Bei einem Besuch in Kiew
hat der neue britische Premierminister Rishi Sunak
der Ukraine Unterstützung bei der Flugabwehr zugesagt. Das Vereinigte
Königreich werde ein umfassendes neues Luftverteidigungspaket bereitstellen, um
die ukrainische Zivilbevölkerung und kritische nationale Infrastruktur zu schützen, sagte Sunak bei seinem Treffen
mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Das Paket in Höhe von 50 Millionen Pfund
(knapp 57,5 Millionen Euro) umfasst 125 Flugabwehrgeschütze und Technologie zur
Drohnenabwehr
. „Während die ukrainischen Streitkräfte die russischen am Boden
erfolgreich zurückdrängen, werden Zivilisten brutal aus der Luft bombardiert“,
sagte Sunak.

Um die Städte Bachmut und Awdijiwka sowie das Dorf
Nowopawliwka gibt es nach ukrainischen Angaben heftige Kämpfe.  Nach russischer Darstellung soll dabei eine ukrainische
Offensive zur Einnahme der Orte Perschotrawnewe, Kysliwka und Krochmalne in der
Provinz Charkiw zurückgeschlagen worden sein.

Russland erhöht auch nach Erkenntnissen des ukrainischen
Militärs die Truppenpräsenz im Gebiet Luhansk. Um die vielen Soldaten
unterzubringen, werde ein Teil der Zivilbevölkerung umgesiedelt, teilte der Generalstab in Kiew mit.

Ein langfristiger
Frieden zwischen der Ukraine und Russland wird aus Sicht der Regierung von
Präsident Wolodymyr Selenskyj erst dann möglich, wenn die Ukraine auch die vollständige Kontrolle über die Krim
wiederhat. „Es wird Frieden geben, wenn wir die russische Armee in der
Ukraine zerstören und die Grenzen von
1991
erreichen“, sagte der ukrainische Präsidialamtschef Andrij
Jermak
. Es gebe keinerlei offizielles Gesuch oder Angebot von der
russischen Seite zu Friedensverhandlungen.

Weitere wichtige Ereignisse des Tages im Überblick:

  • Die Vereinten
    Nationen gehen nach einer vorläufigen Statistik von bislang 16.295 zivilen Toten im Ukraine-Krieg
    aus. Darunter sind auch Kinder: Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft
    beziffert die Zahl der bislang getöteten
    Kinder nach einer vorläufigen Untersuchung auf 437. Mehr als 837 weitere
    Kinder wurden demnach verletzt.
  • Die in der Exklave Kaliningrad stationierte russische
    Ostseeflotte bereitet mehrere großangelegte Militärübungen vor
    . Darunter sind Panzer- und motorisierte Schützeneinheiten, Luftabwehr-, Funk-,
    Artillerie- und Aufklärungstrupps sowie die Luftwaffe der Flotte.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russlands
    Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, alle Truppen aus der Ukraine abzuziehen.
    „Beende diesen Krieg,
    ziehe deine Truppen zurück und mache den Weg frei für Gespräche über einen
    Frieden, der kein Diktatfrieden Russlands gegenüber der Ukraine sein kann“,
    sagte Scholz in Baden-Württemberg.
  • In Polen ist einer
    der bei dem Raketeneinschlag in Przewodów getöteten Männer in einem
    Staatsbegräbnis beigesetzt worden.
  • Es mehren sich Hinweise,
    dass es in Russland eine nächste
    Einberufungswelle
    geben wird. So berichtet etwa das
    Institute for the Study of War in seinem Lagebericht, dass Bürger
    in Sankt Petersburg trotz des Abschlusses der Mobilmachung einen Einberufungsbescheid erhalten haben.
  • Zwei russische
    Kampfjets haben sich nach Angaben der Nato
    in einem Manöver Schiffen des Bündnisses auf der Ostsee genähert.
  • Russland kritisiert die Ausladung seines Außenministers Sergej Lawrow vom OSZE-Gipfel in Polen. Die Entscheidung sei beispiellos und
    provokativ, teilte das russische Außenministerium mit.
  • Der ukrainische
    Vizeverteidigungsminister Wolodymyr Hawrylow hält es für realistisch, dass die
    eigenen Truppen bis Ende Dezember schon auf die Halbinsel Krim vorrücken und
    einige Monate später den Krieg im
    eigenen Land beenden könnten. „Mein Gefühl ist, dass dieser Krieg
    zum Frühlingsende vorbei ist“
    , sagte er dem TV-Sender Sky News.
  • Russlands Regierung
    rechnet offenbar mit einer unsicheren finanzpolitischen Zukunft. Wie aus dem
    täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums
    hervorgeht, hat Russland am Mittwoch seine
    bislang größte Anleiheemission an einem Tag durchgeführt und 820
    Milliarden Rubel (rund 13 Milliarden Euro) aufgenommen.
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