Russland könnte früher zu einem Nato-Angriff fähig sein als gedacht. Die russische Armee hat wohl große Teile des umkämpften Awdijiwka eingenommen. Alle Informationen im Newsblog. Luftangriffe auf Charkiw 23.10 Uhr: Charkiw wird nach ukrainischen Angaben mit Drohnen angegriffen. Medien berichten von Explosionen in der zweitgrößten Stadt des Landes. Der Gouverneur Oleh Synehubow schreibt im Kurznachrichtendienst Telegram, der Stadtteil Nemyschlianskyj sei getroffen worden. Zudem habe es einen Einschlag in einem Café in Welykjy Burluk östlich von Charkiw gegeben. Biden: Widerstand des US-Kongress „kommt kriminellen Nachlässigkeit gleich“ 22.30 Uhr: US-Präsident Joe Biden fordert den US-Kongress bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf, endlich die milliardenschweren US-Militärhilfen für die Ukraine freizugeben. Es sei empörend, dass der Kongress dies immer noch verweigere, sagte Biden am Freitag in Washington . „Das Versäumnis des Kongresses der Vereinigten Staaten, die Ukraine nicht zu unterstützen, kommt einer kriminellen Nachlässigkeit gleich. Das ist empörend“, kritisiert der US-Präsident. Kanzler Scholz, der sich am Vorabend mit US-Senatoren getroffen hatte, fordert ebenfalls eine rasche Entscheidung. „Deutschland und die Vereinigten Staaten müssen eine wichtige Rolle spielen, um den Frieden in der Welt zu erhalten“, mahnt der SPD-Politiker. Scholz sagte nach einem Treffen mit Biden im Weißen Haus in Washington, wenn es nicht gelinge, ein Ja des US-Kongresses zu weiteren Finanzmitteln für Kiew zustande zu bringen, sei die Fähigkeit der ukrainischen Streitkräfte bedroht, das eigene Land gegen den russischen Angriffskrieg zu verteidigen. Scholz sendet klare Botschaft an Putin 22.13 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagt der Ukraine bei seinem Washington-Besuch anhaltende Militärhilfe zu und sendet eine klare Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin . Putin setze auf ein Nachlassen der Unterstützung der westlichen Verbündeten für die Ukraine, sagt er vor seinem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden. „Wenn wir klarmachen, dass das eine Fehlkalkulation ist, dann ist das der beste Beitrag für eine friedliche Entwicklung.“ Der Krieg könne jederzeit enden, aber nicht, indem die Ukraine kapituliere. Der Kanzler greift Putin auch für sein Interview mit dem rechten US-Talkmaster Tucker Carlson an. Der russische Präsident habe in den 127 Minuten „ehrlicherweise nur verhöhnt, was an realen Taten von Russland in der Ukraine gemacht worden ist, und eine völlig absurde Geschichte erzählt über die Ursache für diesen Krieg“. Putin habe den Willen, sich einen Teil der Ukraine einzuverleiben. Mehr dazu lesen Sie hier . Selenskyj ernennt neuen Generalstabschef 21.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Generalmajor Anatoli Barhilewitsch zum neuen Generalstabschef ernannt. Er verstehe die Aufgaben dieses Krieges und die ukrainischen Ziele, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ernennung sei auf Empfehlung von Olexsandr Syrskyj erfolgt, den der ukrainische Präsident am Donnerstag zum neuen Armeechef ernannt hatte. Neuer ukrainischer Armeechef will Veränderungen in der Kriegsführung 11.55 Uhr: Der neue ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj möchte die Kriegsführung seines Landes verändern. Nur dadurch und durch „eine kontinuierliche Verbesserung der Mittel und Methoden der Kriegsführung werden wir erfolgreich sein“, schreibt Syrskyj im Messengerdienst Telegram. So seien etwa der verstärkte Einsatz unbemannter Waffensysteme und moderne Methoden der elektronischen Kampfführung wichtige Pfeiler für künftigen Erfolg, so Syrskyj. Auch für eine Rotation der Truppen zwischen Kampfeinsätzen und Ruhe- und Ausbildungsphasen spricht er sich aus. Über den Austausch der erschöpften Fronttruppen und die Mobilisierung neuer Soldaten wird derzeit in der Ukraine heiß diskutiert. Ein Gesetzentwurf liegt im Parlament. Der 58-Jährige Syrskyj war am Donnerstag zum obersten Befehlshaber der ukrainischen Truppen ernannt worden, nachdem Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Vorgänger Walerij Saluschnyj nach wochenlangen Spekulationen abgesetzt hatte. Medewedew nennt neuen ukrainischen Militärchef einen „Verräter“ 11.44 Uhr: Der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, bezeichnet den neuen Armeechef der Ukraine als Verräter. „Wenn man sich die Biografie des neuen Oberbefehlshabers der Ukraine Syrskyj anschaut, kommt Hass, Verachtung und Abscheu auf“, schreibt der Putin-Vertraute auf Telegram. Olexsandr Syrskyj wurde 1965 in der russischen Region Wladimir geboren. Er studierte an der Moskauer Militärschule und diente fünf Jahre bei der Artillerie der Sowjetarmee. Seit den 1980er-Jahren lebt er in der Ukraine, die bis 1991 zur Sowjetunion gehörte. Dänemark: Russland könnte Nato in wenigen Jahren angreifen 11.11 Uhr: Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen glaubt, dass Russland die Nato in drei bis fünf Jahren angreifen könnte. Russlands Kapazitäten zur Waffenproduktion seien immens gestiegen, sagt Poulsen der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“. Es könne nicht ausgeschlossen werden, „dass Russland binnen drei bis fünf Jahren Artikel 5 und die Solidarität der Nato austestet. Diese Annahme hatte die Nato 2023 nicht. Das sind neue Erkenntnisse, die jetzt zutage treten.“ Artikel 5 des Nato-Vertrags beschreibt den sogenannten „Bündnisfall“, nach dem ein Angriff gegen einen Mitgliedsstaat als Angriff gegen das gesamte Bündnis gesehen wird. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte im Januar gesagt, die Nato solle sich auf einen Angriff Russlands in fünf bis acht Jahren einstellen. Bericht: Russland hat rund 20 Prozent von Awdijiwka eingenommen 9.18 Uhr: Russland soll zwischen 18 und 20 Prozent der ostukrainischen Stadt Awdijiwka kontrollieren. Das berichtet Euronews unter Berufung auf russische Militärblogger. Demnach sind russische Streitkräfte entlang der Eisenbahnlinie im Nordwesten des Ortes nach Süden vorgerückt. Auf Awdijiwka liegt weiter ein Schwerpunkt der russischen Angriffe, erklärt auch das britische Verteidigungsministerium. In den vergangenen zwei Wochen hätte Russland wahrscheinlich zusätzliche Kräfte in die Gegend verlegt, um den Druck auf die ukrainischen Stellungen rund um die Stadt zu erhöhen. Berichte über Drohnenangriff auf russische Raffinerie 4.45 Uhr: Eine Drohne soll die Ilsky-Ölraffinerie in der russischen Region Krasnodar angegriffen haben, berichten russische Telegram-Kanäle. Es sei ein Feuer ausgebrochen. Nach Angaben von Anwohnern stürzte eine Drohne gegen 2 Uhr morgens auf das Gelände der Ölraffinerie. Es habe eine Explosion gegeben, ein Feuer sei eine Stunde später gelöscht worden. Angriff auf Polen? Das sagt Putin im Interview mit Carlson 0.30 Uhr: Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge will Russland „bis zum Ende“ für seine Interessen kämpfen. An einer Ausweitung des Krieges mit der Ukraine auf andere Länder wie Polen oder Litauen sei sein Land aber nicht interessiert, sagte Putin in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem US-Moderator Tucker Carlson. Ein russischer Angriff auf die Länder sei „absolut ausgeschlossen“, mit einer Ausnahme: sollte Polen Russland angreifen. Carlson durfte Putin für zwei Stunden interviewen. Das Gespräch wurde am Dienstag in Moskau aufgezeichnet und am Donnerstag (Ortszeit) auf der Website des Moderators veröffentlicht. Ausländischen Journalisten hatte der russische Präsident schon länger keine Interviews mehr gegeben. Der Kreml erklärte, Putin habe dem Carlson-Interview zugestimmt, weil sich der Ansatz des ehemaligen Fox-News-Moderators von der einseitigen Berichterstattung vieler westlicher Nachrichtensender über den Ukraine-Konflikt unterscheide. Das Gespräch gilt als das erste offizielle Interview mit einem US-Journalisten seit drei Jahren. Carlson selbst gilt als umstritten, weil er sich unter anderem zuvor kritisch über die Berichterstattung westlicher Medien in Bezug auf den Krieg in der Ukraine geäußert hat und der Meinung ist, diese Medien würden zugunsten Kiews berichten. Deutsche Generäle zu Gesprächen in der Ukraine 22.50 Uhr: Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, ist mit einer hochrangigen Delegation in die Ukraine gereist. Wie eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag bestätigte, hält sich Breuer derzeit auf Einladung des gerade abgesetzten ukrainischen Armeechefs Walerij Saluschnyj zu Gesprächen in der Ukraine auf. Begleitet wird Breuer demnach unter anderem vom Leiter des Sonderstabs Ukraine im Ministerium, Generalmajor Christian Freuding. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über den Besuch berichtet. Ziel der Gespräche sei „der weitere Austausch über die aktuellen Notwendigkeiten der Verteidigung sowie die zukünftigen militärischen Herausforderungen“, sagte die Ministeriumssprecherin. Russische Rakete: Polen schickt Kampfjets in die Luft 22.21 Uhr: Polen hat nach eigenen Angaben am Donnerstag Kampfjets starten lassen, weil eine russische Rakete Kurs auf das Land genommen hatte. Man habe Russlands „intensive weitreichende Flugbewegungen im Zusammenhang mit Angriffen auf die Ukraine“ beobachtet. Die Bevölkerung war wegen möglichen Fluglärms gewarnt worden. Die entdeckte Rakete sei dann aber abgedreht und in der Ukraine eingeschlagen, hieß es vom Gouverneur in ukrainischen Lwiw. Russland und Ukraine tauschen Kriegsgefangene aus 20.13 Uhr: Russland und die Ukraine haben Kriegsgefangene ausgetauscht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, über hundert Soldaten seien aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Die meisten von ihnen hätten die von Russland eroberte Hafenstadt Mariupol verteidigt, schreibt er auf Telegram. Auch das russische Verteidigungsministerium erklärte auf Telegram, dass hundert russische Soldaten nach Russland zurückgekehrt seien. Selenskyj entlässt Saluschnyj als Armeechef 17.28 Uhr: Nach der gescheiterten Gegenoffensive der Ukraine im vergangenen Jahr ist Walerij Saluschnyj als Chef der ukrainischen Streitkräfte entlassen. Die Führung der ukrainischen Armee wird nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj reformiert. Er erklärt, er habe mit Generalstabschef Saluschnyj eine neue Spitze der Armee erörtert und ihn gebeten, im „Team“ zu bleiben. In Kiew ernannte er am Donnerstag Oleksandr Syrskyj als neuen Armeechef. Selenkskyj bat den bisherigen Generalstabschef Saluschnyj, sich weiter an der Militärführung zu beteiligen. Dazu teilte er ein Bild von sich und Saluschnyj, das die beiden lächelnd und Hände schüttelnd zeigt. Regierung und Armee sind seit Ausbruch des Krieges sehr darauf bedacht, sich als Einheit zu präsentieren – wohl um die Position der Ukraine gegenüber Russland nicht zu schwächen. Über eine Entlassung Saluschnyjs war lange gemutmaßt worden. Mehr dazu lesen Sie hier. Saluschnyj selbst sagt, es seien Entscheidungen getroffen worden, um Taktik und Strategie zu ändern. Die Aufgaben in diesem Jahr seien andere als im Jahr 2022. Jedermann sollte sich den neuen Realitäten anpassen. Finnland verlängert Grenzschließung zu Russland 15.36 Uhr: Finnland kündigt eine längere Schließung der Grenzübergänge nach Russland an. Sie sollten bis zum 14. April dicht bleiben, teilt