+Ukraine-Krieg im Newsblog+ Ukraine: Regionaler Geheimdienstchef tot in Wohnung aufgefunden

+Ukraine-Krieg im Newsblog+ Ukraine: Regionaler Geheimdienstchef tot in Wohnung aufgefunden

Tag 179 seit Kriegsbeginn: Auf der Krim soll es weitere Explosionen gegeben haben. Der britische Geheimdienst berichtet von Unstimmigkeiten in der russischen Armee. Alle Infos im Newsblog.Scholz telefoniert mit Biden, Macron und Johnson: Weitere Unterstützung für Ukraine vereinbart19.07 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Sonntag mit US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson telefoniert. Sie seien sich einig gewesen, „dass die Unterstützung der Ukraine in der Abwehr der russischen Aggression nachhaltig fortgesetzt werde“, teilte der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Mit Blick auf die Lage am von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja forderten die Staats- und Regierungschefs demnach militärische Zurückhaltung in dessen Umgebung und einen raschen Besuch vor Ort durch die Internationale Atomenergie-Organisation.Christian Lindner will nach Kiew reisen16.03 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will demnächst in die Ukraine reisen. Im ARD-Sommerinterview sagte er am Sonntag auf die Frage, wann er nach Kiew fahre: „Jetzt im Spätsommer oder Herbst. Ich bin mit meinem ukrainischen Kollegen darüber im Gespräch.“Im Mai hatte Lindner seinem Amtskollegen in der Ukraine bereits einen Besuch in der Hauptstadt Kiew angeboten. Damals hatte er nach eigener Aussage Finanzminister Sergej Martschenko vorgeschlagen zu kommen, wenn ein Besuch hilfreich sei.Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte im Mai als erstes deutsches Regierungsmitglied seit dem Beginn des russischen Angriffskrieg Kiew besucht, es folgten seitdem mehrere andere Minister. Im Juni war Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die Ukraine gereist.Wladimir Klitschko warnt vor Atomkatastrophe15.40 Uhr: Der frühere Boxweltmeister im Schwergewicht, Wladimir Klitschko, hat vor einer nuklearen Katastrophe durch Kämpfe um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja gewarnt. „Die Welt muss sich im Klaren sein, dass, wenn es in die Luft fliegt, es ein Fukushima oder Tschernobyl von vielfachem Ausmaß geben wird. Das darf nicht passieren“, sagte der jüngere Bruder des Bürgermeisters von Kiew Vitali Klitschko am Sonntag dem Sender Times Radio.Die Schusswechsel um das von russischen Invasionstruppen besetzte Kraftwerk dauerten weiter an, so Klitschko weiter. Zudem sei nicht klar, wie es den ukrainischen Experten gehe, die sich noch immer in dem Atomkraftwerk und in der Gewalt der Russen befänden. „Das bedroht die Welt“, sagte Klitschko.Zu der Möglichkeit von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sagte Klitschko, es müsse erst einen vollständigen Abzug russischer Truppen geben. „Wir kämpfen seit 2014 für unsere territoriale Integrität und dafür, ein Teil der freien Welt und der Europäischen Union sein zu dürfen“, so der 46-Jährige.Scholz: Putin begann Krieg aus „völlig absurden“ Gründen14.54 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russlands Präsident Wladimir Putin vorgeworfen, aus „völlig absurden“ Gründen den Angriff auf die Ukraine begonnen zu haben. „Die Nato war für Russland niemals eine Bedrohung“, weist er beim Tag der offenen Tür im Kanzleramt den Vorwurf zurück, die Nato-Staaten hätten sich vor dem Krieg nicht um russische Sicherheitsinteressen gekümmert.Er habe Putin in Gesprächen vor dem Beginn des Krieges zum Thema eines ukrainischen Nato-Beitritts versichert: „Die nächsten 30 Jahre steht das nicht an.“ Putin wolle aber liberale, offene Gesellschaften in Europa nicht akzeptieren. Putin haben „völlig absurde“ Ideen und habe ihm erklärt, dass etwa Belarus und Ukraine eigentlich keine eigenen Staaten sein sollten.Ukraine: Regionaler Geheimdienstchef tot in Wohnung aufgefunden14.30 Uhr: Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj ist nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft tot in seiner Wohnung gefunden worden. Die Ehefrau habe ihren Mann am Samstag mit einer Schusswunde in der gemeinsamen Wohnung in der zentralukrainischen Stadt Kropywnyzkyj gefunden, nachdem sie zuvor einen Schuss gehört hatte, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Die Polizei nahm Ermittlungen auf, weitere Einzelheiten gab sie nicht bekannt.Der Lokalpolitiker Andrij Lawrus schrieb bei Telegram, Nakonetschnyj habe sich selbst getötet. Dies konnte zunächst nicht bestätigt werden. Nakonetschnyj hatte seit 2021 die örtliche Abteilung des Inlandsgeheimdienstes SBU in der Region Kirowograd geleitet.Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Juli SBU-Chef Iwan Bakanow seines Amtes enthoben. Begründet hatte Selenskyj den Schritt mit dessen angeblich unzureichenden Bemühungen, Spione und russische Kollaborateure aus dem SBU zu entfernen. In diesem Zusammenhang hatte Selenskyj auch angekündigt, SBU-Mitarbeiter einer Prüfung zu unterziehen.Russische Medien schwören Rache: „Kiew wird beben“13.37 Uhr: Wer tötete die Tochter von Putins Chefstratege? Nach dem Attentat reagieren russische Politiker und Medien erzürnt – und fordern Vergeltung. Lesen Sie hier mehr zu den Reaktionen.Russland: Bisher drei Einsätze von Kinschal-Hyperschallraketen in der Ukraine11.47 Uhr: Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat Russland nach eigenen Angaben bislang dreimal Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal („Dolch“) in dem Land eingesetzt. Die Eigenschaften der Geschosse hätten sich in allen Fällen als „brillant“ erwiesen, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu im staatlichen Fernsehen. Bei allen drei Gelegenheiten seien hochwertige Ziele getroffen worden.Die Kinschal-Raketen sind Teil eines neuen Hyperschallwaffen-Arsenals, das Präsident Wladimir Putin 2018 vorstellte. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. Russische Soldaten offenbar verärgert über Militärparaden11.07 Uhr: Innerhalb der russischen Streitkräfte gibt es nach Einschätzung britischer Militärexperten Kritik, dass trotz des Kriegs in der Ukraine an militärischen Wettkämpfen und Zeremonien festgehalten wird. „Ein erheblicher Teil der russischen Militär- und Sicherheitsexperten glauben wahrscheinlich, dass es unangemessen ist, weiterhin Kräfte für zeremonielle militärische Events abzustellen, während russische Truppen schwere Verluste in der Ukraine erleiden“, hieß es in dem täglichen Geheimdienstupdate des Verteidigungsministeriums in London am Sonntag.Die britischen Experten zitierten einen Minister aus der abtrünnigen prorussischen Volksrepublik Donezk, der sich über das Abhalten von Wettkämpfen wie dem Panzer-Biathlon, einem Fahr- und Schieß-Wettbewerb zwischen Panzerbesatzungen, und Festivals von Militärkapellen beschwerte.Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.Tochter von Putins Chefideologe stirbt bei Autoexplosion nahe Moskau9.11 Uhr: Eine Explosion nahe der russischen Hauptstadt hat eine Frau das Leben gekostet. Das Brisante: Sie war die Tochter eines wichtigen Strategen von Kremlchef Putin. Lesen Sie hier mehr.Bundesregierung: Sanktionen gegen Russland wirken8.13 Uhr: Wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine haben viele Länder Sanktionen gegen Russland verhängt. Die Bundesregierung spricht von einer großen Wirkung. Hier lesen Sie mehr dazu.Die Nacht im Überblick7.12 Uhr: Der ukrainische Präsident schwört sein Land kurz vor dem Unabhängigkeitstag auf einen harten Kampf ein. Das AKW soll weiter unter Beschuss stehen. Lesen Sie hier den Überblick über die Nacht.Gouverneur: Kinder bei Beschuss nahe AKW verletzt4.30 Uhr: Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt Wosnessensk unweit des zweitgrößten Atomkraftwerks des Landes sind auch vier Kinder verletzt worden. Das teilte der Gouverneur der Region Mykolajiw, Vitali Kim, über den Messengerdienst Telegram mit. Insgesamt stieg die Zahl der Verletzten nach Angaben des ukrainischen Militärs auf vierzehn. Russland und die Ukraine beschuldigen sich weiterhin gegenseitig das größte Atomkraftwerk der Ukraine, Saporischschja, unter Beschuss zu nehmen.Ausgangsperre in Charkiw an Feiertag4 Uhr: Am ukrainischen Nationalfeiertag am 24. August soll in Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, den ganzen Tag eine Ausgangssperre herrschen. „Bleiben Sie zu Hause und beachten Sie die Warnungen“, schrieb der Gouverneur der Region Synehub auf dem Messengerdienst Telegram. In der Stadt im Nordosten des Landes gilt normalerweise nur eine nächtliche Ausgangssperre. Charkiw wird regelmäßig von Russland beschossen.Zwei Russen nahe albanischer Militäreinrichtung festgenommen2.30 Uhr: Im Nato-Mitgliedsland Albanien sind zwei russische und ein ukrainischer Staatsbürger in der Nähe einer militärischen Produktionsstätte festgenommen worden. Das albanische Verteidigungsministerium teilte mit, Soldaten hätten die drei Personen daran gehindert, die Fabrik zu betreten. Dabei seien zwei Soldaten verletzt worden.Der albanische Ministerpräsident Edi Rama sagte dazu, die drei Festgenommenen würden der Spionage verdächtigt.Die zwei festgenommenen Männer und eine Frau sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums 24, 25 und 33 Jahre alt. Sie hätten versucht, das Gelände zu fotografieren. Ein russischer Staatsbürger habe sich mit einer Art Spray gegen die Festnahme gewehrt.Albanien ist im Sommer ein beliebtes Ferienziel für Touristen aus Russland und der Ukraine.Ukraine erwartet vermehrte Angriffe an Unabhängigkeitstag1.30 Uhr: Die ukrainische Regierung erwartet verstärkte russische Angriffe im Vorfeld der Feierlichkeiten zum ukrainischen Unabhängigkeitstag am 24. August. „Wir müssen uns alle bewusst sein, dass Russland in dieser Woche versuchen könnte, etwas besonders Hässliches, etwas besonders Bösartiges zu tun“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukrainer dürften nicht zulassen, dass Moskau rund um den 31. Jahrestag der Unabhängigkeit von der Sowjetherrschaft Mutlosigkeit und Angst verbreite. Samstag, 20. AugustGuterres fordert Zugang Russlands zu Agrarmärkten23.50 Uhr: Nach den ersten Getreidelieferungen aus der Ukraine hat UN-Generalsekretär António Guterres auch einen ungehinderten Zugang russischer Agrarprodukte und Düngemittel zu den Weltmärkten gefordert. Bei einem Besuch des Koordinierungszentrums in Istanbul, das die Getreidelieferungen aus der Ukraine kontrolliert, erinnerte Guterres am Samstag daran, dass das Lieferabkommen auch Russland das Recht garantiert, seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Düngemittel trotz der westlichen Sanktionen zu exportieren.Berichte über Explosionen im Meer vor der Krim23.10 Uhr: Ein Sprecher der Krim-Tartaren, eine ethnische Minderheit auf der russisch besetzten Halbinsel, berichtet von mehreren Explosionen. Es habe sechs bis sieben Detonationen im Meer gegeben, schreibt Refat Chubarov auf Facebook. Dann sei Rauch aufgestiegen. Der Bericht lässt sich nicht unabhängig überprüfen.London: Explosionen hinter russischen Linien üben Druck aus23 Uhr: Nach Ansicht des britischen Geheimdienstes geraten die russischen Invasionstruppen durch die vermehrten Explosionen hinter den eigenen Linien im Süden der Ukraine unter Druck. Zwar habe keine der beiden Seiten Vorstöße an der Frontlinie in der Region Cherson gemacht, doch die „zunehmend häufigen Explosionen hinter russischen Linien üben wohl Druck auf die russische Logistik und Luftstützpunkte im Süden aus“, so die britischen Experten im täglichen Update des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg vom Samstag.Die russischen Truppen könnten nur vereinzelte Angriffe durchführen. Insgesamt habe es in der vergangenen Woche nur minimale Veränderungen an den Frontverläufen gegeben. Nach britischer Einschätzung komme es jetzt darauf an, welche Seite in der Lage sei, in den nächsten Wochen offensive Operationen durchzuführen.Selenskyj ruft Ukrainer zum Zusammenhalt auf22.21 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute mit Blick auf fast ein halbes Jahr Kampf gegen die russische Invasion zum Zusammenhalt aufgerufen. „Für den Sieg der Ukraine müssen wir kämpfen, es gibt noch viel zu tun, wir müssen standhalten und noch viel ertragen, leider auch viel Schmerz“, sagte Selenskyj in einer am Samstagabend verbreiteten Videobotschaft. In der kommenden Woche, am 24. August, feiert das Land seinen Unabhängigkeitstag.Erinnert wird an dem Tag auch an ein halbes Jahr russischer Angriffskrieg, den Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar befohlen hatte. Selenskyj warnte, dass Russland den Unabhängigkeitstag für besondere Brutalität nutzen könnte. „So ist unser Feind. Schon in jeder anderen Woche dieses halben Jahres hat Russland so etwas Ekelhaftes und Grausames ständig getan“, sagte Selenskyj. Unter anderem verwies er auf den „russischen Terror“ im Gebiet Charkiw und im Donbass, wo es täglich Raketen- und Artillerieangriffe gibt.Der Staatschef sagte auch, dass er in Kiew in der nächsten Woche Besuch von Partnern erwarte. „Der Krieg hat alles verändert für die Ukraine, für Europa und für die Welt.“ Ziel Russlands sei es, das Land zu erniedrigen und Angst und Konflikt zu verbreiten. Deshalb dürfe sich niemand dem Druck beugen und Schwäche zeigen, sagte Selenskyj. „Deshalb halten wir zusammen, helfen einander, bauen das Zerstörte wieder auf und kämpfen für unsere Leute.“Russische Besatzer melden neuen Beschuss des AKW Saporischschja21.19 Uhr: Das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Besatzungsbehörden erneut von ukrainischen Streitkräften mit Artillerie beschossen worden. Kritische Objekte seien aber nicht getroffen worden, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung der russischen Militärverwaltung in der Stadt Enerhodar, wo Europas größtes Kernkraftwerk steht.Die Nato-Munition sei vom gegenüberliegenden Ufer des Dnipro-Flusses abgefeuert worden und auf dem Gelände des AKW eingeschlagen – in unmittelbarer Nähe eines Verwaltungsgebäudes, hieß es. Vier Geschosse seien registriert worden. „Kritische Objekte der Anlage sind nicht beschädigt.“Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig vor, das AKW zu beschießen und Provokationen zu planen. Der Besatzungsvertreter Wladimir Rogow warf der Ukraine „atomaren Terrorismus“ vor. Es werde geprüft, ob es Verletzte gebe. Die Zahl der Mitarbeiter sei angesichts der Gefahr bereits reduziert worden.Das mit sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5.700 Megawatt größte Atomkraftwerk Europas wurde von russischen Truppen Anfang März besetzt. Es ist für die Stromversorgung des Landes von strategischer Bedeutung. Ende Februar marschierte Russland in die Ukraine ein. Die Führung in Moskau und die Besatzungsbehörden in Saporischschja lehnen internationale Forderungen ab, das AKW wieder unter ukrainische Kontrolle zu geben. Gewarnt wird vor der Gefahr einer Atomkatastrophe. Im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl ereignete sich 1986 das größte Atomunglück auf europäischem Boden.Bericht: Österreich bestellt russischen Diplomaten ein20.28 Uhr: Österreichs Außenministerium bestellt einem Medienbericht zufolge für Sonntag Russlands Ständigen Vertreter bei den Internationalen Organisationen, Mikhail Ulyanov, ein. Das Außenministerium reagiere damit auf einen Twitter-Kommentar Ulyanovs, berichtet „Bild“. Er soll unter einen Tweet des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geschrieben haben: „Kein Erbarmen für das ukrainische Volk!“. Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefanchuk hatte zuvor Österreich aufgefordert, den Ständigen Vertreter wegen „Aufrufs zum Völkermord“ zur Persona non grata (unerwünschten Person) zu erklären und sofort auszuweisen.USA: Russland will Sanktionen über die Türkei umgehen19.15 Uhr: Der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo warnt, dass Russland versuche, westliche Sanktionen über die Türkei zu umgehen. Adeyemo habe diese Befürchtung dem stellvertretenden türkischen Finanzminister Yunus Elitas übermittelt, teilt das US-Finanzministerium mit. In einem Telefonat hätten die beiden Politiker auch über die anhaltenden Bemühungen gesprochen, Sanktionen gegen Russland durchzusetzen.Die Türkei sieht trotz einer Warnung aus den USA keinen Verstoß gegen westliche Sanktionen. Die Türkei habe umfangreiche wirtschaftliche und politische Beziehungen zu Russland und zur Ukraine, teilt das türkische Finanzministerium mit. Der stellvertretende türkische Finanzminister Yunus Elitas bestätige, dass sich die Position der Türkei mit Blick auf die Strafmaßnahmen nicht geändert habe. Die Regierung in Ankara werde nicht erlauben, dass gegen die Sanktionen verstoßen werde.Kiew: Bereits über 100 Langstreckendrohnen mithilfe von Spendenkampagne erhaltenDie Ukraine hat nach Angaben aus Kiew bereits etwa 100 Langstreckendrohnen im Rahmen der Kampagne „Armee der Drohnen“ erhalten. Das erklärte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für digitale Transformation, Mychajlo Fedorow, im Interview mit der Nachrichtenagentur „Ukrinform“. Insgesamt seien Verträge über mehr als 200 solcher Drohnen mit hoher Reichweite abgeschlossen worden, die bis November in der Ukraine erwartet werden, so Fedorow.Die Fluggeräte sollen den ukrainischen Streitkräften vor allem bei der Überwachung der riesigen Kampfgebiete helfen. Laut Fedorow liegen derzeit fast 2.500 Kilometer Frontlinie zwischen den ukrainischen und russischen Einheiten – mit einer Tiefe von bis zu 120 Kilometern. Die Kampagne „Armee der Drohnen“ wurde Anfang Juli ins Leben gerufen. Über eine Spendenplattform werden dabei neben Geldspenden auch kleinere Drohnen von Privatleuten gesammelt. Nach Angaben Fedorows wurden bislang umgerechnet etwa 23 Millionen Euro eingenommen.Kiew feiert Russenschrott-Parade17.23 Uhr: Bilder aus der ukrainischen Hauptstadt zeigen zahlreiche zerstörte russische Kriegsfahrzeuge – und das mitten auf der Prachtstraße von Kiew. Das Video sehen Sie hier.Russland wirft Ukraine Vergiftung von Soldaten vor16.42 Uhr: Russland beschuldigt die Ukraine, im russisch besetzten Gebiet Saporischschja mehrere russische Soldaten vergiftet zu haben. Am 31. Juli seien mehrere Soldaten mit Vergiftungserscheinungen in ein Militärkrankenhaus gebracht worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Bei ihnen sei das Gift Botulinum-Toxin Typ B festgestellt worden. Das Ministerium spricht von „Chemieterrorismus“ der Ukraine.Das ukrainische Innenministerium nennt hingegen als mögliche Vergiftungsursache verdorbenes Dosenfleisch, in dem dieses Gift oft auftrete. In russischen Truppen habe es zahlreiche Klagen über Fleischkonserven mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum gegeben, erklärt ein Berater des Ministeriums. Vor genau einem Jahr war in Russland der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny nach westlichen Erkenntnissen vergiftet worden. Russland hat dies bestritten.Ukraine meldet tote Zivilisten nach russischen Angriffen – Evakuierungen fortgesetzt16 Uhr: Russland hat bei neuen Raketen- und Artillerieangriffen in der Ukraine nach Angaben aus Kiew auch Zivilisten und nicht-militärische Infrastruktur beschossen. Im Gebiet Donezk seien innerhalb von 24 Stunden 7 Zivilisten getötet und weitere 13 verletzt worden, teilte der Generalstab in Kiew am Samstag mit. „Das Gebiet hat kein Gas, teils kein Wasser und keinen Strom. Die Evakuierung der Bevölkerung wird fortgesetzt.