Der ukrainische Geheimdienst SBU hat in Kiew den Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche durchsucht. Es werde geprüft, ob Objekte der lange mit dem Moskauer Patriarchat verbundenen Kirche als Verstecke für Saboteure und Waffen genutzt würden, teilte der Geheimdienst mit.

Die Kirche hat ihren Sitz in dem 1051 gegründeten Höhlenkloster Petscherska Lawra. Es ist die bedeutendste Abtei der Ukraine. Bis Ende Mai unterstand die Kirche dem Moskauer Patriarchen Kyrill I., erklärte sich dann aber für unabhängig.

Petersburger Dialog wird aufgelöst

Seit 2001 bestand das zivilgesellschaftliche Forum zwischen Deutschland und Russland – nun soll der Petersburger Dialog in wenigen Monaten beendet werden. Die Mitgliederversammlung habe auf Antrag des Vorstands beschlossen, sich im ersten Quartal 2023 aufzulösen, teilte das Forum in Berlin mit. „Angesichts des verbrecherischen Angriffskriegs und der Frontstellung gegen die westlichen Demokratien ist ein Dialog in diesem Format nicht mehr möglich“, hieß es zur Begründung. Russlands Präsident Wladimir Putin und der damalige SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder hatten das Dialogformat gegründet.

Öldepot im russischen Noworossijsk attackiert

In der vergangenen Woche wurde nach russischen und ukrainischen Angaben ein Öldepot am Hafen von Noworossijsk in Russland angegriffen – laut dem britischen Geheimdienst mutmaßlich von der Ukraine. Der Vorfall zeigt nach Einschätzung der Briten die Verwundbarkeit der russischen Schwarzmeerflotte. So untergrabe die Ukraine mit der Demonstration ihrer Fähigkeit, den Hafen zu bedrohen, den bereits reduzierten Einfluss Russlands im Schwarzen Meer weiter.

Weitere wichtige Ereignisse des Tages im Überblick:

  • Gazprom wirft der Ukraine vor, Gas für Moldau abzuzweigen. Der russische Gaskonzern drohte Moldau deshalb, dem Land die Lieferungen zu kürzen. Der ukrainische Netzbetreiber GTSOU teilte mit, die Anschuldigungen seien eine „grobe Manipulation der Fakten“.
  • Die EU-Kommission hat weitere 2,5
    Milliarden Euro an Hilfen für die Ukraine

    freigegeben. Für 2023 seien damit insgesamt 18 Milliarden Euro eingeplant, die
    nach und nach ausgezahlt werden sollen, teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
    mit.
  • „Unfaire und willkürliche Sanktionen“: Kubas Präsident hat gemeinsam mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin westliche Sanktionen kritisiert.
  • Nach russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur sind alle Wärme- und Wasserkraftwerke in der Ukraine beschädigt. Das teilte der Chef des ukrainischen Stromnetzbetreibers Ukrenerho,
    Wolodymyr Kudryzkyj, mit. Dazu seien alle wichtigen Knotenpunkte des Stromnetzes getroffen
    worden.

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