsätzliche Einigung erzielt“, sagte der lettische Außenminister Edgars Rinkevics am Mittwoch im litauischen Kaunas nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen.Die endgültigen Regelungen sollen in Kürze von den jeweiligen Regierungen auf nationaler Ebene erlassen werden. Demnach soll allen russischen Staatsbürgern mit Schengen-Visa die Einreise verweigert werden –unabhängig davon, von welchem Mitgliedsland es ausgestellt wurde. Ausnahmen gelten sollen aus humanitären und familiären Gründen sowie für Lastwagen-Fahrer und Diplomaten, sagte Rinkevics. Eingeführt werden sollen die Beschränkungen simultan.Die baltischen Staaten haben als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine die Vergabe von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen an Russen bereits weitgehend ausgesetzt. Gemeinsam mit mehreren anderen EU-Ländern drängten sie auch auf einen grundsätzlichen Stopp von Touristenvisa für den Schengen-Raum. Nachdem sie sich innerhalb der EU aber nicht durchsetzen konnten, haben die Länder nun entschieden, auf regionaler Ebene ihre eigenen Regeln einzuführen.Scholz sagt Selenskyj in Telefonat weitere Unterstützung zu18.32 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat weitere deutsche Unterstützung zugesichert. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach dem Gespräch am Mittwoch in Berlin mitteilte, ging es dabei auch um Hilfe beim Wiederaufbau des Landes. Weiteres Thema war demnach die kritische Lage an dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja, das von russischen Truppen besetzt ist.“Der Bundeskanzler betonte, dass Deutschland nicht nachlassen werde, die Ukraine militärisch, aber auch politisch, finanziell und humanitär zu unterstützen“, erklärte Hebestreit. Scholz habe Selenskyj dabei auch über die Vorbereitungen für die geplante Wiederaufbau-Konferenz informiert, die am 25. Oktober in Berlin geplant ist. Konkrete Angaben zu weiteren deutschen Unterstützungsmaßnahmen gab es nach dem Telefonat zunächst aber nicht.Mit Blick auf die Lage am AKW Saporischschja waren sich Scholz und Selenskyj demnach einig, „dass die Sicherheit und der Schutz des Atomkraftwerks von größter Bedeutung sei und dass dem Bericht der Internationalen Atomenergieagentur und den dort empfohlenen Maßnahmen eine wichtige Rolle zukommt“. Beide hätten zudem vereinbart, „weiter eng in Kontakt zu bleiben“. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte die Lage in dem AKW in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht als „unhaltbar“ bezeichnet und die Einrichtung einer Sicherheitszone um das Kraftwerk gefordert. Ukraine bekennt sich erstmals zum Beschuss der Krim17.00 Uhr: Die Ukraine bekennt sich erstmals direkt zu Angriffen auf russische Stützpunkte auf der annektierten Halbinsel Krim. Die Ukraine habe dort eine Reihe erfolgreicher Raketenangriffe ausgeführt, einschließlich auf die Basis Saki, erklärte der ukrainische Militärchef Walerij Saluschnji in einem von ihm mitverfassten Artikel für die Nachrichtenagentur Ukrinform am Mittwoch. Zehn Kampfjets seien zerstört worden. Bislang hat die Ukraine stets nur angedeutet, dass sie in die Angriffe im August involviert gewesen sein könnte.Baerbock: Hinter den Kulissen wird verhandelt13.55 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wehrt sich gegen Vorwürfe, Deutschland tue nicht genug, um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit diplomatischen Mitteln zu beenden. Man verhandele hinter den Kulissen, sagt Baerbock im Deutschen Bundestag. Die Vereinten Nationen seien in diesen Zeiten der einzige Schlüssel, der in Richtung Frieden bewegen könne. „Das ist Diplomatie, die wirkt.“Zugleich mahnt Baerbock, sich gegen falsche Nachrichten zu wappnen. Steigende Gaspreise dürften nicht ausgespielt werden gegen ukrainische Mütter und Kinder, die sich nichts sehnlicher wünschten, als dass ihre Männer und Väter aus dem Krieg zurückkehrten. Das sei „mehr als zynisch“.Von der Leyen verspricht Ukraine weitere fünf Milliarden Euro12.56 Uhr: Die EU-Kommission hat der Ukraine weitere Finanzhilfen im Umfang von fünf Milliarden Euro in Aussicht gestellt. „Die Lage in der Ukraine erfordert unsere volle Unterstützung“, schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch bei Twitter. Über die Freigabe der Mittel beraten ab Freitag die Finanzminister der Mitgliedstaaten in Prag.Die zusätzlichen fünf Milliarden gehören nach von der Leyens Angaben zu einer sogenannten Makrofinanzhilfe für die Ukraine im Umfang von neun Milliarden Euro, die Brüssel im Mai angekündigt hatte. Davon ist bisher lediglich eine Milliarde Euro ausbezahlt.Russland meldet Eroberung von Dorf im Osten der Ukraine12.54 Uhr: Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Siedlung Kodema im Osten der Ukraine erobert. Der Ort hat weniger als 600 Einwohner. Er liegt in einem Gebiet, das von pro-russischen Separatisten beansprucht wird.London: Kämpfe an drei Fronten in der Ukraine11.14 Uhr: In der Ukraine wird nach britischen Angaben an mehreren Fronten heftig gekämpft: nahe der Stadt Charkiw im Nordosten, in der Region Donbass im Osten sowie im Gebiet Cherson im Süden. Die russischen Angreifer planen vermutlich vor allem, den Vormarsch auf die ostukrainische Stadt Bachmut fortzusetzen, wie das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mitteilte. Dabei stießen die Truppen aber auf Probleme.