Beim Treffen der G7-Staaten in Hiroshima soll über weitere mögliche Sanktionen gegen Russland gesprochen werden. Denkbar sei etwa eine Einschränkung von Russlands milliardenschweren Diamantenhandel. „Wir glauben, dass wir die Exporte des russischen Handels in diesem Bereich begrenzen müssen“, sagte ein EU-Beamter. Auch der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, kündigte Gespräche über neue Strafmaßnahmen an. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass die G7 bei ihrem Gipfel von Freitag bis Sonntag eine endgültige Einigung zu diesem Thema
erzielen.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kritisiert russische Armee
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner,
Jewgeni Prigoschin, hat die russische Armee kritisiert. Die Armee habe Kämpfer seiner Truppe ungeschützt zurückgelassen. „Leider haben sich
Einheiten des russischen Verteidigungsministeriums bis zu 570
Meter nördlich von Bachmut zurückgezogen und unsere Flanken
freigelegt“, sagte er in einer Audioaufnahme. Eine Stellungnahme des Ministeriums
liegt nicht vor. Die Söldnertruppe Wagner kämpft im Auftrag der russischen Armee. Beim Krieg in der Ukraine gelten die Wagner-Söldner, deren Zahl
vierstellig geschätzt wird, als besonders kampfstarke Einheit. Ihren Kämpfern werden Kriegsverbrechen unter anderem in Libyen und der Ukraine vorgeworfen sowie ein Einsatz in Mali.
Weitere wichtige Ereignisse des Tages:
- Angaben des britischen Verteidigungsministeriums zufolge hat die Ukraine
die von Großbritannien bereitgestellten Marschflugkörper vom Typ Storm
Shadow bereits eingesetzt. - Russland fordert nach der Verlängerung von Getreideabkommen Lockerung der Sanktionen. Kremlsprecher Dmitri Peskow brachte ein Ende der Blockade der russischen Landwirtschaftsbank in Spiel. Nur deshalb habe man der Verlängerung des Abkommens um zwei Monate zugestimmt.
- Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine möchte Moldau
„so schnell wie möglich“ der EU beitreten. Moldaus
Präsidentin Maia Sandu sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie hoffe auf einen Beginn
der Beitrittsgespräche „in den nächsten Monaten“. - Erkenntnissen des britischen Geheimdienstes zufolge ist es führenden russischen Beamten verboten, von ihren Aufgaben zurückzutreten. Das Verbot werde vermutlich mit dem Hinweis durchgesetzt, dass bei Rücktritten erfundene Verbrechen zur Anklage gebracht würden.
- Der chinesische Sondergesandte Li Hui hat erneut an die Ukraine und Russland appelliert, Gespräche aufzunehmen. Der hochrangige Diplomat ist seit Dienstag in Kiew, um Möglichkeiten für einen Friedensschluss zwischen der Ukraine und Russland auszuloten.
- Die Ukraine und Russland haben beide Gebietsgewinne in Bachmut gemeldet.
- Das russische Militär hat in der Nacht offenbar erneut ukrainische Städte mit Drohnen und Raketen angegriffen. Es sei ein „schwerer Raketenangriff auf Odessa“ registriert worden, sagte Natalja Humenjuk, eine Sprecherin des ukrainischen Militärs im Fernsehen.
- Die Bahnverbindung auf der Halbinsel Krim ist zwischen der Krim-Hauptstadt Simferopol und dem Hafen Sewastopol unterbrochen.
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