das Innenministerium mit. „Es gibt mindestens Hunderte, vermutlich jedoch Tausende Migranten in der Nähe der russischen Grenze, die auf eine Gelegenheit warten, ihre Reise nach Finnland fortzusetzen“, erklärt Innenministerin Mari Rantanen. Die Regierung in Helsinki schloss die Grenze im vergangenen Jahr und warf Russland vor, gezielt Migranten nach Finnland zu schleusen. Die Regierung in Moskau weist dies zurück. Umkämpftes Awdijiwka: Russland greift „von allen Seiten“ an 12.22 Uhr: Die Lage in der seit Monaten umkämpften ostukrainischen Stadt Awdijiwka wird der örtlichen Regierung zufolge immer schwieriger. „Der Feind übt Druck von allen Seiten aus“, sagte Bürgermeister Vitali Barabasch im ukrainischen Fernsehen. Er sprach von einer großen Zahl russischer Soldaten, die an der versuchten Erstürmung der Stadt beteiligt seien. Barabasch zufolge leben in Awdijiwka inzwischen noch 941 Menschen, verglichen mit 32.000 vor der russischen Invasion. Das ukrainische Militär teilte in seinem täglichen Lagebericht mit, die Angreifer würden zurückgeschlagen und erlitten dabei hohe Verluste. Eine russische Stellungnahme lag zunächst nicht vor. Russland hat an der Front in der Industrieregion Donbass die Initiative ergriffen und versucht seit Oktober, Awdijiwka einzukreisen. Italienisches Parlament macht Weg für weitere Ukraine-Hilfen frei 12.15 Uhr: In Italien hat nach dem Senat auch die Abgeordnetenkammer mit großer Mehrheit den Weg für weitere umfangreiche Militärhilfen an die Ukraine freigemacht. In der Parlamentskammer in Rom stimmten am Donnerstag 218 Abgeordnete für einen entsprechenden Erlass und 42 Abgeordnete dagegen. Das Papier erlaubt dem Kabinett der ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der Ukraine weitere militärische Güter und Ausrüstung für den Krieg gegen Russland zu überlassen. Auch die Parlamentarier der Regierungspartei Lega von Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini , der lange einen freundlichen Umgang mit Russlands Präsident Wladimir Putin pflegte, stimmten für den Erlass. Der Lega-Abgeordnete Paolo Formentini sagte: „Wir können die Ukraine nicht aufgeben. Wir werden es den Autokratien nicht erlauben, unsere Zukunft zu zerstören.“ Zugleich forderte er mehr Anstrengungen für eine Lösung am Verhandlungstisch. Scholz warnt vor Nachlassen bei Militärhilfe für Ukraine 11.35 Uhr: Zum Auftakt seiner USA-Reise hat Bundeskanzler Olaf Scholz alle Verbündeten eindringlich vor einem Nachlassen bei der militärischen Unterstützung der Ukraine gewarnt. „Wir müssen unser Möglichstes tun, um zu verhindern, dass Russland siegt“, schrieb Scholz in einem Gastbeitrag für das US-Medium „The Wall Street Journal“. „Wenn wir das nicht tun, könnten wir bald in einer Welt aufwachen, die noch instabiler, bedrohlicher und unberechenbarer ist als während des Kalten Krieges.“ Trotz der westlichen Unterstützung könnte es in der Ukraine bald zu ernsthaften Engpässen bei Waffen und Munition kommen, warnte Scholz. Einige Zusagen der westlichen Verbündeten seien bereits ausgelaufen, andere müssten verlängert werden. Wenn es nicht gelinge, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu stoppen, würden die langfristigen Folgen und Kosten alle bisherigen Investitionen in den Schatten stellen. Wird Rosneft enteignet? Russischer Konzern will sich wehren 11.22 Uhr: Der russische Ölkonzern Rosneft will sich mit allen juristischen Mitteln gegen eine im Raum stehende Enteignung in Deutschland stemmen. „Eine solche Enteignung würde eine Maßnahme darstellen, die in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland beispiellos bliebe und auf immer der Investitionssicherheit schaden würde“, teilte die von Rosneft beauftragte Kanzlei Malmendier Legal mit. „Rosneft wird als börsennotierte Aktiengesellschaft alle Maßnahmen ergreifen, um die Rechte ihrer Aktionäre zu schützen.“ Das Grünen-geführte Bundeswirtschaftsministerium hat Rosneft zu einer Anhörung geladen, bei der es um eine mögliche Verstaatlichung von dessen Vermögenswerten in Deutschland gehen soll. Hintergrund ist, dass die Treuhänderschaft des Bundes für den Rosneft-Anteil an der Raffinerie in Schwedt im März ausläuft. Zwei Insider betonten, dass mit der Einladung zur Anhörung noch keine Entscheidung getroffen wurde, ob die Bundesregierung diesen Weg wirklich gehen oder ob die seit September 2022 bestehende Treuhänderschaft erneut verlängert wird. Sie ist eine Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Russland will mit UN über Getreideexporte sprechen 5.30 Uhr: Laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA könnten sich Vertreter Russlands und der Vereinten Nationen noch in diesem Monat zu weiteren Gesprächen über die Erleichterung russischer Agrar- und Düngemittelausfuhren treffen. RIA beruft sich in dem Bericht auf den russischen UN-Gesandten Gennadi Gatilow. Russland macht mangelnde Fortschritte bei der Erleichterung seiner eigenen Exporte für das Scheitern des Getreideabkommens im vergangenen Jahr verantwortlich. Das Getreideabkommen sollte den Getreideexport aus ukrainischen Häfen ermöglichen. Drohnen treffen Gebäude in Odessa 4.30 Uhr: Russische Drohnenangriffe auf die Stadt Odessa haben in der Nacht zum Donnerstag mehrere Gebäude beschädigt, berichtete der Gouverneur der Oblast Odessa, Oleh Kiper, laut „Kyiv Independent“. Es habe weder Tote noch Verletzte gegeben. Rettungskräfte und Polizeibeamte seien vor Ort, um das Ausmaß der Schäden zu dokumentieren. Weitere Einzelheiten zu dem Anschlag wurden nicht bekannt gegeben. Zuvor hatte es im Süden der Ukraine Luftalarm gegeben. Heusgen für Verhandlungen: „An Minsker Abkommen orientieren“ 1.35 Uhr: Für ein Ende des Ukraine-Kriegs setzt der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, auf eine Verhandlungslösung – auch in Anlehnung an das gescheiterte Minsker Abkommen. „Es darf nicht so ausgehen wie im Ersten Weltkrieg, mit Hunderttausenden von Toten. Es ist deshalb richtig, dass man überlegt, wie man zu einer Verhandlungslösung kommt“, sagte der langjährige außenpolitische Berater der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Und ich denke, man kann sich dabei durchaus am Minsker Abkommen orientieren.