“ Vielerorts seien die russischen Angriffe erfolgreich abgewehrt worden, hieß es. Auch die ukrainische Luftwaffe habe feindliche Stellungen attackiert.Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite zunächst nicht. In der Stadt Oleksandriwka seien am Samstag neun Menschen in einem fünfgeschossigen Haus durch russischen Beschuss verletzt worden, darunter Kinder, sagte der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim. Der Generalstab berichtete ebenfalls, das Gebiet Mykolajiw sei massiv mit Raketen beschossen worden. Auch in der südukrainischen und fast vollständig von russischen Truppen kontrollierten Region Cherson bleibe die Lage schwierig, hieß es.Russland bestätigte in seinem Lagebericht eine Fortsetzung der Angriffe gegen die Ukraine. Im Gebiet Charkiw seien bei Attacken gegen ukrainische nationalistische Einheiten mehr als 100 Kämpfer „vernichtet“ worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Dabei seien auch bis zu 20 US-Bürger getötet worden. Von unabhängiger Seite überprüfbar waren diese Angaben nicht. Kiew hatte für ausländische Soldaten eine internationale Legion gegründet.“Beeindruckende Operation“: Guterres lobt Getreide-Abkommen in Istanbul15.45 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Besuch in Istanbul die Arbeiten rund um die Eröffnung des gesicherten Korridors für Getreide aus der von Russland angegriffenen Ukraine gelobt. „Was für eine beeindruckende und inspirierende Operation“, sagte Guterres bei einer Rede in dem Kontrollzentrum am Freitag, das eigens für das Getreide-Abkommen eingerichtet wurde. Der Export ukrainischen Getreides sei aber nur ein Teil der Lösung. Genauso müsse russischen Nahrungs- und Düngemitteln der ungehinderte Zugang zu den weltweiten Märkten ermöglicht werden, so Guterres. „Ohne Dünger 2022 wird es 2023 vielleicht nicht genug Nahrung geben.“Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen waren wegen des russischen Angriffskrieges zuletzt monatelang blockiert gewesen. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. In den ersten Wochen seit der Einigung konnten nach ukrainischen Angaben 27 Schiffe mit insgesamt 670.000 Tonnen Ladung die Häfen verlassen – dies berichtet die Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf das ukrainische Ministerium für Infrastruktur.Russland soll Wohngebiet nahe AKW Piwdennoukrajinsk beschossen haben15.30 Uhr: Der ukrainische Energieversorger Energoatom bezeichnet den Einschlag einer Rakete in einem Wohngebiet nahe einem Kernkraftwerk als „weiteren Akt vom russischem Nuklearterrorismus“. Bei dem Angriff sind nach ukrainischen Angaben zwölf Menschen verletzt worden. Die Bomben hätten ein Wohngebäude und weitere Häuser in Wosnessensk in der südukrainischen Region Mykolajiw getroffen, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Samstag auf Telegram mit. Unter den Verletzten seien nach vorläufigen Informationen auch drei Kinder, zwei von ihnen befänden sich in einem „kritischen“ Zustand.Wosnessensk liegt etwa 20 Kilometer entfernt vom zweitgrößten Atomkraftwerk der Ukraine in Piwdennoukrainsk. Der russische Angriff in der 30-Kilometer-Zone um das Kraftwerk sei ein „zynischer Akt“, erklärte Energoatom auf Telegram. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Geschosse in Richtung des Kraftwerks abgefeuert wurden. Das russische Militär habe bereits Anfang März versucht, das AKW zu erobern, fügte der Betreiber hinzu.Das größte Atomkraftwerk der Ukraine, Saporischschja, wurde im März von russischen Soldaten eingenommen. In den vergangenen Tagen spitzte sich die Lage dort zu; die ukrainische und die russische Seite werfen sich gegenseitig Beschuss in der Nähe der Anlagen vor.Moskau nennt mögliche Visa-Einschränkungen „Nazi-Politik“15 Uhr: Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die Vorschläge für ein EU-weites Einreiseverbot von Russen in die Europäische Union als „Nazi-Politik“ kritisiert. „Wir beobachten heute noch ein klares Hervortreten einer nazistischen Politik, wenn von den höchsten europäischen Tribünen aktiv die russophobe Idee vorangetrieben wird, allen russischen Bürgern die Einreise in die Länder der EU zu verbieten“, sagte Schoigu am Samstag auf dem „Ersten Internationalen Antifaschistischen Kongress“ in der Nähe von Moskau.Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Westen aufgerufen, Russen die Einreise zu verbieten. In der Europäischen Union setzen immer mehr Länder der Reisefreiheit Grenzen und schränken die Vergabe von Schengen-Visa an Russen im Alleingang ein. Dazu gehören Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Finnland will ab September folgen, Polen erwägt eine ähnliche Regelung. Dänemark dringt auf eine EU-Lösung und will sonst ebenfalls selbst handeln.Russisch besetzter Teil von Saporischschja will Getreideexporte erhöhen13.28 Uhr: Der von Russland besetzte Teil des ukrainischen Gebiets Saporischschja exportiert örtlichen Behördenangaben zufolge täglich bis zu 7.000 Tonnen Getreide und will die Menge ausweiten. Der weitaus größte Teil, bis zu 5.000 Tonnen täglich, werde per Bahn exportiert, erklärte der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Jewgeni Balizki.Wohin das Getreide gebracht wird, sagte er nicht. Die Exporte sollen Balizki zufolge bald ausgeweitet werden, wenn der von Russland besetzte ukrainische Hafen Berdjansk am Asowschen Meer einsatzbereit sei. Dann könnten auch Länder wie die Türkei, Saudi-Arabien und Ägypten beliefert werden. Die Ukraine hat Russland wiederholt beschuldigt, aus besetzten Gebieten Getreide zu stehlen.Krim: Drohne am Stab der Schwarzmeerflotte abgeschossen9.23 Uhr: Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist es erneut zu einer Explosion gekommen. Am Samstag schlugen in der Stadt Sewastopol nach Angaben der Behörden Trümmerteile einer abgeschossenen Drohne im Stabsgebäude der Schwarzmeerflotte ein. Die Luftabwehr der Flotte habe die Drohne getroffen, sagte der Verwaltungschef der Stadt, Michail Raswoschajew. „Sie fiel auf das Dach und brannte.“ Es gebe keine Opfer.Der Beamte veröffentlichte ein Bild des zerstörten Dachs. Raswoschajew machte der Ukraine für den Angriff verantwortlich. Russland hatte die Krim 2014 annektiert.Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern und Videos, die in den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, war nach einer Explosion eine Rauchwolke zu sehen, die in den Himmel stieg. „Bewahren Sie die Ruhe und bleiben sie nach Möglichkeit die nächste Stunde zuhause“, schrieb der Verwaltungschef in seinem Kanal im Telegram-Nachrichtendienst. Es gebe keine schweren Zerstörungen.Schon Ende Juli war nach Raswoschajews Angaben eine Drohne im Hof des Stabs der Flotte eingeschlagen. Dabei gab es auch Verletzte. Die Ukraine hatte zurückgewiesen, etwas damit zu tun zu haben.Zuletzt kam es auch zu schweren Explosionen auf einem Militärstützpunkt und in einem Munitionsdepot. Die Ukraine hatte diese mit Genugtuung aufgenommen und mitgeteilt, dass sie mit weiteren Explosionen rechne. Die Krim sei kein sicherer Ort, teilte die ukrainische Führung mit.Putin wurde in die Falle gelockt12.39 Uhr: Lange wurde sie angekündigt, die ukrainische Großoffensive im Süden des Landes. Doch war das nur eine Kriegsfinte der Ukraine? Hier lesen Sie mehr. Die Nacht im Überblick7 Uhr: Russland gibt an, mehrere ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt zu haben. Die USA schicken weitere Waffen – darunter auch Drohnen – in die Ukraine. Präsident Selenskyj macht Russland Vorwürfe, dass es am AKW Saporischschja eine Provokation plane. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung.Ukraine fürchtet russische Provokation an AKW Saporischschja1.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt in seiner abendlichen Videoansprache, Moskau plane eine „groß angelegte Provokation“ am Atomkraftwerk Saporischschja, um eine Abkoppelung des Kraftwerks vom ukrainischen Stromnetz zu rechtfertigen und es an das russische Stromnetz anzuschließen. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für den anhaltenden Beschuss des Atomkraftwerks verantwortlich.Russland meldet mehrere ukrainische Drohnenangriffe0.35 Uhr: Russland meldet neue ukrainische Drohnenangriffe. Die amtliche russische Staatsagentur Tass berichtet unter Berufung auf örtliche Behördenvertreter auf der Krim, die russische Flugabwehr hätte östlich von Cherson sechs ukrainische Drohnen abgeschossen. Unabhängig davon teilte ein weiterer Behördenvertreter auf der Krim mit, russische Abwehrkräfte hätten mehrere Drohnen über der Stadt Sewastopol abgeschossen. Die Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen.Ratingagentur stuft Ukraine hoch0.30 Uhr: Die US-Agentur S&P stuft nach der Umschuldung das Rating für die Ukraine hoch. Die Bewertung für die langfristigen Fremdwährungsanleihen werde auf „CCC+“ von zuvor „SD“ (Selective Default/teilweiser Zahlungsausfall) angehoben, teilen die Bonitätswächter mit. Der Ausblick sei stabil. Das reale Bruttoinlandsprodukt des Landes werde in diesem Jahr um 40 Prozent einbrechen, da die Exporte, der Konsum und die Investitionen schrumpften.Freitag, 19. AugustSelenskyj: Russland nutzt Gaspipelines zur Erpressung23.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, seine Gaspipelines zur Erpressung zu nutzen. Als Beispiel verwies er am Freitagabend auf die Ankündigung des russischen Gaskonzerns Gazprom, die Belieferung Deutschlands über die Leitung Nord Stream 1 Ende August für drei Tage einzustellen. Ohne FDP-Vize Wolfgang Kubicki zu nennen, sprach Selenskyj zugleich von „absurden Äußerungen“ in Deutschland, Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen.Kubicki hatte am Freitag gefordert, russisches Gas durch die fertige, aber brachliegende Leitung Nord Stream 2 zu beziehen. Dafür wurde er allseitig kritisiert, denn die Pipeline gilt als Moskauer Instrument, Deutschland abhängiger von Russland zu machen.“Russland braucht diese Pipelines nur, um in Europa Probleme zu schaffen, nicht um mit Gas zu helfen“, sagte er in Kiew. Je schneller sich die europäischen Staaten unabhängig von russischer Energie machten, desto eher würden sie ruhig durch die Winter kommen.Bessere Satellitenbilder für Ukraine20.56 Uhr: Dank einer Spendenkampagne bekommt die ukrainische Armee schnellen Zugriff auf hochgenaue Satellitenbilder. Die Kombination der Aufklärungsbilder mit modernen Waffen eröffne den Streitkräften neue Möglichkeiten im Kampf gegen Russland, schrieb Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Freitag auf Facebook.“Nehmen wir an, dass bald jede HIMARS, M270 oder MARS II sowie jede Waffe oder selbstfahrende Waffe mit hochpräzisen Projektilen in der Lage sein wird, den Feind effektiver zu zerstören.“ Die genannten Waffensysteme sind Mehrfachraketenwerfer mit hoher Reichweite. Mit ihnen hat die Ukraine schon in den vergangenen Wochen russische Munitionsdepots weit hinter der Front bekämpft.Laut Vertrag mit dem finnischen Anbieter ICEYE darf die ukrainische Regierung rund um die Uhr einen Radarsatelliten nutzen, der auch bei Nacht oder Wolken Bilder liefert. Das Geld stammt aus einer Spendenkampagne in der Ukraine, die der Fernsehmoderator Serhij Prytula gestartet hatte. Bislang kamen nach Medienberichten etwa 600 Millionen Griwna (16,2 Millionen Euro) zusammen, mit denen eigentlich türkische Bayraktar-Kampfdrohnen gekauft werden sollten. Als deren Hersteller die Drohnen spendete, wurde stattdessen die Satelliten-Nutzung gekauft.USA kündigen weitere Waffenlieferung an20.45 Uhr: Die US-Regierung hat angekündigt, der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärhilfe in Höhe von rund 775 Millionen US-Dollar (rund 772 Millionen Euro) bereitzustellen. Das geplante Hilfspaket soll unter anderem 15 Überwachungsdrohnen vom Typ ScanEagle, 40 minengeschützte Fahrzeuge und 16 Panzerhaubitzen umfassen, wie das US-Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte. Damit erhöht sich die US-Militärhilfe für die Ukraine seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden auf insgesamt 10,6 Milliarden US-Dollar (rund 10,56 Milliarden Euro).Es ist nach Pentagon-Angaben das 19. Mal, dass das US-Verteidigungsministerium seit August 2021 Ausrüstung aus eigenen Beständen an die Ukraine liefert. „Wie Präsident Biden deutlich gemacht hat, werden wir die Ukraine bei der Verteidigung ihrer Demokratie so lange unterstützen, wie es nötig ist“, hieß es in einer Mitteilung des Pentagons. Die USA würden auch weiterhin mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten, um die ukrainischen Soldaten so auszustatten, damit sie den sich entwickelnden Anforderungen auf dem Schlachtfeld gerecht würden.Macron telefoniert erneut mit Putin16.38 Uhr: Die Präsidenten Russlands und Frankreichs, Emmanuel Macron und Wladimir Putin, haben nach Angaben aus beiden Ländern in einem Telefonat die Lage in der Ukraine erörtert. Beiden Politiker seien sich einig gewesen, ein Team der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) müsse Zutritt zu der Anlage erhalten, berichteten das französische Präsidialamt und die russische Nachrichtenagentur Tass.Putin habe der Regierung in Kiew erneut die Verantwortung für den Beschuss des Kernkraftwerks Saporischschja zugewiesen und vom Risiko einer umfassenden Katastrophe gesprochen, berichtete Tass. Die beiden Präsidenten planen beiden Seiten zufolge einen weiteren Austausch.Xi will kommenden Monat Putin treffen16.24 Uhr: Chinas Präsident Xi Jinping plant nach einem Medienbericht kommenden Monat nach Zentralasien zu reisen, um dort den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Anlass sei ein regionales Gipfeltreffen, berichtet das „Wall Street Journal“. Das Blatt schreibt unter Berufung auf mit den Planungen befassten Personen, das mögliche Treffen sei nach dem Taiwan-Besuch der ranghohen US-Politikerin Nancy Pelosi ins Auge gefasst worden. Grund sei die Furcht vor ungewollten militärischen Zusammenstößen.Guterres besucht Hafen von Odessa15.49 Uhr: Im Rahmen seiner Ukraine-Reise hat sich UN-Generalsekretär António Guterres in der Hafenstadt Odessa ein Bild vom kürzlich wieder aufgenommenen Getreideexport gemacht. Obwohl der nach dem Getreide-Deal wieder aufgenommene Export von Nahrungsmitteln ein Grund zur Freude sei, empfinde er auch Traurigkeit, „wenn ich in diesen wunderbaren Hafen und in diese Terminals schaue, die praktisch leer sind“, sagte Guterres UN-Angaben zufolge am Freitag in der südukrainischen Großstadt.Gleichzeitig lobte er das Abkommen, dass die Kriegsparteien unter Vermittlung der UN und der Türkei geschlossen hatten. In weniger als einem Monat seien bislang über 600.000 Tonnen Getreide in 25 Schiffen aus der Ukraine ausgefahren. Guterres betonte, dass der Zugang sowohl zu ukrainischen Lebensmitteln als auch zu russischen gewährleistet werden müsse. Mehr Nahrung und Düngemittel von der Ukraine und Russland zu erhalten, sei wichtig für die Warenmärkte und die Preise. Niemand habe erwartet, dass die Umsetzung der Initiative leicht werde.Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine Ende Februar waren die Häfen des angegriffenen Landes monatelang blockiert gewesen. Ende Juli wurde dann unter der Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ein Abkommen erzielt, infolge dessen bereits mehr als 20 Schiffe mit Agrarprodukten aus drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen auslaufen konnten. Ein großer Teil der Fracht von insgesamt mehr als 600.000 Tonnen ging in die Türkei, in EU-Länder und andere verhältnismäßig reiche Staaten. Eigentlich war die Notwendigkeit des Abkommens vor allem mit drohenden Hungersnöten in afrikanischen und asiatischen Staaten begründet worden.Angriff auf Charkiw: Opferzahl steigt auf 2115.26 Uhr: Rund einen Tag nach schweren russischen Raketenangriffen auf die ostukrainische Metropole Charkiw ist die Zahl der Toten Angaben aus Kiew zufolge auf 21 gestiegen. Zugleich seien neun weitere Menschen aus den Trümmern eines Wohnheimes gerettet worden, teilte der ukrainische Zivilschutzdienst am Freitag bei Telegram mit. In der Nacht zum Donnerstag war Charkiw von massiven Angriffen erschüttert worden, zwei Wohnheime und das Kulturhaus der Eisenbahn wurden dabei zerstört.Neben den vielen Toten sollen auch mehrere Dutzend Menschen verletzt worden sein. Russlands Verteidigungsministerium bestätigte am Freitag lediglich Angriffe auf Ortschaften außerhalb Charkiws, die nur militärischen Zielen gegolten hätten.Kiew berichtete unterdessen auch von fünf toten und zehn verletzten Zivilisten im weiter unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teil des Nachbargebiets Donezk. Im von Russland kontrollierten Teil wiederum sollen örtlichen Medien zufolge fünf Zivilisten getötet und weitere 23 verletzt worden sein. Die Angaben beider Seiten lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen.Insider: Hälfte der russischen Schwarzmeer-Kampfjets nicht einsatzfähig15.24 Uhr: Die Explosionen auf dem Krim-Stützpunkt Saki haben nach Einschätzung eines Insiders der russischen Schwarzmeerflotte stark zugesetzt. Mehr als die Hälfte der zur Flotte gehörenden Kampfjets seien nicht mehr einsatzbereit, sagt der westliche Behördenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.Die Seestreitkräfte hätten Schwierigkeiten, mehr zu leisten als eine „Flottille zur Küstenverteidigung“. Sie seien auch in ihrer Fähigkeit behindert, die ukrainische Hafenstadt Odessa mit amphibischen Angriffen zu bedrohen – also mit Militäroperationen, bei denen Landungsschiffe, aber auch Flugzeuge und Hubschrauber zum Einsatz kommen. Der Insider resümiert, insgesamt sei in dem Krieg praktisch ein Patt erreicht worden. „Die Bodentruppen beider Seiten haben nicht genug Kraft, um effektive Offensiven zu starten, die in irgendeiner Weise den Kriegsverlauf wesentlich verändern würden.“Ukraine bangt um Stromversorgung – Hinweise auf Abschalten von AKW12.56 Uhr: Die Ukraine fürchtet, dass Russland das Atomkraftwerk Saporischschja vom nationalen Stromnetz trennen will. Es gebe Hinweise darauf, dass russische Truppen das Abschalten der noch betriebenen Reaktoren im AKW vorbereiteten, teilte der staatliche Energieversorger Energoatom am Freitag mit. Ein Ausfall der Stromlieferungen aus der riesigen Anlage – Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas – würde vor allem den Süden der Ukraine treffen.Das Land bereitet sich angesichts von Krieg und Verknappung der Energieversorgung auf den schwierigsten Winter seit Erklärung der Unabhängigkeit vor. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte an, sich beim russischen Präsidenten Wladimir Putin für eine Lösung des Streits um das AKW einzusetzen.