“Die Kommandeure stehen vor dem Dilemma, ob sie operative Reserven zur Unterstützung dieser Offensive einsetzen oder sich gegen fortgesetzte ukrainische Vorstöße im Süden verteidigen sollen.“ Die ukrainischen Vorstöße erschwerten die Lage der Angreifer, hieß es weiter. „Mehrere gleichzeitige Bedrohungen, die sich über 500 Kilometer verteilen“ dürften demnach die russischen Fähigkeiten auf die Probe stellen, die Operationen zu koordinieren. Das habe Russland schon früher nicht geschafft.Ukraine meldet Angriffe auf russische Kommandoposten7.58 Uhr: Die Ukraine meldet Angriffe auf sieben russische Kommandoposten. Zudem seien 13 Objekte, „an denen russische Streitkräfte konzentriert sind“, angegriffen worden, teilt das ukrainische Militär in seinem regelmäßigen Lagebericht mit. Wo diese Ziele liegen, bleibt offen. Zudem seien in der Region Donezk im Osten russische Angriffe auf mehrere Städte abgewehrt worden, darunter Bachmut.Zuvor hat ein ranghoher pro-russischer Separatist in Donezk erklärt, ukrainische Streitkräfte hätten die vom russischen Militär gehaltene Stadt Balakliia in der Region Charkiw attackiert. Sollte Balakliia fallen, würden die russischen Streitkräfte in Isjum an ihrer Nordwestflanke verwundbar, erklärte Daniil Bessonow auf Telegram. Balakliia liegt zwischen Charkiw und Isjum, einer Stadt mit einem für den russischen Nachschub wichtigen Eisenbahnknotenpunkt.Die Nacht im Überblick: UN für kampffreie Zone um AKW5.30 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat die Kriegsparteien Russland und Ukraine aufgefordert, sich auf eine kampffreie Zone rings um das gefährdete Atomkraftwerk Saporischschja zu einigen. „Russische und ukrainische Streitkräfte müssen sich verpflichten, keine militärischen Aktivitäten in Richtung des Werksgeländes oder vom Werksgelände aus durchzuführen“, sagte Guterres vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.Auch der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, trat in seinem Bericht für den Sicherheitsrat für eine demilitarisierte Zone um das AKW ein. Russland und die Ukraine sahen aber in ersten Reaktionen jeweils die andere Seite am Zug. Hier lesen Sie den Überblick.Biden lehnt Einstufung Russlands als „Terror-Unterstützer“ ab2.30 Uhr: Die Regierung von US-Präsident Joe Biden lehnt eine Einstufung Russlands als einen „staatlichen Sponsor des Terrorismus“ ab. Dieser Schritt sei „nicht der effektivste oder stärkste Weg“, um „Russland zur Verantwortung zu ziehen“, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses.Vielmehr sei eine Einstufung als „Terrorstaat“ kontraproduktiv, da sie die Lieferung von Hilfsgütern in die vom Krieg verwüstete Ukraine behindern oder die Vermittlungen der Vereinten Nationen mit der Türkei zur Getreideausfuhr aus blockierten ukrainischen Häfen beeinträchtigen könnte, hieß es.Präsidenten-Berater in Kiew: Ukraine greift an zwei Stellen an1 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Sicherheitsexperten Olexij Arestowytsch an zwei Stellen im Osten und Süden des von Russland angegriffenen Landes eine Gegenoffensive begonnen. Die Orte nannte der Berater im Präsidialamt in Kiew nicht. Das sei Sache des Generalstabs, sagte er in einem Videointerview mit einem oppositionellen russischen Anwalt vom Dienstagabend. Der doppelte Angriff solle russische Reserven binden und die russische Armee daran hindern, einen Frontabschnitt zulasten des anderen zu verstärken. „Die Unseren machen Druck, machen richtig Druck“, sagte Arestowytsch.Seine Angaben waren nicht zu überprüfen. Kriegskorrespondenten des russischen Staatsfernsehens nannten aber die Stadt Balaklija im ostukrainischen Gebiet Charkiw als eine Angriffsstelle. Dort habe die ukrainische Armee Gelände zurückerobert, darunter den Ort Werbiwka.Selenskyj: Haben fünf russische Raketen zerstört00.38: Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben ukrainische Streitkräfte fünf russische Marschflugkörper vom Himmel geholt. „Allein heute Morgen wurden fünf von sechs russischen X-101-Raketen abgeschossen“, sagt Selenskyj in seiner Abendansprache. „Dies ist ein kostspieliger Verlust für Russland und rettet viele ukrainische Leben.“ Reuters war nicht in der Lage, die Angaben unabhängig zu überprüfen und es gab zunächst keine unmittelbare Reaktion aus Russland.Deutschland vor UN-Sicherheitsrat: Russland hat AKW militarisiert23 Uhr: Deutschland hat Russland vor dem Weltsicherheitsrat die Verantwortung für die gefährliche Lage um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gegeben. „Es ist Russland, das das Kraftwerk militarisiert. Es ist Russland, das Ausrüstung und Truppen auf dem Gelände stationiert“, sagte der stellvertretende deutsche UN-Botschafter Thomas Zahneisen am Dienstag vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen in New York. Das AKW sei wegen der russischen Besetzung des Geländes gefährdet.Russische Streitkräfte halten das ukrainische AKW im Süden des Landes besetzt. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für den Beschuss der Anlage verantwortlich.USA: Russland will Millionen Geschosse von Nordkorea kaufen22.55 Uhr: Angesichts angeblicher militärischer Lieferengpässe will Russland nach Angaben der US-Regierung im großen Stil Munition von Nordkorea kaufen. Es könnte sich bei dem geplanten Kauf um eine Größenordnung von Millionen von Artilleriegeschossen und Raketen handeln, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Dienstag. „Wir haben noch keinen Hinweis darauf, dass der Kauf tatsächlich stattgefunden hat.“Kirby wertete die Kaufpläne als ein „weiteres Indiz“ dafür, wie verzweifelt Russlands Präsident Wladimir Putin sei. „Erst kauft er Drohnen aus dem Iran, jetzt muss er Artilleriegeschosse aus Nordkorea kaufen“, sagte er. „Es ist ein Hinweis darauf, wie sehr seine Rüstungsindustrie unter diesem Krieg leidet.“Die „New York Times“ schrieb unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen, es gehe um Artillerie-Munition und Raketen mit kurzer Reichweite. Es werde vermutet, dass Moskau sich für weiteres militärisches Gerät auch an Nordkorea wenden könnte.Neue britische Premierministerin Truss will Ukraine besuchen22.21 Uhr: Die neue britische Premierministerin Liz Truss soll ihrem Büro zufolge bald die Ukraine besuchen. Sie habe eine entsprechende Einladung von Präsident Wolodymyr Selenskyj angenommen, heißt es am Abend. In einem Telefongespräch habe Truss Selenskyj ihre „volle Rückendeckung“ zugesagt und ihm versichert, die Ukraine könne sich „langfristig auf die Unterstützung Großbritannien verlassen“.Selenskyj erklärte nach dem Telefonat, er habe mit Truss vereinbart, „zusätzlichen Druck“ auf Russland auszuüben. Auf Twitter schrieb er, er habe als erster ausländischer Regierungschef mit Truss nach ihrer Ernennung telefoniert.Ungarn will wohl Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland blockieren21.55 Uhr: Ungarn droht nach Angaben von EU-Diplomaten mit einer Blockade der Verlängerung von Sanktionen gegen Russland. Wie mehrere Beamte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag berichteten, will das Land mit dem Vorgehen erzwingen, dass die Strafmaßnahmen gegen drei russische Oligarchen aufgehoben werden. Konkret handele es sich dabei um Alischer Usmanow, Pjotr Awen und Viktor Raschnikow.EU-Diplomaten verwiesen darauf, dass Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu Putin noch immer ein recht gutes Verhältnis pflege und bereits in den vergangenen Montaten mehrfach Strafmaßnahmen torpediert hatte. So musste die EU wegen des Widerstands Ungarns auf geplante Sanktionen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill und ein vollständiges Öl-Embargo verzichten.Die Oligarchen Usmanow, Awen und Raschnikow gehören zu den mittlerweile mehr als 1200 Personen, gegen die die Europäische Union wegen ihrer Unterstützung der Ukraine-Politik von Russlands Präsident Putin Sanktionen erlassen hat. Die Strafmaßnahmen sehen vor, Vermögenswerte der Betroffenen einzufrieren und sie nicht mehr in die EU einreisen zu lassen. Die Sanktionen müssen bis nächste Woche Donnerstag verlängert werden, wenn sie nicht auslaufen sollen. Ein Beschluss auf EU-Ebene dazu sollte nach Angaben von Diplomaten eigentlich an diesem Mittwoch angenommen werden. Nun sind weitere Verhandlungen notwendig. Der ungarische Regierungssprecher Zoltan Kovacs wies darauf hin, dass eine einstimmige Entscheidung notwendig ist.UN-Chef fordert Sicherheitszone um AKW Saporischschja21.38 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres ruft Russland und die Ukraine auf, eine demilitarisierte Zone um das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja zu ziehen. Als ersten Schritt müssten beide Seiten sich dazu verpflichten, keine militärischen Aktivitäten in Richtung des AKW oder von dort aus zu unternehmen, sagt er vor dem UN-Sicherheitsrat. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat ebenfalls die Einrichtung einer Sicherheitszone um das größte Kernkraftwerk Europas gefordert.Kommandant von Berdiansk soll doch noch leben21.07 Uhr: Die örtlichen Behörden in der besetzten Stadt Berdiansk ändern ihre Angaben zu einem von Russland eingesetzten Verwalter, der Opfer einer Explosion geworden sein soll. Artjom Bardin sei lebensgefährlich verletzt, erklärt ein Mitarbeiter der Moskau-treuen Regierung im Internet. Zuvor hatte er der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, Bardin sei gestorben. Auch t-online hatte daraufhin entsprechend berichtet (siehe Eintrag von 19.18 Uhr). Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.Russischer Kommandant angeblich durch Autobombe getötet19.18 Uhr: Durch einen Anschlag soll der russische Kommandant der südukrainischen Hafenstadt Berdjansk getötet worden sein. Das bestätigte ein Sprecher der Besatzungsverwaltung. „Er ist im Krankenhaus leider gestorben. Solche Fälle gibt es bei uns regelmäßig“, sagte Sprecher Wladimir Rogow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Ein Mitarbeiter der von Russland unterstützen Regierung in der Region Zaporitschtschia bestätigte dies der Nachrichtenagentur Reuters.Unter dem Auto von Stadtkommandant Artjom Badrin war nach vorherigen Angaben eine Bombe explodiert. Es wurde auch von Schüssen im Zentrum der Hafenstadt am Asowschen Meer berichtet. Badrin war den Angaben nach ein russischer Oberst. In den vergangenen Wochen sind mehrere Anschläge auch auf ukrainische Amtsträger verübt worden, die mit der Besatzungsmacht kollaborieren.Anmerkung der Redaktion: Zuvor hieß es an dieser Stelle, bei dem Getöteten handele es sich um einen ukrainischen Verwaltungschef. Diese Angabe haben wir berichtigt.IAEA warnt vor drohendem Atomunfall in ukrainischem AKW17.36 Uhr: Vergangene Woche inspizierten Experten der Atomenergiebehörde das russisch besetzte AKW Saporischschja. Ihr Fazit ist verheerend. Hier lesen Sie mehr.Selenskyj-Berater kündigt „großartige Neuigkeiten“ über Gegenoffensive an17.31 Uhr: Der ukrainische Präsidentenberater Serhiy Leschtschenko kündigt „großartige Neuigkeiten“ von der Gegenoffensive in der östlichen Region Charkiw an. „Heute Nacht wird es großartige Neuigkeiten von Präsident (Wolodymyr) Selenskyj über den Gegenangriff in Raum Charkiw geben“, twittert er, ohne Einzelheiten anzugeben.Lettland will wegen des Ukraine-Krieges Wehrdienst wieder einführen16.23 Uhr: Lettland will als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine den Wehrdienst wieder einführen. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes unterstützte am Dienstag in Riga einen entsprechenden Vorschlag des Verteidigungsministeriums, das nun einen Gesetzesentwurf ausarbeiten soll.Der Wehrdienst soll demnach von 2023 an eingeführt werden. Eingezogen werden sollen Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren – zunächst auf freiwilliger Basis, später auch in verpflichtender Form. Frauen in der gleichen Altersgruppe sollen sich freiwillig für die elfmonatige militärische Ausbildung melden können. Das Parlament muss dem Vorhaben noch zustimmen.Lettland hat 2007 die Wehrpflicht abgeschafft und seine Streitkräfte zu einer Berufsarmee umgebaut, die von einer Freiwilligenarmee unterstützt wird. Der Baltenstaat grenzt an Russland und dessen Verbündeten Belarus.EU: Mitgliedsstaaten dürfen gültige Visa für Russen erneut prüfen15.55 Uhr: In der Europäischen Union könnten knapp eine Million bereits erteilte Einreise-Visa für Russen auf den Prüfstand kommen. Die Mitgliedstaaten seien befugt, „alle gültigen Visa nochmals zu prüfen“, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Mittwoch in Brüssel. Nach Angaben der Europäischen Kommission waren am 1. September rund 963.000 gültige Schengen-Visa für Russen im Umlauf.Die Neuausstellung insbesondere von Touristenvisa für Russen soll in der EU zudem deutlich erschwert werden. Darauf hatten sich die Außenminister der Mitgliedstaaten vergangene Woche grundsätzlich in Prag geeinigt. Konkret soll ein Abkommen mit Russland zur erleichterten Visa-Vergabe von 2007 aufgekündigt werden. Damit wird die Visagebühr laut Kommission von derzeit 35 auf dann 80 Euro erhöht. Die Vergabe erfolgt zudem nicht mehr so schnell, Mehrfacheinreisen in den Schengen-Raum werden erschwert. Laut Johansson könnten die Mitgliedsländer das Aus für das Abkommen noch diese Woche formell beschließen.Darüber hinaus schlug die Kommissarin vor, russische Pässe aus besetzten Gebieten in der Ukraine nicht mehr anzuerkennen. Dies erfordert die Zustimmung der 27 Mitgliedstaaten sowie des Europaparlaments.Erdogan: Europäische Länder „ernten, was sie gesät haben“15.40 Uhr: Nach dem Lieferstopp von Gas aus Russland über die Pipeline Nord Stream 1 hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die gegen Russland verhängten Sanktionen des Westens für die Energiekrise in Europa verantwortlich gemacht. Die europäischen Länder würden „ernten, was sie gesät haben“, sagte Erdogan am Dienstag in Ankara.Erdogan erklärte, Putin setze alle seine Mittel und Waffen ein. „Erdgas ist leider eine davon“, sagte der türkische Staatschef. Er gehe davon aus, dass Europa in diesem Winter „ernsthafte Probleme“ haben werde. Für sein Land hingegen gelte dies nicht.Der türkische Präsident folgt mit diesen Äußerungen der Darstellung Moskaus. Am Montag hatte der Kreml den Westen für den Stopp der Gaslieferungen über Nord Stream 1 nach Europa verantwortlich gemacht. Die Probleme seien „wegen der Sanktionen der westlichen Staaten aufgetreten, es gibt keinen anderen Grund dafür“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.Lawrow wirft Westen Wortbruch vor13.22 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow wirft dem Westen vor, sich nicht an Zusagen zu halten, die im Zuge eines Abkommens zur Wiederaufnahme blockierter Getreideexporte aus ukrainischen Häfen gemacht worden seien. „Unsere westlichen Kollegen tun nicht, was uns vom UN-Generalsekretär versprochen wurde“, behauptete er auf einer Pressekonferenz in Moskau. „Sie treffen keine Entscheidungen zur Aufhebung der Logistiksanktionen, die den freien Zugang von russischem Getreide und Düngemitteln zu den Weltmärkten verhindern.