Tag 418 seit Kriegsbeginn: Polen und die Ukraine haben eine Einigung im Streit um die Einfuhr von Getreide erzielt. Deutschland hat ein Patriot-Luftabwehrsystem geliefert. Alle Infos im Newsblog.Polen und die Ukraine legen Streit über ukrainisches Getreide bei19.49 Uhr: Polen und die Ukraine haben ihren Streit über die Einfuhr von ukrainischem Getreide beigelegt. Wie der polnische Landwirtschaftsminister Robert Telus nach einem Treffen mit ukrainischen Vertretern am Dienstag sagte, soll der von Warschau verhängte Importstopp aufgehoben und ab dem kommenden Samstag wieder ukrainisches Getreide durch Polen transportiert werden. Warschau und Kiew hätten aber „Mechanismen“ vereinbart, um sicherzustellen, „dass nicht eine Tonne Getreide in Polen verbleibt“, sagte Telus.Ungarn und Polen hatten am Samstag angekündigt, bis Ende Juni kein Getreide und andere Lebensmittel mehr aus der Ukraine zu importieren. Infolge des russischen Angriffskriegs werden weniger landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine auf dem Seeweg exportiert. Stattdessen gelangt besonders viel Getreide aus der Ukraine auf dem Landweg nach Polen und in andere europäische Nachbarländer.Obwohl die Agrargüter eigentlich in andere Länder weiter exportiert werden sollen, bleiben sie oft in den ukrainischen Nachbarländern und sorgen dort für volle Silos und deutlich sinkende Preise. Das treibt wiederum die Bauern in Polen und Ungarn auf die Barrikaden.Deutschland hat Ukraine Patriot-Luftabwehrsystem geliefert19.28 Uhr: Zum Schutz vor russischen Luftangriffen hat Deutschland der Ukraine das im Januar zugesagte Luftabwehrsystem Patriot geliefert. Dies teilte die Bundesregierung in ihrer am Dienstag aktualisierten Aufstellung zu Waffenlieferungen an das Land mit. Sie hatte die Abgabe des Patriot-Systems Anfang Januar zusammen mit der Lieferung von Marder-Schützenpanzern angekündigt. Auch die USA und die Niederlande haben der Ukraine das Patriot-System zugesagt.Das vom US-Unternehmen Raytheon hergestellte Patriot-System dient der Bekämpfung von größeren Zielen in der Luft wie Flugzeugen, Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Eine Patriot-Batterie kann bis zu 50 Ziele im Blick behalten und fünf Objekte gleichzeitig bekämpfen. Die Reichweite beträgt laut Bundeswehr rund 68 Kilometer.Angesichts der massiven russischen Luftangriffe hatte die Ukraine im vergangenen Jahr eindringlich um das Patriot-System gebeten. Deutschland hat die ukrainische Luftabwehr bereits mit der Lieferung von Flugabwehrpanzern vom Typ Gepard und des modernen Luftverteidigungssystems Iris-T unterstützt.Polen installiert Überwachungssystem bei Kaliningrad19.31 Uhr: Der polnische Innenminister Mariusz Kamiński hat am Dienstag die Installation eines elektronischen Überwachungssystems an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad angeküdigt. „Wir werden alles, was an der Grenze geschieht, überwachen können“, sagte Kaminski. Polen will entlang der 200 Kilometer langen und momentan mit Stacheldraht gesicherten Grenze demnach rund 3.000 Kameras und Bewegungssensoren installieren.Die elektronische Überwachung soll demnach illegale Grenzübertritte nach Polen dokumentieren und verhindern. Warschau warf Russland und Belarus in der Vergangenheit vor, Migranten illegal über Kaliningrad nach Polen zu schleusen. Zwischen Polen und Belarus, einem Verbündeten Moskaus, existiert bereits ein fünf Meter hoher Grenzzaun mit einem ähnlichen Überwachungssystem.Ukraine lädt Brasiliens Präsidenten nach umstrittenen Äußerungen ein18.51 Uhr: Nach den umstrittenen Äußerungen des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zum Krieg in der Ukraine hat die Regierung in Kiew ihn zu einem Besuch eingeladen. Lula solle kommen, „um die wirklichen Ursachen der russischen Aggression und deren Konsequenzen für die globale Sicherheit“ zu sehen, erklärt