“ Heusgen, der die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel beriet und UN-Botschafter war, verwies auf Aussagen des ukrainischen Oberkommandierenden der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, wonach es an der Front ein Patt wie an der Westfront im Ersten Weltkrieg gebe. Das Minsker Abkommen wurde 2014 geschlossen und hatte sowohl einen Waffenstillstand zum Inhalt als auch die Selbstverwaltung von Donezk und Luhansk. Angela Merkel war damals eine Vermittlerin. In der Ukraine wird das Abkommen sehr kritisch gesehen. Chef der Atombehörde: Saporischschja „relativ stabil“ 1.50 Uhr: Der Chef der Internationalen Atomaufsichtsbehörde IAEA, Rafael Grossi, begrüßt den Rückgang der Kampfhandlungen um das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja. „Die physische Integrität der Anlage ist relativ stabil“, sagt Grossi in einem auf der IAEA-Webseite veröffentlichten Video. „Es gab weniger direkte Angriffe oder Beschuss in der Umgebung der Anlage, was eine positive Entwicklung ist, auch wenn wir dies mit großer Vorsicht betrachten.“ Grossi sagte, er habe bei seinem Besuch des Atomkraftwerks am Mittwoch auch die für die Kühlung wichtigen neu gebohrten Brunnen inspiziert und über die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal gesprochen. Grossi wurde bei seinem Besuch von russischen Soldaten begleitet. Selenskyj will eingefrorenes russisches Vermögen haben 22.11 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Übertragung aller eingefrorenen russischen Vermögenswerte an sein angegriffenes Land gefordert. „Alles sollte beschlagnahmt und für die Terrorabwehr verwendet werden“, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukraine arbeite mit ihren Partnern energisch daran, dass eine Entscheidung über russische Vermögenswerte getroffen wird. Der Präsident besprach dieses Thema auch mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, der Kiew am Mittwoch besuchte. „Wir brauchen wirklich eine einheitliche und starke Entscheidung“, sagte Selenskyj. „Eine Entscheidung, die beweist, dass wir gemeinsam das Völkerrecht achten und keine Rücksicht auf den terroristischen Staat nehmen.“ Berichte: Explosion in russischer Raketenfabrik 23.50 Uhr: In der russischen Stadt Izhevsk soll es am späten Mittwochabend eine größere Explosion auf einem Gelände der Raketenfabrik Votkinsk gegeben haben. Das berichten russische Militärblogger und der ukrainische Regierungsberater Anton Gerashchenko. In Videos, die auf X und Telegram geteilt wurden, sind hohe Flammen zu sehen, die den Nachthimmel erleuchten. In der Fabrik sollen vor allem russische Interkontinentalraketen gebaut werden, aber auch die gegen die Ukraine eingesetzten Iskander-Raketen. Die Berichte können nicht unabhängig überprüft werden, von russischer Seite gab es bislang keine offizielle Bestätigung. Die Stadt liegt etwa 1.200 Kilometer östlich von Moskau. Die aserbaidschanische Webseite Oxu berichtete, dass ein Mitarbeiter der Fabrik von einem geplanten Test gesprochen habe. Russische Raketen treffen Wasserleitungen und Gasnetz 11.22 Uhr: Russland hat mit neuen massiven Luftangriffen auf die Ukraine schwere Zerstörungen in dem Land verursacht. Auch in der Hauptstadt Kiew herrschte am Mittwochmorgen Luftalarm, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Bislang gebe es vier Tote, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Mittwoch mit. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den „Terrorangriff“ Russlands gegen sechs Regionen des Landes und kündigte Vergeltung an. Er teilte mit, dass es in Kiew Berichte über zwei Tote gebe; es könnten auch noch Menschen verschüttet sein. In der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine meldeten die Behörden Zerstörungen an Gebäuden sowie Verletzte durch die russischen Raketenangriffe. Bürgermeister Olexander Senkewytsch teilte bei Telegram mit, dass ein Verletzter im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben sei. Auch Wasserleitungen und das Gasnetz seien durch die feindlichen Attacken beschädigt worden, sagte Senkewytsch, der zudem Bilder von den Zerstörungen veröffentlichte. 20 Wohnhäuser seien ohne Dächer. Raketenangriffe auf Kiew und andere Städte 06.35 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Militärangaben Kiew und andere Städte in der Ukraine mit Raketen angegriffen. In der Hauptstadt seien am Morgen zur Hauptverkehrszeit mehrere Explosionen zu hören gewesen, weil die Luftabwehr im Einsatz sei, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigt dies auf dem Mitteilungsdienst Telegram. Ob es Opfer oder Schäden durch den Angriff gibt, ist bislang nicht klar. Reuters-Reporter berichten, um kurz vor sieben Uhr Ortszeit seien laute Detonationen zu hören gewesen. Im ganzen Land heulten ab etwa sechs Uhr morgens die Sirenen und warnten vor Luftangriffen. Der Gouverneur der Oblast Charkiw im Nordosten der Ukraine, Oleh Sinehubow, teilt mit, in der gleichnamigen Stadt seien Gebäude von russischen Raketen getroffen worden. Es handle sich nicht um Wohnhäuser. Satellitenbilder zeigen hohe Verluste russischer Artillerie 6.29 Uhr: Russland hat seit Beginn