“Die westlichen Staaten haben nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine Vielzahl an Sanktionen erlassen. Strafmaßnahmen gegen Getreideexporte sind aber ausgenommen, wie von westlicher Seite immer wieder betont wird.Die im Juli getroffene Vereinbarung ist der bislang einzige größere diplomatische Erfolg, der in dem seit Februar tobenden Krieg in der Ukraine zwischen den Konfliktparteien erzielt werden konnte. Das Abkommen ermöglichte die Wiederaufnahme von Getreideexporten über die monatelang blockierten Häfen an der ukrainischen Schwarzmeerküste. Zahlreichen vor allem ärmeren Länder drohen ohne die Lieferungen Lebensmittelengpässe bis hin zu Hungersnöten.Stromausfall nahe AKW Saporischschja13.21 Uhr: Nach erneutem Artilleriebeschuss beim südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist es in der nahe gelegenen Stadt Enerhodar zu einem Stromausfall gekommen. Sowohl die von Russland eingesetzten Besatzungsbehörden als auch der aus der Stadt geflohene Bürgermeister Dmytro Orlow bestätigten den Vorfall am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram. Dem Besatzungsvertreter Wladimir Rogow zufolge soll es sieben Einschläge im Bereich des Kraftwerk-Trainingszentrums gegeben haben. Ein Reaktor soll dennoch weiter 150 Megawatt für den Eigenbedarf der Kühlsysteme liefern.Am Montag hatte der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom zuerst mitgeteilt, dass es beim sechsten und letzten noch betriebenen Block eine Notabschaltung gegeben habe. Später jedoch übermittelte Kiew an die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) die Information, der Strombedarf des Kraftwerks werde nach einer erzwungenen Trennung vom ukrainischen Netz weiter von einem im Betrieb befindlichen Reaktor gedeckt.Ukrainer beschießen angeblich AKW in Saporischschja12.48 Uhr: Die Ukraine hat Russland zufolge in den vergangenen 24 Stunden 20 Artilleriegeschosse auf die Stadt Enerhodar und die Gegend um das dort gelegene AKW Saporischschja abgefeuert. Drei davon seien auf dem AKW-Gelände eingeschlagen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Ein Geschoss sei neben Block 2 explodiert. Die Strahlung an Europas größtem Kernkraftwerk sei normal.Gouverneur: Drei Zivilisten in Charkiw getötet11 Uhr: Nach Angaben des Gouverneurs der Region Charkiw sind bei einem russischen Angriff drei Zivilisten getötet worden. In der Nacht seien im Industriegebiet der Stadt Charkiw ein zweistöckiges Gebäude sowie ein Wohnhaus, in dem eine 73 Jahre alte Frau lebte, beschädigt worden, schreibt Oleh Synehubow auf Telegram. „Leider ist sie gestorben.“ Zwei Männer seien in dem Ort Solotschi nördlich von Charkiw ums Leben gekommen. Die Angriffe sind dem Bürgermeister der zweitgrößten Stadt der Ukraine zufolge am Morgen fortgesetzt worden. Aus den Trümmern eines Wohnhauses seien drei Menschen gerettet worden, schreibt Ihor Terechow auf Telegram.Kiew: 50.000 russische Soldaten tot10.15 Uhr: In den mehr als sechs Monaten Angriffskrieg in der Ukraine soll die russische Armee ukrainischen Angaben zufolge bereits mehr als 50.000 Soldaten verloren haben. Nach 195 Tagen Invasion seien 50.150 russische Soldaten getötet worden, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag per Facebook mit. Ebenso will die ukrainische Armee bereits 2.077 Panzer, 4484 gepanzerte Fahrzeuge, 236 Flugzeuge und 207 Hubschrauber abgeschossen haben. Es gibt keine unabhängigen Bestätigungen der Angaben.Das britische Verteidigungsministerium geht dagegen von lediglich etwa 25.000 getöteten russischen Soldaten aus. Russland selbst hat seit langem keine Angaben mehr zu eigenen Gefallenen gemacht. Die prorussischen Separatisten in Donezk hatten am vergangenen Freitag ihre Verluste seit dem Start der Invasion auf etwas mehr als 2.900 Tote beziffert. Demgegenüber stehen nach den seltenen Kiewer Angaben über eigene Verluste etwa 9.000 getötete und 7.000 vermisste ukrainische Soldaten.USA: Russland kauft offenbar Millionen Raketen und Granaten aus Nordkorea7.37 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium kauft offenbar Millionen Raketen und Artilleriegranaten aus Nordkorea. Das geht aus einem Bericht der US-Geheimdienste hervor, berichtet „The Guardian“. Die nordkoreanischen Waffen seien für die Unterstützung der russischen Armee in der Ukraine bestimmt.Der Vorgang deute auf die Probleme der russischen Armee hin. Die Tatsache, dass Russland sich an Nordkorea wende, zeige demnach, dass „das russische Militär in der Ukraine weiterhin unter schweren Versorgungsengpässen leidet, die zum Teil auf Exportkontrollen und Sanktionen zurückzuführen sind“, sagte ein US-Beamter. Russland könnte auch in Zukunft militärische Ausrüstung aus Nordkorea bestellen.Ukraine: Russische Munitionsdepots zerstört7.02 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben vier russische Munitionsdepots in der Region Cherson zerstört. Auch würden Brücken über den Dnepr unter Beschuss genommen, teilt das Südkommando der ukrainischen Streitkräfte mit. Nachdem zunächst wenig über den Verlauf der ukrainischen Gegenoffensive im Süden der Ukraine bekanntgeworden war, meldeten die Behörden zuletzt Fortschritte im Norden der Region Cherson. Ein online veröffentlichtes Foto zeigt eine ukrainische Flagge, die auf einem Gebäude in dem Ort Wyssokopillja wehen soll. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt dem Sender ABC News, die Ukraine gehe Schritt für Schritt gegen die Besetzung ihres Territoriums vor. Der Konflikt könne jetzt nicht eingefroren werden, die Ukraine hole sich ihre Gebiete zurück. „Es ist nur eine Frage der Zeit.“Die Nacht im Überblick5 Uhr: Seit Jahr und Tag pumpt Russland mit deutscher Turbinentechnik Gas unter der Ostsee hindurch. Doch auf einmal will Moskau an den Maschinen ein Brand- und Explosionsrisiko entdeckt haben. Einen Überblick über die Entwicklungen in der Nacht lesen Sie hier.Gazprom: Wiederaufnahme von Nord Stream 1 hängt von Siemens Energy ab4.54 Uhr: Die russische Gaspipeline Nord Stream 1 wird nach den Worten des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von Gazprom die Lieferungen nach Deutschland erst wieder aufnehmen, wenn Siemens Energy die fehlerhafte Anlage repariert hat. „Sie sollten Siemens fragen, sie müssen zuerst die Anlage reparieren“, sagt der Vizechef des russischen Staatskonzerns, Witali Markelow, als er am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok gefragt wurde, wann die Pipeline wieder Gas pumpen könne.Russland reagiert auf Ölpreisobergrenzen mit mehr Lieferungen nach Asien4.20 Uhr: Russland wird Energieminister Nikolai Schulginow zufolge auf Preisobergrenzen für russisches Öl reagieren, indem es mehr Öl nach Asien liefert. „Jede Maßnahme zur Auferlegung einer Preisobergrenze wird zu einem Defizit auf den eigenen Märkten führen und die Preisvolatilität erhöhen“, sagt er auf dem Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok vor Journalisten.Die Finanzminister der Vereinigten Staaten, Deutschlands, Italiens, Japans, Großbritanniens, Frankreichs und Kanadas gaben vergangene Woche grünes Licht für einen Preisdeckel für russisches Rohöl, um Moskaus Einnahmen als Reaktion auf die Invasion in der Ukraine zu bescheiden.Selenskyj: AKW Saporischschja erneut kurz vor der Katastrophe00.26 Uhr: Das besetzte AKW Saporischschja steht nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durch die erneute Unterbrechung der Stromzufuhr zum zweiten Mal „nur einen Schritt von einer Strahlenkatastrophe entfernt“. Ein russischer Beschuss sei dafür verantwortlich, sagte er.Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hatte erklärt, die Notstromleitung sei gekappt worden, um ein Feuer zu löschen. „Der Beschuss des Kraftwerks zeigt, dass sich der terroristische Staat nicht darum kümmert, was die IAEO sagen wird und was die internationale Gemeinschaft entscheiden wird“, sagt Selenskyj in Anspielung auf Russland. Das Gelände des Kraftwerks wurde in den vergangenen Monaten regelmäßig beschossen, wobei die Regierungen in Kiew und Moskau sich gegenseitig die Schuld zuschoben.Dienstag, 6. SeptemberPutin segnet neue außenpolitische Doktrin ab21.29 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat eine neue außenpolitische Doktrin gebilligt, die auf dem Konzept der „russischen Welt“ basiert. Russland solle „die Traditionen und Ideale der russischen Welt schützen, bewahren und fördern“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten, 31 Seiten langen Dokument.“Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und der Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen.“ Das Konzept der „russischen Welt“ ist von Konservativen als Rechtfertigung für ein Vorgehen im Ausland zur Unterstützung russischsprachiger Gruppen herangezogen worden. Putin hat wiederholt auf die etwa 25 Millionen Russen hingewiesen, die sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 in den daraus hervorgegangen, unabhängigen Staaten wiederfanden.Ukrainer berichtet von Dutzenden Angriffen im Donbass21.27 Uhr: Die russische Armee hat nach Angaben des Kiewer Generalstabs am Montag erneut Dutzende Orte im Donbass im Osten der Ukraine mit Artillerie und Kampfflugzeugen beschossen. Der Abendbericht der ukrainischen Militärführung zählte zugleich acht Orte auf, an denen Sturmangriffe der Russen abgewehrt worden seien.Dazu gehörte auch die Umgebung der Stadt Bachmut im Gebiet Donezk, vor der der russische Vormarsch seit Wochen feststeckt. Die Militärangaben waren aber nicht sofort unabhängig überprüfbar.Ukraine: Krim-Bewohner sollen Schutzräumen errichten20.39 Uhr: Die ukrainische Regierung ruft die Bewohner der von Russland 2014 annektierten Krim auf, Schutzräume anzulegen und Vorräte zusammenzutragen. Präsidialberater Mychailo Podoljak wendet sich auf Twitter an alle Bewohner in den besetzten Gebieten, namentlich auch der der Krim. „Insbesondere sollen sie einen Schutzbunker vorbereiten, ausreichende Wasservorräte anlegen und die Powerbanks aufladen“, schreibt er. „Alles wird Ukraine sein.