ein Sprecher des Außenministeriums.Lula zog den Unmut mehrerer westlicher Länder auf sich, als er während eines Besuches von Russlands Außenminister Sergej Lawrow unter anderem von den USA und der EU die Einstellung von Waffenlieferungen an die Ukraine forderte. Er hat sich als Friedensvermittler ins Spiel gebracht.Bericht: Martin Jäger wird neuer deutscher Botschafter in der Ukraine18.05 Uhr: Der Diplomat Martin Jäger soll nach einem Pressebericht neuer deutscher Botschafter in der Ukraine werden. Wie die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Stuttgarter Nachrichten“ (Mittwochausgaben) unter Berufung auf Regierungskreise berichteten, soll der 58-Jährige im Sommer die bisherige Botschafterin Anka Feldhusen auf dem Posten ablösen. Derzeit ist Jäger Botschafter im Irak.Jäger blickt auf eine bewegte Berufslaufbahn zurück. Nach dem Studium trat er in den Auswärtigen Dienst ein. Er war unter anderem Sprecher des früheren Außenministers Frank-Walter Steinmeier (SPD) und arbeitete auch mehrere Jahre im Kanzleramt. 2008 wechselte er in die Privatwirtschaft und wurde Cheflobbyist des Autokonzerns Daimler.2013 kehrte er dann in den diplomatischen Dienst zurück und wurde Botschafter in Afghanistan. Danach war er drei Jahre Sprecher des Bundesfinanzministeriums, das zu der Zeit von Wolfgang Schäuble (CDU) geführt wurde. Von 2016 bis 2018 war Jäger Staatssekretär im baden-württembergischen Innenministerium. Dann wurde er Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin. Seit 2021 leitet er die deutsche Botschaft in Bagdad.Putin reiste in annektierte Gebiete Cherson und Luhansk16.10 Uhr: Zum zweiten Mal seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ist Kremlchef Wladimir Putin nach offiziellen Angaben in das Kriegsgebiet gereist. In den Gebieten Cherson und Luhansk habe Putin sich mit dort kämpfenden russischen Truppen getroffen, hieß es in der am Dienstag vom Kreml in Moskau veröffentlichten Mitteilung. In Cherson im Süden der Ukraine habe sich der 70-Jährige die Lage vom Kommandeur der Luftlandetruppen, Generaloberst Michail Teplinski, schildern lassen. In Luhansk im Osten habe der Kremlchef Generaloberst Alexander Lapin und andere hochrangige Offiziere getroffen.Der Kreml veröffentlichte darüber hinaus ein kurzes Video, das unter anderem zeigt, wie Putin aus einem Hubschrauber steigt und uniformierten Männern die Hände schüttelt.Spekulationen kamen unterdessen in Russland darüber auf, wann genau Putins Truppenbesuch erfolgt sein soll. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von Montag. Unabhängige russische Medien zeigten sich hingegen überzeugt, dass die Reise schon in der vergangenen Woche stattgefunden haben müsse. In einer ersten veröffentlichten Videoversion ist zu hören, wie Putin beim Überreichen einer Ikone sagt: „Jetzt wird Ostern sein“ – was nahe legt, dass es vor dem orthodoxen Fest am vergangenen Sonntag aufgenommen wurde. In dem mittlerweile auf der Kremlseite aufrufbaren Clip sagt Putin hingegen: „Jetzt ist Ostern.“Nach Kritik – Russland bestellt Botschafterinnen ein14.41 Uhr: Nach Kritik an der Verurteilung des prominenten Regierungskritikers Wladimir Kara-Mursa hat das Außenministerium in Moskau die Botschafterinnen der USA, Großbritanniens und Kanadas einbestellt. Das Ministerium warf den Diplomatinnen „grobe Einmischung in die inneren Angelegeheiten Russlands“ vor. Ihr Verhalten sei mit ihrem Diplomatenstatus nicht zu vereinbaren.Die Botschafterinnen hatten nach dem Urteil auf den Stufen des Gerichts eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie die Freilassung Kara-Mursas forderten. Die britische Botschafterin Deborah Bronnert sprach dabei vor laufenden Kameras Russisch. Eine Stellungnahme der drei Botschaften gab es zunächst nicht.Kara-Mursa war am Montag des Hochverrats und weiterer Vergehen für schuldig befunden und zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Auch die Bundesregierung verurteilte die Entscheidung und forderte eine „umgehende Freilassung“ des 41-Jährigen.Russland sagt Kriegsgedenkmarsch ab14.35 Uhr: In Russland soll es in diesem Jahr nicht den traditionellen Gedenkmarsch „Unsterbliches Regiment“ am „Tag des Sieges“ am 9. Mai zur Erinnerung an sowjetische Soldaten im Zweiten Weltkrieg geben. Anstelle des sonst in Moskau und vielen anderen Städten organisierten Umzugs mit Hunderttausenden Teilnehmern sollten sich die Menschen die Fotos ihrer toten Angehörigen in diesem Jahr lieber ans Autofenster kleben oder an die Kleidung heften. Das meldete die russische Staatsagentur Tass am Dienstag unter Berufung auf die Veranstalter sowie Parlamentsabgeordnete.An dem Marsch hatte in der Vergangenheit auch Kremlchef Wladimir Putin teilgenommen. Sein Sprecher Dmitri Peskow sagte, er könne noch nicht sagen, ob der Präsident unter Umständen an alternativen Formaten teilnehme.Offiziell lautete die Begründung für die Absage des Marsches, das Gedenken an die Veteranen, die zwischen 1941 und 1945 gegen Nazi-Diktator Adolf Hitler kämpften, solle „erweitert“ werden. In der neuen Form dauere es den ganzen Tag und nicht mehr nur wenige Stunden, hieß es. Beobachter vermuteten allerdings, dass Russlands Behörden mehr als ein Jahr nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in Wirklichkeit Sicherheitsbedenken hätten. In grenznahen Regionen sowie auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim waren die Feierlichkeiten zum 9. Mai bereits vor einiger Zeit weitgehend abgesagt worden.Moskau ortet Wehrpflichtige mit Gesichtserkennungskameras14.11 Uhr: Die Moskauer Behörden nutzen mittlerweile gezielt die in der russischen Hauptstadt weit verbreitete Gesichtserkennungskameras, um mögliche Rekruten für das Militär zu orten. Die amtliche Nachrichtenagentur Tass zitierte den Chef der Einberufungsbehörde, Maxim Loktew, mit den Worten, mit Hilfe der Kameras werde der Wohnort der Wehrpflichtigen identifiziert. Männer im Alter von 18 bis 27 sind eigentlich gehalten, einen Militärdienst von einem Jahr zu leisten. Bislang konnten sich dem allerdings viele der Wehrpflichtigen entziehen.Präsident Wladimir Putin hatte deshalb vergangene Woche ein Gesetz unterzeichnet, wonach Wehrdienstverweigerer mit härteren Sanktionen rechnen müssen. Zudem können Einberufungsbescheide danach auch elektronisch zugestellt werden, statt bisher nur persönlich über einen Vertreter des zuständigen Amtes. Dies gilt auch für Männer, die nach einer im vergangenen Jahr erklärten Teilmobilisierung im Krieg gegen die Ukraine dienen sollen. Betroffen davon sind bislang mindestens 300.000 Personen. Wegen des Kriegs haben bereits Zehntausende Männer Russland verlassen.Bank schließt russische Kunden aus13.13 Uhr: Die größte Bank in Zypern, die Bank of Cyprus, schließt Konten russischer Kunden. Die Bank fürchte offenbar Sanktionen wegen der Betreuung von Russen, berichtet die russische Ausgabe des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ am Dienstag. Demnach habe die Bank in der vergangenen Woche begonnen, Mitteilungen an Kundinnen und Kunden zu verschicken und diese darüber informiert, dass ihre Konten innerhalb von zwei Monaten geschlossen würden.Laut „Forbes“ sind sowohl Unternehmen betroffen, die Geschäfte mit sanktionierten Russen und russischen Firmen machen sowie Einzelpersonen aus Russland, die die Bank etwa für Immobilienkäufe oder Versorgungsleistungen nutzten.Russisches Gericht lehnt Berufung von US-Reporter Gershkovich ab12.44 Uhr: Der US-Journalist Evan Gershkovich bleibt in russischer Untersuchungshaft. Das hat am Dienstag ein Gericht in Moskau entschieden, nachdem der Reporter Berufung eingelegt hatte. Diese war bis 29. Mai verhängt worden und bleibt demnach in Kraft. Gershkovich wollte