“Das russische Militär sucht derzeit Treibstofflieferanten für Dieselgeneratoren“, teilte Energoatom mit. Mit den Dieselgeneratoren sollten die Kühlsysteme für die hochradioaktiven Kernbrennstoffe nach dem Herunterfahren der Atommeiler am Laufen gehalten werden. Das Unternehmen bekräftigte den Vorwurf, Russland bereite eine „Provokation großen Ausmaßes“ vor. Umgekehrt hatte die Regierung in Moskau der Ukraine genau denselben Vorwurf vorgehalten.Russland will Schwarzmeerflotte nach Rückschlägen verstärken12.40 Uhr: Russland will seine Schwarzmeerflotte nach den jüngsten Rückschlägen verstärken. Sie erhalte noch in diesem Jahr zwölf neue Schiffe sowie zusätzliche Flugzeuge und Landfahrzeuge, kündigt der erst kürzlich neu ernannte Kommandeur Viktor Sokolow laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS an. Die Flotte erfülle alle ihre Aufgaben, sagte er demnach vor einer Gruppe junger Offiziere. Sokolow hatte der staatlichen Agentur RIA zufolge am Mittwoch den bisherigen Kommandeur Igor Osipow abgelöst.Für Aufsehen sorgten zuletzt mehrere Explosionen in Militäreinrichtungen auf der seit 2014 annektierten Halbinsel Krim, wo die Flotte stationiert ist. Dabei sollen auch Flugzeuge der Flotte zerstört worden sein. Zuvor war im April ihr Flaggschiff, der Kreuzer Moskwa, untergegangen – nach ukrainischen Angaben wurde er durch einen Raketenangriff versenkt. Zwei Monate später zog sich die Schwarzmeerflotte von der strategisch wichtigen Schlangeninsel in der Nähe der ukrainischen Hafenstadt Odessa zurück.Zahl der Toten in Charkiw steigt auf 19 – darunter ein Kind11.47 Uhr: Nach Berichten der ukrainischen Zeitung „Kyiv Independent“ suchen Rettungskräfte in den Trümmern eines Wohnheims in Charkiw weiter sowohl nach Menschen als auch nach Leichen. Durch die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die Stadt im Osten der Ukraine wurden bis dato 19 Tote bestätigt, darunter ein Kind, so der örtliche Polizeileiter. 20 Menschen seien verletzt. Es werden weitere Todesopfer vermutet.Russische Regierung verteidigt Präsenz an ukrainischem AKW12.03 Uhr: Die Regierung in Moskau verteidigt die Stationierung russischer Truppen in Saporischschja als notwendig für die Sicherheit des Atomkraftwerks. Die Präsenz des russischen Militärs sei eine Garantie dafür, dass es nicht zu einem „Tschernobyl-Szenario“ komme, sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow mit Blick auf die Nuklearkatastrophe im April 1986. Tschernobyl liegt im Norden der Ukraine, die 1986 Teil der Sowjetunion war.London: Russische Armee konzentriert sich auf Nordosten8.37 Uhr: Das russische Militär versucht nach britischen Angaben, mit regelmäßigen Angriffen auf Charkiw die ukrainischen Streitkräfte an der Front im Nordosten zu binden. So solle verhindert werden, dass die Ukraine mehr Truppen zu Gegenangriffen in anderen Regionen einsetzen könne, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Basis eines geheimdienstlichen Lageberichts mit. Da die Front derzeit nur etwa 15 Kilometer entfernt sei, liege Charkiw auch in Reichweite der russischen Artillerie. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine wurde seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar immer wieder angegriffen. Bei zwei russischen Angriffen am Mittwoch und Donnerstag wurden den örtlichen Behörden zufolge siebzehn Menschen getötet und 42 verletzt. Russland bestreitet, Zivilisten ins Visier zu nehmen.Putin will zum G20-Gipfel nach Indonesien reisen8.33 Uhr: Trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine will Russlands Präsident Wladimir Putin nach Angaben von Gipfel-Gastgeber Joko Widodo persönlich am G20-Gipfel im November in Indonesien teilnehmen. Putin habe ihm gesagt, „dass er kommen wird“, sagte der indonesische Präsident in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Agentur Bloomberg. Auch Chinas Staatschef Xi Jinping werde anreisen.Die indonesische Regierung als Gastgeber hatte Putin und Xi zu dem Gipfeltreffen auf Bali eingeladen. Bislang war aber unklar, ob sie persönlich teilnehmen werden. Seit der russischen Invasion der Ukraine ist Moskau international teilweise isoliert. Chinas Präsident hat wegen der Corona-Pandemie bislang vollständig auf Auslandsreisen verzichtet.Eine Teilnahme von Putin und Xi an dem Gipfel würde ein direktes Zusammentreffen mit US-Präsident Joe Biden bedeuten, während die USA mit Russland und China wegen des Ukraine-Krieges und des Streits um Taiwan über Kreuz liegen.Die Nacht im Überblick5.55 Uhr: Estland will der Ukraine weitere Waffen schicken. Bei Kertsch hat die russische Luftabwehr offenbar eine Drohne abgeschossen. Die Sorge um das AKW Saporischschja wächst. Lesen Sie hier die Zusammenfassung aus der Nacht.UN-Sekretär will über Beendigung des Krieges reden2 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres erörtert bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan Wege zur Beendigung des von Russland begonnen Krieges und zur Sicherung des größten europäischen Atomkraftwerks in Saporischschja, das an der Front unter Beschuss geraten ist.Vor Reportern in Lwiw in der Ukraine erklärt António Guterres, er sei sehr besorgt über die Umstände im Atomkraftwerk und fordert den Abzug von militärischer Ausrüstung und Personal. Präsident Erdoğan teilt mit, sie hätten auch über die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit Russland gesprochen, die im März in Istanbul stattgefunden hatten. Aus Moskau gibt es keine unmittelbare Stellungnahme.Einreisebeschränkungen für Russen kaum Auswirkung an Estlands Grenze0.10 Uhr: Estlands neue Einreisebeschränkungen für russische Staatsbürger haben nach Behördenangaben bislang keine größeren Auswirkungen auf die Situation an der Grenze. „Unsere Arbeit am Grenzübergang läuft gegenwärtig in einem recht normalen Rhythmus ab“, sagte der Grenzschützer Mark Smirnov von der Kontrollstelle in Narva am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Die Beschränkungen hätten die Arbeitsbelastung „nicht wesentlich erhöht“. Auch an den beiden anderen Übergängen an der estnisch-russischen Grenze in Luhamaa und Koidula sei die Lage sehr ähnlich, teilte die Polizei- und Grenzschutzbehörde in Tallinn auf Anfrage mit.Estland will Ukraine weitere Waffen liefern23.05 Uhr: Estland will der Ukraine für den Kampf gegen Russland weitere Waffen wie Mörser und Panzerabwehrwaffen liefern. Das beschloss die Regierung in Tallinn am Donnerstag. Auch will das baltische EU- und Nato-Land die Initiative Großbritanniens zur Ausweitung der Ausbildung ukrainischer Streitkräfte unterstützen. Estland wolle zudem in Zusammenarbeit mit Deutschland ein weiteres Feldlazarett in die Ukraine schicken, teilte das Verteidigungsministerium mit.“Die Kämpfe in der Ukraine sind weiterhin intensiv. Obwohl immer mehr westliche Waffen die Front erreichen, besteht unsere moralische Verantwortung darin, die Ukraine weiterhin zu unterstützen“, sagte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur. „Sie kämpfen für unsere gemeinsamen Werte, und wenn es etwas gibt, was wir den Ukrainern schicken können, müssen wir das tun.“Heimliche Aufnahme aus russisch besetztem AKW aufgetaucht21.54 Uhr: Die Lage im Kernkraftwerk Saporischschja spitzt sich weiter zu: Moskau und Kiew warnen jeweils vor Angriffen. Ein Video zeigt erstmals Bilder aus dem Inneren. Hier können Sie es ansehen.Russische Luftabwehr bei Kertsch aktiv21.33 Uhr: Die russische Luftabwehr hat am Donnerstagabend über der Stadt Kertsch auf der Krim auf zunächst nicht genannte Objekte geschossen. Das teilte ein Berater der Führung der 2014 von Russland annektierten Halbinsel nach ersten Einschätzungen mit. „Es besteht keine Gefahr für die Stadt und die Brücke“, schrieb Berater Oleg Krjutschkow auf Telegram. In sozialen Netzwerken berichteten Bewohner von Kertsch, dass sie zwei Explosionen gehört hätten.Nach Behördenangaben wurde eine Drohne abgeschossen. „Es gibt keine Schäden, niemand ist verletzt“, schrieb der Gouverneur der Marinestadt, Michail Raswoschajew, auf Telegram.In der Hafenstadt beginnt die 18 Kilometer lange Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland. Die Ukraine sieht das 2018 eröffnete Bauwerk als legitimes militärisches Ziel an. Russland hat für den Fall eines Angriffs auf die Eisenbahn- und Straßenbrücke mit massiver Vergeltung gedroht. Der Verkehr auf der Brücke laufe normal, teilte die zuständige Straßenverwaltung der Agentur Tass zufolge mit.Russisches Munitionslager an ukrainischer Grenze brennt20.33 Uhr: Ein russisches Munitionslager im Gebiet Belgorod dicht an der Grenze zur Ukraine ist nach örtlichen Behördenangaben am Donnerstag in Flammen aufgegangen. Niemand sei verletzt worden, schrieb der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram. Den Angaben nach lag das Depot bei dem Dorf Timonowo, etwa 4,5 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Die Bewohner der Dörfer Timonowo und Soloti seien in Sicherheit gebracht worden. „Nach der Brandursache wird gesucht“, schrieb Gladkow.Über der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim wurde am Donnerstag erneut eine dichte schwarze Rauchsäule gesichtet. Im Internet waren nicht verifizierte Videos davon zu sehen. Der Zivilschutz der Krim teilte der Agentur Ria Nowosti zufolge mit, bei dem Ort Meschwodnoje im Westen habe nur eine Fläche mit trockenem Gras gebrannt. In russischen Militäranlagen auf der Halbinsel war es in den vergangenen Tagen mehrmals zu schweren Explosionen gekommen. Die Ursache war unklar, ließ aber ukrainische Angriffe vermuten.Russischer Deserteur: „Sie haben die Leute zu Wilden gemacht“18.50 Uhr: Das Tagebuch eines Fallschirmjägers lässt tief in die Abgründe des russischen Angriffskrieges blicken. Die Eindrücke unterscheiden sich von den Erzählungen des Kreml. Mehr dazu lesen Sie hier.Kiew warnt vor russischer Provokation im AKW Saporischschja18.44 Uhr: Nach Moskauer Warnungen vor einem angeblich geplanten ukrainischen Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja hat der Militärgeheimdienst der Ukraine seinerseits vor einem möglichen russischen Sabotageakt gewarnt. Die russischen Besatzer hätten unerwartet für Freitag einen arbeitsfreien Tag im größten Atomkraftwerk Europas verkündet. Das schrieb der Geheimdienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums in Kiew am Donnerstag auf Facebook. Nur die Bedienungsmannschaft solle im AKW verbleiben, allen anderen sei der Zutritt untersagt worden.Es sei zu befürchten, dass russische Kräfte nach ihrem Beschuss auf das AKW nun „den Einsatz erhöhen“ und einen Terroranschlag begehen wollten, hieß es in der Mitteilung. Details wurden nicht genannt; überprüfbar waren die ukrainischen Angaben nicht.Der ukrainische Militärgeheimdienst erwiderte damit spiegelbildlich eine russische Warnung von Donnerstag, wonach die ukrainische Seite für Freitag eine Provokation in dem AKW plane. Über die gespannte Lage in und um das Kernkraftwerk sprachen am Donnerstag in Lwiw (Lemberg) auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und UN-Generalsekretär António Guterres.Erdoğan warnt vor „neuem Tschernobyl“ in der Ukraine18.43 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat mit Blick auf das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja vor einer Nuklearkatastrophe gewarnt. „Wir wollen kein neues Tschernobyl erleben“, sagte Erdogan laut dem Präsidialpalast am Donnerstag in Lwiw im Westen der Ukraine. Dort hatten sich Erdoğan, UN-Generalsekretär António Guterres und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen getroffen.Russland ist vor knapp sechs Monaten in die Ukraine einmarschiert. Russische Einheiten eroberten das südukrainische Atomkraftwerk Saporischschja bereits Anfang März. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes vor. Mit seinen sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5.700 Megawatt ist es das größte AKW in Europa. Im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl ereignete sich 1986 das größte Atomunglück auf europäischem Boden.Guterres: Getreide-Deal „nur der Anfang“ diplomatischer Bemühungen18.37 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Treffen mit den Präsidenten der Ukraine und der Türkei, Wolodymyr Selenskyj und Recep Tayyip Erdoğan, in Lwiw ein Ende des Krieges angemahnt. Der UN-Generalsekretär sagte nach dem Gipfel im Westen des von Russland überfallenen Landes, der diplomatische Erfolg durch das Getreide-Abkommen im Juli sei „nur der Anfang“ einer positiven Dynamik.“Die Menschen brauchen Frieden“, so Guterres nach Angaben der Vereinten Nationen. Der Krieg habe unzählige Tote, massive Zerstörungen und Vertreibungen sowie dramatische Menschenrechtsverletzungen gebracht.Das Treffen in Lwiw ist für die Vereinten Nationen und die Türkei eine Möglichkeit, knapp ein halbes Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Einstieg in eine Verhandlungslösung mit der Ukraine auszuloten. UN-Kreise halten Gespräche der Kriegsparteien über eine Waffenruhe nur dann für möglich, wenn Russland und die Ukraine keine Geländegewinne mehr erzielen können und vom Ziel eines Sieges Abstand nehmen. Die Ukraine will aber verlorene Gebiete zurückerobern, auch um Landsleute nicht in der Willkür der russischen Besatzer zu lassen.Dänemark will eigene Flotte massiv ausbauen17.52 Uhr: Dänemark hat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine angekündigt, seine Marinestreitkräfte massiv auszubauen. Sein Land werde in den kommenden 20 Jahren 40 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 5,38 Milliarden Euro) in die Flotte investieren und sei bereit, eigene Kriegsschiffe zu bauen, sagte Verteidigungsminister Morten Bodskov am Donnerstag bei einem Termin mit Industrievertretern.Für die dänische Verteidigung sei es „nicht tragbar, insbesondere in Kriegszeiten in Europa“, Probleme beim Bau von Schiffen und anderen Ausrüstungsgegenständen zu haben“, so Bodskov. Deshalb handle die Regierung nun, um die Flotte zu stärken. Angaben zur genauen Anzahl macht er dabei nicht. Eine erhebliche Zahl an Schiffen sei aber veraltet und müsse ersetzt werden.Die Dänen hatten Anfang Juni in einem Referendum mit Zweidrittelmehrheit für einen historischen Kurswechsel in der nationalen Verteidigungspolitik gestimmt – indem sie den Weg für die Teilnahme an der gemeinsamen EU-Verteidigungspolitik freimachten. Nato-Gründungsmitglied Dänemark hatte 1992 noch, ebenfalls per Volksabstimmung, den Vertrag von Maastricht abgelehnt, der auch eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU vorsieht. Reise von Linken-Chefin Wissler abgesagt17.05 Uhr: Eine geplante Reise der Linken-Vorsitzenden Janine Wissler und anderer Parteimitglieder in die Ukraine ist aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Dies bestätigte ein Parteisprecher am Donnerstag. Details zur Reise seien vorab in der linken Zeitung „Junge Welt“ veröffentlicht worden, meldete die „Tageszeitung“. Die für die Organisation der Reise zuständige Rosa-Luxemburg-Stiftung habe sich deshalb für die Absage entschieden.Die Linke galt lange als russlandfreundlich. Den russischen Ukraine-Krieg hat der jüngste Bundesparteitag in Erfurt aber klar verurteilt. Wissler sagte der „taz“, sie bedaure die Absage der Reise. „Nach den Beschlüssen des Bundesparteitags wäre es ein wichtiges Signal der Solidarität gewesen an die Menschen, die unter dem Krieg leiden, und auch an unsere Partner vor Ort.“Selenskyj: UN muss für Sicherheit um Atomkraftwerk sorgen17.01 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die UN zur Sicherung des Atomkraftwerks Saporischschja aufgerufen. „Die Vereinten Nationen müssen die Sicherheit dieses strategischen Objekts, seine Entmilitarisierung und seine vollständige Befreiung von den russischen Truppen gewährleisten“, erklärte Selenskyj nach einem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres in Lwiw im Westen der Ukraine.Der ukrainische Staatschef warf Russland „vorsätzliche“ Angriffe auf die Nuklearanlage vor. Der wiederholte Beschuss des Atomkraftwerks im Süden der Ukraine – für den sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich machen – hat die Furcht vor einem nuklearen Zwischenfall geschürt. Diese Ängste überschatten auch den zweitägigen Besuch des UN-Generalsekretärs in der Ukraine.Guterres hat nach dem Treffen erneut den Rückzug aller Truppen rund um das Atomkraftwerk gefordert. „Das Gebiet muss entmilitarisiert werden“, so der UN-Generalsekretär. Die Anlage dürfe nicht im Rahmen militärischer Operationen genutzt werden, sagte Guterres. „Stattdessen ist dringend eine Einigung erforderlich, um Saporischschja als rein zivile Infrastruktur wiederherzustellen und die Sicherheit des Gebiets zu gewährleisten.“ Jede mögliche Beschädigung des AKW sei „Selbstmord“.Russland: Einsatz von Atomwaffen nur im Notfall17.00 Uhr: Das russische Außenministerium erklärt, Russland würde Atomwaffen nur in Notfällen einsetzen. Nach der russischen Militärdoktrin sei der Einsatz von Nuklearwaffenarsenalen nur als Antwort auf einen Angriff zur Selbstverteidigung möglich, sagt Ministeriumssprecher Iwan Netschaew. Russland habe kein Interesse an einer direkten Konfrontation mit der Nato und den USA.Erdoğan und Selenskyj beginnen Gespräche in Lwiw14.52 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan haben sich zu gemeinsamen Gesprächen in der Ukraine getroffen. Die beiden seien im Potocki-Palast in Lwiw zusammengetroffen, berichtete der staatliche türkische Nachrichtensender Anadolu am Donnerstag. Für den Nachmittag war ein Dreier-Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres geplant.Bei den Treffen geht es für die Vereinten Nationen und die Türkei um den Versuch, knapp ein halbes Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Einstieg in eine Verhandlungslösung auszuloten. Daneben soll es um die Lage in dem von russischen Truppen besetzten AKW Saporischschja gehen und die Möglichkeiten einer internationalen Expertenmission. Selenskyj forderte am Mittwochabend erneut einen Abzug russischer Soldaten aus Europas größtem Kernkraftwerk.Russland gegen Entmilitarisierungszone um Atomkraftwerk14.50 Uhr: Russland weist den Vorschlag von UN-Generalsekretär Antonio Guterres zurück, die von russischen Truppen besetzte Umgebung des Atomkraftwerks Saporischschja zu entmilitarisieren. Dies sei unannehmbar, sagt der Sprecher des Außenministeriums in Moskau, Iwan Netschaew. Das AKW liegt in der Nähe des Frontverlaufs. In den vergangenen Tagen sind wiederholt Geschosse auf dem Gelände niedergegangen, was die Furcht vor einer atomaren Katastrophe befeuert hat. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss der Anlage vor.43 Getreideschiffe seit Öffnung des Korridors in See gestochen14.11 Uhr: Seit der Einigung auf den Korridor für ukrainisches Getreide sind nach türkischen Angaben bereits 43 Schiffe in See gestochen. 25 davon hätten die Ukraine verlassen, 18 hätten sich auf den Weg zu ukrainischen Häfen gemacht, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Somit seien mehr als 622 000 Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen verschifft worden, hieß es.Die UN und die Türkei hatten Ende Juli Vereinbarungen vermittelt, dass die Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges wieder Getreide über ihre Schwarzmeerhäfen ausführen darf. Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern. Um die Vereinbarungen soll es auch bei dem am Donnerstag stattfindenden Treffen zwischen UN-Generalsekretär António Guterres, dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Lwiw (Lemberg) gehen.Russland verlegt MIG-Jets13.24 Uhr: Russland verlegt Medienberichten zufolge drei Kampfjets nach Kaliningrad. Die MIG-31 seien in der Ostsee-Exklave rund um die Uhr einsatzbereit, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA das russische Verteidigungsministerium. Interfax zufolge sind die Jets mit Kinschal-Überschallraketen ausgestattet. Kaliningrad grenzt an die EU- und Nato-Staaten Litauen und Polen. Lesen Sie hier mehr dazu.Finnland: Russische Kampfjets haben möglicherweise Luftraum verletzt13.13 Uhr: Zwei russische Kampfjets haben nach finnischen Angaben möglicherweise den Luftraum Finnlands verletzt. Die beiden MIG-31 hätten sich am Morgen der Küstenstadt Porvoo, die weniger als 150 Kilometer von Russland entfernt liegt, genähert, teilt das finnische Verteidigungsministerium mit. Der Grenzschutz habe eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.UN-Generalsekretär Guterres in Ukraine eingetroffen12.43 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres ist zu einem zweitägigen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Am Donnerstag besuchte Guterres die Stadt Lwiw im Westen des Landes. Bei einem dort geplanten Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan soll es nach UN-Angaben vor allem um die Umsetzung des Abkommens zu ukrainischen Getreideexporten gehen.Wegen des russischen Angriffskrieges waren monatelang alle Getreideexporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeer-Häfen blockiert, was zu einer globalen Ernährungskrise beitrug. Im Juli unterzeichneten Russland und die Ukraine dann ein von der UNO und der Türkei vermitteltes Abkommen, um die Blockade zu überwinden. Sie verpflichteten sich darin unter anderem, sichere Korridore für Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu schaffen.Das erste mit Getreide beladene Schiff seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine Ende Februar startete am 1. August in der Ukraine. Am Freitag will Guterres die südukrainische Hafenstadt Odessa und am Samstag die Türkei besuchen.Zahl der Opfer in Charkiw liegt bei mindestens 1311.58 Uhr: Im Osten der Ukraine sind bei massiven russischen Raketenangriffen auf die Stadt Charkiw nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Donnerstag mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Dabei handele es sich ausschließlich um Zivilisten, teilte der ukrainische Militärgouverneur Oleh Synjehubow im Nachrichtendienst Telegram mit. Weitere 35 Menschen seien verletzt worden. Angriffe gab es demnach auch in der rund 80 Kilometer südwestlich gelegenen Stadt Krasnohrad. Dort wurden nach Angaben der Behörden zwei Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.In Ortschaften des Nachbargebiets Donezk, die unter Kontrolle der Ukraine stehen, wurden nach Behördenangaben bereits am Mittwoch mindestens drei Zivilisten getötet und weitere sechs verletzt. Die prorussischen Separatisten im Gebiet Donezk melden ebenfalls fast täglich Tote und Verletzte durch Raketenangriffe. Der russische Angriffskrieg auf das Nachbarland dauert inzwischen annähernd ein halbes Jahr. Die Vereinten Nationen haben mehr als 5.500 zivile Todesopfer registriert, gehen aber von weitaus höheren Opferzahlen aus.Moskau warnt vor Beschuss von AKW11.17 Uhr: Russland warnt im Zusammenhang mit dem Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja davor, dass radioaktives Material bis nach Deutschland, Polen und die Slowakei gelangen könnte, wenn es zu einem Unfall kommen sollte. Durch den Beschuss seien Backup-Systeme des AKW beschädigt worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Sollten die ukrainischen Streitkräfte die Anlage weiter unter Beschuss nehmen, werde das AKW möglicherweise abgeschaltet. Das Kernkraftwerk wurde im März von russischen Truppen erobert. Es geriet in den vergangenen Wochen mehrfach unter Beschuss. Russland und die Ukraine geben sich dafür gegenseitig die Schuld.Ukraine: Vier Tote nach Angriffen auf Region Charkiw10.30 Uhr: Bei russischen Angriffen auf Charkiw und das nahegelegene Krasnograd sind nach ukrainischen Angaben vier Menschen getötet worden. 20 weitere Menschen wurden nach Angaben von Regionalgouverneur Oleg Synegubow bei dem Artilleriebeschuss am frühen Donnerstagmorgen verletzt, darunter auch Kinder. Mehrere Wohngebäude seien schwer beschädigt. Der Angriff ereignete sich nur wenige Stunden, bevor UN-Generalsekretär António Guterres und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan zu Gesprächen im Westen der Ukraine erwartet wurden.Charkiw liegt im Nordosten der Ukraine, nur 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Großstadt ist weiterhin unter ukrainischer Kontrolle und wird seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar regelmäßig bombardiert. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der Behörden Hunderte Zivilisten in der Region Charkiw getötet.Ex-Generäle fordern mehr Waffen für die Ukraine von Biden 9.55 Uhr: 19 pensionierte US-Generäle und ehemalige Beamte haben die US-Regierung unter Präsident Joe Biden aufgefordert, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu beschleunigen. Die USA lieferten genug Waffen, um eine Pattsituation zu gewährleisten, aber nicht genug, um der Ukraine bei der Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete zu helfen, hieß es. Die US-Regierung agiere aus Angst vor einer Eskalation zurückhaltend. Ein Scheitern in der Ukraine und ein Sieg Wladimir Putins aber erhöhe die Gefahr einer späteren Konfrontation mit Moskau unter „weniger günstigen Bedingungen“, so die Experten. Ukraine plant „Provokation“ während Guterres-Besuch in Saporischschja9.53 Uhr: Russland behauptet, die Ukrainer planen wohl während des geplanten AKW-Besuchs von UN-Generalsekretär António Guterres in Saporischschja am Donnerstag eine „Provokation“. In dem von Russland kontrollierten Atomkraftwerk und in seiner Umgebung gebe es keine schweren russischen Waffen, teilt das Ministerium in der von der staatlichen Nachrichtenagentur RIA verbreiteten Mitteilung zudem mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. London: Russen schützen Panzer nur unzureichend9.51 Uhr: Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Angriffskrieg gegen die Ukraine Probleme beim Schutz seiner Kampfpanzer. Die schwere Beschädigung vieler russischer Fahrzeuge in der Ukraine hänge mit hoher Wahrscheinlichkeit damit zusammen, dass die Panzer nicht gut genug mit sogenannter Reaktivpanzerung geschützt seien, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London. Solche Schutzhüllen können den Angaben zufolge Panzer bei Beschuss vor Schäden bewahren.Die Geheimdienste gehen demnach davon aus, dass viele russische Truppen nicht ausreichend im Umgang mit solchen Schutzhüllen geschult sind. Deshalb seien diese gar nicht an den Panzern angebracht – oder zumindest nicht so, dass sie explosive Geschosse abhalten könnten. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.Charkiw weiter massiv unter Beschuss8 Uhr: Die Ukraine meldet erneute russische Angriffe auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw. Noch vor Sonnenaufgang sei beim Beschuss eines Wohngebiets ein Mensch getötet worden, teilt die Regionalregierung auf Telegram mit. 18 Menschen seien zudem verletzt worden, darunter zwei Kinder. Am Mittwochabend waren bei einem russischen Raketenangriff auf die im Nordosten gelegene Stadt nach ukrainischen Angaben sechs Menschen getötet und 16 weitere verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.Die Nacht im Überblick5.15 Uhr: Selenskyj stellt Forderungen an die russischen Truppen nahe dem AKW Saporischschja. Estland schränkt die Einreise für russische Staatsbürger ein. In Charkiw schlagen Raketen ein. Lesen Sie hier die Zusammenfassung der Ereignisse in der Nacht.Ukraine: Russland ist in einer strategischen Sackgasse3.30 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge einen russischen Angriff in der südlichen Region Cherson zurückgeschlagen. „Die russischen Streitkräfte haben seit letztem Monat nur minimale Fortschritte gemacht, und in einigen Fällen sind wir vorgerückt“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch in einem Video. „Was wir hier sehen, ist eine ’strategische Sackgasse‘.“Selenskyj fordert vor Treffen mit UN-Chef Abzug russischer Truppen von AKW2.30 Uhr: Vor einem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut einen Abzug russischer Truppen aus dem AKW Saporischschja gefordert. „Dies muss ohne Bedingungen und so bald wie möglich geschehen“, sagte Selenskyj am Mittwochabend in seiner Videoansprache.Ukrainische Diplomaten, Wissenschaftler und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) arbeiteten daran, den Besuch einer Expertenkommission in dem Kernkraftwerk zu ermöglichen. „Nur absolute Transparenz und eine kontrollierte Lage in und um das AKW garantieren eine Rückkehr zu normaler nuklearer Sicherheit für den ukrainischen Staat, die internationale Gemeinschaft und die IAEA“, sagte Selenskyj.Estland beschränkt Einreise für Russen1.15 Uhr: Estland hat seine Visaregelungen für Menschen aus Russland verschärft und deren Einreise beschränkt. Russische Staatsbürger dürfen von diesem Donnerstag an nicht mehr mit einem von Estland ausgestellten Schengen-Visum in das baltische EU- und Nato-Land einreisen. Nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums in Tallinn sollen daher an den drei Grenzübergängen zu Russland in Narva, Luhamaa und Koidula zusätzliche Visakontrollen stattfinden.Estland hatte als eine Reaktion auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine die Vergabe von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen an Russen bereits weitgehend ausgesetzt.Nawalny-Vertrauter warnt vor „Visa-Krieg gegen Russen“1.10 Uhr: Der prominente Kremlgegner Wladimir Milow hat angesichts der Debatte in der Europäischen Union über Einreisesperren für seine Landsleute vor einem „Visa-Krieg gegen Russen“ gewarnt. Der Vertraute des inhaftierten Moskauer Oppositionspolitikers Alexej Nawalny sagte, dass einige europäische Politiker auf Russen „spucken“, sie als „Müll“ und „Schweinehunde“ betrachten würden. Das schade den im Westen gepredigten demokratischen Werten und spiele Kremlchef Wladimir Putin in die Hände, sagte Milow in einem am Mittwoch im Nawalny-Telegram-Kanal verbreiteten Video.Milow, der selbst im Exil im Ausland lebt, kritisierte ausdrücklich auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der gefordert hatte, Russen die Einreise in westliche Staaten zu verbieten. Auch wenn das Land gegen Putins Angriffskrieg kämpfe, habe keiner das Recht, alle Russen über einen Kamm zu scheren.Rankingagentur stuft Ukraine wieder hoch0.30 Uhr: Fitch hat das Länderrating für die Ukraine auf „CC“ von zuvor „RD“ hochgestuft. Grund sei die Restrukturierung der externen Verbindlichkeiten in der vergangenen Woche, teilt die Agentur mit. Ausländische Gläubiger räumten der Ukraine einen zweijährigen Aufschub für anstehende Anleihezahlungen im Wert von fast 20 Milliarden Dollar ein. Eine Bewertung mit „CC“ bedeutet eine ungenügende Bonität. Seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar steckt die Ukraine in einer schweren Wirtschaftskrise. „RD“ ist bei Fitch die letzte Stufe vor einem kompletten Zahlungsausfall.Mittwoch, 17. AugustSechs Tote bei Angriff auf Charkiw22.40 Uhr: Beim russischen Beschuss eines Wohnviertels in der ukrainischen Stadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Zudem gebe es 16 Verletzte, schreibt Regionalgouverneur Oleh Synehubow auf Telegram. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Beschuss als einen „hinterhältigen und zynischen Angriff“, der nur die Machtlosigkeit Russlands zeige. „Wir können nicht verzeihen. Wir werden uns rächen,“ schreibt Selenskyj auf Telegram.Geheimdienst: Russen bringen Flugzeuge auf der Krim in Sicherheit21.39 Uhr: Die russische Luftwaffe versucht ukrainischen Geheimdienstangaben zufolge, nach mehreren Explosionen Kampfflugzeuge und Hubschrauber auf der Krim in Sicherheit zu bringen. Teils würden die Flugzeuge ins Innere der 2014 annektierten Halbinsel überführt, teils auf russisches Festland abgezogen. Das teilte der ukrainische Militärgeheimdienst am Mittwoch auf Facebook mit. Beobachtet worden sei die Verlegung von mindestens 24 Flugzeugen und 14 Hubschraubern. Überprüft werden konnten die Angaben aus Kiew nicht.Vergangene Woche hatten am 9. August Explosionen den russischen Luftwaffenstützpunkt Saki an der Westküste der Krim erschüttert. Satellitenbilder zeigten später, dass mindestens sieben Kampfjets zerstört worden waren. Am Dienstag wurden schwere Detonationen in einem Munitionsdepot bei Dschankoj und eine kleinere Explosion auf dem Fliegerhorst Gwardejskoje nahe Simferopol beobachtet. Die Ukraine hat offiziell keine Verantwortung übernommen. Allerdings lassen die Schäden auf gezielte Aktionen gegen die Militäranlagen schließen.Ukraine fordern „Demontage“ von Krim-Brücke18.47 Uhr: Die Ukraine hat zur „Demontage“ der für Russland strategisch äußerst wichtigen Brücke zur Krim über die Straße von Kertsch aufgerufen. Mehr dazu lesen Sie hier.Russen tauschen Chef der Schwarzmeerflotte aus14.59 Uhr: Nach Explosionen auf russischen Militärstützpunkten auf der Krim wechselt Russland den Chef der Schwarzmeer-Flotte aus. Zum neuen Kommandeur sei Viktor Sokolow ernannt worden, berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf Insider. Vor über einer Woche waren mehrere Flugzeuge bei einer Explosion auf einem Luftwaffenstützpunkt auf der 2014 annektierten Halbinsel zerstört worden. Am Dienstag kam es nach russischen Angaben zu einer Explosion in einem Munitionsdepot.Russland meldet Festnahmen nach Explosionen auf der Krim14.13 Uhr: Einen Tag nach den Explosionen auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Moskau über die Festnahme von sechs Männern informiert. Alle Festgenommenen gehörten der islamistischen Vereinigung Hizb ut-Tahrir an, die in Russland als terroristische Organisation verboten ist, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Mittwoch mit.Ein direkter Zusammenhang zu den Detonationen auf der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Halbinsel wurde zwar nicht explizit genannt. Einige der Festnahmen sollen aber in der Stadt Dschankoj erfolgt sein, unweit derer am Vortag ein Munitionslager explodiert war. Moskau sprach bereits am Dienstag von einem „Sabotageakt“. Kiew äußerte angesichts des seit knapp einem halben Jahr andauernden russischen Angriffskriegs Genugtuung über den Vorfall, übernahm aber keine Verantwortung. Es war bereits die zweite Explosion auf der Krim innerhalb von rund einer Woche.Wer genau die nun festgenommenen Männer sind, gab der FSB nicht bekannt. Seit der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 wurden aber unter dem Vorwurf der Hizb-ut-Tahrir-Mitgliedschaft mehrfach ukrainische Krimtataren inhaftiert und verurteilt. Große Teile der muslimischen Minderheit, die zu Sowjetzeiten massiven staatlichen Repressionen ausgesetzt war, lehnen die jetzigen russischen Machthaber klar ab.Ukrainer wollen „Chaos unter den russischen Truppen anrichten“12.22 Uhr: Die russischen Besatzer in der Ukraine müssen sich wohl auf weitere schwere Attacken wie zuletzt auf der Halbinsel Krim einstellen. „Für Invasoren und Diebe wird die Lebensgefahr durch explodierende Munitionslager hoch sein“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak dem „Guardian“. In den kommenden „zwei oder drei Monaten“ könnte es weitere Angriffe wie auf die Luftwaffenbasis Saki vor einer Woche oder den Verkehrsknotenpunkt Dschankoj am Dienstag geben. „Unsere Strategie besteht darin, die russische Logistik, die Nachschublinien, Munitionslager und andere militärische Einrichtung zu zerstören“, erklärt Podolyak. „Das richtet Chaos unter ihren Truppen an.“ Die Hoffnung sei, die Kampfkraft der Invasoren soweit zu schwächen, dass sie sich zurückziehen müssen. Bislang hat sich die ukrainische Armee nicht offiziell zu den Angriffen auf der Krim bekannt. Russland erklärte die Explosionen in Saki mit einem Unfall und die in Dschankoj mit einem Sabotageakt.Podolyak äußerte sich auch zur lange erwarteten Gegenoffensive der Ukrainer. „Russland will allen weismachen, dass dafür eine gewaltige Mannstärke nötig ist, um wie eine Faust in eine Richtung zu schlagen“, so Podolyak. „Eine ukrainische Gegenoffensive sieht aber anders aus, wir kämpfen nicht mit Taktiken aus dem vorigen Jahrhundert.“ Diese Aussage kann aber auch als Eingeständnis gelesen werden, dass die ukrainische Armee zurzeit nicht die Stärke für einen massiven Gegenangriff hat. AKW Saporischschja: „Die Russen laufen ständig mit Gewehren auf dem Gelände herum“10.10 Uhr: Russische Truppen haben das Kernkraftwerk Saporischschja zur Festung ausgebaut. Der Druck auf die Angestellten ist vermutlich immens. Hier lesen Sie mehr.Die Nacht im Überblick6.56 Uhr: Ein Dreiergipfel könnte den Weg zu neuen Verhandlungen ebnen. In Charkiw schlagen Geschosse ein. Selenskyj warnt vor neuen Explosionen. Lesen Sie hier die Geschehnisse der Nacht.Bürgermeister: Explosionen in Mykolajiw gehört3.15 Uhr: Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksandr Sienkevych, berichtet in der Nacht zu Mittwoch, er habe Explosionen in der ganzen Stadt gehört. Der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witali Kim, meldete auch Luftangriffssirenen in der gesamten Region.Nawalny fordert weitgehendere Sanktionen gegen russische Oligarchen2 Uhr: Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat wegen des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine deutlich weitergehende Sanktionen des Westens gegen russische Oligarchen gefordert. Hier lesen Sie mehr dazu. Dienstag, 16. AugustBürgermeister berichtet von zahlreichen Angriffen auf Charkiw23.55 Uhr: Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist am Dienstagabend von zahlreichen russischen Geschossen getroffen worden. Dabei habe die russische Armee Mehrfachraketenwerfern eingesetzt, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. Durch Einschläge neben einem Wohnhaus seien Wände durchschlagen und Fenster zerstört worden. Nach vorläufigen Angaben gebe es keine Opfer. „Vor uns liegt die Nacht, die schon gewohnte Zeit der Angriffe auf Charkiw. Seid vorsichtig!“, mahnte Terechow die Einwohner der Stadt.Russische Truppen waren kurz nach Kriegsbeginn Ende Februar in die zweitgrößte Stadt der Ukraine eingedrungen, wurden aber zurückgeschlagen. Danach drängte die ukrainische Armee die Russen weiter ab. Allerdings liegt die Stadt immer noch in Reichweite russischer Artillerie.Gipfel in Türkei auch über Beendigung des Krieges23.40 Uhr: Bei dem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit UN-Generalsekretär António Guterres und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan soll es nach türkischer Darstellung auch um diplomatische Wege aus dem Krieg gehen. Auf dem Dreiergipfel am Donnerstag im ukrainischen Lwiw (Lemberg) werde unter anderem die „Beendigung des Krieges zwischen der Ukraine und Russland auf diplomatischem Wege erörtert“, hieß es in einer Stellungnahme des türkischen Präsidialamtes vom Dienstag.Selenskyj warnt Bürger vor weiteren Explosionen nahe russischen Einrichtungen23.10 Uhr: Nach einer Reihe von schweren Explosionen in russischen Militäranlagen auf der Krim hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Ukrainer in besetzten Gebieten zu Vorsicht aufgerufen. „Bitte gehen Sie nicht in die Nähe der militärischen Einrichtungen der russischen Armee und all jener Orte, an denen sie Munition und Ausrüstung lagern, wo sie ihre Hauptquartiere unterhalten!“, sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner Videoansprache.Er richtete diesen Appell an „alle unsere Leute auf der Krim, in anderen Regionen im Süden der Ukraine, in den besetzten Gebieten des Donbass und in der Region Charkiw“. Selenskyj reklamierte die Detonationen nicht als erfolgreiche Angriffe für die Ukraine. Die Auslöser seien „sehr verschieden“, die Russen könnten auch selbst schuld sein. Trotzdem gelte: „Je weniger Möglichkeiten die Besatzer haben, Böses zu tun und Ukrainer zu töten, desto eher können wir diesen Krieg beenden, indem wir unser Land befreien.“Die Warteschlange an der Brücke aufs russische Festland beweise, „dass die absolute Mehrheit der Bürger des Terrorstaates bereits versteht oder zumindest das Gefühl hat, dass die Krim kein Ort für sie ist“, sagte Selenskyj.Russland: Konjunktur besser als gedacht22.10 Uhr: Die russische Konjunktur hält sich nach Einschätzung des zuständigen Ministeriums trotz westlicher Sanktionen besser als gedacht. Die Wirtschaftsleistung werde 2022 nur um 4,2 Prozent schrumpfen, geht aus Prognosen des Ministeriums hervor, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Im Mai hatte die Behörde noch einen Rückgang um 7,8 Prozent vorhergesagt. Im kommenden Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 2,7 Prozent zurückgehen. Hier hatte das Ministerium allerdings zuvor nur 0,7 Prozent prognostiziert.Ukraine: Täglich 60.000 Schüsse auf uns21.20 Uhr: Die russische Armee feuert nach Schätzungen des ukrainischen Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj täglich 40.000 bis 60.000 Schuss Munition auf Stellungen der ukrainischen Armee ab. Am schwersten sei die Lage derzeit bei Donezk, wo die ukrainischen Stellungen bei Awdijiwka, Pisky und Marjinka unter heftigem Feuer liegen, schrieb Saluschnyj am Dienstag auf Facebook. Dies habe er auch dem kanadischen Generalstabschef Wayne Donald Eyre in einem Telefonat berichtet.Auch der ukrainische Generalstab sprach in seinem Lagebericht für Dienstagabend von heftigen Angriffen auf ukrainische Stellungen am Nordwestrand der Separatistenhochburg Donezk. Weiter nördlich im Donbass bei Bachmut und Soledar sei es gelungen, russische Sturmangriffe abzuwehren. Der Feind habe sich unter Verlusten zurückziehen müssen. Unabhängige Bestätigungen für die Militärangaben gab es nicht.Cyberangriff auf Webseite von russischem Atomkonzern20 Uhr: Der ukrainische Atomkonzern Energoatom ist nach eigenen Angaben Opfer eines „beispiellosen“ russischen Cyberangriffs geworden, der aber keine „größeren“ Auswirkungen gehabt habe. Auf die Website von Energoatom sei am Dienstag die bislang größte Cyberattacke seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar verübt worden, teilte das Unternehmen mit. Die Internetseite sei „von russischem Territorium aus angegriffen worden“.Der Angriff auf die offizielle Website von Energoatom habe drei Stunden gedauert, erklärte das Unternehmen. Die Attacke habe „keine größeren Auswirkungen auf das Funktionieren der Energoatom-Seite gehabt“.Störung an russischem AKW – Moskau beschuldigt Ukraine17.50 Uhr: Russland beklagt Störungen an einem seiner Atomkraftwerke in der Grenzregion zur Ukraine – und macht dafür Bürger des Nachbarlandes verantwortlich. In den vergangenen zwei Wochen hätten „ukrainische Sabotage-Gruppen“ in dem Gebiet Kursk an insgesamt sechs Strommasten Sprengsätze gezündet, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB laut Agentur Interfax mit. Unabhängig überprüfbar waren die Anschuldigungen in Richtung Ukraine nicht.Dem FSB zufolge kam es am Kernkraftwerk Kursk zwischenzeitlich zu „einer Störung des technologischen Betriebsprozesses“. Der russische Geheimdienst erklärte, nach den Verantwortlichen werde gefahndet. Zudem sollen russische AKW-Anlagen offiziellen Angaben zufolge nun noch besser geschützt werden.Halbe Million Tonnen Getreide aus Ukraine exportiert16.30 Uhr: Mehr als eine halbe Million Tonnen Getreide sind den Vereinten Nationen zufolge seit Anfang August aus der Ukraine über das Schwarze Meer ausgefahren worden. Nach der Einigung zwischen der Ukraine, Russland, der Türkei und den UN zur Öffnung des Seeweges Ende Juli seien 36 Durchfahrten genehmigt worden, teilten die UN am Dienstag mit – 21 Schiffe verließen die Ukraine Richtung Bosporus, 15 fuhren durch die Meerenge in Richtung des Kriegslandes. 27 Frachter seien vertragsgemäß in der Türkei durchsucht worden.Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern. Über ein Viertel aller Schiffsladungen seien bislang für den Vertragspartner Türkei bestimmt gewesen, 22 Prozent für den Iran sowie Südkorea, acht Prozent für China und sechs für Irland. Am Dienstag legte jedoch auch ein erster Frachter im Auftrag der Vereinten Nationen in Richtung des ostafrikanischen Landes Dschibuti ab.Finnland begrenzt Visa-Vergabe an Russen12.22 Uhr: Finnland will die Visa-Vergabe an Russen massiv einschränken. Es sollten künftig nur noch zehn Prozent der bisherigen Zahl solcher Einreisegenehmigungen ausgegeben werden, erklärt Außenminister Pekka Haavisto. Konkret würden ab September weniger Termine für einen Antrag zur Verfügung gestellt, was zu weniger Visa für Menschen aus dem Nachbarland führen werde. Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin hatte am Montag erklärt, es müsse über ein Visa-Verbot gesprochen werden, wie es auch von der Ukraine gefordert wird.Bundeskanzler Olaf Scholz sieht ein generelles Einreiseverbot für Russen nach Europa weiter skeptisch. Es sei richtig, dass man darüber in der EU diskutiere, so Scholz bei einem Besuch in Norwegen. Aber man dürfe nicht oppositionellen Russen, die nach Europa wollten und von denen sich schon etliche in EU-Staaten aufhielten, die Flucht noch erschweren.Russland wirft dem Westen Kriegsbeteiligung vor11.37 Uhr: Fast ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn hat Russland dem Westen eine weitreichende Beteiligung an ukrainischen Gegenoffensiven vorgeworfen. „Nicht nur die Koordinaten von Angriffszielen werden von westlichen Geheimdiensten bereitgestellt, sondern die Eingabe dieser Daten in Waffensysteme erfolgt unter der vollen Kontrolle westlicher Spezialisten“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag auf der Moskauer Konferenz für internationale Sicherheit der Agentur Interfax zufolge. Beweise dafür legte er nicht vor.Mit diesen Aussagen befeuert Schoigu Russlands Propaganda im Krieg gegen die Ukraine. Seit Beginn des Einmarschs begleiten Desinformationen die Offensive des Kreml. Sicherheitsbehörden rechnen damit, dass die Falschaussagen weiter zunehmen werden.Deutschland und Schweden sichern Ukraine weitere Hilfe zu11.00 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson haben der Ukraine zugesichert, sie weiter mit Waffen zu versorgen. Scholz antwortet dabei bei einem Besuch in Stockholm nur indirekt auf die Frage, ob deutsche Waffen auch für die Rückeroberung der von Russland annektierten Krim verwendet werden können. Der SPD-Politiker sagt, man unterstütze die Ukraine mit Waffen, damit sie ihre territoriale Souveränität verteidigen könne. „Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, das ist wichtig für die Ukraine und Europa“, sagt Andersson ihrerseits nach einem Treffen der beiden. „Solange der Krieg andauert, müssen wir standhaft bleiben.“London: Gefahr von See für Odessa großteils gebannt9.29 Uhr: Die Gefahr einer Landung russischer Truppen in der ukrainischen Hafenstadt Odessa vom Meer aus ist nach Ansicht britischer Militärexperten weitgehend gebannt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor, das am Dienstag veröffentlicht wurde. „Das bedeutet, die Ukraine kann Ressourcen verlegen, um die russischen Bodentruppen an anderen Orten unter Druck zu setzen“, so das Fazit der Briten. Für eine sogenannte amphibische Landung von Truppen und Material mithilfe spezieller Schiffe ist kein Hafen nötig.Die russischen Schiffe sind London zufolge nur noch eingeschränkt in der Lage, die Invasionsbemühungen Moskaus in der Ukraine effektiv zu unterstützen. Demnach nehmen sie eine „extrem defensive Haltung“ ein. Abgesehen von den U-Booten blieben sie stets in Sichtweite der Küste der von Russland besetzten Halbinsel Krim. Das stehe im Kontrast zu der erhöhten Aktivität russischer Schiffe in anderen Meeren in dieser Jahreszeit, so die Mitteilung.Putin: Westen will Nato-System auf Asien-Pazifik ausweiten9.21 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin wirft westlichen Ländern vor, ein „Nato-ähnliches System“ auf den asiatisch-pazifischen Raum ausweiten zu wollen. Die USA zögerten den Konflikt in der Ukraine heraus, sagt Putin bei seiner Begrüßungsansprache einer internationalen Sicherheitskonferenz in Moskau. Bei dem Besuch der Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan habe es sich um eine sorgfältig geplante Provokation gehandelt.Erneut Explosionen auf der Krim – Munitionslager in Flammen8.32 Uhr: Auf der russisch besetzten Krim explodierten erneut Einrichtungen der russischen Armee. Laut russischen Behörden ging ein Munitionslager im Norden der Halbinsel in Flammen auf. Auf Sozialen Medien zeigen Videos mehrere riesige Feuersäulen und Brände. Mehr dazu lesen Sie hier.Die Nacht im Überblick 5.30 Uhr: Die Lage um das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja ist weiter brandgefährlich. Präsident Selenskyj fordert dringendes Handeln. Lettland hat indes vier Militärhubschrauber an die Ukraine geliefert. Hier lesen Sie einen Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.RIA: Untersuchung von AKW Saporischschja nicht von Kiew aus2.01 Uhr: Die Inspektion der Internationalen Atomenergie-Agentur IAEA des von Russland kontrollierten Atomkraftwerks Saporischschja kann einem russischen Medienbericht zufolge nicht von der Hauptstadt Kiew aus erfolgen. „Stellen Sie sich vor, was es bedeutet, durch Kiew zu fahren – es bedeutet, dass sie durch die Frontlinie zum Atomkraftwerk gelangen“, zitiert die Nachrichtenagentur RIA den russischen stellvertretenden Leiter der Abteilung für nukleare Sicherheit und Rüstungskontrolle, Igor Vishnevetsky. Dies sei wegen der „nicht einheitlich aufgestellten“ ukrainischen Streitkräfte ein großes Risiko. Die Vereinten Nationen (UN) hatten zuvor festgestellt, dass die Ukraine über die logistischen und sicherheitstechnischen Kapazitäten verfüge, um eine IAEO-Delegation nach Saporischschja von Kiew aus zu unterstützen.Energie-Verband: Bei derzeitiger Versorgungslage keine Engpässe im Winter00.30 Uhr: Der Bundesverband für Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) rechnet bei keinen weiteren russischen Einschränkungen mit keinen Gasengpässen im kommenden Winter. „Wenn die Versorgungslage einschließlich der russischen Lieferungen so bleibt wie sie ist, werden wir bei normalen Winterbedingungen die Gasspeicher wie geplant gefüllt bekommen können“, sagte der BVEG-Hauptgeschäftsführer zur „Bild“-Zeitung vom Dienstag. Russland liefere zwar erheblich weniger. Wenn diese Mengen weitergeliefert würden, könne das trotzdem reichen. Vorausgesetzt der Winter falle mild aus und der Gasverbrauch werde eingeschränkt.Selenskyj fordert internationale Schutzmaßnahmen für AKW Saporischschja22.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die internationale Gemeinschaft auf, einen Unfall im von Russland kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja zu verhindern. „Wenn die Welt jetzt nicht Stärke und Entschlossenheit zeigt, um ein Atomkraftwerk zu verteidigen, bedeutet das, dass die Welt verloren hat“, sagt er in seiner nächtlichen Videobotschaft. Russland hat das Atomkraftwerk – die größte Nuklearanlage Europas – kurz nach dem Einmarsch in die Ukraine übernommen. Die Ukraine und Russland haben sich gegenseitig beschuldigt, hinter dem Beschuss der Anlage in der letzten Woche zu stecken.Scholz lehnt Visaverbot für Russen ab22.41 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz sieht ein generelles Einreiseverbot für Russen nach Europa trotz entsprechender Forderung aus Nord- und Osteuropa weiter skeptisch. „Das ist Putins Krieg, nicht der Krieg der Russen“, sagte Scholz nach einem Treffen mit skandinavischen Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten in Oslo. Es sei richtig, dass man darüber in der EU diskutiere. Aber man dürfe nicht oppositionellen Russen, sich nach Europa wollten und von denen sich schon etliche in EU-Staaten aufhielten, eine Flucht noch erschweren. Dagegen erklärten die Ministerpräsidentinnen von Finnland und Dänemark, Sanna Marin und Mette Frederiksen, dass man über ein Visaverbot sprechen müsse. Hier lesen Sie mehr.Russischer Verteidigungsminister spricht mit UN über Beschuss des AKW Saporischschja21.56 Uhr: Die bedrohliche Lage im Atomkraftwerk Saporischschja war Thema in einem Telefonat zwischen Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu und UN-Generalsekretär António Guterres am Abend. Schoigu und Guterres hätten die Bedingungen für einen sicheren Betrieb des AKW erörtert, teilte das Ministerium in Moskau mit. Die Vereinten Nationen bestätigten das Telefonat. Details wurden nicht genannt. Die Ukraine und Russland werfen sich seit Wochen gegenseitig vor, Europas größtes Kernkraftwerk zu beschießen und damit eine atomare Katastrophe heraufzubeschwören.Russland drängt britisches Flugzeug aus Luftraum21.45 Uhr: Ein britisches Aufklärungsflugzeug hat nach russischen Angaben die Luftgrenze zwischen der Barentssee und dem Weißen Meer verletzt. Ein russischer Kampfjet habe das Flugzeug aus dem russischen Luftraum gedrängt, erklärt das russische Verteidigungsministerium.Ukraine verlängert Kriegsrecht und Mobilmachung17.20 Uhr: Das ukrainische Parlament hat das seit dem 24. Februar geltende Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung erneut um 90 Tage verlängert. Das teilte Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk am Montag nach einer Sitzung mit. Kriegsrecht und Mobilmachung einschließlich der Ausreisesperre für Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren gelten nun bis einschließlich 21. November. Es ist bereits die zweite Verlängerung seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor knapp einem halben Jahr.Das Kriegsrecht gibt dem Militär erweiterte Rechte und schränkt bürgerliche Freiheiten wie das Demonstrationsrecht ein. Die Dauer des Kriegszustands sehen viele Experten als einen Indikator dafür, für wie lange sich Kiew derzeit noch auf mögliche Kämpfe einstellt.Russland macht Hoffnung auf Zugang zum AKW Saporischschja17.10 Uhr: Russland hat UN-Inspektoren Hoffnung gemacht, das Gelände des unter Beschuss geratenen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja besuchen zu können. Die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, sagte am Montag, Russland werde „alles Nötige“ tun, damit ein Besuch der Kontrolleure der Internationalen Atomenergie-Agentur IAEA möglich werde.Der Vertreter Russlands bei der IAEA, Michail Uljanow, ergänzte, ein Aufenthalt von Experten der UN-Behörde in dem AKW im Kriegsgebiet im Südosten der Ukraine könne in naher Zukunft organisiert werden. Doch gebe es noch Hindernisse. Welche dies sind, sagte Uljanow nicht. Im Vordergrund stehe die absolute Sicherheit der internationalen Mission.Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das größte Atomkraftwerk Europas zu beschießen. Russische Truppen halten das Kraftwerk seit Anfang März besetzt, es wird aber noch von ukrainischen Technikern betrieben.Putin bekräftigt sein Kriegsziel: Vollständige Einnahme des Donbass16.40 Uhr: Fast sechs Monate nach Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin das Ziel einer kompletten Einnahme des Donbass bekräftigt. Die russische Armee erfülle in den „Volksrepubliken Donezk und Luhansk“ ihre Aufgaben, sagte der Kremlchef am Montag auf einem Militärforum in der Nähe von Moskau im Park „Patriot“ vor internationalen Gästen.Während die Ukraine Russland schwerste Kriegsverbrechen und eine blutige Besatzerpolitik vorwirft, behauptete Putin einmal mehr, dass „der Boden des Donbass Schritt für Schritt befreit wird“ von ukrainischen Nationalisten. Putin hatte im Februar die ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk gegen internationalen Protest als unabhängige Staaten anerkannt und einen Krieg begonnen.Angeblich deutsche „Söldner“ bei Charkiw getötet13.56 Uhr: Russlands Militär hat von Angriffen der eigenen Truppen im Osten und Süden der Ukraine berichtet. Im Charkiwer Gebiet seien in den vergangenen 24 Stunden mehr als 100 „ausländische Söldner“ getötet und mehr als 50 verletzt worden, darunter auch Deutsche und Polen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Montag. Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht. Der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, sprach lediglich von russischen Raketenangriffen auf Industriegebäude und Infrastruktur, machte aber keine Angaben zu möglichen Opfern.Der russische Militärsprecher Konaschenkow berichtete weiterhin von Luftangriffen auf die Gebiete Cherson im Süden und Donezk im Osten, infolge derer mehr als 420 ukrainische Soldaten getötet worden seien. Auch das ließ sich nicht verifizieren. Beschossen wurde Konaschenkows Angaben zufolge auch ein ukrainischer Kommandoposten bei der strategisch wichtigen Stadt Bachmut in der Donezker Region.Ukraine: Russische Angriffe in der Region Donezk gehen weiter11.20 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk greifen die russischen Truppen weiter Stellungen der ukrainischen Armee an. Um die Städte Bachmut und Soledar herum seien russische Vorstöße abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Montagvormittag mit. Auch Angriffe nördlich der Stadt Slowjansk und bei Wuhledar seien zurückgeschlagen worden. Nördlich der Großstadt Donezk seien russische Attacken bei den Dörfern Pisky und Perwomajske gescheitert.Die Russen hätten zudem entlang der gesamten Front Positionen der ukrainischen Armee mit Artillerie beschossen, hieß es. Außerdem habe die russische Luftwaffe gut ein halbes Dutzend Luftangriffe geflogen. Unabhängig überprüfbar sind die Angaben beider Seiten zum seit fast einem halben Jahr andauernden Kriegsgeschehen oft nicht.Umkämpftes AKW: Russische Besatzer schlagen Feuerpause vor 10.50 Uhr: Nach mehrfachem Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja schlagen die russischen Besatzer eine Feuerpause in dem umkämpften Gebiet vor. „Die Führung der Vereinten Nationen und der Chefdiplomat der EU sollten nicht über Entmilitarisierung sprechen, sondern über die Einführung einer Feuerpause“, sagte Wladimir Rogow, ein Vertreter der russischen Besatzungsbehörden, am Montag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.Russland macht seit Tagen die ukrainische Seite für die Angriffe auf das AKW in der Stadt Enerhodar verantwortlich – die wiederum beschuldigt die Russen. UN-Generalsekretär António Guterres warnte in der vergangenen Woche vor einer Atomkatastrophe und forderte eine Entmilitarisierung des Gebiets.Am Sonntag dann verlangten 42 Staaten und die EU den sofortigen Abzug der russischen Besatzungstruppen vom Gelände um Europas größtes Atomkraftwerk. „Die Stationierung von russischen Militärs und Waffen in der Atomanlage ist inakzeptabel“, heißt es in der Erklärung. Russland verletze die Sicherheitsprinzipien, auf die sich alle Mitgliedsländer der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) verpflichtet hätten. Zu den Unterzeichnern der Mitteilung zählen auch die USA, Großbritannien, Norwegen, Australien und Japan.London: Moskaus Pläne für Anschluss Donezks weit fortgeschritten9.18 Uhr: Russlands Pläne für ein Referendum in der ukrainischen Region Donezk über den Anschluss an die Russische Föderation sind nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten wohl weit fortgeschritten. Ob in Moskau bereits abschließend entschieden ist, eine solche Volksbefragung abzuhalten, sei aber noch nicht klar, hieß es am Montag in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg.Dass die Region noch immer nicht vollständig unter russischer Kontrolle stehe, werde vom Kreml wahrscheinlich als Rückschlag für dessen „maximalistischen Ziele in der Ukraine“ betrachtet, so die Experten weiter.Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.Ukrainischer Kampfjetpilot stirbt wenige Tage nach Auszeichnung7.21 Uhr: Er galt als einer der besten Flieger der ukrainischen Armee, nun ist er tot: Der ukrainische Kampfjetpilot Anton Lystopad ist im Krieg ums Leben gekommen. Lystopad wurde 2019 als bester Pilot der Luftwaffe ausgezeichnet.Erst vor wenigen Tagen erhielt er von Präsident Wolodymyr Selenskyj einen Orden dritten Grades für seinen Mut. In einem Facebook-Post schreibt Lystopads Ausbildungsstätte in Ivano-Frankiwsk im Westen der Ukraine: „Er starb bei der Verteidigung des ukrainischen Staates.“ Zunächst hatte „Kyiv Independent“ davon berichtet. Die Nacht im Überblick: Putin schickt Brief an Kim Jong Un5 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben Nordkoreas den Wunsch nach einem Ausbau der Beziehungen beider Länder geäußert. In einem Brief zum Tag der Befreiung Nordkoreas habe Putin Staatschef Kim Jong Un mitgeteilt, engere Verbindungen lägen in beiderseitigem Interesse, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Montag (Ortszeit). Hier lesen Sie eine Übersicht über die Geschehnisse in der Nacht.14. AugustSelenskyj sendet Nachricht an Russen23.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bevölkerung Russlands aufgerufen, ihre Stimme gegen den Krieg zu erheben. „Das Böse findet in einem solchen Maßstab statt, dass Schweigen einer Mitschuld gleichkommt“, sagte er am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache.“Wenn Sie die russische Staatsbürgerschaft haben und schweigen, bedeutet dies, dass Sie nicht kämpfen, was bedeutet, dass Sie das unterstützen“, sagte Selenskyj. Im Unterschied zu früheren Appellen an die Bevölkerung des kriegführenden Nachbarlandes sprach der Präsident sie aber nicht auf Russisch, sondern auf Ukrainisch an.Auch in der Ukraine und im Rest der Welt sollte jeder „alles in seiner Macht Stehende tun, damit Russland und diejenigen, die den Krieg unterstützen, einen immer höheren Preis für den russischen Staatsterror bezahlen“.Erster Getreidefrachter aus Ukraine in UN-Auftrag unterwegs21.04 Uhr: Der erste Getreidefrachter im Auftrag der Vereinten Nationen ist aus dem südukrainischen Hafen Piwdennyj mit Weizen für Afrika ausgelaufen. Das teilte der Gouverneur des Gebietes Odessa, Maxym Martschenko, auf Telegram mit. Das Welternährungsprogramm der UN (WFP) habe den Frachter „Brave Commander“ gechartert. Die Ladung von 23.000 Tonnen Weizen ist nach UN-Angaben für Äthiopien bestimmt.42 Staaten fordern Abzug russischer Truppen aus AKW Saporischschja19.56 Uhr: Den sofortigen Abzug russischer Truppen aus dem besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine haben 42 Staaten und die EU in einer Erklärung in Wien gefordert. „Die Stationierung von russischen Militärs und Waffen in der Atomanlage ist inakzeptabel“, hieß es in der Erklärung.Russland verletze die Sicherheitsprinzipien, auf die sich alle Mitgliedsländer der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) verpflichtet hätten. Die Kontrolle über das AKW müsse den befugten ukrainischen Behörden übergeben werden. Dann könnten Experten der IAEA ihre Aufsichtspflicht über die Arbeit der Ukrainer wahrnehmen.Zivilist bei Beschuss in Nähe von AKW Saporischschja getötet17.31 Uhr: In der ukrainischen Stadt Enerhodar am russisch besetzten Kernkraftwerk Saporischschja sind erneut Artilleriegeschosse eingeschlagen. Das teilten russische wie ukrainische Quellen mit. Beide Seiten machten jeweils die andere für den Beschuss verantwortlich. Übereinstimmend wurde berichtet, dass ein Zivilist getötet worden sei.Der Tote sei Mitarbeiter im AKW gewesen, berichtete der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom später auf Telegram. Berichten zufolge hatte er seinen Hund ausgeführt. Zwei weitere Bewohner der Stadt seien verletzt worden, hieß es bei Enerhoatom. Etwa sechs Geschosse hätten nachmittags ein Wohnviertel getroffen.Der ukrainische Bürgermeister der Stadt, Dmytro Orlow, sprach von einer „mörderischen Provokation“ der Besatzer. Die russische Besatzungsverwaltung teilte der Agentur Tass zufolge mit: „Die Nationalisten der Ukraine haben ein Wohngebiet von Enerhodar mit Raketen beschossen.“ Unabhängige Bestätigungen des Vorfalls gab es nicht.Polen will Visa-Vergabe an Russen einschränken10.07 Uhr: Nach dem Vorbild von Estland und Lettland erwägt nun auch Polen, die Regeln für die Visa-Vergabe für russische Staatsbürger einzuschränken. „Polen arbeitet an der Entwicklung eines Konzepts, das es ermöglicht, keine Visa für Russen zu erteilen“, sagte Vize-Außenminister Piotr Wawrzyk am Sonntag der Nachrichtenagentur PAP. Die Entscheidung darüber werde in den kommenden Wochen fallen.Der Vize-Außenminister sagte weiter, sein Land sei dafür, dass die EU wegen des Ukraine-Kriegs weitere Sanktionen gegen Russland verhänge. Dazu zähle auch die Aussetzung des Vertrags über die erleichterte Visa-Vergabe für russische Staatsbürger. „Dem widersetzen sich aber die großen Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, Frankreich und die Niederlande.“ Polen spreche derzeit mit anderen Mitgliedsländern und habe festgestellt, dass außer den drei Baltenstaaten Litauen, Lettland und Estland auch die Slowakei und Tschechien seine Auffassung teilen würden.Ukraine: Russische Kommandeure haben Hotspot Cherson verlassen 10 Uhr: Laut dem ukrainischen Gouverneur der Region Mykolajiw, Vitaliy Kim, haben russische Kommandeure ihre Kommandoposten am rechten Dnipro-Ufer verlassen und sich auf das linke Ufer des Flusses zurückgezogen. Das meldete unter anderem das ukrainische Nachrichtenportal „Kyiv Independent“. Hier lesen Sie mehr.London: Kreml will weitere Truppen in Südukraine verlegen 8.20 Uhr: Das russische Militär will nach britischer Einschätzung seine Truppen im Süden der Ukraine verstärken. Dazu habe es sich in der vergangenen Woche wohl auf eine Umgruppierung von Einheiten fokussiert, teilt das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienstbericht auf Twitter mit. Im Osten starteten die von Russland unterstützten Separatisten-Truppen weiterhin vom Norden aus Angriffe auf die Regionalhauptstadt Donezk.Dort liege der Vorort Pisky in der Nähe des Donezker Flughafens im Zentrum besonders schwerer Kämpfe. Russland versuche zudem, die Kontrolle über die Fernstraße M04 zu erlangen und damit über den Hauptzugang nach Donezk von Westen her. Das Dorf Pisky ist seit einiger Zeit schwer umkämpft. Russland hat erst am Samstag erneut erklärt, es vollständig eingenommen zu haben, was die Ukraine umgehend dementierte.ISW: Russland verstärkt Angriffe im Donbass – um vom Süden abzulenken5 Uhr: Die russische Armee intensiviert ihre Angriffe in der Ostukraine: In der Nähe des Ballungszentrums Slowjansk-Kramatorsk, östlich der Stadt Siversk sowie südlich der strategisch wichtigen Stadt Bachmut, wurden „beschränkte Schläge durch Bodentruppen“ ausgeführt, schreibt die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW).Die Angriffe könnten dazu dienen, die ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes abzulenken. In der Region Cherson führt die ukrainische Armee seit Monaten eine Gegenoffensive und konnte zuletzt einige Erfolge verzeichnen. Neben zurückeroberten Gebieten wurden zahlreiche Brücken und Eisenbahnlinien nahe der Großstadt Cherson zerstört. Damit wurden russische Nachschubwege empfindlich getroffen. Kiew hat angekündigt, „bis Ende des Jahres“ die Stadt zurückerobern zu wollen. Bürgermeister berichtet von Angriff auf Nikopol3.40 Uhr: Der Bürgermeister von Nikopol, Yevhen Yevtushenko, berichtet auf seinem Telegramkanal, dass russische Truppen in der Nacht zum Sonntag das Feuer auf die Stadt eröffnet hätten. Weitere Details liegen bislang nicht vor. Die Großstadt liegt im Süden der Ukraine, westlich von Saporischschja.Ukraine: Zwei russische Munitionsdepots zerstört3 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben zwei russische Munitionsdepots in der Südukraine erfolgreich angegriffen. Das Einsatzkommando „Süd“ berichtete am Samstagabend, dass ukrainische Streitkräfte außerdem 15 Soldaten getötet und einen T-72-Panzer, vier gepanzerte und militärische Fahrzeuge zerstört hätten.Selenskyj droht russischen Soldaten am AKW Saporischschja22.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj droht russischen Soldaten im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja und dessen Umgebung. „Jeder russische Soldat, der auf die Anlage schießt oder aus ihrer Deckung schießt, muss wissen, dass er ein besonderes Ziel für unsere Geheimagenten, für unsere Spezialkräfte, für unsere Armee wird“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache.Angesichts der Kämpfe hat Selenskyj den Westen zu Sanktionen gegen Russlands Atomindustrie aufgerufen. Die Strafmaßnahmen müssten die Nuklearindustrie des Aggressor-Staates treffen, sagte Selenskyj in einer am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videoansprache. Die Atommacht Russland baut in mehreren Ländern Kernkraftwerke und lagert auch radioaktiven Müll bei sich.Macron unterzeichnet Zustimmung zu Nato-Erweiterung22 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat das Ratifizierungsprotokoll für den Beitritt von Schweden und Finnland zur Nato unterzeichnet. Dies teilte der Élyséepalast am Samstagabend in Paris mit. Zuvor hatte das französische Parlament der Aufnahme der beiden nordischen Länder in die westliche Verteidigungsallianz zugestimmt. Schweden und Finnland sind länger schon Partner der Nato, hatten aber über Jahrzehnte hinweg auf eine Mitgliedschaft verzichtet. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar änderten sie ihren Kurs.Ukraine: Autobrücke von Dnipro-Staudamm unbefahrbar18.48 Uhr: Im Süden der Ukraine ist die Autobrücke des Staudamms Nowa Kachowka im Gebiet Cherson nach ukrainischen Angaben infolge mehrerer Angriffe nicht mehr zu befahren. Die Brücke sei von Raketen- und Artillerieeinheiten gezielt unbrauchbar gemacht worden, teilte das ukrainische Armeekommando Süd bei Facebook mit. Die Verwaltung der russischen Besatzer bestätigte den Beschuss.Zugleich warnte sie vor Schäden an der Staumauer, was zu einer Katastrophe führen könne. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.Die Betreiber haben nach eigenen Angaben die Leistung des angeschlossenen Wasserkraftwerks auf Notbetrieb heruntergefahren. „Wir arbeiten in einem sehr gefährlichen Modus“, sagte der Vizechef des Kraftwerks, Arsenyj Selenskyj, der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Der staatliche Fernsehsender RT berichtete über regelmäßigen Beschuss der Brücke über den Schiffskanal und den Staudamm selbst.Ukraine widerspricht Russland – Donezker Vorort Pisky nicht erobert17.59 Uhr: Das ukrainische Militär widerspricht russischen Angaben über die angebliche Eroberung der Ortschaft Pisky am Rande der ostukrainischen Stadt Donezk. Dort werde weiter heftig gekämpft, teilt der ukrainische Generalstab mit. „Die Besatzer versuchen, die Verteidigungslinien unserer Truppen in Richtung Olexandropol, Krasnohoriwka, Awdijwka, Marjinka und Pisky zu durchbrechen“, heißt es.Neue Angriffe auf AKW – Ukraine und Russland beschuldigen sich gegenseitig17.36 Uhr: Die Ukraine und Russland haben sich erneut gegenseitig für Angriffe auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja verantwortlich gemacht. „Beschränken Sie Ihre Präsenz in den Straßen von Enerhodar! Wir haben Informationen über neue Provokationen vonseiten der (russischen) Besatzer“, schrieb die ukrainische Atombehörde Energoatom im Messengerdienst Telegram.Die Behörde verwies auf eine Mitteilung eines Behördenvertreters der weiterhin von Kiew kontrollierten Stadt Enerhodar. In der Stadt liegt das von russischen Truppen besetzte größte Atomkraftwerk Europas, das in den vergangenen Tagen wiederholt attackiert worden war. Beide Seiten machten sich gegenseitig für Angriffe auf das AKW verantwortlich.Die von Moskau eingesetzte Verwaltung in den russisch kontrollierten Gebieten hingegen warf den ukrainischen Truppen vor, für die Angriffe verantwortlich zu sein. „Enerhodar und das AKW Saporischschja sind erneut unter Beschuss der Anhänger“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, erklärte Wladimir Rogow, Mitglied der prorussischen Zivil- und Militärverwaltung. Projektile seien auf „Gebiete am Ufer des Dnipro und auf das AKW-Gelände“ gefallen.Ukraine fordert Hilfe bei Verfolgung russischer Kriegsverbrechen12.41 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olekxij Resnikow hat die USA und andere westliche Staaten zur Hilfe bei der Verfolgung russischer Kriegsverbrechen aufgefordert. Die Ukraine brauche Experten für Militärrecht und Spezialisten für die Aufklärung von Kriegsverbrechen, um die russischen Angreifer zu bestrafen, teilte Resnikow am Samstag bei Facebook mit. Er habe eine entsprechende Bitte über das Außenministerium in Kiew an die Ukraine-Kontaktgruppe gerichtet, zu der neben den USA auch Deutschland und Großbritannien gehören. Es müsse eine internationale Koalition gebildet werden, um die blutigen Taten zu verfolgen, betonte der Minister. Russland: Haben volle Kontrolle über Donezker Vorort Pisky12.20 Uhr: Russische Streitkräfte haben erneut die Eroberung der Ortschaft Pisky am Rande der ostukrainischen Stadt Donezk für sich reklamiert. Man habe die volle Kontrolle über den Vorort Pisky übernommen, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax das Verteidigungsministerium in Moskau. Russische und prorussische Kräfte hatten erst vor gut einer Woche erklärt, dass sie die vollständige Kontrolle über das Dorf übernommen hätten.Das Ministerium teilte laut Interfax zudem mit, dass russische Streitkräfte ein von den USA geliefertes Himars-Raketensystem in der Nähe der ukrainischen Stadt Kramatorsk sowie ein Munitionsdepot für dieses Waffensystem zerstört hätten. Allerdings sind Zweifel an der Darstellung angebracht: Immer wieder behauptet der Kreml, ein Himars-System zerstört zu haben, was sich im Nachhinein meist als falsch herausstellt. Die russische Armee hat den Himars-Raketen wenig entgegenzusetzen.Türkei: Zwei weitere Agrar-Frachter in Ukraine gestartet10.10 Uhr: Zwei weitere Frachter mit Agrarprodukten haben nach türkischen Angaben in der Ukraine abgelegt. Beide liefen im Hafen von Tschornomorsk aus, wie das türkische Verteidigungsministerium mitteilt. Die unter der Flagge von Barbados fahrende „Fulmar S“ soll 12.000 Tonnen Mais in die türkische Süd-Provinz Iskenderun bringen. Die unter der Flagge der Marshallinseln fahrende „Thoe“ mit 3.000 Tonnen Sonnenblumenkernen an Bord hat die türkische Stadt Tekirdag zum Ziel.Damit haben den Angaben nach inzwischen insgesamt 16 Frachter die Schwarzmeerhäfen der Ukraine seit dem von der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) vermitteltem Abkommen für eine Lockerung der russischen Seeblockade Mitte Juli verlassen. Mit dem Abkommen sollen globale Getreide- und Lebensmittel-Engpässe vermieden werden. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriff zu den größten Geteideexporteuren weltweit.London sieht Russen durch beschädigte Dnipro-Brücken geschwächt08.25 Uhr: Russland kommt mit seinem Nachschub für die Truppen in der Südukraine britischen Angaben zufolge weiter in Bedrängnis. Die beiden wichtigsten Straßenbrücken für eine Verbindung der russischen Streitkräfte zu dem besetzten Gebiet am Westufer des Dnipro in der Region Cherson seien wahrscheinlich nicht mehr für umfangreiche militärische Nachschublieferungen nutzbar, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Basis eines geheimdienstlichen Lageberichts mit.Selbst wenn es Russland gelingen sollte, die Brücken in größerem Umfang zu reparieren, blieben sie eine bedeutende Schwachstelle. „Der Nachschub für die Tausenden russischen Soldaten am Westufer hängt mit ziemlicher Sicherheit von den beiden Pontonbrücken ab“, so das Ministerium. Angesichts der eingeschränkten Nachschublinie dürfte der Umfang der bisher am Westufer angelegten Vorräte ein entscheidender Faktor für die russischen Truppen in der Region werden.Blinken besorgt wegen Anklage von Ausländern in der Ostukraine5.40 Uhr: Die Vereinigten Staaten sind besorgt über Berichte, dass britische, schwedische und kroatische Staatsangehörige von „illegalen Behörden in der Ostukraine“ angeklagt wurden, schreibt Außenminister Antony Blinken auf Twitter. „Russland und seine Stellvertreter sind verpflichtet, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, einschließlich der Rechte und des Schutzes von Kriegsgefangenen“, so der Politiker.Russland droht den USA mit Abbruch diplomatischer Beziehungen5 Uhr: Russland droht einer Nachrichtenagentur zufolge den Vereinigten Staaten bis hin zum Abbruch diplomatischer Beziehungen, wenn Russland zum „staatlichen Terrorismus-Sponsor“ erklärt werden würde. Die Verabschiedung eines solchen Gesetzes würde „schwerste Kollateralschäden für die bilateralen diplomatischen Beziehungen verursachen, bis hin zu einem Rückgang oder gar einem Abbruch“, zitiert die amtliche russische Nachrichtenagentur TASS den Leiter der Nordamerika-Abteilung des russischen Außenministeriums, Alexander Darchijew. „Die amerikanische Seite ist gewarnt“, fügt Darchijew laut TASS hinzu.Russisches Öl kommt wieder in Tschechien an3.30 Uhr: Nach einer mehr als einwöchigen Unterbrechung fließt russisches Erdöl durch den südlichen Strang der Druschba-Pipeline über die Ukraine auch wieder nach Tschechien. „Die Versorgung ist um 20 Uhr wiederaufgenommen worden“, sagte eine Sprecherin des tschechischen Transitunternehmens Mero am Freitagabend der Nachrichtenagentur AFP. Der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela hatte zuvor erklärt, sein Land habe einen Weg gefunden, die Zahlung von Transitgebühren für die Erdöllieferungen wieder zu ermöglichen.Pentagon sieht Fortschritte bei ukrainischer Verteidigung3 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben im Norden des Donbass einige Gebiete zurückgewinnen können, zitiert das Pentagon einen hochrangigen Beamten auf seiner Webseite. Dazu gehörten auch Landgewinne in Charkiw, eine der größten Städte in der Ukraine. In Cherson hätten ukrainische Truppen nach Einschätzung des Pentagon ebenfalls Fortschritte gemacht und hielten dort russische Truppen auf. Eine wichtige Brücke sei zerstört worden, die von russischen Einheiten benutzt worden sei.Der namentlich nicht genannte Beamte sagte, dass die Effektivität der ukrainischen Streitkräfte auf einer Skala von null bis 10 eine 12 wäre, „nur basierend darauf, wie beeindruckend sie auf so viele verschiedene Arten für uns waren … Sie haben Wege gefunden, Dinge zu tun, die hätte ich nicht für möglich gehalten.