Tag 209 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine meldet weitere Erfolge in der von russischen Streitkräften kontrollierten Region Luhansk. Alle Infos im Newsblog.Estland: Drohende Annexionen sollten zu Panzer-Diskussion führen19.32 Uhr: Im Falle einer großen Annexion ukrainischer Gebiete durch Russland hält der estnische Präsident eine Debatte über weitere Lieferungen schwerer Waffen wie Kampfpanzer für nötig. Eine versuchte Einverleibung der „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine sowie des Gebiets Cherson „ändert wahrscheinlich auch die Situation in Europa und das Verständnis, was wir tun sollten“, sagte Staatsoberhaupt Alar Karis am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Er betonte, dass die Ukraine sich Panzer wünsche. Auch müsse es weitere Sanktionen der EU gegen Moskau geben. Angesprochen auf die oft als zögerlich kritisierte Rolle Deutschland in dem Konflikt sagte Karis: „Ich denke, wir alle können viel, viel mehr tun.“Deutschland vereinbart mit Slowenien Ringtausch für Panzerlieferung17.45 Uhr: Slowenien und Deutschland haben sich auf einen Ringtausch zur Lieferung von Panzern an die Ukraine geeinigt. Wie Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstag erklärte, gibt Slowenien 28 Kampfpanzer sowjetischer Bauart vom Typ M-55S an die Ukraine ab. Im Gegenzug erhalte Slowenien von deutscher Seite 40 Militärlastwagen aus Industriebeständen: 35 schwere Militärtransporter und fünf Tanklastwagen.Scholz: „Scheinreferenden“ werden „nicht akzeptiert“17.20 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die geplanten Abstimmungen in den ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk über einen Beitritt zu Russland für völkerrechtswidrig erklärt. Es sei „ganz, ganz klar, dass diese Scheinreferenden nicht akzeptiert werden können, dass sie nicht gedeckt sind vom Völkerrecht und von den Verständigungen, die die Weltgemeinschaft gefunden hat“, sagte er am Dienstag am Rande der UN-Generalversammlung in New York.Umfrage: Mehrheit der Deutschen lehnt Lieferung von Kampfpanzern ab16.27 Uhr: Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger ist gegen die Lieferung moderner Kampfpanzer an die Ukraine. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL. Demnach lehnen 53 Prozent der Deutschen entsprechende Lieferungen ab. Dafür sprechen sich demnach 38 Prozent der Bürgerinnen und Bürger aus. Lediglich die Anhänger der Grünen sind mehrheitlich für eine solche Lieferung.Die Frage, ob Deutschland Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine liefern sollte, ist heftig umstritten. Kanzler Olaf Scholz (SPD) schließt dies bislang weiter aus, und verweist immer wieder darauf, dass Deutschland keine „Alleingänge“ in der Frage unternehmen werde. Weder die USA, noch Großbritannien oder Frankreich liefern Kampfpanzer westlicher Bauart.Teile der regierenden FDP und Grünen fordern allerdings die Lieferung von Leopard-Panzern. Diese sind Kampfpanzer aus deutscher Produktion. Befeuert werden diese Forderungen durch die jüngsten ukrainischen Erfolge bei der Zurückeroberung zuvor von Russland besetzter Gebiete.Auch Cherson plant Referendum in wenigen Tagen14.34 Uhr: Zeitgleich mit den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine will auch das umkämpfte Gebiet Cherson im Süden über einen Beitritt zu Russland abstimmen lassen. Das Scheinreferendum soll vom 23. bis 27. September abgehalten werden, wie die Besatzungsmacht dort mitteilte. Die zeitgleichen Scheinreferenden gelten als Reaktion auf die aktuelle ukrainische Gegenoffensive im Osten des Landes. Mehr dazu lesen Sie hier.Luhansk und Donezk kündigen Referenden für Russland-Beitritt an13.48 Uhr: Die Separatistenführung in der umkämpften Region Luhansk in der Ostukraine hat ein umstrittenes Referendum für den Beitritt zu Russland angesetzt. Die Abstimmung werde vom 23. bis 27. September abgehalten, sagte der Chef des Separatistenparlaments, Denis Miroschnitschenko, am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.Auch die selbsternannte Volksrepublik Donezk in der Ostukraine hat ein umstrittenes