der Invasion der Ukraine anscheinend die Hälfte der verfügbaren Artillerie aus Lagerstätten entfernt. Darauf deuten Satellitenbilder von Open-Source-Intelligence-Analysten hin. Nach Beobachtungen der Analysten soll Russland bis Dienstag 666 selbstfahrende Panzer und 340 Stück gezogene Artillerie verloren haben. Die Militärblogger werten für ihre Analysen Fotos und Videos aus. Allerdings könnte die Menge der zerstörten Ausrüstung wohl deutlich höher liegen als nach ihren Einschätzungen. Die Zahl der selbstfahrenden Panzer soll demnach seit Beginn des Angriffskrieges an den wichtigsten Stützpunkten von 4.450 auf 2.961 gesunken sein, die Zahl der gezogenen Artillerie von 14.631 auf 7.845. Auch die Art der eingesetzten Panzer weist auf hohe Verluste hin: Mittlerweile setzt Russland häufiger Panzermodelle ein, die bereits im Zweiten Weltkrieg genutzt wurden. Auf den Satellitenbildern ist laut den Analysten ebenfalls zu sehen, dass Russland verbleibende Panzer ausschlachtet, um beispielsweise Ersatzrohre zu gewinnen. Verwaltung: Lage in Awdijiwka wird kritisch 3.10 Uhr: Einige Teile der ostukrainischen Stadt Awdijiwka befänden sich in einem „kritischen“ Zustand, da sie sich gegen russischen Beschuss und Angriffe wehren müssten, teilte ein örtlicher Beamter am Dienstag nach Angaben der „Moscow Times“ mit. Russland greift die Stadt seit Oktober an. „Während wir mehrere Wochen lang sagten, die Lage sei sehr schwierig, aber unter Kontrolle, ist die Situation jetzt sehr schwierig und an einigen Stellen kritisch“, so Vitaliy Barabash, Leiter der Militärverwaltung der Stadt. „Das bedeutet nicht, dass alles verloren ist, dass alles sehr schlecht ist. Aber der Feind richtet eine große Anzahl von Kräften auf unsere Stadt“, sagte er einem ukrainischen Fernsehsender. Dienstag, 6. Februar 2024 Russlands Schwarzmeerflotte laut Briten deutlich geschwächt 18.03 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium geht davon aus, dass die Zerstörung des russischen Raketenschiffs „Iwanowez“ Anfang Februar die russische Schwarzmeerflotte deutlich geschwächt hat. Der Schlag beeinflusse Kommando- und Kontrollfähigkeiten und zwinge die Flottenführung dazu, ihre Manöver westlich der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim zu überdenken, teilt das Ministerium mit. Die „Iwanowez“ war in der Nacht zum 1. Februar von ukrainischen Seedrohnen attackiert und schwer beschädigt worden. Die britische Regierung geht davon aus, dass das Schiff gesunken ist. Georgien erhebt schwere Vorwürfe gegen die Ukraine 17.33 Uhr: Der designierte georgische Premierminister Irakli Kobachidze wirft der Ukraine vor, sein Land mit in den Krieg gegen Russland ziehen zu wollen. Hintergrund ist Sprengstoff, den georgische Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben sichergestellt haben und der auf dem Weg in die russische Stadt Woronesch gewesen sein soll. Der Vorfall bestätige, so Kobachidze, dass die Ukraine „eine zweite Front in unserem Land“ wolle. Die ukrainische Botschaft erklärt, man prüfe die Anschuldigungen in Bezug auf „die Verwicklung ukrainischer Staatsangehöriger in illegale Aktivitäten“. Den georgischen Sicherheitsbehörden zufolge war der Sprengstoff in einer Ladung Autobatterien versteckt über Rumänien , Bulgarien und die Türkei ins Land gelangt. Einen solchen Transport von Sprengstoff über Drittländer hatte Russland der Ukraine nach der Explosion der Krim-Brücke vorgeworfen. Ukraine verlängert Kriegsrecht und Mobilmachung bis Mitte Mai 15.47 Uhr: Das ukrainische Parlament hat das nach dem russischen Einmarsch verhängte Kriegsrecht und die Mobilmachung um weitere 90 Tage verlängert. Für die von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingebrachten Gesetzesvorlagen stimmte jeweils eine deutliche Zweidrittelmehrheit, wie mehrere Abgeordnete mitteilen. Die Maßnahmen gelten nun vorerst bis Mitte Mai. Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren eine russische Invasion ab. Das Kriegsrecht gibt dem Militär mehr Rechte. Zudem wurden die regulären Parlaments- und Präsidentenwahlen ausgesetzt. Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nur in Ausnahmefällen verlassen. Ukrainischer Geheimdienst: Russischer Spionagering ausgehoben 13.38 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben einen russischen Spionagering ausgehoben und fünf Verdächtige festgenommen. Seine Beamten hätten „ein mächtiges Agentennetz“ des in der Ukraine tätigen militärischen Abschirmdienstes des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB „neutralisiert“, teilt der SBU mit. Die mutmaßlichen russischen Spione seien dabei ertappt worden, wie sie Informationen an den FSB weitergegeben hätten, darunter Angaben zu ukrainischen Militärstandorten, Verteidigungsanlagen und strategischer Energieinfrastruktur sowie personenbezogene Daten. Bei den insgesamt fünf Verdächtigen handelt es sich nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft um vier ehemalige Mitarbeiter des ukrainischen Militär- und Auslandsgeheimdienstes sowie einen derzeit aktiven regionalen SBU-Agenten. Sie seien wegen des Verdachts auf Landesverrat festgenommen worden. Ihnen wird zur Last gelegt, „Informationen über die Verteidigungsstreitkräfte und strategisch wichtige Energieanlagen an Vertreter“ des russischen Geheimdienstes weitergegeben zu haben. Die Männer hätten zudem Informationen über Verteidigungsanlagen nahe der Schwarzmeerstadt Odessa, den Standort von Raketenwerfern in der nordöstlichen Region Charkiw sowie Informationen über ukrainische Truppenbewegungen und Fahrzeuge weitergegeben, erklärt der Generalstaatsanwalt in Kiew. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Erdoğan und Putin wollen über Ukraine verhandeln 12.59 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin werden bei dessen Besuch in Ankara über den Krieg in der Ukraine beraten. Thema sei auch das Getreideabkommen, teilt der türkische Außenminister Hakan Fidan mit. Das Abkommen zur Lieferung ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer hatten die Türkei und die UN vermittelt, allerdings hatte sich Russland im Juli 2023 daraus zurückgezogen. Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, nennt als Thema der anstehenden Türkei-Reise Putins Pläne für ein Drehkreuz für Gaslieferungen. Im Januar erklärte ein Vertreter der Türkei, der Besuch des russischen Präsidenten in der Türkei sei für den 12. Februar geplant. Charkiw: Baby und Mutter sterben bei Raketenangriff 11.31 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Hotel im ukrainischen Gebiet Charkiw ist nach offiziellen Angaben ein zwei Monate altes Baby ums Leben gekommen. „Drei Frauen, 21, 28 und 39 Jahre alt, wurden mit Explosions- und Splitterverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, darunter auch die Mutter des getöteten Kindes“, teilt der Militärgouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Das dreistöckige Gebäude in der Siedlung Solotschiw ist durch den Treffer eingestürzt. Synjehubow spricht von einem „weiteren Terroranschlag gegen Zivilisten“. Beschossen worden sein soll die Ortschaft nordwestlich von Charkiw mit umfunktionierten Luftabwehrraketen vom Typ S-300. So berichtet Synjehubow von Artillerie- und Granatwerferangriffen auf 20 weitere Ortschaften in dem Gebiet. Zudem habe es Luftangriffe gegeben. Die von Synjehubow in diesem Zusammenhang genannten Orte liegen im Landkreis Kupjansk, in dem die russischen Truppen von Osten her vorrücken. Den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt am Ufer des Oskil-Flusses hat die ukrainische Armee im Zuge ihrer Gegenoffensive im Herbst 2022 befreit. Nun wollen die russischen Kräfte Kupjansk zurückerobern. Bericht: Putin plant Rede an die Nation 8.38 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin will einem Medienbericht zufolge vor der Präsidentenwahl im März sein Wahlprogramm in einer Rede zur Lage der Nation darlegen. Die Rede werde voraussichtlich zwischen dem 23. Februar und dem 8. März stattfinden, berichtet die gewöhnlich gut informierte Tageszeitung „Kommersant“ unter Berufung auf vier eigene Quellen. Die Wahl selbst läuft in diesem Jahr über drei Tage vom 15. bis 17. März. Putin werde bei seiner Rede auf Russlands Kriegsziele in der Ukraine, die Souveränität des Landes, die wirtschaftliche und soziale Lage so wie familiäre Werte eingehen, mutmaßt die Zeitung. Zu allen genannten Themen äußert sich Putin regelmäßig. Die Ausführungen dienen in der Regel dazu, den Westen zu attackieren, oder Russlands Stärke und eigene Erfolge darzustellen. Die Rede in diesem Jahr dürfte nach Angaben des „Kommersant“ ebenfalls Wahlkampfcharakter aufweisen. Debatten mit anderen Kandidaten geht der Kremlchef traditionell aus dem Weg. Die Rede zur Lage der Nation ist eine von der Verfassung vorgeschriebene alljährliche Pflicht des Präsidenten. Er hält sie vor den Vertretern der Föderalen Versammlung, die sich aus der Staatsduma und dem Föderationsrat zusammensetzt, dem Unter- und Oberhaus des russischen Parlaments. Im ersten Kriegsjahr 2022 hatte Putin sie allerdings mit der Begründung einer sehr hohen „Dynamik der Ereignisse“ ausfallen lassen. Im vergangenen Jahr nutzte er die Rede, um den Atomwaffensperrvertrag New Start auszusetzen. Ukraine: Ranghoher Vertreter des Geheimdienstes wegen Überwachung von Journalisten gefeuert 06.45 Uhr: Wegen des Ausspähens von Enthüllungsjournalisten ist ein ranghoher Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes SBU entlassen worden. Wie am Montag aus SBU-Kreisen verlautete, ist der Leiter der Staatsschutzabteilung des Geheimdienstes, Roman Sementschenko, entlassen. Die Entscheidung sei von der Leitung des Geheimdienstes getroffen und von Präsident Wolodymyr Selenskyj genehmigt worden. Zuletzt waren mehrere Fälle einer Überwachung von ukrainischen Investigativjournalisten publik geworden. Für besonders viel Aufsehen sorgte der Fall der für Korruptionsenthüllungen bekannten Plattform Bihus.info. Deren Journalisten fanden Mitte Januar heraus, dass sie über einen längeren Zeitraum heimlich gefilmt und abgehört worden waren. Auch andere Journalisten wurden bespitzelt oder unter Druck gesetzt. Der Geheimdienst SBU hatte am Montag erklärt, wegen der Überwachung von Bihus.info seien „angemessene personelle Entscheidungen“ getroffen worden. Die Behörde verteidigte ihr Vorgehen zugleich aber. Einige Mitarbeiter der Enthüllungsplattform seien „Kunden von Drogenhändlern“ gewesen. Bihus.info hatte im Januar erklärt, dass einige seiner Mitarbeiter an Silvester „illegale Substanzen“ konsumiert hatten. Selenskyj will ukrainische Wirtschaft stärken 5.07 Uhr: Ungeachtet des Kriegs gegen die russischen Invasoren will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Ausbau der Wirtschaft seines Landes nicht aus den Augen verlieren. Bei Besuchen in den Regionen Dnipro, Tscherkassy und Kropywnyzkyj habe er mit Vertretern der regionalen Behörden nicht nur über die Stärkung des Militärs, sondern auch über wichtige wirtschaftliche Fragen gesprochen, berichtete Selenskyj am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Der Staat muss die Erholung der ukrainischen Produktion unterstützen“, sagte er. Eine der obersten Prioritäten in der Ukraine sei, Unternehmer bestmöglich dabei zu unterstützen, zum Wirtschaftswachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen beizutragen. „Im vergangenen Jahr haben wir den Grundstein für die wirtschaftliche Stabilität der Ukraine gelegt“, sagte Selenskyj. Der Seekorridor für den Export funktioniere und der Energiesektor sei besser gegen russische Angriffe geschützt. Zudem habe Kiew mit ausländischen Partnern Vereinbarungen über langfristige Unterstützung für die Ukraine und Finanzprogramme getroffen. Das vergangene Jahr sei für die Ukraine mit einem Wirtschaftswachstum von mehr als fünf Prozent zu Ende gegangen. „Und dieses Jahr sollte die Dynamik beibehalten werden“, forderte Selenskyj. Dazu brauche die Ukraine „transparente, saubere, legale Beziehungen zwischen den staatlichen Institutionen und der Wirtschaft, und die Wirtschaft muss in einem sauberen, legalen Umfeld – auf „weiße“ Weise – arbeiten“. Letzteres war als klare Ansage für den weiteren Kampf gegen Korruption im Land zu verstehen. Dienstag, 6. Februar, 2024 Serbien weist russische Putin-Kritikerin aus 19.26 Uhr: Serbien geht weiter gegen politisch unliebsame Ausländer vor. Die seit vier Jahren in Serbien lebende Russin Elena Koposowa muss binnen 30 Tagen das Land verlassen, wie sie und serbische Menschenrechtsaktivisten mitteilen. Ihr Antrag auf ständiges Aufenthaltsrecht in Serbien sei abgelehnt worden. Serbiens Innenministerium habe Koposowa mitgeteilt, dass sie ein Sicherheitsrisiko darstelle. Die Russin ist von Beruf Übersetzerin. Sie hatte im März 2022 einen Aufruf zu einer Demonstration gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in Belgrad mit unterschrieben. „Diese Entscheidung ist die letzte in einer Serie von Maßnahmen, die das Innenministerium (Serbiens) jüngst ergriffen hat“, schreibt dazu das von westlichen Sponsoren geförderte Belgrader Zentrum für Sicherheitspolitik (BCBP). Bereits zuvor waren Kritiker des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine von Behörden ins Visier genommen worden. Das BCBP mutmaßt, dass diese Schikanen auf den fortdauernden Einfluss des früheren Direktors des serbischen Geheimdienstes BIA, Aleksandar Vulin, zurückgehen. Vulin gilt als treuer Gefolgsmann des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić. Er pflegt gute Beziehungen zu Moskau, während Vučić den Eindruck erwecken will, zwischen dem Westen und Russland zu navigieren. Ukrainische Behörden sperren Großstadt Cherson für Ausländer 19.17 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben die Großstadt Cherson samt Umgebung im Süden des Landes für Ausländer vorerst gesperrt. Auslöser ist der Tod von zwei französischen Mitarbeitern einer Nichtregierungsorganisation durch russische Angriffe. Diese Maßnahme gelte sowohl für Angehörige diplomatischer Vertretungen als auch für Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen, teilt die regionale Militärverwaltung auf Telegram mit. „Zu Kriegszeiten kann niemand Sicherheit garantieren, aber wir müssen den Aufenthalt von Menschen an Orten aktiver Feindseligkeiten klar feststellen.“ Die beiden Franzosen waren am Donnerstag in der Ortschaft Beryslaw bei einem russischen Artillerieangriff ums Leben gekommen. Drei weitere französische Staatsbürger sowie ein Ukrainer wurden bei diesem Angriff verletzt. Ukraine startet Großeinsatz auf Suche nach russischen Saboteuren 19.14 Uhr: Polizei und Militär haben im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew eine großangelegte Suche nach möglichen russischen Sabotagetrupps begonnen. Nach Medienberichten vom Montag werden dazu unter anderem an mehreren Abschnitten des Obolonsky-Bezirks Straßensperren errichtet. Die Aktion werde durchgeführt, „um Sabotage- und Aufklärungsgruppen des Feindes zu identifizieren“, zitiert die „Ukrainska Prawda“ aus einer offiziellen Mitteilung. Zuletzt waren unmittelbar mit dem Überfall russischer Truppen auf die Ukraine im Februar 2022 russische Sabotagetrupps in Kiew vermutet worden. Nach offizieller Lesart war ihr Ziel, die politische und militärische Führung der Ukraine auszuschalten. Die Ergebnisse der damaligen Suchaktionen wurden nie veröffentlicht. Niederlande wollen Ukraine sechs weitere F-16-Kampfjets liefern 17.12 Uhr: Die Niederlande haben der Ukraine sechs weitere F-16-Kampfflugzeuge zugesagt. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der zugesagten Kampfjets auf 24, sagt die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren. „Die Luftüberlegenheit der Ukraine ist entscheidend, um der russischen Aggression zu begegnen“, fügt sie hinzu. Tote nach russischem Beschuss von Cherson 15.08 Uhr: Infolge russischen Artilleriebeschusses sind in der südukrainischen Großstadt Cherson mindestens vier Menschen getötet worden. Ein weiterer wurde verletzt, teilt die Gebietsverwaltung bei Telegram mit. Die nur durch den Fluss Dnipro von russischen Stellungen getrennte Stadt sei im Laufe des Tages mehrfach beschossen worden. Cherson mit einst fast 300.000 Einwohnern war 2022 mehrere Monate von russischen Truppen besetzt worden. Seit dem russischen Rückzug über den Fluss Dnipro steht die Großstadt beinahe täglich unter Artilleriebeschuss. Polen: Bereiten uns auf drohenden Krieg mit Russland vor 13.47 Uhr: Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hat einen drohenden Krieg mit Russland nicht ausgeschlossen. Polen müsse sich auf einen solchen Krieg vorbereiten, sagte er der Tageszeitung „Super Express“. Auf die Frage, ob er eine militärische Niederlage der Ukraine und einen direkten Angriff Russlands auf Polen für möglich halte, antwortete der konservative Politiker: „Ich rechne mit jedem Szenario und nehme die schlimmsten am ernstesten. Das ist die Aufgabe eines Verteidigungsministers in der Situation, in der wir uns heute befinden.