“USA: Ukraine hat Militärflughafen auf der Krim angegriffen2 Uhr: Die Ukraine hat den russischen Luftwaffenstützpunkt Saki auf der Krim bombardiert. Das schreibt das US-Verteidigungsministerium auf seiner Webseite. Bislang war unklar gewesen, wer für die Explosionen auf dem Stützpunkt verantwortlich war. Das Bombardement habe erhebliche Auswirkungen auf die russische Luftwaffe und das Personal gehabt, heißt es auf der Webseite. Allerdings seien bei dem Angriff keine amerikanischen Waffen eingesetzt worden. Die USA hatten die Ukraine mit Raketenwerfern ausgestattet, die eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern haben. Die US-Munition für die Ukraine sei aber für geringere Distanzen produziert.Ratingagenturen: Ukraine bei Fremdwährungsschulden fast pleite23.55 Uhr: Die Ratingagenturen S&P und Fitch sehen die Ukraine bei der Bedienung ihrer Fremdwährungsschulden vor einem Zahlungsausfall. Beide senken ihre Bonitätsnoten für in ausländischen Währungen aufgenommene Schulden des Landes auf den zweitschlechtesten Wert. S&P stuft dieses Rating auf „SD/SD“ herab von bisher „CC/C“. Fitch senkt das Langfristrating für Verbindlichkeiten in fremden Währungen auf „RD“ von bisher „C“. S&P senkt zudem das Rating für Schulden der Ukraine in ihrer Landeswährung auf „CCC+/C“ von bisher „B-/B“.EU-Außenbeauftragter für Abzug russischer Truppen aus AKW Saporischschja23.10 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat einen sofortigen Abzug russischer Truppen aus dem besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine gefordert. Das AKW dürfe nicht in militärische Auseinandersetzungen hineingezogen werden, schrieb Borrell am Freitagabend auf Twitter. Er unterstütze Forderungen nach einer Demilitarisierung des Gebietes und dringe auf einen Besuch von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). „Russland muss sofort die Kontrolle an die Ukraine als dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben“, schrieb Borrell.Selenskyj erneuert Forderung nach Reisebann für Russen23 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Forderung nach einem Reisebann für Russen bekräftigt. Nach allem, was die russische Besatzung in der Ukraine getan habe, könne es zu Russland nur eine Haltung geben, nämlich es als Terrorstaat zu betrachten. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Freitag in Kiew. „Von diesem Standpunkt aus sollte auch die Haltung zu den Bürgern Russlands bestimmt werden.“ Er dankte Tschechien und den baltischen Staaten, dass sie offiziell in der EU die Frage von Touristenvisa für russische Bürger aufgeworfen haben.Ukraine: Raketenangriff auf ukrainische Stadt Saporischschja20.14 Uhr: Die südukrainische Großstadt Saporischschja ist nach örtlichen Angaben am Freitagabend von fünf russischen Raketen getroffen worden. Dabei seien Gebäude der Infrastruktur zerstört worden, teilte Gebietsgouverneur Olexander Staruch auf Telegram mit. Ein Brand sei ausgebrochen. Mindestens eine Frau sei verletzt worden, es würden weitere Informationen über Opfer erwartet.Die Gebietshauptstadt Saporischschja, sechstgrößte Stadt der Ukraine, ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges in ukrainischer Hand geblieben. Der südliche Teil des Verwaltungsgebietes ist aber von russischen Truppen besetzt. Dort bei der Stadt Enerhodar liegt das Atomkraftwerk Saporischschja, dessen Beschuss sich Russen und Ukrainer gegenseitig vorwerfen.Auch die Stadt Kramatorsk im Donbass wurde nach Behördenangaben am Freitagabend beschossen. Dabei seien mindestens zwei Zivilisten getötet und 13 verletzt worden. Über dem südlichen Gebiet Mykolajiw fing die ukrainische Luftabwehr angeblich eine russische Rakete ab.USA: Russland plant zahlreiche „Scheinreferenden“ in der Ukraine18.52 Uhr: Russland hat nach Informationen des US-Geheimdienstes mit konkreten Planungen für Referenden in mehreren Städten im Osten der Ukraine begonnen. Ziel sei ein Anschluss an Russland. Ein hochrangiger Vertreter des Nationalen Sicherheitsrates sagte am Freitag in Washington, dass Russland in Cherson, Saporischschja, den Separatistengebieten Luhansk und Donezk sowie in Teilen von Charkiw „Scheinreferenden“ abhalten wolle.“Wir gehen davon aus, dass Russland die Ergebnisse dieser Referenden manipulieren wird, um fälschlicherweise zu behaupten, die ukrainische Bevölkerung wolle sich Russland anschließen. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, diese Desinformation aufzudecken und ihr entgegenzuwirken, wenn der Kreml behauptet, das ukrainische Volk wolle sich Russland anschließen.“Nach Informationen des US-Geheimdienstes rechneten russische Offizielle selbst damit, dass die Wahlbeteiligung bei den Referenden gering sein werde, das Vorgehen nicht legitim sei und die Referenden nicht den Willen des Volkes widerspiegelten.Russland: Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal deutlich18.29 Uhr: Die russische Wirtschaft ist im Frühjahr dieses Jahres, belastet durch die westlichen Sanktionen, deutlich geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Zeitraum April bis Juni im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 4,0 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Freitag bekannt gab. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang um 4,7 Prozent gerechnet. Die Wirtschaftsleistung ist so auf das Niveau des Jahres 2018 zurückgefallen.Die russische Notenbank hat zuletzt für das dritte Quartal einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 7,0 Prozent prognostiziert. Im Schlussquartal könne der Rückgang noch stärker ausfallen.Erstes UN-Schiff für Getreidelieferungen am Freitag in der Ukraine erwartet17.14 Uhr: Das erste UN-Schiff für Getreidelieferungen aus der Ukraine wird am Freitag an seinem Zielhafen am Schwarzen Meer erwartet. Das Schiff werde ukrainischen Weizen laden, den das UN-Welternährungsprogramm (WFP) gekauft hat, teilte WFP-Sprecher Tomson Phiri am Freitag in Genf mit. Das WFP hoffe, dass diese erste Lieferung Auftakt für regelmäßige Getreidelieferungen aus der Ukraine für besonders vom Hunger bedrohte Regionen der Welt sei.Nach Angaben des Sprechers hat die „MV Brave Commander“ am Mittwoch Istanbul verlassen und wird am Freitag in Juschne östlich der ukrainischen Hafenstadt Odessa erwartet. Das Schiff könne insgesamt 23.000 Tonnen Getreide transportieren. Die Differenz zu den vom WFP gekauften 30.000 Tonnen werde „bald von einem anderen Schiff verladen und transportiert“, kündigte Phiri an. Wann das Schiff den ukrainischen Hafen wieder verlässt, sagte Phiri nicht. Auch zum Zielort der „MV Brave Commander“ machte er keine Angaben.Estlands Regierungschefin: Visaverbot ist Achillesferse des Kremls13.56 Uhr: Nach Ansicht von Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hat die Forderung, russischen Touristen keine Schengen-Visa mehr für die EU zu erteilen, in Moskau einen wunden Punkt getroffen. Die scharfe Reaktion von Angehörigen der russische Machtelite auf die Aufrufe nach einem Einreiseverbot zeige, dass es sich um ein wirksames Sanktionsinstrument handele, sagte Kallas am Freitag dem estnischen Rundfunk. Trotz Vorbehalten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle sich Estland in der EU weiter für ein generelles Verbot von Touristenvisa starkmachen.Die Regierung in Estlands Hauptstadt Tallinn hatte am Donnerstag beschlossen, dass russische Staatsbürger vom 18. August an nicht mehr mit einem von Estland ausgestellten Schengen-Visum einreisen dürfen.“Man muss verstehen, dass nur zehn Prozent der russischen Bevölkerung ins Ausland reisen, und es sind genau diese Leute, die hauptsächlich aus Moskau und St. Petersburg kommen, deren Meinung zählt. Das zeigen auch die sehr schmerzhaften Reaktionen Russlands auf diesen Vorschlag“, sagte Kallas mit Blick auf einen Tweet des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, der sie wegen ihre Forderung nach einem Visaverbots angegriffen hatte. „Das zeigt, dass dies die Achillesferse ist. Das ist etwas, wovor sie wirklich Angst haben, also ist es effektiv“, sagte die estnische Regierungschefin.Tschechien will EU-Staaten Reisebann für Russen vorschlagen13.37 Uhr: Tschechien, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, will den EU-Mitgliedstaaten einen Reisebann für alle Russinnen und Russen vorschlagen. „Der pauschale Stopp russischer Visa durch alle EU-Mitgliedstaaten könnte eine weitere sehr wirksame Sanktion sein“, erklärte der tschechische Außenminister Jan Lipavsky gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Er werde den EU-Außenministern diesen Vorschlag bei einem informellen Treffen in Prag Ende August vorlegen.Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte einen Reisebann in einem Interview mit der „Washington Post“ gefordert. Die Russinnen und Russen sollten unabhängig von ihrer politischen Einstellung „in ihrer eigenen Welt leben, bis sie ihre Philosophie ändern“, sagte Selenskyj der Zeitung. Der Kreml kritisierte die Forderung als völlig überzogen.Tschechien vergibt bereits seit dem ersten Tag nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine keine Visa mehr an russische Bürger. Über Finnland können russische Touristen aber nach wie vor nach Europa einreisen. Der finnische Außenminister Pekka Haavisto hatte vergangene Woche jedoch ein Vorhaben zur Begrenzung von Touristenvisa für Russen vorgestellt.Ukraines Ex-Präsident schickt Soldaten Honig13.33 Uhr: Der ukrainische Ex-Präsident Viktor Juschtschenko will den Kampfgeist ukrainischer Soldaten mit Honigriegeln und nationalistischen Logos stärken. „Das ist der von allen geliebte Honig, der aus den Bienenstöcken der Heimat großer Ukrainer stammt“, schrieb der 68-Jährige bei Facebook. In einer ersten Lieferung sollen 25.000 Packungen mit den Bildnissen des Nationaldichters Taras Schewtschenko und des umstrittenen ukrainischen Nationalisten und Antisemiten Stepan Bandera an die Front gehen.Bundesregierung: „Hochgefährlichen Beschuss“ an AKW einstellen13.14 Uhr: Die Bundesregierung hat sich besorgt über die anhaltenden Kämpfe in der Gegend um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja geäußert. „Natürlich ist die Bundesregierung beunruhigt über das, was an Informationen aus der Ukraine zu uns gedrungen ist zu diesem Thema, zu Kämpfen, die sich um das AKW herum abspielen“, sagte am Freitag Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Die Bundesregierung habe immer wieder deutlich gemacht, „dass wir alle Seiten dazu aufrufen, diesen hochgefährlichen Beschuss einzustellen“, erklärte Hebestreit. Zuletzt sei dies auch am vergangenen Mittwoch beim Treffen der G7-Außenminister der Fall gewesen.Die Lage um das seit März von russischen Truppen besetzte Kraftwerk spitzt sich seit einiger Zeit gefährlich zu. In der vergangenen Woche ist das Kraftwerksgelände selbst mehrfach beschossen und beschädigt worden, auch wenn bislang keine kritische Infrastruktur getroffen wurde. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für die Angriffe verantwortlich. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht nachprüfen.Erster Weizenfrachter seit Kriegsbeginn verlässt ukrainischen Hafen11.45 Uhr: Aus dem ukrainischen Hafen Tschornomorsk hat der erste Weizenfrachter seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs abgelegt. Bislang waren seit der Wiederaufnahme der Getreideausfuhr nur Mais und Sonnenblumenprodukte verschifft worden. Die „Sormovskiy 121“ werde etwas mehr als 3000 Tonnen Weizen in die Türkei transportieren, teilte am Freitag das türkische Verteidigungsministerium per Twitter mit.Parallel dazu legt die „Star Laura“ aus dem Hafen Piwdennyj ab. Sie werde über 60 000 Tonnen Mais in den Iran bringen, hieß es. In der Ukraine bestätigte das Infrastrukturministerium den Ablegevorgang und kündigte das Einlaufen von zwei weiteren Schiffen zum Beladen an. Insgesamt haben im Rahmen eines international vermittelten Getreideexportabkommens seit dem 1. August inzwischen 14 Schiffe mit über 430 000 Tonnen Fracht ukrainische Häfen im Schwarzen Meer verlassen.Großbritannien: Explosionen auf Krim schwächen russische Schwarzmeerflotte9.07 Uhr: Die Explosionen auf einem russischen Militärstützpunkt auf der Krim am vergangenen Dienstag beeinträchtigen nach britischen Angaben die Einsatzfähigkeit der Schwarzmeerflotte. Der Flugplatz von Saki sei zwar wahrscheinlich noch betriebsbereit, teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Allerdings seien acht Kampfjets ziemlich sicher entweder zerstört oder schwer beschädigt worden.Damit seien die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der Schwarzmeerflotte erheblich geschwächt worden. Russland nutzt die Krim als Basis für seine Schwarzmeerflotte und als Hauptnachschubroute für seine Invasionstruppen im Süden der Ukraine. Der Stützpunkt Saki spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Ursache für die Explosionen sei nach wie vor unklar, erklärt das britische Verteidigungsministerium. Russland hat von einem Unfall gesprochen. Die Ukraine hat sich öffentlich nicht klar geäußert.Ukraine drängt auf weitere Hilfen aus Deutschland8.02 Uhr: Die Ukraine dringt auf rasche weitere Hilfe von deutscher Seite. „Wir sind sehr dankbar für die Entscheidung Deutschlands, uns zu unterstützen“, sagte der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am heutigen Freitag. „Ich hoffe sehr, dass die Zeiträume zwischen den Entschlüssen und dem tatsächlichen Eintreffen der Hilfen immer kürzer werden. Denn wir brauchen wirklich deutsche Technik, inklusive Panzer und Haubitzen.“Deutschland hatte bei der Lieferung schwerer Waffen lange gezögert. Erst zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs machte Berlin erste Zusagen. Inzwischen sind erste Systeme wie die Panzerhaubitze 2000, Mehrfachraketenwerfer vom Typ Mars II oder Gepard-Flugabwehrpanzer geliefert worden.Seit April setzt die Bundesregierung zudem auf indirekte Panzerlieferungen über östliche Nato-Partner. Dabei sollten Länder wie Slowenien, Tschechien, Polen und Griechenland noch aus Sowjet-Zeiten stammende Waffen an die Ukraine liefern und von Deutschland modernen Ersatz bekommen.Kiew: Russland rückt im Donbass weiter vor8 Uhr: Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben bei schweren Angriffen in der Ostukraine Fortschritte erzielt. „Beim Vorstoß in Richtung Horliwka – Sajzewe hatte der Feind teilweise Erfolg“, teilte der ukrainische Generalstab am Freitag in seinem Lagebericht mit. Die Großstadt Horliwka nördlich von Donezk wird bereits seit 2014 von den prorussischen Separatisten kontrolliert. Nun wurden offenbar die stark befestigten ukrainischen Stellungen nördlich der Stadt im Donbass gestürmt.Kämpfe wurden auch vor Donezk und südlich des Verkehrsknotenpunkts Bachmut gemeldet, der Teil des Verteidigungswalls um den letzten von Kiew kontrollierten Ballungsraum im Donbass, Slowjansk – Kramatorsk, ist. In beiden Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an, während sie an anderen Stellen zurückgeschlagen worden seien. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht überprüfen.Kremlkritikerin Owsjannikowa muss in Hausarrest3 Uhr: Wegen ihrer Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine muss die frühere russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa vorerst in Hausarrest bis zum 9. Oktober. Das entschied ein Gericht in Moskau am Donnerstag, wie russische Agenturen meldeten. Der Arrest ist Teil eines Strafverfahrens, in dem Owsjannikowa (44) wegen der angeblichen Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte angeklagt ist. Dabei drohen ihr der Agentur Interfax zufolge zwischen fünf und zehn Jahren Haft. Owsjannikowa war am Mittwoch festgenommen worden.Die bis dahin als linientreu geltende Journalistin im Ersten Kanal des russischen Staatsfernsehens hatte Mitte März in einer Nachrichtensendung ein Anti-Kriegs-Plakat in die Kamera gehalten. Danach hielt sie sich einige Monate im Ausland auf und arbeitete für die deutsche Zeitung „Die Welt“. Mitte Juli protestierte sie in Sichtweite des Kremls erneut gegen den Krieg.Ukraine-General: Russland hat Luftangriffe verdoppelt2.15 Uhr: Russland hat laut einem ukrainischen Brigadegeneral die Zahl der Luftangriffe auf militärische Stellungen und zivile Infrastruktur der Ukraine im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. „Die Flugzeuge und Hubschrauber des Gegners vermeiden es, in die Reichweite unserer Luftabwehr zu fliegen, und deshalb ist die Genauigkeit dieser Angriffe gering“, sagt der ukrainische Brigadegeneral Oleksij Hromow auf einer Pressekonferenz.Britischer Verteidigungsminister: Russlands Invasion droht zu scheitern1 Uhr: Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sieht kaum Chancen für Russland, die Ukraine zu erobern. Bei einer Konferenz in Kopenhagen sagte er, dass Russland Invasion stockt und dabei sei, zu scheitern. „Ihre Invasion wurde (…) ständig so weit modifiziert, dass sie sich wirklich nur auf Teile des Südens und Ostens konzentrieren, weit, weit entfernt von ihrer dreitägigen sogenannten Spezialoperation“, zitiert ihn der Nachrichtensender „Al Jazeera“.Putin habe darauf gehofft, dass der Western ermüde und Länder in unterschiedliche Richtungen gehen würden. „Heute wird das Gegenteil bewiesen“, sagt Wallace auf dem Gebertreffen in Dänemark. Bei der Konferenz in der dänischen Hauptstadt ging es vor allem um Waffen, die Ausbildung von ukrainischen Soldaten und Hilfe bei der Minenräumung. 26 Länder schickten Delegationen nach KopenhagenSelenskyj fordert Verschwiegenheit von Mitarbeitern0.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Regierungsmitarbeiter auf, nicht mehr mit Journalisten über militärische Taktik zu sprechen. „Krieg ist definitiv nicht die Zeit für Eitelkeiten und laute Stellungnahmen“, sagt er in seiner abendlichen Stellungnahme. Je weniger Details bekannt würden, umso besser sei das für die Verteidigung der Ukraine.Nach den Explosionen auf einen russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Krim berichteten die „New York Times“ und „Washington Post“ unter Berufung auf nicht genannte Regierungsmitarbeiter, ukrainische Streitkräfte seien dafür verantwortlich. Die Regierung in Kiew verweigert eine Aussage darüber, wer hinter den Explosionen steckt.Berichte über Explosionen auf Flugplatz in Belarus0.10 Uhr: Auf einem Militärflugplatz in Belarus soll es nach Berichten des Belarusian Gayun Monitoring Projekts in der Nacht zum Donnerstag mehrere Explosionen gegeben haben. Es zeigte Videos, die aus einiger Entfernung des Geländes etwa 25 Kilometer von der ukrainischen Grenze aufgenommen wurden. Gegenüber der britischen „The Times“ sagte das belarussische Verteidigungsministerium, dass ein Triebwerk Feuer gefangen habe, es aber keinen Angriff auf das Gelände gegeben habe.Ukrainischer Parlamentschef lobt Kurswechsel Deutschlands0 Uhr: Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk sieht einen Kurswechsel Deutschlands gegenüber Russland und hat diesen gewürdigt. Der Ukraine sei wichtig, dass Russland für Deutschland nicht länger ein Land sei, mit dem man normale Wirtschaftsbeziehungen unterhalte und Geschäfte mache, sagte Stefantschuk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Deutschland hat uns sehr geholfen, indem es seine Position gegenüber Russland geändert hat.