“Scholz und Macron versichern sich Solidarität bei Strom und Gas19.13 Uhr: Deutschland und Frankreich haben sich nach Aussage des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf gegenseitige Hilfe in der Energiekrise verständigt. Frankreich werde bereitstehen, Deutschland mit Erdgas zu versorgen, sagt Macron nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Falls nötig, werde Deutschland seinerseits Strom nach Frankreich liefern. „Deutschland braucht unser Erdgas, und wir brauchen Strom aus dem Rest Europas, insbesondere aus Deutschland.“Litauen fordert weitere Sanktionen gegen Russland18.01 Uhr: Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine gefordert. „Europa hat bereits viele wichtige Entscheidungen getroffen, um die russische Aggression in der Ukraine einzudämmen. Aber sie reichen nicht aus und wir müssen weitermachen. Der Krieg muss für den Angreifer zu einer unerträglichen Belastung werden“, wurde Nauseda in einer Mitteilung nach einem Treffen mit Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel in Vilnius zitiert. „Die Begrenzung der Touristenvisa für die EU für russische Bürger wäre im aktuellen Kontext eine wirksame und faire Maßnahme“.Ukraine will bis Jahresende Auflagen für Beitrittsgespräche erfüllen17.58 Uhr: Die Ukraine will bis Jahresende die Voraussetzungen der EU für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen erfüllen. „Bis Ende des Jahres haben wir die Absicht, alle sieben Bedingungen zu erfüllen, die uns bei der Vergabe des Kandidatenstatus gestellt wurden“, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Rande von Gesprächen mit EU-Vertretern in Brüssel. Die Regierung und die Gesellschaft seien absolut geschlossen und einig, das Ziel des EU-Beitritts zu erreichen.Macron: Haben mit Deutschland gegenseitige Hilfe vereinbart17.49 Uhr: Deutschland und Frankreich haben sich nach Aussage des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf gegenseitige Hilfe in der Energiekrise verständigt. Frankreich werde bereitstehen, Deutschland mit Erdgas zu versorgen, sagt Macron nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Falls nötig, werde Deutschland seinerseits Strom nach Frankreich liefern. „Deutschland braucht unser Erdgas, und wir brauchen Strom aus dem Rest Europas, insbesondere aus Deutschland.“Nato stattet ukrainische Truppen mit Winterausrüstung aus17.46 Uhr: Die Nato will ukrainische Truppen mit Winterausrüstung ausstatten und so deren Kampf gegen die russischen Invasoren unterstützen. Unter anderem sollen warme Kleidung, Winterstiefel und Zelte geliefert werden, wie Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Dafür stünden rund 40 Millionen Euro zur Verfügung.Zunächst hatte der „Spiegel“ über die Details der Pläne berichtet. Sie wurden auf Bitten des ukrainischen Verteidigungsministers Olexij Resnikow hin erarbeitet.Ukraine: Könnten Nord-Stream-Kapazität über unser Netzwerk auffangen17.27 Uhr: Die Ukraine wäre nach eigener Darstellung in der Lage, die Kapazität der stillgelegten Pipeline Nord Stream 1 über den Transitpunkt Sudzha aus Russland zu übernehmen. „Sie nutzen nicht die volle Kapazität von Sudzha“, sagt der Chef des ukrainischen Netzbetreibers, Sergij Makogon, der Nachrichtenagentur Reuters.Es könnten 77 Millionen Kubikmeter täglich an Gasvolumen gebucht worden, tatsächlich würden nur 41 Millionen transportiert. Ein zweiter Transitpunkt, Sochraniwka, sei von russischen Truppen besetzt und könne deswegen nicht in Betrieb genommen werden.Britischer Minister: Ukrainische Fortschritte bei Gegenoffensive17.20 Uhr: Die Ukraine macht bei ihrer Gegenoffensive nach Aussage des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace echte Fortschritte. Die russischen Verluste bei Soldaten und Ausrüstung seien zudem weiter bedeutend, sagt er. „Dies wird langfristige Auswirkungen auf die russische Armee und ihre künftige Kampfkraft haben.“Ukraine: Letzter Reaktor im besetzten AKW nicht mehr am Netz15.30 Uhr: Im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist der letzte noch arbeitende Reaktor am Montag vom Netz genommen worden. Dies teilte der staatliche ukrainische Betreiber Energoatom im Messengerdienst Telegram mit. Grund sei ein durch Angriffe ausgelöstes Feuer, das eine Stromleitung zwischen dem Kraftwerk und dem ukrainischen Stromnetz beschädigt habe.Russland setzt Ben Stiller und Sean Penn auf Schwarze Liste15.23 Uhr: Das russische Außenministerium hat 25 US-Bürger, darunter die Schauspieler Sean Penn und Benn Stiller auf eine Schwarze Liste gesetzt. Den Betreffenden aus Politik, Kultur und Wirtschaft werde „als Antwort auf die ständig von der Biden-Administration ausgeweiteten Sanktionen gegen russische Bürger“ die Einreise nach Russland verwehrt, teilte das Ministerium in Moskau mit.Stiller und Penn sind wegen ihres politischen Engagements auf der Liste gelandet. Die Schauspieler haben sich nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf der Seite Kiews positioniert. Beide Schauspieler wurden vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfangen und haben der Ukraine ihre Unterstützung ausgesprochen.EU hilft Ukraine mit weiteren 500 Millionen Euro14.12 Uhr: Die Europäische Union unterstützt die Ukraine mit weiteren 500 Millionen Euro. Das geht aus einem Abkommen hervor, das die EU-Kommission am Montag mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal in Brüssel unterzeichnete. Das Geld soll Geflüchteten und Landwirten zugute kommen.Die EU-Hilfen sollen „Wohnraum und Bildung für Binnenvertriebene und Rückkehrer sichern und den ukrainischen Agrarsektor unterstützen“, wie Kommissionssprecher Eric Mamer in Brüssel sagte. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte die Mittel im April und Mai auf Geber-Veranstaltungen in Aussicht gestellt.Schmyhal forderte in Brüssel härtere Sanktionen gegen Russland, das Ende Februar in die Ukraine einmarschiert war. „Zu unseren Prioritäten gehört ein vollständiges Energie-Embargo gegen Russland“, bekräftigte er. Russische Gaslieferungen könnten zu einem großen Teil durch Strom aus der Ukraine ersetzt werden, argumentierte der Regierungschef.Besatzer in Cherson wollen vorerst kein Referendum – Kein Anschluss an Russland?13.08 Uhr: Die pro-russischen Behörden in der besetzten und derzeit heftig umkämpften südukrainischen Region Cherson wollen nach eigenen Angaben ihre Pläne für ein Referendum über eine Zugehörigkeit zu Russland vorerst stoppen. Die Vorbereitungen für die Abstimmung hätten bereits begonnen, sagte der Chef der pro-russischen Behörden, Kirill Stremusow, im Fernsehen. „Aber angesichts der aktuellen Entwicklungen, glaube ich, dass wir im Moment eine Pause einlegen werden.“Zuvor hatte die Ukraine Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive in der Region gemeldet. Nach Angaben des Südkommandos eroberten die ukrainischen Soldaten mehrere Gebiet zurück und zerstörten unter anderem ein Munitionsdepot, eine Pontonbrücke und ein Kontrollzentrum der russischen Armee.Die Ankündigung könnte jedoch auch einen strategischen Hintergrund haben. Die ukrainische Armee hat auch eine Gegenoffensive an der südlichen Front gestartet, um eben diesen Anschluss der Region Cherson an Russland zu verhindern. Aber nicht nur an der Front gibt es Kämpfe, sondern das russische Besatzungsregimes wird auch Ziel von Anschlägen durch ukrainische Partisanenkämpfer.Kreml weist Schuld für Stopp der Gaslieferungen dem Westen zu12.59 Uhr: Der Kreml hat die Schuld für die Einstellung der russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 von sich gewiesen und den Westen dafür verantwortlich gemacht. „Wir sehen endlose Versuche, die Verantwortung für das Geschehen irgendwie auf uns abzuwälzen, wir weisen diese Versuche kategorisch zurück und bestehen darauf, dass der kollektive Westen – in dem Fall die EU, Kanada und Großbritannien – daran Schuld hat, dass die Situation am jetzigen Punkt angekommen ist“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.Das sei keine „haltlose“ Behauptung, betonte Peskow. Die Aussage beruhe auf konkreten Fakten zu den Turbinen, ihrer Reparatur und ihrem Transport, so der Kremlsprecher. Er hoffe, dass die letzte verbliebene Turbine in der Kompressorstation Portowaja sich irgendwie reparieren lasse, sagte Peskow.Russischer Zeitung wird die Printlizenz entzogen11.03 Uhr: Die russischen Behörden haben der wichtigsten unabhängigen Zeitung im Land die Drucklizenz entzogen. Dies teilte die „Nowaja Gaseta“ am Montag in Online-Netzwerken mit. Ein Gericht in Moskau habe die Drucklizenz für die Zeitung „für ungültig erklärt“.Die „Nowaja Gaseta“ musste im März im Zuge der Kampagne gegen Kritiker der russischen Militärintervention in der Ukraine ihre Veröffentlichung einstellen. Ihr Chefredakteur Dmitri Muratow war 2021 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.Betreiber warnen vor Strahlengefahr am AKW Saporischschja10.44 Uhr: Das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja im Süden der Ukraine arbeitet nach Angaben des Betreibers infolge massiven Beschusses aktuell unter der Gefahr, gegen den Strahlen- und Brandschutz zu verstoßen. Derzeit sei von den sechs Reaktoren nur noch ein einziger in Betrieb, teilte der Betreiber Enerhoatom am Montag mit. Block 6 versorge das ukrainische Stromnetz und das AKW selbst. Block 5 sei seit Samstagabend vom Netz, weil es durch Beschuss massive Schäden an einer Leitung gebe.Die russische Militärverwaltung hatte zuvor ebenfalls mitgeteilt, dass nur noch ein Block von Europas größtem Atomkraftwerk arbeite. Nach Darstellung von Enerhoatom dauert die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) dort an. Den Besatzern wiederum zufolge haben vier von sechs Experten die Anlage verlassen. Es blieben noch zwei Vertreter als Beobachter, sagte deren Vertreter Wladimir Rogow im russischen Radio.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten lesen Sie hier in unserem vorherigen Newsblog.
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