Tag 415 seit Kriegsbeginn: Bei einem Raketenangriff auf ein Wohnviertel in Slowjansk sind offenbar elf Zivilisten getötet worden. Kiew sanktioniert Firmen, Sportler – und die Tochter des russischen Verteidigungsministers. Alle Infos im Newsblog.Ukraine: Russen greifen mit voller Kraft an vier Fronten an22.19 Uhr: Im russischen Angriffskrieg wird die Ukraine derzeit offenbar besonders an vier Fronten attackiert: Die Städte Lyman, Bachmut, Awdjiwka und Marinka seien die Hauptschlachtfelder der Russen, berichtet der „Focus“ und beruft sich auf Angaben des ukrainischen Generalstabs. Besonders heftig seien die Gefechte in Bachmut und Marinka. Dort hätten die ukrainischen Streitkräfte 40 Angriffe in 24 Stunden abwehren müssen.Die Russen hätten vor allem Wohngebiete aus der Luft angegriffen, heißt es weiter. Russland gelängen nun weiterreichende Vorstöße auf das schwer umkämpfte Bachmut, weil die Zusammenarbeit zwischen Wagner-Truppen und regulärer Armee mittlerweile besser funktioniere. Russland versucht seit Monaten die Stadt im Osten der Ukraine einzunehmen um danach die gesamte Donezk-Region zu kontrollieren.G7 sichert Ukraine Unterstützung zu – so lange wie nötig20.55 Uhr: Die G7-Industrieländer haben der Ukraine versichert, das Land im Krieg gegen Russland so lange wie nötig zu unterstützen, sagte Finanzminister Serhii Marchenko am Samstag. Das hätten ihm seine G7-Amtskollegen während des Treffens des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in dieser Woche in Washington zugesagt. Das sei eine Veränderung gegenüber dem letzten Jahr, als mehr Druck auf die Ukraine ausgeübt worden sei, einer Beendigung des Krieges zuzustimmen, so Marchenko.Er fügte hinzu, man sollte sich darauf einstellen, „dass dieser Krieg länger dauern wird, als wir erwartet haben“. Zu den G7 gehören die USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien.Selenskyj fordert Nato-Perspektive und Sicherheitsgarantien20.49 Uhr: Mit Blick auf einen Nato-Gipfel im Juli in Litauen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj klarere Perspektiven und Sicherheitsgarantien für sein Land gefordert. „Wirksame Sicherheitsgarantien für die Ukraine (…) braucht es schon vor unserem Beitritt zum Bündnis“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Über Sicherheitsfragen habe er auch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert.Selenskyj hatte im Herbst 2022 einen beschleunigten Beitritt seines Landes in das westliche Militärbündnis beantragt. Voraussetzung für einen Nato-Beitritt ist aber, dass der Beitrittskandidat nicht in internationale Konflikte und Streitigkeiten um Grenzverläufe verwickelt sein darf.Kiew sanktioniert russische Firmen, Sportler und Tochter von Schoigu18.31 Uhr: Angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs hat die Ukraine Hunderte weitere russische Firmen und Einzelpersonen auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Zu den mehr als 240 betroffenen Unternehmen zählen etwa die Internetkonzerne Yandex und VK, wie aus den am Samstag veröffentlichten Dekreten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hervorgeht. Auch die Tochter von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, Xenia Schoigu, steht auf der Liste. Unter den mehr als 400 sanktionierten Menschen sind zudem viele bekannte Sportler – auch aus der mit Russland verbündeten Ex-Sowjetrepublik Belarus.Die Betroffenen dürfen beispielsweise keine Geschäfte mehr in der Ukraine führen oder nicht mehr einreisen. Falls vorhanden, wird oft auch ihr Vermögen in der Ukraine eingefroren. In vielen Fällen dürften die Sanktionen aber vor allem symbolischen Wert haben.Polen verbietet Getreideimporte aus Ukraine16.45 Uhr: Polen hat den Import von Getreide und weiteren Lebensmitteln aus der Ukraine verboten. Das habe die Regierung beschlossen, sagte der Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jarosław Kaczyński, nach Angaben der Agentur PAP am Samstag auf einer Konferenz im nordöstlichen Lyse bei Ostroleka. Mehr zu dem Getreideverbot lesen Sie hier.Russland: Wagner-Söldner nehmen weitere Teile von Bachmut ein13.24 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner ist russischen Angaben zufolge in Bachmut weiter vorgerückt. Es seien zwei weitere Stadtteile eingenommen worden, zitieren russische Nachrichtenagenturen das Verteidigungsministerium. Die Truppen würden von den Flanken durch Einheiten der Luftlandetruppen unterstützt, zitiert Ria Nowosti das Ministerium. Verbleibende ukrainische Einheiten seien auf dem Rückzug und versuchten, den Vormarsch russischer Truppen zu verlangsamen, so das Ministerium weiter.Die Ukraine soll sich dem britischen Geheimdienst zufolge aus einem Teil der Stadt zurückgezogen haben. Mehr dazu lesen Sie hier.Raketeneinschlag in ukrainischem Wohnhaus: Opferzahl steigt12.01 Uhr: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnviertel in der ostukrainischen Stadt Slowjansk ist die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf elf gestiegen. In der Nacht hätten Rettungskräfte eine Frau leblos aus dem schwer beschädigten Hochhaus geborgen, teilte Bürgermeister Wadym Ljach am Samstag auf Facebook mit. Noch immer werden demnach unter den Trümmern fünf Bewohner vermisst. Unter den Todesopfern soll auch ein zwei Jahre altes Kind sein. Mehr als 20 Menschen wurden demnach verletzt.Die Rakete war ukrainischen Angaben zufolge am Freitagnachmittag in der Großstadt im schwer umkämpften Gebiet Donezk eingeschlagen. Zunächst war von mindestens acht Toten die Rede gewesen. Auf Fotos ist ein mehrstöckiges Gebäude zu sehen, in dem in den oberen Etagen ein großes Loch klafft.Verteidigungsexperte: „Bei der Winteroffensive ist Russland nichts gelungen“10.25 Uhr: Russland habe bisher im Krieg gegen die Ukraine keines seiner militärischen Ziele erreichen können, sagt der Verteidigungsexperte Nico Lange im Interview mit der „Tagesschau“. „Auch bei der Winteroffensive ist Russland nichts gelungen“, betont er. In den vergangenen Monaten der Offensive habe Russland unter hohen Verlusten nur etwa 0,02 Prozent des ukrainischen Gebiets zusätzlich erobern können, so der Senior Fellow der Zeitenwende-Initiative der Münchner Sicherheitskonferenz weiter. Selbst kleinere Städte wie Bachmut und Awdijiwka einzunehmen, sei für Russland aktuell schwer und das Land sei „weit davon entfernt, irgendeine Art von strategischem Fortschritt zu erreichen“.Dass die Ukraine den russischen Angriff militärisch abwehrt, hält Lange für möglich. Er habe nicht den Eindruck, dass Russland große Ressourcen in der Hinterhand halte. „Das, was wir sehen, ist die derzeitige Leistungsfähigkeit der russischen Streitkräfte“, so Lange zur „Tagesschau“. Und die sei bei Weitem nicht so hoch, wie viele das dachten.Die Nacht: Rakete in Wohnhaus – Ukraine meldet mehrere Tote5 Uhr: In Slowjansk im Osten der Ukraine sind nach Angaben des regionalen Gouverneurs Pawlo Kyrylenko bei Raketenangriffen mindestens neun Menschen getötet und 21 Personen verletzt worden. Kyrylenko sagte im staatlichen Fernsehen, dass sieben russische S-300-Raketen abgefeuert worden seien. Nach Angaben der Rettungsdienste wurden dabei mehrere Dutzend mehrstöckige Gebäude und einzelne Häuser beschädigt. Hier lesen Sie den gesamten Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Nacht.Selenskyj: Kein Frieden zum orthodoxen Osterfest vom „teuflischen Staat“3.39 Uhr: In seiner nächtlichen Videoansprache sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass im Vorfeld der orthodoxen Ostergottesdienste an diesem Wochenende keine einzige Stunde „ohne russische Morde und Terror“ vergangen sei. „Dies ist der teuflische Staat und er wird der Verlierer sein. Der Sieg ist unsere Pflicht angesichts dieser Art von Menschlichkeit.“Samstag, 15. AprilUkraine: Haben in Washington Zusagen für fünf Mrd. Dollar erhalten.22.39 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal gibt nach einer Woche von Gesprächen in Washington weitere Hilfszusagen im Volumen von fünf Milliarden Dollar bekannt. Er sprach am Rande der Frühlingstreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank mit Vertretern dieser beiden Institutionen wie auch der Europäischen Investitionsbank und führenden US-Vertretern. „Die internationalen Partner haben uns ihre langfristige Unterstützung zugesichert“, sagt Schmyhal.Putin setzt umstrittenes Gesetz zur Militäreinberufung in Kraft21.27 Uhr: In Russland können Männer mit sofortiger Wirkung leichter zum Militär eingezogen werden. Präsident Wladimir Putin unterschrieb dazu am Freitag die erforderlichen Gesetzesänderungen. Damit traten die Regelungen, die in der Bevölkerung große Verunsicherung hervorrufen, in Kraft. Künftig müssen Einberufungsbescheide nicht mehr persönlich überreicht werden, sondern können auf elektronischem Weg zugestellt werden. Online erfasste Wehrpflichtige dürfen Russland bis zur Vorstellung bei der Armee nicht mehr verlassen.Das Parlament in Moskau hatte das Gesetz am Mittwoch in einer Blitzabstimmung verabschiedet. Einige Abgeordnete beklagten, sie hätten gar keine Zeit gehabt, die mehr als 50 Seiten Gesetzestext richtig zu lesen. Viele Russen fürchten, dass nun erneut massenhaft Männer für den bald 14 Monate dauernden Krieg gegen die Ukraine eingezogen werden sollen. Der Kreml dementierte solche Pläne.Bislang entgingen etliche Russen der Einberufung durch die Flucht ins Ausland oder eine falsche Meldeanschrift. Dieses Schlupfloch will Russlands Führung nun schließen. Wer sich nicht innerhalb von 20 Tagen nach der Vorladung beim Militärkommissariat meldet, muss auch im Alltag mit drastischen Einschränkungen rechnen: So dürfen Wehrdienstverweigerer nicht mehr Auto fahren oder Immobilien kaufen. Auch eine Registrierung als Selbstständiger sowie die Gewährung von Krediten sollen nicht mehr möglich sein.Finnland baut Zaun an Grenze zu Russland18.35 Uhr: Weniger als zwei Wochen nach seinem Beitritt zur Nato hat Finnland mit dem Bau eines Grenzzauns zu Russland begonnen. Der erste Abschnitt der im vergangenen Jahr von der Regierung in Helsinki beschlossenen, drei Meter hohen Sperranlage entsteht in Imatra, 250 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt. Die Kosten werden auf 380 Millionen Euro geschätzt.Der zuständige Projektleiter Ismo Kurki erklärte am Freitag, Ziel sei es nicht, eine Invasion zu stoppen. Vielmehr sollen etwa 200 der insgesamt 1.300 Kilometer langen Grenze abgesichert werden, wo am ehesten Migranten erwartet werden könnten. Finnland befürchtet, dass die Regierung in Moskau eine große Zahl von ihnen nach Finnland weiterleiten könnte.