erreichen, dass er die Untersuchungshaft nicht in einem Gefängnis absitzen muss. Der Antrag war nach vorheriger Anhörung hinter verschlossenen Türen abgelehnt worden.Zu Anhörung erschien Gershkovich persönlich und zeigte sich erstmals seit seiner Festnahme Ende März. Der 31-Jährige habe das Gericht mit einem Lächeln betreten und entschlossen gewirkt, schilderte ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Auch die US-Botschafterin Lynne Tracy, die den Journalisten am Vortag im Gefängnis besucht hatte, war am Dienstag im Gericht anwesend.Die russischen Behörden werfen dem Reporter Spionage vor, was er kategorisch zurückweist. Der US-Bürger und ehemalige AFP-Journalist Gershkovich war während eines Reportage-Einsatzes in Jekaterinburg am 30. März festgenommen worden. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft. Seit seiner Festnahme gibt es Spekulationen, dass es erneut einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA geben könnte.London: Russland macht „schleichende Fortschritte“ in Bachmut8.47 Uhr: Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste seine Truppen und Angriffe im Osten der Ukraine zugunsten von Reserven für den Kampf um die Stadt Bachmut reduziert. Dort würden Einheiten der regulären Armee und Kämpfer der Wagner-Gruppe weiterhin „schleichende Fortschritte“ machen, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Derzeit entspreche die Frontlinie im Stadtzentrum weitestgehend der Bahnstrecke. Im Süden würden ukrainische Einheiten die Russen entlang der alten Hauptstraße aufhalten, die nach Westen aus der Stadt führt.“Für beide Seiten ist die genaue Abfolge eines größeren Rückzugs ihrer Einheiten im Raum Bachmut zu einer kritischen Frage geworden“, hieß es in London weiter. Die Ukraine wolle Offensivkräfte freisetzen, Russland hingegen seine Reserven regenerieren. Entlang der gesamten Front im Donbass tobten weiterhin heftige Kämpfe.Putin soll Truppen in der Ukraine besucht haben7.25 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin soll nach Angaben des Kremls Truppen in den teils besetzten ukrainischen Regionen Cherson und Luhansk besucht haben. Putin habe die dort stationierten Soldaten getroffen und Gespräche mit den Befehlshabern geführt, erklärte der Kreml, ohne Angaben zum Zeitpunkt des Besuchs zu machen.“Der oberste Befehlshaber der Streitkräfte der Russischen Föderation hat den Generalstab der Militäreinheit ‚Dnipro‘ in der Region Cherson aufgesucht“, erklärte der Kreml.Es gibt immer wieder Spekulationen darüber, ob Putin Doppelgänger hat. Zuletzt kamen diese bei einem Besuch Putins im besetzten Mariupol auf.G7-Staaten: Sind zu Verschärfung der Russland-Sanktionen entschlossen5 Uhr: Die G7-Länder sind zu einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine bereit. „Wir sind weiterhin entschlossen, die Sanktionen gegen Russland zu intensivieren“, heißt es in einer am Dienstag verabschiedeten gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des G7-Außenministertreffens im japanischen Karuizawa. Man werde die „Koordinierung verstärken, um Waffenlieferungen Dritter an Russland zu verhindern“. Es würden Maßnahmen ergriffen gegen jene, die Russlands Krieg gegen die Ukraine materiell unterstützen.Erneut forderte die Siebener-Runde Russland zum unverzüglichen und bedingungslosen Abzug aus der Ukraine auf. Man werde dem Land weiterhin bei der Reparatur der durch russische Angriffe beschädigten Infrastruktur helfen. Die G7-Staaten verurteilten „Russlands unverantwortliche nukleare Rhetorik und seine Drohung, Atomwaffen in Belarus zu stationieren“ als inakzeptabel. „Jeder Einsatz chemischer, biologischer oder nuklearer Waffen durch Russland hätte schwerwiegende Folgen“, heißt es in der Abschlusserklärung.Lawrow dankt Lula für „Beitrag zur Konfliktlösung“4 Uhr: Ungeachtet scharfer Kritik aus den USA wirbt Brasilien weiter dafür, Russland für ein Ende des Kriegs in der Ukraine entgegenzukommen. Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva empfing am Montag (Ortszeit) den russischen Außenminister Sergej Lawrow. Dieser dankte Brasilien „für seinen Beitrag zur Suche nach einer Lösung dieses Konflikts“. Aus dem Weißen Haus hieß es, mit seinen Warnungen vor einer weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine plappere Brasilien „russische und chinesische Propaganda nach“.Lula empfing Lawrow im Präsidentenpalast in Brasília. Eine Erklärung zu der Unterredung wurde anschließend nicht veröffentlicht. Zuvor hatte Lawrow den brasilianischen Außenminister Mauro Vieira getroffen und mit ihm über Handel und Energie, aber auch über den Ukraine-Krieg gesprochen. Lawrow dankte dem Gastland für das „klare Verständnis“ über die Entstehung dieses Konflikts.“Wir sind daran interessiert, den Konflikt so bald wie möglich zu lösen“, sagte Lawrow bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vieira mit Blick auf die Ukraine. Zugleich bekräftigte Lawrow seine Forderung nach einer „multipolaren“ Weltordnung. Lula dringt auf eine Beendigung des Ukraine-Kriegs, wobei er die Mitverantwortung der USA und der EU hervorhebt. Montag, 17. AprilRussland: „Eindringling explodierte auf der verminten Schutzlinie“22.08 Uhr: Russland hat in der Region Brjansk nach eigenen Angaben erneut einen „illegalen“ Grenzübertritt aus der Ukraine verhindert. „Der Eindringling explodierte auf der verminten Schutzlinie, die von den russischen Streitkräften geschaffen wurde, um das Eindringen in russisches Territorium zu verhindern und die Sicherheit der Bewohner der Grenzgemeinden zu gewährleisten“, teilte der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, am Montag im Onlinedienst Telegram mit.Bereits am 6. April hatten nach Bogomas‘ Angaben Grenzschutzbeamte in Brjansk den Versuch von 20 ukrainischen „Saboteuren“ vereitelt, die Grenze nach Russland zu passieren. In den vergangenen Wochen hatte Russland mehrfach über Versuche ukrainischer „Saboteure“ berichtet, auf russisches Staatsgebiet vorzudringen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Die Regionen nahe der ukrainischen Grenze sind auch regelmäßig Ziel von Artilleriebeschuss oder Drohnenangriffen. In den von Russland kontrollierten ukrainischen Gebieten wurden zuletzt mehrere prorussische Beamte getötet.Die ukrainischen Behörden streiten eine Beteiligung an Sabotage-Missionen in Russland ab. Kiew wies auch den Vorwurf Moskaus zurück, für den Angriff auf die Krim-Brücke im vergangenen Herbst verantwortlich zu sein.Kiew: Erneut Dutzende russische Angriffe abgewehrt20.42 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben im Osten des Landes nach eigener Darstellung am Montag erneut Dutzende Angriffe russischer Truppen abgewehrt. Als „Epizentrum der Kampfhandlungen“ gab der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht die Städte Bachmut und Marjinka an. Dort seien im Laufe des Tages rund 50 Angriffe aus fünf verschiedenen Richtungen „unter hohen Verlusten des Feindes“ abgeschlagen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.Die ukrainische Luftwaffe berichtete von einer Reihe von Angriffen auf russische Stellungen. Dabei sei unter anderem ein Stützpunkt zur elektronischen Kampfführung getroffen worden. Der genaue Ort wurde nicht genannt. Russland führt seit mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine.Kiew hat wohl weitere Hinrichtungsvideos von ukrainischen Kriegsgefangenen15.28 Uhr: Der Ukraine liegen nach Angaben ihres Menschenrechtsbeauftragten Dmytro Lubinez bereits „Dutzende“ Videos von Hinrichtungen ihrer Bürger in russischer Kriegsgefangenschaft vor. In einem am Montag veröffentlichten Interview des Internetportals Ukrajinska Prawda sagte Lubinez: „Das sind Enthauptungen, Abschneiden von