“Die deutsche Unterstützung sei für die Ukraine wichtig. Er merkte aber an: „Ich hoffe sehr, dass die Zeiträume zwischen den Entschlüssen und dem tatsächlichen Eintreffen der Hilfen immer kürzer werden. Denn wir brauchen wirklich deutsche Technik, inklusive Panzer und Haubitzen.“Donnerstag, 11. JuliSelenskyj fordert Abzug russischer Truppen von Kernkraftwerk Saporischschja23.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen sofortigen Abzug russischer Truppen aus dem besetzten Kernkraftwerk Saporischschja gefordert. In seiner abendlichen Videoansprache vom Donnerstag warf er Russland erneut „nukleare Erpressung“ vor: „Niemand sonst hat ein Atomkraftwerk so offensichtlich benutzt, um die ganze Welt zu bedrohen und Bedingungen zu stellen.“Ein Unfall im größten Kernkraftwerk Europas wäre wie ein Atomschlag, nur ohne den Einsatz von Atomwaffen, sagte Selenskyj in Kiew. Die ganze Welt solle sich dafür einsetzen, dass russische Truppen Saporischschja verlassen. „Dies ist ein globales Interesse, nicht nur ein ukrainisches Bedürfnis.“ Erst wenn die Ukraine das AKW wieder kontrolliere, sei die atomare Sicherheit für ganz Europa gegeben.Das Kernkraftwerk wurde auch am Donnerstag wieder beschossen, wobei russische und ukrainische Truppen sich gegenseitig dafür verantwortlich machten. IUkrainischer Außenminister Kuleba kontert Scholz21.55 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Forderung nach einem Reisebann für russische Bürger bekräftigt. In einem Tweet vom Donnerstag griff Kuleba eine Formulierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf. Dieser hatte gesagt: „Das ist (Präsident Wladimir) Putins Krieg“, ein Verbot von Touristenvisa für Russen könne er sich deshalb nicht vorstellen.“Das ist Russlands, nicht nur Putins Krieg“, entgegnete Kuleba. „Nicht Putin, sondern russische Soldaten kommen aus Russland, um zu morden, foltern und zu zerstören.“ Die russische Bevölkerung unterstütze in ihrer Mehrheit den Krieg. „Also sollten sich russische Touristen an Russland erfreuen“, forderte der Kiewer Außenminister.Die baltischen Staaten Estland und Lettland haben die Einreiseregeln für Russen bereits verschärft, auch Finnland erwägt dies. Deutschland und auch die EU-Kommission in Brüssel lehnen einen grundsätzlichen Stopp von Touristenvisa für Russinnen und Russen ab.Atomenergiebehörde: AKW Saporischschja aktuell kein Sicherheitsrisiko21.50 Uhr: Das unter anhaltendem Beschuss stehende ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) momentan kein Sicherheitsrisiko. „IAEA-Experten haben vorläufig festgestellt, dass keine unmittelbare Bedrohung der Sicherheit infolge des Beschusses oder anderer militärischer Aktionen besteht. Dies kann sich jedoch jederzeit ändern“, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Er forderte Moskau und Kiew auf, einen Besuch internationaler Experten schnell zu ermöglichen. „Ich persönlich bin bereit, eine solche Mission zu leiten.“Nur wenige Stunden vor der von Russland angefragten Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums war Europas größtes Atomkraftwerk erneut unter Beschuss geraten.Regierung in Kiew will 220.000 Menschen aus dem Donbass evakuieren19.31 Uhr: Die ukrainische Regierung will noch vor Wintereinbruch zwei Drittel der Einwohner in den von ihr beherrschten Gebieten im Donbass evakuieren. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk erklärt, rund 220.000 Menschen, darunter 52.000 Kinder, sollten aus den Kampfgebieten gebracht werden. Die Regierung fürchtet, dass die Menschen unter anderem wegen der Schäden an der Infrastruktur nicht werden heizen können. Im Donbass im Osten der Ukraine wird besonders heftig gekämpft.Guterres warnt vor „Desaster“ um AKW Saporischschja17.32 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat kurz vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Lage rund um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja vor einer möglichen nuklearen Katastrophe gewarnt. Sollten die „zutiefst beunruhigenden Vorfälle“ rund um das Akw andauern, könnten sie „ein Desaster auslösen“, erklärte Guterres. Das AKW steht seit Tagen unter Beschuss, Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Jeder Schaden in Saporischschja oder an einer anderen Atomanlage in der Ukraine könnte „katastrophale Folgen nicht nur für die Umgebung, sondern für die Region und darüber hinaus haben“, erklärte Guterres. „Bedauerlicherweise“ habe es bisher keine De-Eskalation gegeben. Er habe alle Seiten gebeten, „Vernunft und gesunden Menschenverstand zu beweisen und nichts zu tun, das die Unversehrtheit und die Sicherheit des größten Atomkraftwerks Europas gefährden könnte“.Angesichts der Lage vor Ort trifft sich der UN-Sicherheitsrat am Donnerstag, 15.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) zu einer Krisensitzung. Die Sitzung findet auf Antrag Russlands statt, wie am Mittwoch aus diplomatischen Kreisen verlautet war.Ukrainisches Atomkraftwerk Saporischschja erneut angegriffen17.10 Uhr: Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der russischen Besatzer erneut unter Beschuss geraten. Das Kraftwerk sei mit schwerer Artillerie und Raketenwerfern angegriffen worden, teilte der Vertreter der Besatzungsbehörden, Wladimir Rogow, am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Geschossen werde aus Ortschaften, die unter ukrainischer Kontrolle stünden. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angesichts des Beschusses vor einer möglichen Atomkatastrophe gewarnt.Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom informierte bei Telegram über insgesamt zehn Einschläge in der Nähe des größten europäischen Atomkraftwerks im Süden der Ukraine. „Die Situation im Kraftwerk ist gerade unter Kontrolle“, teilte der Konzern mit. Nach diesen Angaben gab es keinen Brand und auch keine erhöhten Radioaktivitätswerte.Geberkonferenz sammelt 1,5 Milliarden Euro für Ukraine ein17.00 Uhr: Bei der Geberkonferenz in Kopenhagen zur Finanzierung militärischer Hilfen für die Ukraine sind nach Angaben des dänischen Verteidigungsministers Morten Bodskov über anderthalb Milliarden Euro zusammengekommen. An der Konferenz haben sich 26 Länder beteiligt. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace erklärt, die russische Armee erreiche in vielen Bereichen ihre Ziele nicht. Es sei unwahrscheinlich, dass es ihr je gelingen werde, das ganze Land zu erobern.Strahlenschutzamt sieht geringe Gefahr für Deutschland durch AKW Saporischschja13.59 Uhr: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sieht keine großen Gefahren für Deutschland durch die Kämpfe um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja. Das Risiko für Deutschland im Falle einer nuklearen Katastrophe in Saporischschja sei „relativ gering“, sagte der Leiter der Abteilung Radiologischer Notfallschutz im BfS, Florian Gering, dem Portal „ZDFheute.de“.Einer älteren Untersuchung zufolge könne „glücklicherweise nur in 17 Prozent aller Wetterlagen überhaupt kontaminierte Luft nach Deutschland gelangen“, führte Gering aus. „Natürlich kann es aber auch passieren, dass bei einer Freisetzung der Wind so steht, dass kontaminierte Luft nach Deutschland käme.“Selbst wenn es zu einer größeren Freisetzung von Radioaktivität käme, wären aber in Deutschland „Maßnahmen des Katastrophenschutzes, also Evakuierung oder Einnahme von Jodtabletten, nicht notwendig“, sagte der Strahlenschutzexperte. In einem solchen Fall wären allerdings „Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft“ erforderlich – stark belastete Produkte dürften dann nicht mehr auf den Markt gebracht werden.Die Schicksalsschlacht um Cherson12.45 Uhr: Trotz Unterlegenheit könnte eine ukrainische Gegenoffensive in Cherson Russland empfindliche Schäden zufügen. Eine Niederlage wäre für Putin eine Blamage. Lesen Sie hier mehr.Selenskyj warnt vor neuer Atomkatastrophe12.07 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft vor einer neuen Atomkatastrophe ähnlich der von Tschernobyl 1986 gewarnt. Russland sei ein terroristischer Staat, der das Atomkraftwerk Saporischschja als Geisel halte und zur Erpressung nutze, sagte er am Donnerstag per Videoschalte zum Auftakt einer Ukraine-Geberkonferenz in Kopenhagen. Russland sei heute noch zynischer und noch gefährlicher als die Sowjetunion, die die Atomkatastrophe von Tschernobyl einst habe verheimlichen wollen.“Wir müssen Europa vor dieser Bedrohung schützen“, sagte Selenskyj. Saporischschja sei nicht nur das größte Atomkraftwerk Europas, sondern auch das drittgrößte der Erde. Die Reaktion auf das russische Vorgehen müsse umfassend sein. Die Ukraine brauche zur Verteidigung das Maximale an Bewaffnung und Munition. „Niemand braucht neue Katastrophen“, sagte Selenskyj.Bei der Geberkonferenz #CopenhagenUkraine sollte es am Donnerstag um Waffen, die Ausbildung von Soldaten und Hilfe bei der Minenräumung für die Ukraine gehen. Repräsentanten von 26 Ländern waren vor Ort dabei, darunter mehrere Verteidigungsminister und -ministerinnen. Deutschland wurde von dem für Rüstung zuständigen Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Benedikt Zimmer, vertreten.Moskau lehnt die Schweiz als Vermittler ab 11.57 Uhr: Russland akzeptiert die Schweiz als neutralen Vermittler im Krieg mit der Ukraine nicht mehr. Die russische Botschaft in Bern schrieb dem „Tages-Anzeiger“, die Schweizer Regierung sei durch die Übernahme der Sanktionen gegen Russland nicht mehr neutral. Russland sei „nicht bereit, Vermittlungsangebote von Ländern, die sich den antirussischen Sanktionen angeschlossen haben, in den Verhandlungen mit der Ukraine zu berücksichtigen“.Die Ukraine möchte ihre Interessen in Russland nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch die Schweiz vertreten lassen. Die Verhandlungen für ein solches Schutzmachtmandat seien abgeschlossen, teilte das Schweizer Außenministerium in Bern am Donnerstag auf Anfrage mit. „Damit das Schutzmachtmandat in Kraft treten kann, muss noch Russland sein Einverständnis geben“, hieß es.Die Schweiz hat als Schutzmacht lange Tradition. Erstmals nahm sie im Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 in Frankreich die Interessen des Königreichs Bayern und des Großherzogtums Baden wahr. Sie ist als Schutzmacht zum Beispiel Anlaufstelle für Staatsangehörige, die in dem anderen Land wohnen, dort aber keine heimische Botschaft mehr haben. Sie kann bei Bedarf auch diplomatische Depeschen überbringen und bei Verhandlungen als Vermittler helfen. Solche Dienste übernimmt die Schweiz zurzeit für den Iran in Ägypten, die USA im Iran, Russland und Georgien, Iran und Saudi-Arabien sowie den Iran und Kanada.London: Russland kann Rüstungsexporte nicht erfüllen9.09 Uhr: Russland kann nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten seine Auslandsaufträge in der Rüstungsindustrie nicht mehr in vollem Umfang erfüllen. „Russland ist höchstwahrscheinlich nicht in der Lage, einige seiner Exportaufträge für gepanzerte Fahrzeuge auszuführen“, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag. Hintergrund seien die außergewöhnliche Nachfrage für gepanzerte Kampffahrzeuge für Russlands eigene Streitkräfte in der Ukraine und der zunehmende Effekt westlicher Sanktionen, so die Mitteilung weiter.So habe Belarus kürzlich Details über einen im eigenen Land weiterentwickelten Kampfpanzer vorgestellt. Zuvor sei diese Aufgabe dem staatlichen russischen Rüstungskonzern UralVagonZavod zugefallen. Auch das Ansehen der russischen Rüstungsindustrie im Ausland hat nach Ansicht der Briten gelitten: „Die Glaubwürdigkeit vieler ihrer Waffensysteme wurde durch die Verbindung mit der schwachen Leistung russischer Streitkräfte im Ukraine-Krieg untergraben“, hieß es in der Mitteilung.Krim: Satellitenaufnahmen zeigen Zerstörung auf russischer Militärbasis8.24 Uhr: Neue Satellitenaufnahmen zeigen das Ausmaß der Zerstörung auf der russischen Militärbasis Saki auf der annektierten Halbinsel Krim. Die US-Firma Planet Labs PBC hat die Aufnahmen an diesem Donnerstag veröffentlicht. Bei den Explosionen auf der Basis in Saki nahe dem Kurort Nowofjodorowka sei am Dienstag ein Mensch getötet worden, wie Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow sagte. Es gab demnach auch 14 Verletzte. Nach ukrainischen Angaben wurden durch die Detonationen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Mehr dazu lesen Sie hier.Giftiges Ammoniak ausgetreten – ein Toter7.41 Uhr: Aus einer brennenden Brauerei in der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist nach Angaben örtlicher Behörden giftiges Ammoniak ausgetreten. Bei dem Brand seien ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden, teilten die prorussischen Behörden in Donezk am Donnerstag mit. Das Feuer sei ausgelöst worden durch ukrainischen Beschuss, hieß es von prorussischer Seite. Der Austritt von Ammoniak sei gestoppt worden. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht. Die Angaben sind unabhängig nicht zu überprüfen.Das Gas verteilte sich demnach in der Nacht im Umkreis von zwei Kilometern. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in Gebäuden zu bleiben und Fenster geschlossen zu halten. Ammoniak – bekannt für seinen stechenden Geruch – dient beim Bierbrauen als Kühlmittel.Das Wichtigste aus der Nacht5.40 Uhr: Großbritannien will der Ukraine weitere schwere Waffen liefern. Der ukrainische Präsident ruft die Bewohner der besetzten Gebiete zum Widerstand auf. Aus einer brennenden Brauerei in Donezk ist offenbar Ammoniak ausgetreten. Die Staaten der EU dürfen seit Mitternacht keine Kohle aus Russland mehr kaufen. Mehr dazu lesen Sie hier.Asow-Kämpfer sollen bald vor Gericht kommen5.30 Uhr: Hunderten Kämpfern des Asow-Regiments soll nach Angaben des Chefs der Separatistenverwaltung der Region Donezk „noch vor Ende des Sommers“ der Prozess gemacht werden. „Das erste Gerichtsverfahren wird wahrscheinlich in Mariupol stattfinden und noch vor Ende des Sommers abgehalten“, sagt Denis Puschilin, Chef der selbsternannten Volksrepublik, zu Reportern während einer vom russischen Verteidigungsministerium organisierten Reise.Medien und internationale Vertreter dürften dem Prozess beiwohnen. Das Asow-Regiment erlangte internationale Aufmerksamkeit durch seinen Widerstand gegen die russische Belagerung des Stahlwerks von Mariupol. Nach wochenlangen Kämpfen in den Bunkern und Tunneln ergaben sich im Mai den russischen Truppen.Kommando Süd: Haben russische Haubitzen zerstört3.45 Uhr: Das ukrainische Einsatzkommando „Süd“ meldet auf seiner Facebook-Seite, dass seine Truppen bei Gefechten drei russische „Msta-B“-Haubitzen, eine „Eleron-3“-Drohne, ein Kontrollzentrum und sieben gepanzerte und militärische Fahrzeuge zerstört hätten. Außerdem seien 41 russische Soldaten gefallen. Die ukrainische Armee führte nach eigenen Angaben sechs Luftangriffe im Bezirk Beryslav in der Oblast Cherson durch. Die Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen.London schickt weitere Raketenwerfer in die Ukraine3.10 Uhr: Großbritannien verdoppelt die Zahl der Raketenwerfer, die es in die Ukraine schickt. Bisher hat das Land bereits drei M270-Trägersysteme ähnlich den amerikanischen Himars-Systemen bereitgestellt. Sie verwenden dieselben Raketen mit einer Reichweite von bis zu 80 Kilometern.Verteidigungsminister Ben Wallace bestätigte in der Nacht gegenüber dem britischen Sender BBC, dass er nun drei weitere Systeme in die Ukraine schicken werde, sowie eine „bedeutende“ Anzahl von Raketen, mit denen sie bestückt werden. Ihm zufolge helfen diese hochpräzisen Waffen der Ukraine bereits dabei, russische Munitionsvorräte und Kommandozentralen ins Visier zu nehmen. Wallace sprach in Kopenhagen, wo er an einer internationalen Konferenz mit Verbündeten teilnimmt.Moldau: Können Gas-Vorauszahlungen nicht leisten2 Uhr: Moldau wird eigenen Angaben zufolge die Gas-Rechnung des russischen Lieferanten Gazprom im August nicht bezahlen können. „Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass wir nicht in der Lage sind, zu zahlen“, sagte der Vorsitzende von Moldovagaz, Ion Ceban, der moldauischen Nachrichtenseite „Newsmaker“. „Wir werden den Juli abdecken, aber wir können die Vorauszahlung für August nicht leisten. Das ist klar.“Die Ex-Sowjetrepublik hoffe auf einen Aufschub und einen neuen, günstigeren Vertrag im vierten Quartal mit Gazprom. Das südosteuropäische Land, das gerade den EU-Kandidatenstatus erhalten hat, kämpft mit einer Inflation von 29 Prozent und hatte im vergangenen Jahr wiederholt Schwierigkeiten, seine Gasrechnungen zu begleichen. Gazprom hat Moldovagaz damals mehrfach gewarnt, dass es die Lieferungen einstellen könnte.Offenbar Ammoniak aus brennender Brauerei ausgetreten1 Uhr: Aus einer brennenden Brauerei in der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist nach Angaben örtlicher Behörden giftiges Ammoniak ausgetreten. Der Brand sei durch den Beschuss ukrainischer Artillerie ausgelöst worden, teilte die Territorialverteidigung Donezk am Mittwoch mit. Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Bestätigung. Das Gas verteile sich im Umkreis von zwei Kilometern. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in Gebäuden zu bleiben und Fenster geschlossen zu halten. Ammoniak – bekannt für seinen stechenden Geruch – dient beim Bierbrauen als Kühlmittel.Die Front zwischen ukrainischen Truppen und den Einheiten der von Moskau gesteuerten Separatisten verläuft seit 2014 nur wenige Kilometer nordöstlich der größten Stadt im Donbass. In diesen Tagen gibt es dort heftige Kämpfe.Embargo in Kraft: EU-Staaten dürfen keine russische Kohle mehr kaufen0.20 Uhr: Die EU-Staaten dürfen ab sofort keine Kohle mehr aus Russland importieren. Um Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag endete die Übergangsperiode für das Kohleembargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen hatten. Damit sich die Industrie auf das Einfuhrverbot einstellen konnte, hatten sich die Länder damals auf eine Übergangsfrist von 120 Tagen geeinigt.Ziel des Importstopps ist es, die russische Wirtschaft vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine weiter zu schwächen.Schweiz soll Ukraine in Moskau vertreten0.15 Uhr: Die Schweiz soll künftig die diplomatischen Interessen der Ukraine in Russland vertreten – allerdings lehnt Moskau diese Lösung ab. Das Außenministerium in Kiew teilte am Mittwoch mit, die Wahrnehmung der Interessen sei mit der Schweiz bereits bilateral vereinbart worden. Die Schweiz habe „große Erfahrung bei der Erfüllung solcher Funktionen“, sagte Ministeriumssprecher Oleh Nikolenko. Nach Angaben ukrainischer Medien bestätigte das Schweizer Außenministerium die Einigung, verwies aber auf die fehlende Zustimmung aus Moskau.Selenskyj ruft zu Widerstand gegen russische Besetzer auf0.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bewohner der von Russland besetzten Gebiete zum Widerstand aufgerufen. Sie sollten den ukrainischen Streitkräften über sichere Kanäle Informationen zum Feind oder über Kollaborateure übermitteln, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten lesen Sie hier in unserem vorherigen Newsblog.

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