“Die Situation an der finnisch-russischen Grenze war stabil und ist im Moment stabil“, sagte Brigadegeneral Jari Tolppanen vom finnischen Grenzschutz. Angesichts der veränderten Lage müsse sein Land jedoch eine größere Kontrolle über die Grenze erlangen. „Und Finnland muss weniger abhängig von der russischen Grenzkontrolle werden“, fügte er hinzu. Im vergangenen Jahr verzeichnete Finnland 30 illegale Übertritte, während auf russischer Seite etwa 800 entsprechende Versuche abgefangen worden seien, teilte der finnische Grenzschutz mit. Das nordische Land ist unter dem Eindruck des russischen Einmarsches in die Ukraine in die Nato eingetreten.Ukraine meldet fünf Tote bei Raketeneinschlag in Slowjansk18.31 Uhr: In Slowjansk im Osten der Ukraine sind nach Angaben des regionalen Gouverneurs Pawlo Kyrylenko bei einem Raketenangriff mindestens fünf Menschen getötet worden. Mindestens 15 seien verletzt worden. Eine S-300-Rakete habe fünf Apartmenthäuser und fünf Privathäuser beschädigt. Es werde nach sieben Menschen in den Trümmern gesucht.Ukraine verbietet Sportlern Teilnahme an Wettkämpfen mit Russen18.24 Uhr: In der Ukraine hat das Sportministerium offiziellen Delegationen die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen mit Russen und Belarussen verboten. Die Ministeriumsverordnung wurde in der Nacht zum Freitag veröffentlicht. Bei Zuwiderhandlungen droht den nationalen Sportverbänden der Entzug des offiziellen Status. Beteiligungen von Russen und Belarussen an internationalen Wettbewerben sollen von den Verbänden selbst überwacht werden.Ende März ging der Verordnung ein Kabinettsbeschluss voraus. Zuvor hatte Kiew bereits einen Boykott der Olympischen Sommerspiele in Paris im kommenden Jahr diskutiert, sollten russische oder belarussische Sportler zu diesen zugelassen werden. Das Internationale Olympische Komitee IOC hatte vor wenigen Wochen empfohlen, dass Sportler aus Russland und Belarus unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zugelassen werden sollen. An der Entscheidung hatte es viel Kritik gegeben.Ukraine: Finden mehr chinesische Bauteile in russischen Waffen17.14 Uhr: Die Ukraine findet nach eigener Darstellung immer mehr chinesische Bauteile in russischen Waffensystemen. Die Zusammensetzung der auf dem Schlachtfeld sichergestellten Waffen habe sich geändert, sagte Regierungsberater Wladyslaw Wlasiuk der Nachrichtenagentur Reuters per Videoschalte. „Der Trend geht nun zu weniger Komponenten aus westlicher Produktion, dafür aber mehr Komponenten aus – nicht schwer zu erraten, welches Land“, sagte der für die Sanktionspolitik zuständige Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Natürlich China.“Der Westen hat Sanktionen gegen Russland verhängt. China hat wiederholt verneint, Russland mit Militärgütern zu beliefern, zuletzt auch beim Besuch der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock in Peking, wie Sie hier nachlesen können. Tatsächlich werde „vieles verschiedenes Zeug aus China“ aufgelesen, sagte Wlasiuk. Die Ukraine legte Geheimdienstinformationen vor, wonach in „Orlan“-Drohnen statt Schweizer Bauteile nun chinesische verbaut worden seien.Auch ein bislang in Frankreich gefertigtes Feuerleitsystem in russischen Panzern sei durch eins aus der Volksrepublik ersetzt worden. Wlasiuk nannte konkret im Zusammenhang mit den Bauteilen die chinesischen Firmen China North Industries Group (Norinco) und Xinxing Guangzhou Import & Export. Was sie genau geliefert haben sollen, sagte er nicht. Ein Mitarbeiter von Norinco, der namentlich nicht genannt werden wollte, erklärte, es würden keine Rüstungsgüter nach Russland geliefert. Reuters konnte die ukrainischen Angaben nicht überprüfen. Unklar blieb zudem, ob die beschriebenen Komponenten möglicherweise ursprünglich für den nicht-militärischen Gebrauch gedacht waren oder durch eine dritte Partei nach Russland eingeführt wurden.Russische Ölexporte höher als vor dem Krieg16.36 Uhr: Die russischen Ölexporte sind nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) im März auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren gestiegen. Das Land führte im vergangenen Monat 8,1 Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) Rohöl und Raffinerieprodukte wie Diesel pro Tag aus, so viel wie zuletzt im April 2020, wie die IEA am Freitag mitteilte. Die Einnahmen sanken allerdings wegen der Sanktionen des Westens im Jahresvergleich um 43 Prozent.Russland nahm laut IEA im März 12,7 Milliarden Dollar (115,19 Milliarden Euro) ein. Das war eine Million Dollar mehr als im Februar, weil das Land seine Ölexporte im Monatsvergleich um 600.000 Barrel pro Tag steigerte, darunter den Export von Ölprodukten um 450.000 Barrel pro Tag auf 3,1 Millionen Barrel. Die Diesellieferungen in die Türkei etwa lagen im März auf dem höchsten Stand seit 2018.Wegen des Ukraine-Kriegs hatte der Westen Anfang Dezember eine Preisobergrenze für russisches Rohöl von 60 Dollar pro Barrel eingeführt. Außerdem gilt seit Kurzem zusätzlich ein Preisdeckel für russische Erdölprodukte. Moskau sucht daher neue Abnehmer für sein Öl. Die Exporte nach Indien etwa nahmen sehr stark zu.Größte russische Gewerkschaft sagt Märsche am 1. Mai ab16.30 Uhr: Die größte russische Gewerkschaft hat die für den 1. Mai geplanten Veranstaltungen zum Tag der Arbeit wegen einer angeblich erhöhten terroristischen Bedrohung im Zusammenhang mit der Offensive in der Ukraine abgesagt. „Es wird keine Märsche oder Kundgebungen in der Hauptstadt geben, sondern ein feierliches Treffen“ mit Gewerkschaftsaktivisten und Partnern, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Gewerkschaftsbunds, Alexander Scherschukow, am Freitag.Die Entscheidung sei auf „das gestiegene Niveau der terroristischen Bedrohung“ zurückzuführen – auch in Regionen, „die weit von den Orten der militärischen Spezialoperation entfernt sind“, sagte der Gewerkschaftsvertreter. Auch auf der 2014 durch Russland annektierten Halbinsel Krim werden keine Kundgebungen stattfinden. Der dort von Moskau eingesetzte Regierungschef Sergej Aksjonow hatte bereits am Mittwoch die Absage der Parade am 1. Mai sowie eines Marsches und einer Militärparade am 9. Mai, dem Tag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland, verkündet. Als Grund führte er „Sicherheitsprobleme“ an. Mehr zu den abgesagten Paraden am „Tag des Sieges“ lesen Sie hier.Belarus droht Westen mit russischen Atomwaffen16.08 Uhr: Belarus hat keine Atomwaffen, droht aber damit: Sollte der Westen sich weiter „feindselig“ geben, könnte man die Russen um strategische Atomraketen bitten. Hier lesen Sie mehr zu den Drohungen aus Russlands Nachbarland.Dänemark liefert Haubitzen an die Ukraine15.45 Uhr: Dänemark überlässt der Ukraine Artillerie-Waffen. In den kommenden Wochen würden 19 in Frankreich hergestellte „Caesar“-Haubitzen geliefert, teilt das Verteidigungsministerium in Kopenhagen mit. Die Ukraine hatte Dänemark um die Kanonen gebeten.Moskau rechnet trotz Sanktionen mit Wirtschaftswachstum15.30 Uhr: Trotz der Sanktionen des Westens hat Russlands Führung ihre Prognose für die Entwicklung der Konjunktur 2023 deutlich angehoben. „Die Wirtschaft erholt sich weiter. Wir erwarten dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 1,2 Prozent“, sagte Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Freitag auf einer Regierungssitzung. Die bisherige Schätzung hatte einen Rückgang um 0,8 Prozent vorausgesehen.Bis 2026 könnte sich laut Reschetnikow wegen der steigenden Konsumnachfrage die Wirtschaftsleistung sogar um bis zu 3 Prozent steigern. Westliche Beobachter bewerten dies zurückhaltender.Die Grundlage für den Optimismus der russischen Regierung ist nicht völlig klar. So gehen die von Interfax befragten Analysten in ihrer Schätzung für 2023 von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 1 Prozent aus. Der hohe Durchschnittspreis für Rohöl der Marke Brent, von dem Reschetnikow für das Gesamtjahr ausgeht, ist etwa für Russland nur von bedingter Aussagekraft, weil der Westen Sanktionen verhängte. Diese sehen unter