“ Ausdrücklich unterstrich der 42-jährige Kosiniak-Kamysz, dass er diese Worte „nicht einfach so dahergesagt“, sondern sorgfältig abgewogen habe. Sein Ministerium habe bereits konkrete Vorbereitungsschritte begonnen. So prüfe man, welche Lücken es in der Bewaffnung noch gebe. Dabei seien große Rüstungsbeschaffungen zwar sehr wichtig, aber die individuelle Ausrüstung jedes einzelnen Soldaten müsse ebenso ernst genommen werden. Polen werde eine sehr bedeutende Rolle bei der gemeinsamen Verteidigung der Europäischen Union spielen, das wisse auch die EU-Kommission, sagte der Minister. Minister der Besatzungsbehörden in Ostukraine getötet 12.54 Uhr: Beim Beschuss einer Bäckerei in der von russischen Kräften annektierten Stadt Lyssytschansk im Osten der Ukraine ist laut Medienberichten ein Minister der Besatzungsbehörden ums Leben gekommen. Unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes sei die Leiche des Ministers für Zivilschutz in der Region Luhansk, Alexej Poteleschtschenko, gefunden worden, teilte der von Moskau ernannte Regierungschef des Luhansker Gebiets, Sergej Koslow, mit. Insgesamt sind russischen Angaben nach 28 Menschen durch den Angriff am Samstag getötet worden, darunter auch ein Kind. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Poteleschtschenko war seit Herbst 2023 auf dem Ministerposten in Luhansk. Davor hatte er die Feuerwehr in der Region geleitet. Ein reiner Zivilist war der Oberst nicht. „Ein Kamerad und Freund aus dem Kampf, der das Schmiedefeuer der Schlachten in der Sommerkampagne 2014 durchlaufen hat, ist getötet worden“, schrieb Koslow. Russland warf der Ukraine vor, die Bäckerei im Wissen beschossen zu haben, dass sich zu der Zeit dort viele Zivilisten aufhielten. Das ukrainische Militär hat den Schlag bislang nicht kommentiert. Die ukrainische Stadtverwaltung von Lyssytschansk hat den Schlag bestätigt. Ihrer Darstellung nach war die Bäckerei aber kein ziviles Ziel. Sie habe für die Bedürfnisse der Front gearbeitet. Stoppt die russische Wahlbehörde nun Putins Widersacher? 12.43 Uhr: Boris Nadeschdin ist gegen den Krieg in der Ukraine und will bei der russischen Präsidentschaftswahl gegen Kremlchef Putin antreten. Nun aber hat die Wahlkommission angebliche Fehler bemängelt. Mehr dazu lesen Sie hier. US-Senat bringt Hilfspaket auf den Weg 2.11 Uhr: In den USA hat der Senat am Sonntag (Ortszeit) einen Gesetzesentwurf für ein 118 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket auf den Weg gebracht. Darin sind neben den 20,23 Milliarden Dollar für die Grenzsicherung im eigenen Land auch nach monatelangen Diskussionen 60,06 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Ukraine sowie 14,1 Milliarden Dollar für die Sicherheit Israels enthalten. Der Entwurf sieht auch 10 Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, im Westjordanland und in der Ukraine vor. Weiterhin sind 2,44 Milliarden Dollar für das US-Zentralkommando und den Einsatz der USA im Roten Meer sowie 4,83 Milliarden Dollar für die Unterstützung der US-Partner im indopazifischen Raum vorgesehen. „Die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten sehen sich vielfältigen, komplexen und teilweise koordinierten Herausforderungen von Gegnern gegenüber, die versuchen, die Demokratie zu stören und autoritären Einfluss auf der ganzen Welt auszuweiten“, sagte der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, am Sonntag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Kiew: Russische Leitstelle für Kampfdrohnen zerstört 1.26 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine Leitstelle für Kampfdrohnen der russischen Armee zerstört. Wie die ukrainische Armee auf Telegram mitteilte, seien zudem mehrere gepanzerte Fahrzeuge sowie Geschütze bei Kämpfen am linken Ufer des Dnipro in der Region Cherson im Süden des Landes zerstört worden. Ukrainische Truppen hatten dort im Herbst mehrere Brückenköpfe gebildet. Mehrere russische Angriffe gegen diese Stellungen sind bisher abgeschlagen worden. Über die Leitstelle werden die von Russland eingesetzten Kampfdrohnen auf ihrem Flug zu Zielen innerhalb der Ukraine elektronisch gesteuert. Die Angaben der ukrainischen Streitkräfte konnten nicht unabhängig geprüft werden. Generalmajor: „Ukraine wird mehr Soldaten mobilisieren müssen“ 1.05 Uhr: Laut dem Leiter des Sonderstabes Ukraine im Bundesverteidigungsministerium, Generalmajor Christian Freuding, muss die Ukraine für militärische Erfolge weitere Soldaten rekrutieren. „Die Ukraine wird mit Sicherheit mehr Soldaten mobilisieren müssen – allein schon wegen der Verlustzahlen, soweit wir sie einsehen können“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auch müssten Truppenteile, die teilweise seit 24 Monaten an der Front seien, regeneriert werden. Über Art und Umfang der Mobilisierung werde gerade in der Ukraine diskutiert. Angesprochen auf das Zerwürfnis zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und seinem Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj betonte Freuding, dass Diskussionen dieser Art zwar einen demokratischen Staat kennzeichnen würden, auf Dauer aber den Verteidigungsanstrengungen nicht zuträglich seien. „Natürlich beobachten wir diese Diskussionen zwischen der militärischen und der politischen Führung. Und natürlich wünschen wir der Ukraine, dass sie die Einigkeit wahrt, die sie in den vergangenen Monaten und Jahren stark gemacht hat bei der Verteidigung ihres Landes“, so der Generalmajor. So können Sie für die Ukraine spenden Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen . Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier .

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