Auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim ist nach russischen Angaben ein Munitionsdepot auf einem Luftwaffenstützpunkt explodiert. Das ukrainische Militär behauptet, einen großen Luftwaffenstützpunkt auf der Halbinsel angegriffen zu haben. In sozialen Netzwerken kursierende Videos zeigten zudem Explosionen und
große Rauchwolken, die bei dem Ort Nowofedoriwka unweit des Badeortes
Feodossija aufgenommen worden sein sollen. Es soll einen Toten und mehrere Verletzte gegeben haben.
Seit Tagen fließt kein russisches Öl mehr durch die Ukraine. Über die Druschba-Pipeline werden für gewöhnlich Tschechien, Ungarn und die Slowakei von Russland versorgt. Das russische Staatsunternehmen Transneft machte für den Lieferstopp die Ukraine verantwortlich. Wegen der Finanzsanktionen gegen Russland habe die Ukraine die Transitgebühren nicht erhalten können. Am vergangenen Donnerstag habe der ukrainische Pipelinebetreiber Ukrtransnafta die Ölbeförderung gestoppt.
Die Kämpfe an der Frontlinie in der Ostukraine gehen indes weiter. Die ukrainische Seite berichtet von schwerem russischem Beschuss in der Nähe der Stadt Donezk. „Die Lage ist angespannt – an der gesamten
Frontlinie wird ständig geschossen“, sagte Gouverneur Pawlo Kyrylenko. Er berichtete auch von vielen Luftangriffen.
„Der Feind hat keinen Erfolg. Die Region Donezk hält Stand.“
Zur militärischen Verstärkung sind Medienberichten zufolge 50 Militärtransporter vom Typ Kirpi in der Ukraine eingetroffen. Geliefert hat die Türkei. Die mit Allradantrieb ausgestatteten Fahrzeuge können neben der Besatzung zwölf Soldaten transportieren, hieß es. Insgesamt soll die Ukraine demnach 200 der türkischen Militärtransporter bekommen.
Weitere wichtige Ereignisse:
- In Saporischschja haben die russischen Besatzungstruppen nach eigenen Angaben Luftabwehrsysteme rund um das Atomkraftwerk verstärkt. Ukrainische und russische Truppen hatten sich in den vergangenen Tagen vermehrt Angriffe auf die Anlage zugeschrieben. Das AKW ist laut russischen Angaben derzeit im Normalbetrieb – die Stromleitungen und beschädigten Blöcke des Werks seien repariert.
- Mehr als 3.000 Zivilisten sollen aus der schwer umkämpften Region Donezk
in Sicherheit gebracht worden sein. Bei den Evakuierungen in den
letzten sechs Tagen seien fast 600 Kinder und 1.400 Frauen fortgebracht
worden, teilte der Vizechef der Präsidialverwaltung, Kyrylo Timoschenko,
mit. - Kein russischer Oligarch hat bisher in Deutschland sein Vermögen offengelegt. Eigentlich ist das seit Mai vorgeschrieben. Die Regelung ist Teil eines Gesetzes zur besseren Durchsetzung von Sanktionen.
- Zwei weitere Getreidefrachter sind aus dem ukrainischen Schwarzmeerhafen von Tschornomorsk ausgelaufen. Der Frachter Rahmi Yaggi soll nach Angaben des ukrainischen Infrastrukturministeriums 5.300 Tonnen Sonnenblumenschrot in die Türkei bringen. Das Schiff Ocean Lion ist demnach mit 65.000 Tonnen Mais beladen, die nach Südkorea verschifft werden sollen.
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