anderem einen Preisdeckel für Öl und Ölprodukte aus Russland vor. Berichten zufolge ist es Russland aber immerhin teilweise gelungen, die westlichen Beschränkungen durch den Aufbau einer „Schattenflotte“ und die Umlenkung der Öllieferungen nach Asien zu umgehen.Chinas Verteidigungsminister reist nach Russland14.02 Uhr: Wie am Freitag durch Russland und China bestätigt wurde, reist der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu an diesem Sonntag bis zum 18. April nach Russland. Zwischen ihm und seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu seien Gespräche über „aktuelle Fragen der globalen und regionalen Sicherheit geplant“, heißt es aus Moskau.Zuletzt war Chinas Präsident Xi Jinping zu einem dreitägigen Staatsbesuch im März nach Russland gereist. Das im Februar durch Peking vorgelegte Positionspapier zum Ukraine-Krieg enttäuschte international, da es zwar Friedensverhandlungen, jedoch keinen Rückzug russischer Truppen forderte. Zuletzt kursierten Gerüchte, China könnte Waffen an Russland liefern.Ukraine und Russland tauschen Leichen Dutzender Soldaten aus11.47 Uhr: Die Ukraine und Russland haben erneut Leichen Dutzender getöteter Soldaten ausgetauscht. „Die Ukraine hat die Leichen von weiteren 82 gefallenen Verteidigern zurückgeholt“, teilte das zuständige Ministerium in Kiew am Freitag bei Telegram mit. Wie viele Tote die russische Seite in Empfang nahm, wurde nicht mitgeteilt. Eine Bestätigung aus Moskau stand noch aus.Seit dem russischen Einmarsch vor fast 14 Monaten wurden den Behörden zufolge rund 800 Leichen an die ukrainische Seite übergeben. Zu den gesamten ukrainischen Opferzahlen existieren nur Schätzungen. Kiew sieht die Zahlen als ein Staatsgeheimnis an. Auch Russland macht kaum Angaben zu seinen Verlusten.IEA: Russische Ölexporte im März auf höchstem Stand seit drei Jahren11.19 Uhr: Die russischen Ölexporte sind nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) trotz der Sanktionen westlicher Industriestaaten auf den höchsten Wert seit drei Jahren gestiegen. Die Öllieferungen ins Ausland seien im März um 0,6 Millionen Barrel pro Tag auf durchschnittlich 8,1 Millionen Barrel pro Tag gestiegen, heißt es in dem am Freitag in Paris veröffentlichten Monatsbericht des Interessenverbands führender Industriestaaten. Dies sei der höchste Wert seit April 2020.Die IEA schätzt die russischen Einnahmen aus dem Ölgeschäft im März auf 12,7 Milliarden US-Dollar. Damit seien die Einnahmen aus den Ölexporten im Monatsvergleich zwar um etwa eine Milliarde Dollar höher ausgefallen, wie es weiter hieß. Allerdings seien die Einnahmen im Jahresvergleich um 43 Prozent eingebrochen. Russland bietet Rohöl derzeit deutlich günstiger an als vor einem Jahr.In den vergangenen Monaten haben sich die russischen Ölexporte nach Medienberichten verstärkt in Richtung China, Indien und in die Türkei gerichtet. Die Lieferungen werden hierbei mit Tankern über den Seeweg abgewickelt.Russland versetzt Pazifikflotte in höchste Alarmbereitschaft11.14 Uhr: Russland hat seine Pazifikflotte in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Dies sei im Rahmen einer überraschenden Inspektion geschehen, berichten staatliche Medien unter Berufung auf Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Hauptziel sei es, die Fähigkeiten der Streitkräfte zu erhöhen, um von See kommende Angriffe abwehren zu können.Dazu seien Übungen auf der Insel Sachalin und den Kurilen geplant – beide Orte liegen nicht weit von Japan entfernt. Russland will in der Übung die Landung feindlicher Truppen simulieren, teilte Sergej Schoigu mit.Geheimdienste: Ukraine zieht sich teilweise aus Bachmut zurück10.01 Uhr: Die ukrainischen Truppen ziehen sich nach Erkenntnissen des britischen Militärgeheimdienstes aus einem Teil der erbittert umkämpften Stadt Bachmut zurück. Russland habe seinen Angriff auf die in der Region Donezk im Osten gelegene Stadt wieder verstärkt, teilt das britische Verteidigungsministerium aus dem täglichen Lagebericht des Geheimdienstes mit. Mehr dazu lesen Sie hier.Die Nacht im Überblick: Selenskyj lobt ukrainische Waffen5.40 Uhr: Ein Jahr nachdem die Ukraine den russischen Kreuzer „Moskwa“ schwer beschädigt hat (es sank später), lobt Präsident Wolodymyr Selenskyj die Waffen seines Landes. In den USA ist ein Mann festgenommen worden, der die Geheimdienst-Dokumente zum Ukraine-Krieg durchgestochen haben soll. Deutschland stimmt der Lieferung von Kampfjets aus Polen an die Ukraine zu. Lesen Sie hier die wichtigsten Ereignisse aus der Nacht.Gericht in Moldau verurteilt russischen Oligarchen4.23 Uhr: Ein Berufungsgericht in der Republik Moldau hat den Geschäftsmann und Politiker Ilan Shor in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil „wird unserer Forderung weiterhelfen, dass er ausgeliefert wird“, sagte die für Korruption zuständige Chefanklägerin Veronica Dragalin am Donnerstag in einem Fernsehinterview. Shor befindet sich derzeit in Israel, wohin er 2019 geflohen war.Russische Blogger: Ukraine lockt Soldaten angeblich in die Falle4.11 Uhr: Russische Blogger berichten, dass ukrainische Soldaten die russischen Truppen in Bachmut in Fallen locken. Demnach würden die Ukrainer Gebäude, in denen sie Stellung bezogen haben, verlassen. Russische Kräfte würden das Gebäude einnehmen, das aber vermint sei – es käme zu Explosionen. Es gebe auch Fälle, in denen nach Einnahme eines Gebäudes dieses von ukrainischen Einheiten beschossen worden sei. Die Echtheit der Aussagen ist nicht nachzuprüfen. Auf Twitter kursieren Videos, die zeigen sollen, wie ein Häuserblock auf diese Weise zur Explosion gebracht wurde. Die Aufnahmen können aber derzeit nicht unabhängig verifiziert werden.Ukraine meldet schwere Kämpfe an der Ostfront1.22 Uhr: Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hannah Malyar berichtet über schwere Kämpfe an allen Teilen der Ostfront. „Die meisten feindlichen Angriffe finden im Sektor Bachmut statt“, schrieb Malyar auf Telegram. Die russischen Kommandeure hätten Truppen aus anderen Gebieten dorthin verlegt. „Der Feind setzt dort seine professionellsten Einheiten ein und greift in erheblichem Umfang auf Artillerie und Flugzeuge zurück.“ Jeden Tag verzeichne man 40 bis 50 Stürmungsversuche und rund 500 Mörserangriffe in der Region. Den ukrainischen Streitkräften sei es jedoch in den meisten Gebieten gelungen, die Angriffe abzuwehren.EU setzt Wagnertruppe auf Sanktionsliste19.12 Uhr: Die Europäische Union hat Russlands Söldnergruppe Wagner am Donnerstag zu seiner Sanktionsliste wegen „aktiver Teilnahme am russischen Aggressionskrieg gegen die Ukraine“ hinzugefügt. Wagner sei wegen seiner „Aktionen, die die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine unterminieren und bedrohen“, auf die Liste gesetzt worden, erklärte der Europäische Rat. Im Februar war die Gruppe Wagner bereits wegen Menschenrechtsverletzungen und die „Destabilisierung“ afrikanischer Länder einer anderen Sanktionsliste hinzugefügt worden.Russland kündigt Ermittlungen wegen Enthauptungsvideo an17.58 Uhr: Nach dem Auftauchen eines Videos, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Kämpfer zeigen soll, hat die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau Ermittlungen angekündigt. Ziel der Überprüfung durch die russischen Ermittlungsbehörden sei es, „die Zuverlässigkeit dieser Materialien zu beurteilen und eine angemessene Entscheidung zu treffen“, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Zuvor hatte der Kreml die Echtheit des im Internet kursierenden Videos angezweifelt. Die gezeigten Szenen sorgten international für Entsetzen, mehr dazu lesen Sie hier.Tatsächlich steht eine Überprüfung der Aufnahme, die in der Nacht zum Mittwoch aufgetaucht war, von unabhängiger Seite noch aus. Viele ukrainische und internationale Beobachter gehen aber davon aus, dass es sich um einen weiteren Beleg russischer Kriegsverbrechen in der vor mehr als einem Jahr angegriffenen Ukraine handelt. So trägt der Täter in dem Video etwa eine für russische Kämpfer typische weiße Markierung an der Kleidung.Zudem erklärte ein ins Ausland geflohener russischer Ex-Söldner, er habe in dem Clip frühere Kameraden aus der berüchtigten Privatarmee Wagner als Täter identifiziert. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wies das einige Stunden später als „kompletten Unsinn“ zurück. Es sei nicht möglich, in dem Video den Ort Bachmut oder Protagonisten zu erkennen, behauptete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin in einer im Nachrichtendienst Telegram am Donnerstag veröffentlichten Sprachnachricht. Der geflohene Söldner sei nur so kurz bei Wagner gewesen und gleich gescheitert, sodass er niemanden von den Tausenden Kämpfern identifizieren könne.Polen ermittelt wegen mutmaßlichen Betrugs mit ukrainischem Getreide17.29 Uhr: In Polen protestierten Bauern gegen den Preisrückgang durch günstige ukrainische Ware. Nun sollen die vermutlichen Betrugsfälle aufgeklärt werden. Mehr zu der eingesetzten Kommission lesen Sie hier.Ukraine weist Angaben über Einkesselung zurück16.22 Uhr: Die Ukraine hat die Angaben, wonach russische Truppen ukrainische Soldaten in Bachmut eingekesselt hätten, zurückgewiesen (siehe Beitrag von 15.17 Uhr). Sie entsprächen „nicht der Realität“, sagte der Sprecher der ukrainischen Ost-Streitkräfte, Serhij Tscherewaty, der Nachrichtenagentur AFP. Die ukrainischen Streitkräfte seien „in der Lage, alles Nötige wie Lebensmittel, Munition und Arzneimittel“ nachzuliefern und Verletzte zu versorgen.Schwere Kämpfe im Zentrum von Bachmut16.14 Uhr: Die Lage um die seit Monaten schwer umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut spitzt sich nach Angaben beider Kriegsparteien weiter zu. Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner setzten „hochintensive Kampfhandlungen fort, um den Feind aus den zentralen Vierteln der Stadt Artjomowsk (Bachmut) zu vertreiben“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Donnerstag. Die russischen Luftlandetruppen blockierten derweil Zufahrtswege der Ukrainer. Zugleich räumte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin selbst ein, es sei „noch zu früh, um von einer völligen Einkreisung von Bachmut zu sprechen“.Auf ukrainischer Seite wurde bestätigt, dass russische Kämpfer ins Zentrum der völlig zerstörten Stadt vorgedrungen seien, die vor dem Krieg rund 70.000 Einwohner zählte. Brigadegeneral Olexij Hromow sprach von schweren Kämpfen sowie russischen Versuchen, durch die Eroberung der Dörfer Bohdaniwka und Iwaniwske die ukrainischen Einheiten in Bachmut einzukesseln.Nach den monatelangen und verlustreichen Kämpfen hatten die russischen Angreifer zuletzt eigenen Angaben zufolge einige Geländegewinne erzielt und rund 80 Prozent von Bachmut erobert. Kiew wiederum will die inzwischen fast völlig zerstörte Stadt trotz der Probleme nicht aufgeben.Russland meldet Einkesselung ukrainischer Truppen in Bachmut15.17 Uhr: Russische Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau die ukrainischen Verteidiger der Stadt Bachmut im Osten der Ukraine eingekesselt. Luftgestützte Truppen verstärkten derzeit die vorstoßenden Kampfeinheiten der Söldnertruppe Wagner und blockierten so die Entsendung weiterer ukrainischer Soldaten sowie einen Rückzug der „feindlichen Einheiten“ aus Bachmut, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag in einem Lagebericht.Die Schlacht um Bachmut ist die am längsten andauernde der mehr als einjährigen russischen Offensive in der Ukraine. Die vor Beginn des Krieges 70.000 Einwohner zählende Stadt ist nach den monatelangen Kämpfen weitgehend zerstört und verlassen. Die Stadt in der Industrieregion Donbass hat jedoch angesichts der seit Monaten andauernden Gefechte mit großen Verlusten mittlerweile für beide Seiten hohe symbolische Bedeutung erlangt.Baerbock fordert: China muss Druck auf Russland machen14.20 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat China aufgefordert, seinen Einfluss auf Russlands Präsident Wladimir Putin auszuüben, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Nur Putin könne den Angriffskrieg stoppen, sagte sie auf ihrer Chinareise in Tianjin. Und am meisten Einfluss auf Russland habe China. „Auch China muss mit daran wirken“, sagte sie.Ukrainische Wirtschaft um fast ein Drittel eingebrochen13.31 Uhr: Die ukrainische Wirtschaft ist in Folge des von Russland gestarteten Angriffskrieges im vergangenen Jahr um fast ein Drittel eingebrochen. Nach Angaben des ukrainischen Statistikamtes ist die Wirtschaftsleistung 2022 um 29,1 Prozent gesunken. Die Exporte gingen wegen der russischen Blockade ukrainischer Seehäfen um über 40 Prozent zurück. Den stärksten Einbruch verzeichnete die Bauwirtschaft, die um zwei Drittel schrumpfte, wie aus der Mitteilung in der Nacht zu Donnerstag weiter hervorging.Die von russischen Raketen- und Drohnenangriffen besonders stark betroffene Energiewirtschaft produzierte ein Drittel weniger. Zudem hatten russische Truppen nach ihrem Einmarsch vor über 13 Monaten mehrere Kraftwerke erobert. Darunter ist auch das mit sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5.700 Megawatt größte Atomkraftwerk Europas bei Saporischschja. Wegen der Gefahr durch Artilleriebeschuss musste es im September komplett heruntergefahren werden.Wegen des fortdauernden Krieges erwarten Zentralbank und Regierung in Kiew nur ein schwaches Wachstum der Wirtschaft von höchstens einem Prozent für dieses Jahr. Nach einer Inflationsrate von 26,6 Prozent im Vorjahr erwarten Regierung und Zentralbank zwar einen weniger starken Preisanstieg für 2023, jedoch schwanken die Prognosen zwischen 18 und 24 Prozent. UN-Angaben zufolge haben seit Kriegsbeginn mehr als acht Millionen Ukrainer das Land verlassen.Norwegen weist 15 russische Geheimdienstmitarbeiter aus12.51 Uhr: Norwegen weist 15 Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes aus. Die an der Botschaft in Oslo akkreditierten Personen hätten Tätigkeiten ausgeübt, die mit ihrem diplomatischen Status unvereinbar seien, erklärte die norwegische Außenministerin Anniken Huitfeldt am Donnerstag ihrem Ministerium zufolge. „Wir wollen nicht zulassen, dass russische Geheimdienstoffiziere unter diplomatischem Deckmantel in Norwegen operieren.“ Grundlage für die Entscheidung sei die Tatsache, dass die neue sicherheitspolitische Situation infolge des Kriegs in der Ukraine zu einer erhöhten nachrichtendienstlichen Bedrohung durch Russland geführt habe.“Das ist eine wichtige Maßnahme, um russischen geheimdienstlichen Aktivitäten in Norwegen entgegenzuwirken und ihren Umfang zu reduzieren, und damit unsere nationalen Interessen zu wahren“, erklärte Huitfeldt. Die Diplomaten müssten Norwegen nun binnen kurzer Zeit verlassen. Visumsanträge von Geheimdienstoffizieren würden abgelehnt, hieß es. Bereits im April 2022 hatten drei russische Geheimdienstoffiziere Norwegen verlassen müssen. „Ich möchte unterstreichen, dass Norwegen sich normale diplomatische Beziehungen mit Russland wünscht, und dass russische Diplomaten in Norwegen willkommen sind“, sagte Huitfeldt weiter.Russland: Gefangenenaustausch mit US-Reporter erst nach Prozess denkbar11.56 Uhr: Eine Freilassung des in Russland inhaftierten „Wall Street Journal“-Reporters Evan Gershkovich im Rahmen eines möglichen Gefangenaustausches kann nach Angaben des stellvertretenden Außenministers Sergej Rjabkow erst nach einem Prozess gegen den Angeklagten erwogen werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Tass. Der US-Journalist wird der Spionage verdächtigt. Gershkovich weist die Vorwürfe zurück.Dokument: Heftiger Streit zwischen Schoigu und Prigoschin10.10 Uhr: Die bisher geheimen Dokumente aus dem Pentagon, die als Teil eines Leaks vor wenigen Tagen an die Öffentlichkeit gelangten, deuten auf verschiedene Machtkämpfe im russischen Machtapparat hin. Demnach soll es einen öffentlich ausgetragenen Disput zwischen dem Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, und Verteidigungsminister Sergej Schoigu über angeblich vom Militär zurückgehaltene Munition für die Wagner-Truppe geben. Präsident Wladimir Putin soll persönlich versucht haben, den Streit zwischen beiden zu schlichten. Das Treffen soll am 22. Februar stattgefunden haben, heiße es in einem der Dokumente.Außerdem beschuldige der Inlandsgeheimdienst FSB das Militär, das Ausmaß der Opfer auf russischer Seite zu verschleiern, heißt es in einem Bericht der „Washington Post“. Das Militär schrecke weiter davor zurück, schlechte Nachrichten in der Befehlskette nach oben zu übermitteln, heiße es in dem Dokument. Der FSB wiederum stelle in Diskussionen mit der russischen Regierung die Zahlen des Verteidigungsministeriums infrage.Moskau beklagt fehlende Visa für Lawrow-Delegation9.47 Uhr: Russland hat Verzögerungen bei der Ausgabe von US-Visa an Moskaus UN-Delegation unter Leitung von Außenminister Sergej Lawrow kurz vor wichtigen Sitzungen des UN-Sicherheitsrats kritisiert. „Bis jetzt wurde nicht eine einzige Einreiseerlaubnis erteilt“, schrieb Russlands Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, am Donnerstag auf dem Telegram-Kanal der diplomatischen Vertretung. Russland hat im April den turnusmäßigen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat übernommen. Lawrow soll die Sitzungen des Rats am 24. und 25. April leiten.Es seien nur noch wenige Tage bis zu dem Ereignis, doch bislang gebe es immer noch viele Unklarheiten. So sei auch die Landeerlaubnis für Lawrows Flugzeug noch nicht erteilt worden. „Wir erwarten, dass die Amerikaner umgehend die Flugerlaubnis ohne irgendwelche Bedingungen oder Einschränkungen erteilen“, sagte Antonow. Auch eine weitere Verzögerung bei der Visavergabe sei ein Verstoß gegen die Pflichten der USA als Basis des UN-Hauptquartiers. Vor Antonow hatten auch Kremlsprecher Dmitri Peskow und Russlands stellvertretender Außenminister Sergej Rjabkow zu mehr Eile bei der Visavergabe gemahnt.Kuleba: Echter Frieden heißt Wiederherstellung der Grenzen8.51 Uhr: Einen echten Frieden kann es nach den Worten des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba nur geben, wenn die ursprünglichen Grenzen seines Landes wiederhergestellt sind. Alle besetzten Städte und die Krim müssten wieder Teil der Ukraine sein, sagt er in einer Videoschalte bei einer Sicherheitskonferenz in Bukarest.“Es gibt keinen Unterschied zwischen ukrainischen Städten, sie alle müssen und werden wieder zur Ukraine gehören.