Referendum für den Beitritt zu Russland angesetzt. Die Abstimmung werde vom 23. bis 27. September abgehalten, teilte die Volksversammlung am Dienstag mit. Deserteure in Russland erwarten härtere Strafen13.35 Uhr: In Russland sollen verschiedene Vergehen von Soldaten künftig schärfer geahndet werden. Das russische Unterhaus, die Duma, verabschiedet in zweiter und dritter Lesung ein Gesetz, das härtere Strafen für Desertieren, Ungehorsam und Beschädigung militärischer Einrichtungen vorsieht. Voraussetzung ist demnach, dass dies im Kampfgeschehen oder während einer Militärmobilmachung geschieht. Zuletzt war verstärkt über eine Mobilmachung in Russland diskutiert worden, was zu einer weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs führen könnte.Erdoğan fordert Rückgabe russisch besetzter Gebiete an Ukraine12.56 Uhr: Letzte Woche erklärte die Türkei, sich einem Staatenbündnis mit Russland anschließen zu wollen. Jetzt positioniert sich ihr Präsident klarer. Mehr dazu lesen Sie hier.Separatisten in Cherson kündigen Referendum an12.34 Uhr: Die von Russland eingesetzten Statthalter in den besetzten Teilen der südukrainischen Region Cherson wollen ein Referendum über einen Beitritt zu Russland abhalten. Das teilt der Anführer der pro-russischen Separatisten in der Region mit. Zugleich erklärt der russische Parlamentspräsident in Moskau, dass er eine Entscheidung der Bürger zum Beitritt zu Russland unterstützen würde. Zuvor hatte unter anderem der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew darauf gedrungen, dass die Separatisten in den beiden ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk entsprechende Referenden auf den Weg bringen.EU billigt weitere Milliardenhilfe11.45 Uhr: Die Ukraine kann in Kürze mit weiteren EU-Finanzhilfen in Höhe von fünf Milliarden Euro rechnen. Die EU-Staaten nahmen die Milliardenhilfe am Dienstag formell an, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Damit nahm das Finanzpaket seine letzte Hürde und dürfte somit bald ausgezahlt werden. Das Darlehen solle dafür sorgen, dass der ukrainische Staat und wichtige Infrastruktur trotz des russischen Krieges gegen das Land weiter funktionieren können, sagte der tschechische Finanzminister Zbyněk Stanjura.Das Darlehen wird durch nationale Garantien der EU-Länder gestützt, da im aktuellen EU-Haushalt nach Kommissionsangaben nicht mehr ausreichend Ressourcen verfügbar sind. Das Geld ist Teil eines im Mai angekündigten Hilfspakets über insgesamt neun Milliarden Euro. Eine Milliarde Euro wurde bereits Anfang August ausgezahlt. Man müsse nun dafür sorgen, dass die restlichen drei Milliarden Euro ebenfalls schnell gebilligt würden, sagte Stanjura.Ukraine: Russland verliert Oberhand über besetztes Gebiet Luhansk10.32 Uhr: Die Ukraine hat das Dorf Bilohoriwka in der Nähe der östlichen Stadt Lyssytschansk zurückerobert. Das berichtet der britische „Guardian“. Damit hat Russland nicht mehr die volle Kontrolle über die Region Luhansk, eines der wichtigsten Kriegsziele von Präsident Putin. Auf Telegram geteiltes Videomaterial zeigte ukrainische Soldaten, die zu Fuß eine zerstörte Straße entlang patrouillieren, während ihre Gegenoffensive weiterhin russische Soldaten dazu zwingt, zuvor besetzte Gebiete zu verlassen. Russland: Sieben Tote bei Luhansk9.23 Uhr: Die russische Nachrichtenagentur Tass meldet sieben Tote bei einem ukrainischen Angriff in einem von Russland kontrollierten Teil der Region Luhansk. Tass berichtet unter Berufung auf die dort von Russland eingesetzten Behörden, der Angriff habe Krasnoritschenske gegolten. Der Ort liegt zwischen den Städten Swatowe und Sjewjerodonezk. In der Nähe verläuft nach früheren Angaben britischer Geheimdienste eine der wenigen noch funktionierenden Haupt-Nachschublinien aus der russischen Grenzregion Belgorod.Ukrainer verhindern Bau einer Brücke bei Cherson9.16 Uhr: Ukrainische Streitkräfte melden die Versenkung eines Lastkahns in der Region Cherson im Süden der Ukraine. Russische Truppen hätten damit versucht, Truppen und Ausrüstung über einen Fluss bei Nowa Kachowka zu