Genitalien, Abschneiden von Ohren, Nasen, Gliedmaßen und Fingern“. Mehrere Täter seien identifiziert worden. Mindestens einer sei bereits bei Kämpfen getötet worden. Lubinez warf der russischen Seite vor, die Genfer Konventionen zum Schutz von Kriegsgefangenen systematisch zu verletzen.Ungeachtet der Vorwürfe Kiews tauschen Russland und die Ukraine immer wieder Kriegsgefangene aus. Nach Kiewer Angaben sind seit dem russischen Einmarsch vor knapp 14 Monaten bereits über 2.200 Ukrainer zurückgekehrt.Vergangene Woche wurde ein Video in sozialen Netzwerken verbreitet, in dem ein Mann in russischer Uniform offenbar einen mutmaßlichen ukrainischen Kriegsgefangenen enthauptet. Vorher waren bereits mehrere ähnliche Clips mit Hinrichtungen und Misshandlungen auch von russischen Kriegsgefangenen im Internet verbreitet worden. Die UN haben auf beiden Seiten Verstöße gegen internationale Konventionen dokumentiert.EU kritisiert Polens und Ungarns Importstopp für ukrainisches Getreide12.50 Uhr: Die Europäische Kommission hat den von Polen und Ungarn verhängten Importstopp für Getreide aus der Ukraine kritisiert. Die Handelspolitik sei eine der „exklusiven Zuständigkeiten der EU“ und „einseitiges Handeln nicht hinnehmbar“, sagte eine Kommissionssprecherin am Montag. In solch herausfordernden Zeiten sei es „entscheidend“, alle Entscheidungen innerhalb der EU abzustimmen.Budapest und Warschau hatten am Samstag angekündigt, bis Ende Juni kein Getreide und andere Lebensmittel mehr aus der Ukraine zu importieren. Infolge des russischen Angriffskrieges exportiert die Ukraine weniger landwirtschaftliche Produkte auf dem Seeweg etwa nach Afrika und nutzt stattdessen den Landweg durch die EU. Dabei verbleiben Agrargüter oft in Nachbarländern wie Polen und Ungarn. Das sorgt dort für volle Silos und deutlichen Druck auf die Preise.Slowakische Kampfjets an Ukraine übergeben11 Uhr: Die Slowakei hat inzwischen alle 13 von ihr versprochenen Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 an die Ukraine übergeben. Das gab Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Montag bekannt. Auf Twitter schrieb er: „Wir sind stolz darauf, auf der richtigen Seite zu stehen und das Richtige zu tun, um Leben zu schützen. Wir stehen an der Seite der Ukraine.“Aus Sicherheitsgründen wurden neun der 13 Kampfjets auf dem Landweg transportiert, wie Nad in einem Facebook-Beitrag erklärte. Zudem könne die Ukraine die Flugzeuge eigenständig warten und reparieren, betonte der Minister. Zuvor war darüber spekuliert worden, ob die Jets nutzbar sein würden oder ob sie eventuell durch russische Techniker sabotiert wurden. Diese hatten noch bis im vergangenen Sommer Wartungen an den Jets durchgeführt.London warnt vor zunehmenden Risiken durch Minen in der Ukraine9.30 Uhr: Angesichts milderer Temperaturen und mehr landwirtschaftliche Arbeiten in der Ukraine warnt Großbritannien vor Risiken durch Minen für die Zivilbevölkerung. Es würden täglich Zwischenfälle gemeldet, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Betroffen seien vor allem die Gebiete Cherson im Süden und Charkiw im Osten. Diese waren vorübergehend von russischen Truppen besetzt. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 seien mehr als 750 Zivilisten durch Minen getötet oder verletzt worden. In jedem achten Fall sei ein Kind das Opfer. „Es wird vermutlich mindestens ein Jahrzehnt dauern, die Ukraine von Minen zu räumen“, hieß es.Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.Die Nacht im Überblick: Kiew spricht über eigene Verluste5.53 Uhr: In 14 Monaten Krieg haben die Streitkräfte Russlands und der Ukraine hohe Verluste erlitten. Genaue Zahlen gibt es nicht – Andeutungen lassen jedoch Schlimmes erahnen. Hier lesen Sie die Geschehnisse der Nacht im Überblick.Berichte: China will Zusammenarbeit mit Russland verstärken4 Uhr: China will Verteidigungsminister Li Shangfu zufolge die Zusammenarbeit mit Russland verstärken. Wie der staatliche Sender CCTV News am Montag berichtete, soll die Zusammenarbeit auch eine enge strategische Kommunikation zwischen den Streitkräften beider Länder beinhalten. „China ist bereit, mit Russland zusammenzuarbeiten, um neue Beiträge zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Stabilität in der Welt und der Region zu leisten“, sagte der Minister dem Bericht zufolge.Li, der am Sonntag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentraf, erklärte zudem, China wolle die multilaterale Koordinierung und Zusammenarbeit mit Russland verstärken. Mehr zu dem Treffen zwischen Li und Putin im Kreml lesen Sie hier.Sonntag, 16. AprilOpferzahl nach Raketeneinschlag in Slowjansker Wohnhaus gestiegen22.24 Uhr: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnviertel in der ostukrainischen Stadt Slowjansk ist die Zahl der Todesopfer nach Angaben der Behörden auf 15 gestiegen. Das teilte der Militärverwalter Pawlo Kirilenko am Sonntag auf Telegram mit. Insgesamt seien bei dem Angriff 24 Menschen verletzt worden.Die Rakete war nach ukrainischen Angaben am Freitagnachmittag in der Großstadt im schwer umkämpften Gebiet Donezk eingeschlagen. Zunächst war von mindestens acht Toten die Rede. Auf Fotos ist ein mehrstöckiges Gebäude zu sehen, in dem in den oberen Etagen ein großes Loch klafft. Ungeachtet der vielen zivilen Opfer behauptet die russische Seite seit Kriegsbeginn vor mehr als einem Jahr stets, nur militärische Ziele anzugreifen.Putin trifft Chinas Verteidigungsminister: „Sehr stabile Beziehungen“20.31 Uhr: China betont im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stets seine neutrale Haltung. Nun hat der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu Machthaber Putin getroffen – und der hat eine weitere Charmeoffensive gestartet. Mehr zu dem Treffen zwischen Li und Putin im Kreml lesen Sie hier.Kiew: Dutzende russische Angriffe in der Ostukraine19.14 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kiew im Osten der Ukraine Dutzende Angriffe gegen Stellungen der ukrainischen Verteidiger geführt. Dabei erlitten die russischen Einheiten nicht näher genannte schwere Verluste, teilte die ukrainische Armeeführung am Sonntag in ihrem täglichen Lagebericht mit. Insgesamt seien rund um Bachmut und Marjinka 45 russische Angriffe abgewehrt worden. Diese Orte seien weiterhin das Epizentrum der Attacken. Die russische Armee „setzt in diesen Gebieten aktiv taktische und militärische Luftwaffen ein“, schrieb der Generalstab auf Facebook. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.“Der Feind erleidet erhebliche Verluste, aber er hält an seinen Plänen zur Besetzung ukrainischen Gebiets fest“, hieß es weiter. Laut Generalstab sollen medizinische Einrichtungen in den russisch besetzten ukrainischen Gebieten mit verwundeten Angreifern „überfüllt“ sein. Trotz der Vielzahl russischer Angriffe sei die Frontlinie jedoch unverändert geblieben.Ukraine gibt Hinweis auf Höhe eigener Verluste18.19 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat einen Hinweis auf die ungefähre Höhe der eigenen Verluste seit Beginn des russischen Angriffskrieges gemacht. „Ich kann Ihnen keine genaue Zahl nennen, aber versichern, dass sie niedriger als die Zahl der Toten bei dem Erdbeben in der Türkei ist“, sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der spanischen Zeitung „La Razón“. Nach türkischen Angaben starben bei dem Erdbeben vom 6. Februar im Südosten des Landes mehr als 50.000 Menschen.Bisher machte die Ukraine keine Angaben zur Zahl ihrer Verwundeten und Gefallenen. Zu den gesamten ukrainischen Opferzahlen existieren nur Schätzungen. Kiew sieht sie als Staatsgeheimnis.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier.
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