“ Russland hat bereits 2014 die ukrainische Halbinsel Krim annektiert, was international nicht anerkannt ist.Bericht: Frankreich blockiert Munitionslieferung an die Ukraine7.31 Uhr: Frankreich soll eine von der EU beschlossene Finanzierung von Munitionslieferungen blockieren. Mehr dazu lesen Sie hier.Die Nacht: Schock angesichts von Enthauptungsvideo5.30 Uhr: Ein Video, das eine Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen zeigen soll, hat international Schock und Empörung ausgelöst. Präsident Selenskyj kündigte eine Schweigeminute an. Die USA fordern die westlichen Partner auf, der Ukraine auch weiterhin finanzielle Hilfe zu leisten. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse in der Nacht.Ukraine-Leaks: USA erwarten offenbar kaum Fortschritte2.30 Uhr: Die USA erwarten offenbar kein Ende des Ukraine-Kriegs in diesem Jahr – selbst wenn Kiew größere Bereiche seines Landes zurückgewinnen könnte. Diese Einschätzung soll Teil der geleakten Dokumente sein, berichtet die „Washington Post“. Auch immer schwerwiegendere Verluste der russischen Streitkräfte würden demnach nicht zu Friedensgesprächen oder einem Sieg einer Seite führen. „Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts sind im Jahr 2023 in allen betrachteten Szenarien unwahrscheinlich“, heißt es laut „Washington Post“ in dem zuvor noch nicht veröffentlichten Dokument.Die Einschätzung, die offenbar auf Daten über Truppen und Material beruht, könnte Bemühungen zu Gesprächen widersprechen, wie sie von Staaten wie den USA und auch China kamen. In dem Dokument soll es auch heißen, dass sowohl die Ukraine als auch Russland bis Jahresende nur geringe Geländegewinne verzeichnen könnten. Die Geheimdokumente über den Ukraine-Krieg sind vor mehr als einer Woche über mehrere Internetplattformen an die Öffentlichkeit gelangt. Unklar ist, wer sie geleakt hat und welchen Wahrheitsgehalt sie haben.Polen will Uran-Munition für Abrams-Panzer produzieren1.03 Uhr: Polen will Munition für amerikanische Abrams-Panzer produzieren, die auch in der Ukraine im Einsatz sind. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte nach Angaben der polnischen Presseagentur PAP, dass Sicherheit auch daran gemessen werde, welche Qualität die militärische Ausrüstung habe und ob sie verfügbar sei. Er bestätigte, dass 14 Abrams-Panzer bis spätestens Juni nach Polen geliefert werden sollen. Sie sollen Panzer ersetzen, die an die Ukraine gegeben wurden. Mit den US-Geräten wolle man einen „eisernen Vorhang“ schaffen, der den Ostteil des Landes schütze. Er habe bei seinem Besuch in den USA auch Gespräche darüber geführt, dass Polen die Panzer warten und reparieren könne – auch die der europäischen Verbündeten. „Wir unternehmen auch Anstrengungen, Munition mit abgereicherten Uran-Kernen und ultramoderne Munition in Polen zu produzieren.“ Das größte Problem an der ukrainischen Front sei der Mangel an Munition.USA rufen zu weiterer finanzieller Hilfe auf0.55 Uhr: Die US-Regierung hat die Weltgemeinschaft dazu aufgerufen, bei der finanziellen Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine nicht nachzulassen. „Die Unterstützung der Ukraine ist eine gemeinsame Anstrengung“, mahnte US-Finanzministerin Janet Yellen am Mittwoch (Ortszeit) in Washington bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Dort kamen Vertreter der ukrainischen Regierung mit Geldgebern zusammen, um über die finanziellen Bedürfnisse der Ukraine zu sprechen. „Wir begrüßen die Bemühungen unserer Verbündeten und Partner, umfangreiche (…) und rechtzeitige Hilfe zu leisten“, sagte Yellen und forderte alle auf, „dies auch weiterhin zu tun“. Auch die Ukraine machte angesichts einer milliardenschweren Finanzierungslücke Druck, notwendige Hilfen schnell bereitzustellen.Mittwoch, 12. AprilRussischer Kampfjet neben deutschem Beobachtungsflugzeug22.30 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben einen Kampfjet aufsteigen lassen, um ein deutsches Beobachtungsflugzeug zu begleiten, das sich der Landesgrenze von der Ostsee her näherte. „Die Besatzung des russischen Kampfjets identifizierte das Luftziel als ein P-3C Orion Patrouillenflugzeug der deutschen Marine“, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Das deutsche Flugzeug habe die russische Grenze nicht überflogen.Selenskyj ruft nach grausamem Video zu Schweigeminute auf21.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach der Veröffentlichung eines Videos, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten zeigt, bei einer Veranstaltung in Washington zu einer Schweigeminute aufgerufen. „Ich bitte Sie nun, mit einer Schweigeminute des ukrainischen Soldaten zu gedenken, dessen Tod wir gestern alle miterlebt haben“, sagte der per Video zugeschaltete Selenskyj bei einem Runden Tisch zur Ukraine während der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Er erinnerte auch an die weiteren Opfer des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Daraufhin hielt Selenskyj kurz inne.“Die Ukraine durchlebt derzeit einen Sturm der Gefühle“, sagte der ukrainische Präsident außerdem. Die russische Armee versuche, dieses Ausmaß an Gewalt und Gräueltaten überall in der Ukraine zur Routine werden zu lassen und sei stolz darauf. „Die lange Geschichte der russischen Straflosigkeit muss endlich aufhören“, forderte Selenskyj weiter. Jeden Tag würden in der Ukraine „Männer, Frauen, Kinder und Erwachsene“ durch die Hand Russlands sterben.Tschechiens Präsident vergleicht Russland mit „Islamischem Staat“20.26 Uhr: Der tschechische Präsident Petr Pavel hat entsetzt auf Berichte über ein Video reagiert, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten zeigt. „Falls sich dieses Video als authentisch erweisen sollte, dann haben sich russische Soldaten damit in eine Reihe gestellt mit dem „Islamischen Staat“, was wir alle weltweit verurteilen sollten“, sagte der General außer Dienst in Prag.Pavel merkte an, dass es zahlreiche gut dokumentierte Fälle des brutalen Vorgehens der russischen Kräfte in der Ukraine gebe. Ein solches Verhalten gehöre nicht ins 21. Jahrhundert. Der 61-Jährige, der früher auch einmal Generalstabschef seines Landes war, leitete von 2015 bis 2018 den Nato-Militärausschuss. Pavel machte seine Äußerung nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats, dem er erstmals als Präsident beiwohnte. Der Kreml zweifelte die Echtheit des Videos an. Mehr dazu lesen Sie hier.Russischer Senat billigt umstrittenes Gesetz19.01 Uhr: Der russische Senat hat ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das die Einberufung zum Militär auf elektronischem Weg ermöglicht. Das neue System sei „praktischer“, betonte Senatspräsidentin Walentina Matwijenko. Die Senatoren nahmen den Gesetzentwurf mit 163 Stimmen und einer Gegenstimme an.Demnach ist es Rekruten künftig verboten, das Land zu verlassen, sobald sie den Einberufungsbefehl auf elektronischem Weg erhalten haben. Bislang musste dieser persönlich zugestellt werden. Viele Russen entgingen bislang ihrer Einberufung, weil sie unerreichbar blieben oder das Land verließen. Lesen Sie hier mehr dazu.Auch Türkei von neuen US-Ukraine-Sanktionen betroffen18.39 Uhr: Von den neuen US-Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges sind auch Unternehmen und Personen in der Türkei betroffen. In der am Mittwoch veröffentlichten Liste des US-Finanzministeriums mit mehr als 120 Einträgen finden sich mindestens vier des Nato-Partners. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es handle sich um Einrichtungen, die primär in russischem Besitz seien oder Verbindungen nach Russland hätten. „Das ist als Warnschuss gedacht in der Phase, in der sich die Durchsetzung von Exportkontrollen weiterentwickelt“, sagte die Person, die namentlich nicht genannt werden wollte. Eine Stellungnahme der Türkei lag zunächst nicht vor.USA üben Kritik an Ungarns Verhältnis zu Russland17.56 Uhr: Die USA zeigen sich besorgt über das Verhältnis des EU- und Nato-Landes Ungarn zu Russland. Der amerikanische Botschafter in Budapest, David Pressman, spricht vor Journalisten von einem „anhaltenden Eifer“ der ungarischen Regierung, die Beziehungen zu Russland zu pflegen. Pressman erklärt zudem, Ungarn habe US-Kritik an der Präsenz der von Russland kontrollierten Internationalen Investitionsbank (IIB) in Ungarn zurückgewiesen.Die USA hatten zuvor Sanktionen gegen drei Spitzenmanager der IIB in Budapest verhängt – zwei russische Staatsbürger und einen Ungarn. Die US-Regierung wirft ihnen vor, auch nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 noch mit Vertretern Russlands Geschäfte der IIB abgestimmt zu haben.Ukraine spielt Bedeutung geleakter Dokumente herunter17.45 Uhr: Die Ukraine hat die Bedeutung der mutmaßlich durchgestochenen US-Geheimdokumente heruntergespielt. Es handle sich um eine Mischung aus echten und gefälschten Informationen, sagte Verteidigungsminister Olexij Resnikow. „Viele Informationen darin entsprechen nicht der Wirklichkeit“, erklärte er. „Die Informationen, die der Wirklichkeit entsprechen, haben ihre Relevanz verloren.“Resnikow sprach von einem Versuch, zum Nutzen Russlands Zwietracht unter den Verbündeten der Ukraine zu sähen. Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow wiederum erklärte, die Dokumente könnten gefälscht und ein Versuch sein, Russland in die Irre zu führen.Im März waren Dutzende mutmaßliche US-Dokumente in sozialen Medien aufgetaucht. Die Nachrichtenagentur Reuters hat mehr als 50 davon eingesehen, kann jedoch ihre Echtheit nicht bestätigen. Sie sollen Geheimdienstinformationen zum Ukraine-Krieg enthalten. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, offenbar seien einige Bilder manipuliert. Aus US-Kreisen heißt es, dass viele Dokumente Momentaufnahmen der Lage im Februar und März enthielten, jedoch keine Informationen über zukünftige Einsätze. Zu den Verantwortlichen oder einem Motiv lagen zunächst keine gesicherten Angaben vor.Russland feuert offenbar neuartige Interkontinental-Rakete ab14.57 Uhr: Nach eigenen Angaben hat Russland eine neuartige Interkontinentalrakte getestet. Frühere Tests waren gescheitert. Mehr dazu lesen Sie hier.Wirre Aussagen im russischen TV13.27 Uhr: Bislang hat der Kreml den Krieg gegen die Ukraine mit dem Schutz des eigenen Volkes vor einem angeblichen Nazi-Regime gerechtfertigt. Nun kommen pseudoreligiöse Gründe hinzu. Mehr dazu lesen Sie hier.Russen enthaupten wohl ukrainischen Gefangenen11.32 Uhr: Es ist nicht das erste Mal, dass russische Soldaten ihre eigenen Verbrechen in der Ukraine dokumentieren. Doch ein nun kursierendes Video zeigt eine neue Qualität des Grauens. Mehr dazu lesen Sie hier.Pentagon-Chef nach Datenleck: „Werden jeden Stein umdrehen“7.26 Uhr: Nach der Veröffentlichung brisanter US-Informationen zum Krieg in der Ukraine bemüht sich die US-Regierung um Aufklärung und versucht, ihre Verbündeten zu beruhigen. „Wir werden jeden Stein umdrehen, bis wir den Ursprung und das Ausmaß des Vorfalls herausgefunden haben“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Dienstag in Washington. Austin sagte, er habe am vergangenen Donnerstag von dem Datenleck erfahren. Er betonte: „Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst.“Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen. Unklar ist, wer die schon vor Wochen bei prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente publiziert hat. Das Investigativ-Netzwerk Bellingcat wies nach, dass sie teils nachträglich manipuliert wurden.Die Dokumente enthalten nach Berichten von US-Medien Informationen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und Angaben zum Munitionsverbrauch. Es gibt auch Landkarten, auf denen der Frontverlauf sowie Standorte russischer und ukrainischer Truppen sowie deren Personalstärke eingezeichnet sind. Informationen gibt es auch zu vermeintlichen Plänen der Nato und der USA, wie das ukrainische Militär auf eine Frühlingsoffensive vorbereitet werden könnte. Hier lesen Sie mehr zum Pentagon-Leak.Die Nacht im Überblick: Ukrainische Armee unter Druck7.42 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyj ruft die Bevölkerung zum Durchhalten auf. Russland hat eine Interkontinentalrakete getestet. Hier lesen Sie den Überblick.Selenskyj: „Der Weg liegt noch vor uns.“0.20 Uhr: Angesichts der schweren Lage an der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landsleute zum Durchhalten aufgerufen. „Wir befinden uns jetzt in einem Stadium des Krieges, in dem es für unsere Gesellschaft und unsere Partner wichtig ist, das Gefühl für den Weg, der vor uns liegt, nicht zu verlieren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Dienstag.“Im Vergleich zum vorigen Jahr ist es jetzt an vielen Orten ruhiger“, fügte der Staatschef hinzu. „Das heißt aber nicht, dass Sie den Krieg irgendwo ignorieren oder sich weniger darauf konzentrieren können, dem Staat zu helfen“, richtete er sich an die ukrainische Bevölkerung. Selenskyj betonte, es sei nun keinesfalls an der Zeit, „sich auf den Lorbeeren auszuruhen“: „Der Weg liegt noch vor uns.“Angesichts der schweren Lage an der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landsleute zum Durchhalten aufgerufen. „Wir befinden uns jetzt in einem Stadium des Krieges, in dem es für unsere Gesellschaft und unsere Partner wichtig ist, das Gefühl für den Weg, der vor uns liegt, nicht zu verlieren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Dienstag.“Im Vergleich zum vorigen Jahr ist es jetzt an vielen Orten ruhiger“, fügte der Staatschef hinzu. „Das heißt aber nicht, dass Sie den Krieg irgendwo ignorieren oder sich weniger darauf konzentrieren können, dem Staat zu helfen“, richtete er sich an die ukrainische Bevölkerung. Selenskyj betonte, es sei nun keinesfalls an der Zeit, „sich auf den Lorbeeren auszuruhen“: „Der Weg liegt noch vor uns.“US-Verteidigungsminister wusste seit Donnerstag von den Leaks0.03 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat nach eigenen Angaben am vergangenen Donnerstag von dem Datenleck bei Geheimdienstdokumenten zum Krieg in der Ukraine erfahren. „Ich wurde erstmals am Morgen des 6. April über die Berichte über die unbefugte Weitergabe von sensiblem und geheimem Material unterrichtet“, sagte Austin am Dienstag in Washington. Seitdem habe er sich täglich mit leitenden Mitarbeitern seines Ministeriums beraten und Sofortmaßnahmen über Ressortgrenzen hinweg ergriffen. „Wir haben die Angelegenheit an das Justizministerium weitergeleitet, das eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet hat.“Dienstag, 11. AprilKremlgegner Nawalny im Straflager erkrankt und abgemagert21.14 Uhr: Der in Russland inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny ist Aussagen seines Anwalts zufolge erneut schwer erkrankt. Am vergangenen Wochenende habe wegen der heftigen Magenschmerzen sogar nachts ein Notarzt ins Straflager gerufen werden müssen, schrieb Wadim Kobsew am Dienstag auf Twitter.“Eine unbekannte Krankheit, die niemand behandelt“, fügte er hinzu. Der 46 Jahre alte Nawalny, der bereits auf früheren Videoaufnahmen deutlich abgemagert aussah, habe nun innerhalb von rund zwei Wochen noch einmal acht Kilogramm an Körpergewicht verloren. Medikamente, die Nawalnys Mutter schicke, gebe die Gefängnisleitung nicht weiter.Kobsew schrieb weiter, er schließe nicht aus, dass Nawalny, der 2020 nur knapp einen Mordanschlag mit dem Nervengift „Nowitschok“ überlebte, nun erneut gezielt krank gemacht werde. Er fordere deshalb eine toxikologische und radiologische Untersuchung seines Mandanten. Nawalny selbst machte für den Anschlag auf ihn damals den russischen Präsidenten Wladimir Putin verantwortlich. Der Kreml wies das zurück.Nawalny sitzt seit mehr als zwei Jahren unter besonders harten Haftbedingungen in einem Straflager etwa 260 Kilometer nordöstlich von Moskau. Verurteilt wurde er von einem russischen Gericht wegen angeblichen Betrugs, international gilt der prominente Putin-Gegner aber als politischer Gefangener. Immer wieder wurde er in den vergangenen Monaten in eine kleine Einzelzelle verlegt, wo er bereits mehrfach über gesundheitliche Probleme klagte.Prigoschin: Wagner hält mehr als 80 Prozent von Bachmut18.58 Uhr: Die russische Söldnereinheit Wagner hat nach eigenen Angaben weitere Geländegewinne in der seit Monaten schwer umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine erzielt. „In Bachmut ist der Großteil, das sind mehr als 80 Prozent, unter unserer Kontrolle“, sagte der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, am Dienstag in einem bei einem russischen Militärblogger veröffentlichten Video. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden. Die Ukraine erklärt immer wieder, russische Angriffe auf Bachmut abzuwehren und will die inzwischen fast völlig zerstörte Stadt trotz der Probleme nicht aufgeben.Laut Prigoschin wird derzeit noch um einige Hochhauswohnviertel gekämpft. Die russischen Invasoren hätten inzwischen alle Industriebetriebe und das Gebäude der Stadtverwaltung erobert. Mitte März hatte der 61-Jährige davon gesprochen, dass 70 Prozent der Stadt, in der vor dem russischen Angriffskrieg rund 70.000 Menschen lebten, von seinen Truppen eingenommen seien. Die neuen Angaben des kremlnahen Unternehmers decken sich mit Beobachtungen westlicher Experten wie etwa der Washingtoner Denkfabrik ISW.Prigoschin bestätigte zudem, dass reguläre russische Einheiten den Flankenschutz der Söldnertruppe übernommen haben. So seien Luftlandetruppen im Norden und im Süden der Stadt eingesetzt. Monatelang hatte es zuvor ein Kompetenzgerangel zwischen der Wagner-Truppe und dem Verteidigungsministerium gegeben.Russen können leichter zum Militärdienst eingezogen werden18.35 Uhr: Nach Problemen bei der Teilmobilmachung für Russlands Krieg gegen die Ukraine können Männer in dem Riesenreich künftig deutlich leichter zum Militärdienst eingezogen werden als bisher. Die Einberufungsbescheide müssen nun nicht mehr persönlich überreicht werden, sondern können auf elektronischem Weg über das staatliche Serviceportal „Gosuslugi“ zugestellt werden, entschieden die Abgeordneten der Staatsduma am Dienstag. Die Änderungen wurden in einer Blitzabstimmung verabschiedet, obwohl einige Abgeordnete beklagten, sie hätten keine Zeit gehabt, das Gesetz zu lesen.Die ausstehende dritte und letzte Lesung und eine Unterschrift von Kremlchef Wladimir Putin gelten als Formsache. Durch die Änderungen ist ein Wehrpflichtiger elektronisch erfasst und kann bis zur Vorstellung bei der Einberufungsstelle etwa das Land nicht mehr verlassen. Im September waren bei der teils chaotisch organisierten Teilmobilmachung Hunderttausende geflohen.Beobachter befürchteten, dass mit der neuen Methode eine neue Mobilmachung für den Krieg vorbereitet werde. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies das zurück. Er begründete die Initiative mit einer allgemeinen Digitalisierung des Lebens. Bislang musste die Vorladung persönlich überreicht und mit Unterschrift quittiert werden.Ungarn will weiter vor allem russisches Erdgas nutzen18.07 Uhr: Trotz Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine will Ungarn weiter vor allem auf russisches Erdgas setzen. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto erklärte am Dienstag, er habe sich mit Russland darauf geeinigt, dass der Energieriese Gazprom zusätzliches Gas über die in einem langfristigen Abkommen vereinbarten Mengen hinaus liefern könne.Der russische Konzern bestätigte dies und ergänzte, möglich wäre in diesem Zusammenhang zudem ein Zahlungsaufschub. Das EU- und Nato-Land Ungarn bezieht 80 bis 85 Prozent seines Erdgases aus Russland und erhielt 2022 nach Angaben von Szijjarto von dort zudem 80 Prozent seiner Rohölimporte. Ein Sprecher des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban warnte die EU auf Twitter, das nun geschlossene Zusatzabkommen zu untersagen.Während sich die anderen EU-Staaten bemühen, russisches Gas zu ersetzen, erhält Ungarn im Rahmen eines 2021 unterzeichneten 15-Jahres-Vertrags 4,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr aus Russland, hauptsächlich über die Pipeline Turkstream. Orban, der mit seiner nationalkonservativen Fidesz-Partei in Budapest regiert, betont seit Jahren seine besonderen Beziehungen zu Russland.IWF: Russlands Wirtschaft wird 2023 und 2024 spürbar wachsen16 Uhr: Die russische Wirtschaft wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) trotz umfangreicher Sanktionen des Westens spürbar wachsen. Für dieses und nächstes Jahr prognostiziert der IWF Steigerungen um 0,7 und 1,3 Prozent, wie die Organisation am Dienstag mitteilte.Damit wurde die Schätzung für 2023 aus dem Januar um 0,4 Prozentpunkte angehoben, die für 2024 aber um 0,8 Punkte gesenkt. Im Vergleich mit 2022 sind die Perspektiven für Russland deutlich besser. Im vergangenen Jahr war die russische Wirtschaft noch um 2,1 Prozent geschrumpft.Ein IWF-Sprecher sagte, das mittelfristige Potenzial beim russischen Wirtschaftswachstum liege mittlerweile bei weniger als einem Prozent. Vor dem Angriff auf die Ukraine seien es noch ein bis eineinhalb Prozent gewesen. Der IWF hält auch ein deutlich höheres Haushaltsdefizit für möglich. Das könnte die Folge einer stärkeren Isolation und geringerer Einnahmen aus Energieexporten sein. Engpässe auf dem Arbeitsmarkt seien ebenfalls zu erwarten wie ein weiterer Exodus westlicher Konzerne. UN: Fast 8.500 Zivilisten in der Ukraine gestorben14.17 Uhr: Beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) inzwischen fast 8.500 Zivilisten getötet worden. Seit Beginn der Invasion seien bis zum 9. April 8.490 zivile Todesopfer bestätigt und 14.244 verletzte Zivilisten in der Ukraine gezählt worden, teilt das Büro des Hochkommissars der UN für Menschenrechte (OHCHR) mit. Allein fast 4.000 Zivilisten seien in den schwer umkämpften Frontregionen Donezk und Luhansk getötet worden.Es sei aber zu befürchten, dass die tatsächlichen Zahlen wesentlich höher liegen, da Informationen aus besonders umkämpften Gebieten nur verzögert einträfen und viele Berichte noch nicht bestätigt worden seien. Das OHCHR bezeichnet seine Zahlen seit Längerem lediglich als „die Spitze des Eisbergs“, weil es nur begrenzten Zugang zu den Kampfgebieten hat.London: Russland will mehr mit Luftlandetruppen operieren9.53 Uhr: Der britische Militärgeheimdienst geht von einer künftig stärkeren Einbindung der russischen Luftlandetruppen bei Offensivaktionen im Krieg Russlands gegen die Ukraine aus. Diese in den ersten Kriegsmonaten von gravierenden Verlusten betroffenen Truppen seien in den vergangenen Wochen mit dem Raketensystem TOS-1A ausgestattet worden, bekannt als „schwerer Flammenwerfer“, heißt es im täglichen Bulletin des britischen Verteidigungsministeriums.Das System sei bisher üblicherweise von einer Spezialeinheit der russischen Armee in der Ukraine zum Schutz anderer Truppenteile gegen biologische, chemische sowie nukleare Waffen verwendet worden. Einsätze bei den Luftlandetruppen, die sowohl mit Hubschraubern als auch mit Fallschirmjägern operieren, sind den britischen Geheimdienstinformationen zufolge bislang nicht bekannt.Frontstädte in Ostukraine unter Beschuss7.58 Uhr: Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe an der Front in der Ostukraine fortgesetzt. Es gebe Luftangriffe und Artilleriebeschuss, teilt der ukrainische Generalstab mit. Mehrere Städte und Ortschaften in der Region Donezk seien unter schweren Beschuss geraten. Die ukrainischen Streitkräfte hätten mehrere Angriffe abgewehrt. Auch in Bachmut hielten die Kämpfe demnach an. Die russischen Truppen versuchten weiterhin, die seit Monaten schwer umkämpften Kleinstadt unter ihre Kontrolle zu bringen.Die Nacht: Ukraine arbeitet an Gegenoffensive5.30 Uhr: Die Ukraine bezweifelt, dass bei den jüngsten Leaks Informationen über die Gegenoffensive an die Öffentlichkeit gelangt sind. Regierungsmitarbeiter verweisen darauf, dass an den Plänen noch gearbeitet werde – und es viele Optionen gebe. Die USA zeigen sich hingegen besorgt über den Geheimnisverrat. Russland beginnt ein Manöver in der Arktis. Lesen Sie hier die Zusammenfassung der wichtigsten Nachrichten aus der Nacht.Ukraine bezweifelt Abhöraktion gegen Selenskyj1.23 Uhr: Die ukrainische Führung hat eine angebliche Abhöraktion der USA gegen Präsident Wolodymyr Selenskyj in Zweifel gezogen. Beratungen des Staatschefs mit dem Militär liefen anders ab als in veröffentlichten Geheimdienstdokumenten dargestellt, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak im ukrainischen Fernsehen.Die Beziehungen der Ukraine zu ihren westlichen Partnern seien durch die Veröffentlichungen nicht gefährdet. „Das sind normale Analysen“, sagte er. Auch Pläne zu einer ukrainischen Gegenoffensive würden nicht torpediert, weil daran noch gearbeitet werde.Analysten: Moskau könnte Waffenruhe vorschlagen0.10 Uhr: Der Kreml könnte um das orthodoxe Osterfest am 16. April einen Waffenstillstand ausrufen, wie er es für das orthodoxe Weihnachtsfest im Januar 2023 getan hat. Diese Einschätzung haben Analysten des „Institute for the Study of War“(ISW), einem amerikanischen Thinktank, abgegeben. Zwar habe Moskau vor einem Jahr eine solche von der Ukraine geforderte Waffenruhe abgelehnt, damals sei Russland aber in einer militärisch besseren Situation gewesen. Zum orthodoxen Weihnachtsfest änderte sich das, und es folgte der Ruf, die Waffen ruhen zu lassen.Da die russischen Truppen derzeit kaum Fortschritte machen, sieht das ISW eine Pause als Möglichkeit, um Truppen zu sammeln und die Stellungen vor allem in Bachmut auszubauen. Sollte die Ukraine einen entsprechenden Vorschlag ablehnen, so der Thinktank, könnte Putin dies politisch ausnutzen und Kiew als religionsfeindlich bezeichnen – ein unbelegter Vorwurf, der immer wieder vom Kreml erhoben wird. Russland startet großes Militärmanöver in der Arktis19.39 Uhr: Russlands Nordmeerflotte hat nach eigenen Angaben ein Großmanöver in den Gewässern der Arktis begonnen. An der Übung sollen 1.800 Soldaten und mehr als ein Dutzend Schiffe teilnehmen, teilte der Pressedienst der Flotte am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. „Besondere Aufmerksamkeit wird im Zuge des Manövers der Sicherheit der Handelsmarine Russlands und der Seewege wie etwa der Nordostpassage gewidmet“, heißt es demnach in der Mitteilung.Das Manöver soll mehrere Tage andauern. Geprüft werde das Zusammenwirken zwischen den Schiffen und der russischen Luftwaffe unter Leitung der entsprechenden Kommandostäbe. Immerhin 40 Flugzeuge und Hubschrauber seien im Einsatz, daneben Fahrzeuge für Landoperationen.Die Nordostpassage führt an der Nordküste Russlands entlang. Wegen der zunehmenden Klimaerwärmung wird die Route für den Schiffsverkehr immer wichtiger. Für Russland ist die Nordostpassage von Bedeutung, um Rohstoffe exportieren zu können. Moskau hat, um seinen Anspruch auf die Polarregion geltend zu machen, bereits vor mehr als zehn Jahren Einheiten gegründet, die auf den Kampf in der Arktis spezialisiert sind.Ukraine und Russland tauschen mehr als 200 Gefangene aus16.57 Uhr: Die beiden Kriegsgegner Ukraine und Russland haben erneut mehr als 200 Gefangene ausgetauscht. „Wir holen 100 unserer Leute zurück – Soldaten, Matrosen, Grenzer und Nationalgardisten“, teilte der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Montag mit. Darunter seien Schwerverletzte. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor berichtet, dass 106 russische Soldaten nach Moskau gebracht worden seien, auch zu medizinischer Behandlung.Seit dem russischen Überfall auf das Nachbarland im Februar vergangenen Jahres sind mehr als 2.000 Ukrainer aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt. Regelmäßig werden Gefangene und Verletzte ausgetauscht. Alle anderen Gespräche über eine Lösung des Konflikts liegen auf Eis.Lukaschenko bittet Russland um Schutz16.52 Uhr: Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat den großen Nachbarn Russland aufgefordert, Belarus wie „russisches Staatsgebiet“ zu schützen. Bei einem Treffen mit dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu in Minsk bat Lukaschenko am Montag um entsprechende Sicherheitsgarantien, wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta berichtete. Er habe sich zudem für die Stationierung Tausender Soldaten auf belarussischem Gebiet bedankt.Russland hatte kürzlich angekündigt, in Belarus Atomwaffen zu stationieren. Das ehemalige Weißrussland grenzt auch an die Ukraine, gegen die Russland seit mehr als einem Jahr mit Hilfe aus Belarus einen Angriffskrieg führt. Kiew lastet Minsk die Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine an, da Russland die Invasion auch von belarussischem Gebiet aus gestartet hat.Lukaschenkos Bitte sei vergleichbar mit der einer Antilope im Krokodilsmaul, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak bei Twitter. Lukaschenko gilt als wirtschaftlich, militärisch und politisch stark abhängig von Moskau. Privatarmee Wagner wirbt Freiwillige für Krieg gegen Ukraine15.31 Uhr: Die russische Privatarmee Wagner wirbt in einem offenen Brief Freiwillige für den Einsatz im Kriegsgebiet für einen Sold von 240.000 Rubel (rund 2.700 Euro) monatlich. Versprochen werden außerdem Erfolgsprämien. Der Chef der Miliz, Jewgeni Prigoschin, bestätigte am Montag, dass ein Schreiben seines „Rekrutierungsdienstes“, auf dem auch Telefonnummern stehen, echt ist. Gesucht werden demnach Männer im Alter zwischen 21 und 60 Jahren für den Einsatz im Kriegsgebiet. Ein abgeschlossener Wehrdienst sei keine Voraussetzung.Der Grundsold bei Wagner liegt demnach deutlich über dem Angebot des russischen Verteidigungsministeriums, das mindestens 195.000 Rubel (2.200 Euro) monatlich in Aussicht stellt. Auf Kommandoebene gibt es bis zu 243.000 Rubel (etwa 2.740 Euro). Das ist ein Vielfaches des russischen Durchschnittslohnes.Russland stärkt Flugabwehr in Grenzregionen zur Ukraine13.04 Uhr: Russland will seine Flugabwehr-Streitkräfte neu aufstellen. Außerdem soll dieser Teil des Militärs wegen des Nato-Beitritts Finnlands gestärkt werden, wie ein hochrangiger Befehlshaber der russischen Luftwaffe erklärte. In einem am Montag veröffentlichten Interview der Zeitung „Roter Stern“ sagte Generalleutnant Andrej Demin, es habe zuletzt durch ukrainische Angriffe eine Reihe von Herausforderungen für die Luftabwehr gegeben.Russland habe deswegen mehr als 50 mobile Radarstationen und A-50-Frühwarnsysteme hinzugefügt, führte Demin aus. Es gebe außerdem rund um die Uhr Kontrollflüge in Regionen unweit der Ukraine, die Russland seit mehr als einem Jahr angreift. Darüber hinaus sei die Raketenabwehr verbessert worden. In ukrainischen Regionen, die unter russischer Kontrolle stünden, seien Luftabwehreinheiten installiert worden. Russland habe zudem die Produktion des Anti-Drohnen-Systems RLK-MC ausgeweitet. Weitere Reformen seien geplant und würden umgesetzt, sagte Demin der Zeitung des russischen Verteidigungsministeriums.Institut: Russland verfolgt ukrainische Kirchen in besetzten Gebieten12.28 Uhr: Russland ist seit Kriegsbeginn nach Einschätzung von Experten auch hart gegen ukrainische Religionsgemeinschaften vorgegangen. Besonders betroffen sei dabei die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW). Ziel Russlands ist es demnach, die von Moskau unabhängige Kirche in den besetzten Gebieten auszulöschen. Dabei würden Kirchen enteignet und Priester willkürlich festgenommen. Gottesdienste in ukrainischer Sprache seien verboten.Von Verfolgung durch die Besatzungsbehörden betroffen seien jedoch auch evangelische Kirchen. Als Rechtsgrundlage diene ein seit 2016 in Russland geltendes Gesetz, das nur noch staatlich registrierte Religionsgemeinschaften zulässt, hieß es.Wie der „Klub der wütenden Patrioten“ den Krieg beeinflussen will11.34 Uhr: Der Nationalist und ehemalige russische Offizier Igor Girkin hat gemeinsam mit sieben prominenten und ultranationalistischen Persönlichkeiten einen „Klub der wütenden Patrioten gegründet“, berichtet das „Institute for the Study of War“ (ISW). Demnach solle die Initiative wahrscheinlich darauf abzielen, den Einfluss der russischen Kriegsbefürworter innerhalb des Krems zu schützen. Mehr zu den Plänen des „Klubs der wütenden Patrioten“ lesen Sie hier.Habeck: Sanktionen müssen besser kontrolliert werden10.52 Uhr: Die deutschen Behörden müssen aus Sicht von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) strenger gegen Firmen hierzulande vorgehen, die über Drittstaaten Geschäfte mit Russland machen und damit EU-Sanktionen umgehen. Das Thema müsse viel stärker und entschlossener angegangen werden, sagte er der Funke-Mediengruppe (Samstag). „Das sind wir nicht zuletzt den Menschen in der Ukraine schuldig.“ Seit Beginn des russischen Krieges gegen das Nachbarland vor gut 13 Monaten hat die EU zehn Sanktionspakete gegen Russland auf den Weg gebracht, die Handelsbeschränkungen und weitere Maßnahmen vorsehen.Beim besseren Kampf gegen die illegale Umgehung dieser Sanktionen könne Deutschland beispielsweise von Dänemark lernen, sagte Habeck. Der dortige Zoll analysiere Handelsströme und Zolldaten sehr genau auf Auffälligkeiten. „Wenn solche auftauchen, beispielsweise eine große Menge an bestimmten Gütern, die vorher an Russland gingen, jetzt plötzlich in ziemlich der gleichen Menge in ein anderes Drittland geliefert werden soll, ist das ein Grund hinzugucken.“ Dann bitte der dänische Zoll Unternehmen um Stellungnahme. „Das deutsche Außenwirtschaftsrecht kennt dieses Auskunftsverlangen und diese Prüfbefugnisse auch. Wenn das zielgenau genutzt wird, können wir die gemeinsame Schlagkraft unserer Behörden stärken“, sagte Habeck.Sein Haus habe Ende Februar konkrete Schritte vorgeschlagen, um die Sanktionsumgehung besser zu bekämpfen. „Die diskutieren wir aktuell in der Bundesregierung und mit unseren EU-Partnern“, sagte er. Das Bundesfinanzministerium verwies auf die Verantwortlichkeit des Wirtschaftsministeriums. „Die von Herrn Habeck zu Recht angesprochenen Aufgaben liegen nicht beim Zoll, sondern beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in seinem eigenen Zuständigkeitsbereich“, teilte ein Sprecher mit. Das Wirtschaftsministerium erklärte dagegen, auch der Zoll sei laut Außenwirtschaftsgesetz mit in der Pflicht. Wenn Zolldaten bei Unternehmen Auffälligkeiten zeigten, dann könne der Zoll nach Paragraf 23 eine Prüfung vornehmen und etwa die Vorlage geschäftlicher Unterlagen verlangen. London: Russland verstärkt Angriffe auf ostukrainische Stadt Marjinka10.01 Uhr: Die russische Armee hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen sieben Tagen ihre Panzerangriffe auf die ostukrainische Stadt Marjinka in der Region Donezk ausgeweitet. Russland setze in der Region weiterhin viele Ressourcen für minimale Gewinne ein, hieß es am Montag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Donezk-Region habe für Moskau weiterhin hohe Priorität.Donezk ist die größte Stadt in der gleichnamigen Region, die von aus Moskau unterstützten Separatisten zur unabhängigen Volksrepublik erklärt wurde. Inzwischen hat Moskau das Gebiet völkerrechtswidrig annektiert. Die Stadt Marjinka, von der aus wichtige Verkehrswege verlaufen, sei bereits seit 2014 umkämpft und durch Raketenfeuer weitgehend zerstört, heißt es im Bericht der Briten.Ukraine: Russland wendet Taktik der verbrannten Erde an9.11 Uhr: Die Ukraine wirft den russischen Truppen vor, in der erbittert umkämpften Stadt Bachmut im Osten zur Taktik der verbrannten Erde übergegangen zu sein. Der Gegner zerstöre Gebäude und Stellungen durch Luft- und Artillerieangriffe, sagt der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Olexander Syrskyj. Die Verteidigung Bachmuts werde fortgesetzt. „Die Situation ist schwierig, aber kontrollierbar.“ Die russischen Streitkräfte setzten Spezial- und Luftangriffseinheiten zur Unterstützung ein, weil die Wagner-Söldner erschöpft seien, sagt Syrskyj.Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte dagegen zuletzt gesagt, dass seine Einheiten in der Stadt vorankämen. Er sprach von einer Schwächung der ukrainischen Einheiten auch durch den Wegfall von Versorgungswegen. Die Unterstützung durch die regulären russischen Truppen wollte er nicht kommentieren. Die ukrainische Führung hatte stets betont, die strategisch wichtige Stadt Bachmut nicht aufzugeben, um einen weiteren Durchbruch der russischen Truppen ins Landesinnere zu verhindern. Russland verfolgt in dem Krieg unter anderem das Ziel, die gesamte Region Donezk einzunehmen.Die Nacht: Selenskyj hofft auf baldigen Frieden5.30 Uhr: In seiner Osteransprache hat der ukrainische Präsident russische Angriffe während der Feiertage verurteilt und seine Hoffnung ausgedrückt, dass noch in diesem Jahr Frieden komme. In Rom rief Papst Franziskus ebenfalls zum Frieden auf. In Saporischschja schlug eine Rakete ein, ein Mädchen kam ums Leben. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung aus der Nacht.Bericht: Bahnhof von Mariupol wird abgerissen4.11 Uhr: Russische Truppen haben offenbar mit der Zerstörung des Hauptbahnhofs in Mariupol begonnen. Das meldet laut Kyivindependent der im Exil lebende Adjutant des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andriuschchenkow. In einem Video auf Telegram ist ein Baukran neben dem zerstörten Bahnhofsgebäude zu sehen. Die Stadt ist seit Mai 2022 von russischen Truppen besetzt.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier.

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