transportieren. „Versuche, eine Pontonbrücke zu bauen, hielten dem Beschuss der ukrainischen Streitkräfte nicht stand und wurden abgebrochen. Der Kahn … wurde zu einer Ergänzung der U-Boot-Truppe der Besatzer“, schrieb das Militär auf Facebook.Liz Truss verspricht Ukraine hohe Finanzhilfe9.06 Uhr: Vor ihrer Rede bei der UN-Generalversammlung hat die britische Premierministerin Liz Truss der Ukraine für nächstes Jahr Militärhilfe in Höhe von mindestens 2,3 Milliarden Pfund (2,6 Milliarden Euro) versprochen. Die britische Unterstützung werde mindestens dieselbe Summe wie in diesem Jahr erreichen, kündigte die neue Regierungschefin am Dienstag an. Die genauen Details sollten „auf Grundlage der Bedürfnisse der Streitkräfte der Ukraine festgelegt“ werden, teilte die Regierung in London mit. Vermutlich gehörten dazu unter anderem Mehrfachraketenwerfer.“Meine Botschaft an die Menschen in der Ukraine lautet: Das Vereinigte Königreich wird weiterhin auf Schritt und Tritt hinter Ihnen stehen. Ihre Sicherheit ist unsere Sicherheit“, sagte Truss der Mitteilung zufolge. „Die Siege der Ukraine in den vergangenen Wochen waren inspirierend. Immer wieder haben diese tapferen Menschen den Zweiflern die Stirn geboten und gezeigt, was möglich ist, wenn sie die militärische, wirtschaftliche und politische Unterstützung erhalten, die sie benötigen.“USA erwägen Panzerlieferung in die Ukraine7.51 Uhr: Die Ukraine soll von den USA weitere Kampfpanzer bekommen. Das berichtet das Portal „Newsweek“ unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten des US-Verteidigungsministeriums. Er hatte Reportern am Montag in einem Briefing erklärt, dass die Lieferungen im Gespräch seien. „Panzer sind neben anderen Dingen absolut auf dem Tisch“, sagte er. Die USA wollten europäische Länder mit Zugang zu zusätzlichen Panzern ermutigten, mehr an die Ukraine zu liefern, die dem Militär sofortige Hilfe leisten könnte, da keine zusätzliche Ausbildung erforderlich sei.Moderne Panzer, ähnlich denen, die von Nato-Staaten verwendet werden, könne die USA demnach zu einem späteren Zeitpunkt liefern. Allerdings sei bei jenen eine „substanzielle“ neue Ausbildung zum Betrieb der Panzer nötig, so der Beamte. Britischer Bericht: Russland verlegt U-Boote der Schwarzmeerflotte7.15 Uhr: Russlands Schwarzmeerflotte hat nach britischen Erkenntnissen einige ihrer U-Boote von Sewastopol auf der Halbinsel Krim in den mehrere Hundert Kilometer entfernten Hafen von Noworossijsk in Südrussland verlegt. Der Hauptgrund dafür sei wahrscheinlich eine Veränderung des Bedrohungsniveaus, erklärt das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Lagebericht. Es verweist darauf, dass in den vergangenen zwei Monaten sowohl das Hauptquartier als auch der wichtigste Flugplatz der Schwarzmeerflotte auf der Krim angegriffen worden seien. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukraine bringt ihre Klage vor die UN – die Nacht im Überblick5.30 Uhr: Die Ukraine trägt ihre Klage über den russischen Angriffskrieg auf die höchste Bühne der Weltöffentlichkeit, vor die Generalversammlung der Vereinten Nationen. Es sei ein wichtiger Tag und er bereite seinen späteren Redebeitrag per Videoschalte vor, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj über den Beginn der UN-Generaldebatte in New York am Dienstag. „Es wird wichtige Signale von unserem Staat geben“, kündigte er in einer von Kiew aus verbreiteten Ansprache an. Hier lesen Sie den Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.Bau einer russischen Pontonbrücke im Süden verhindert3.45 Uhr: Ukrainische Streitkräfte melden die Versenkung eines Lastkahns in der Region Cherson im Süden der Ukraine. Russische Truppen hätten damit versucht, Truppen und Ausrüstung über einen Fluss bei Nowa Kachowka zu transportieren. „Versuche, eine Pontonbrücke zu bauen, hielten dem Beschuss der ukrainischen Streitkräfte nicht stand und wurden abgebrochen. Der Kahn … wurde zu einer Ergänzung der U-Boot-Truppe der Besatzer“, schrieb das Militär auf Facebook.Ukraine meldet weiteren Vormarsch in Luhansk1.26 Uhr: Die Ukraine ist nach eigenen Angaben weiter nach Osten in von russischen Truppen aufgegebenes Gebiet vorgedrungen. Der ukrainische Gouverneur der von russischen Streitkräften kontrollierten Region Luhansk, Serhij Hajdaj,schreibt im Messengerdienst Telegram, die ukrainischen Streitkräfte hätten die vollständige Kontrolle über das Luhansker Dorf Bilohoriwka wiedererlangt und bereiteten sich auf den Kampf um die Rückeroberung der gesamten Provinz vor. Es werde um jeden Zentimeter gekämpft werden: „Der Feind bereitet seine Verteidigung vor. Wir werden also nicht einfach einmarschieren.“ Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden.Selenskyj: Ukraine muss mit Geschwindigkeit vorangehen00.40 Uhr: Die Ukraine will sich darauf konzentrieren, in den zurückeroberten Gebieten schnell voranzukommen. Dies kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht an. Die ukrainischen Truppen müssten sich weiterhin schnell bewegen, das normale Leben schnell wiederhergestellt werden. „Wir tun alles, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Ukraine auf allen Ebenen – Verteidigung, Finanzen, Wirtschaft, Diplomatie – erfüllt werden“, sagte Selenskyj.Er deutete zudem an, dass er am Mittwoch in einer Videoansprache vor den Vereinten Nationen auch die Beschleunigung von Waffenlieferungen und Hilfsleistungen anderer Länder fordern werde.Dienstag, 20. SeptemberEuropaminister beraten über Rechtsstaat und Sanktionen gegen Russland20.30 Uhr: Die Europaminister der EU-Länder beraten am Dienstag in Brüssel über die Rechtsstaatlichkeit in den Mitgliedstaaten (ab 10.00 Uhr). Grundlage ist ein Bericht der EU-Kommission vom Juli, der vor allem Ungarn und Polen gravierende Defizite attestiert. Im Fall Ungarn schlägt die Kommission eine Kürzung der EU-Hilfen um 7,5 Milliarden Euro vor. Ein Beschluss wird bei dem Ministertreffen noch nicht erwartet.Daneben geht es auch um eine mögliche Verschärfung der EU-Sanktionen gegen Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte sich kürzlich auf europäischer Ebene für eine Preisobergrenze für russische Öllieferungen ausgesprochen. Einen solchen Preisdeckel planen auch die sieben großen Industrieländer (G7).Gouverneur: Bisher 146 Leichen nahe Isjum exhumiert18.51 Uhr: Aus den Gräbern nahe der ukrainischen Stadt Isjum sind der örtlichen Regierung zufolge bisher 146 Leichen exhumiert worden. „Einige der Toten weisen Anzeichen eines gewaltsamen Todes auf. Es gibt Leichen mit gefesselten Händen und Spuren von Folter“, schreibt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Sinegubow, auf Telegram. Zudem habe man die Leichen von zwei Kindern gefunden.Anwohnern zufolge kamen manche der begrabenen Menschen bei einem russischen Luftangriff ums Leben. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge wurden am Stadtrand von Isjum vermutlich insgesamt 450 Leichen begraben. Der Kreml weist die Anschuldigungen der Ukraine zurück.Biden nennt Bedingung für Sieg der Ukraine17 Uhr: US-Präsident Joe Biden ist überzeugt davon, dass die Ukraine den von Russland begonnenen Krieg gewinnen wird. „Sie werden Russland besiegen“, sagte Biden in einem Interview der CBS-Sendung „60 Minutes“. Ein Sieg der Ukraine könne nur festgestellt werden, wenn die russischen Truppen vom gesamten ukrainischen Territorium vertrieben seien, und die Vereinigten Staaten würden die Ukraine dabei „so lange es dauert, unterstützen“, sagte Biden weiter. Im Übrigen habe sich gezeigt, dass Russland militärisch „nicht so kompetent und fähig ist, wie es viele gedacht haben“.Luhansker Separatisten planen Referendum über Angliederung an Russland16.45 Uhr: Vertreter der selbsternannten „Volksrepublik Luhansk“ haben ihre Regierung und Oberhaupt Leonid Passetschnik dazu aufgerufen, unverzüglich ein Referendum über die Aufnahme in die russische Föderation abzuhalten. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti. In ihrer Erklärung betonen die Mitglieder der Volkskammer demnach, dass ein solcher Schritt das Territorium der international nicht anerkannten Republik sichern würde. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Unabhängigkeit der Separatistengebiete Donezk und Luhansk am 21. Februar 2022, kurz vor Beginn der russischen Invasion, offiziell anerkannt. Die Gebiete werden von den prorussischen Separatisten seit 2014 besetzt.Separatisten in der Ostukraine verurteilen zwei OSZE-Mitarbeiter zu 13 Jahren Haft15.24 Uhr: In der von Russland kontrollierten ostukrainischen Separatisten-Hochburg Luhansk hat ein Gericht zwei örtliche Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu je 13 Jahren Haft verurteilt. Die Urteile ergingen wegen angeblicher Spionage für die Ukraine und die Vereinigten Staaten, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Montag meldete. Einer der OSZE-Männer habe von August 2021 bis April 2022 „Belege über die Bewegung von Militärtechnik und Waffen und ebenfalls die Verlegung von Einheiten“ gesammelt.Schabanow war im vergangenen April gemeinsam mit einem weiteren OSZE-Mitarbeiter festgenommen worden. Die Behörden der Separatisten werfen ihm vor, den US-Geheimdienst CIA seit August 2021 mit Informationen über Truppenbewegungen der Separatisten versorgt zu haben, während er als Sicherheitsassistent für die OSZE auf dem Stützpunkt Stachanawoskaja gearbeitet habe.“Ich fordere ihre sofortige und bedingungslose Freilassung“, sagte OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid in Wien über die zwei Verurteilten und einen weiteren OSZE-Kollegen, der festgenommen wurde. Die Männer seien in der Ukraine nur ihren Dienstpflichten nachgekommen, die ihnen von den 57 Mitgliedsländern der OSZE aufgetragen worden waren, sagte Schmid. Sie wies damit indirekt darauf hin, dass Russland ursprünglich das Mandat der Beobachtermission unterstützt hatte.Bericht: Gazprom-Angestellte sollen für Soldaten-Medizin zahlen13.58 Uhr: Angestellte des staatlichen russischen Gasunternehmens Gazprom sollen von ihren Vorgesetzten dazu gezwungen werden, pro Kopf 1.000 Rubel (etwa 16,60 Euro) für die medizinische Versorgung russischer Soldaten zu zahlen. Der Journalist Mark Krutov von „Radio Free Europe/Radio Liberty“ veröffentlichte entsprechende Screenshots auf seinem Twitter-Account. Die Bilder sollen eine Chatgruppe von Gazprom-Sicherheitsleuten aus der russischen Teilrepublik Sacha zeigen. In der veröffentlichten Nachricht heißt es, Gazprom habe sich „freiwillig dazu bereit erklärt, den Kauf von Medikamenten finanziell zu unterstützen“. Die Angestellten von Gazprom sollen nach der Überweisung ihren Nachnamen und die letzten vier Zahlen ihrer Kontonummer an eine Telefonnummer schicken. So sollen sie beweisen, auch wirklich für den Kauf von Medikamenten gespendet zu haben. Gazprom reagierte bislang nicht auf eine Anfrage von „Radio Free Europe / Radio Liberty“. Die Chatgruppe, aus der der Screenshot stammt, soll laut Krutov allerdings nicht die einzige zu sein, in der zu unfreiwilligen Spenden aufgerufen wurde.Experten: Putin baut zunehmend auf Alternativen zu regulären Truppen13.50 Uhr: Angesichts bedeutender Verluste bei seinen Streitkräften im Ukraine-Krieg ist Russlands Präsident Wladimir Putin nach Ansicht unabhängiger Militärexperten immer stärker auf Alternativen angewiesen. Der Kreml konzentriere sich zunehmend darauf, schlecht vorbereitete Freiwillige in irregulären improvisierten Einheiten zu rekrutieren, statt sie als Reserve oder Ersatz für reguläre russische Truppen einzusetzen, schrieben die Analysten des Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington am Sonntagabend (Ortszeit).Einen Grund dafür sehen die Experten in Putins getrübtem Verhältnis zur eigenen Militärführung und dem Verteidigungsministerium über den Sommer hinweg, insbesondere nach den jüngsten Gebietsverlusten. Bei ihrer Gegenoffensive im Nordosten der Ukraine Anfang September sind die ukrainischen Kräfte im Gebiet Charkiw bis an den Oskil vorgestoßen.Eine Generalmobilmachung für den seit mehr als einem halben Jahr dauernden Krieg in der Ukraine gibt es in Russland bisher nicht. Die Armee und Präsident Putin sind daher auf Freiwillige angewiesen. Die russischen Streitkräfte rekrutierten zudem zunehmend Strafgefangene, setzten Elemente der russischen Sicherheitsdienste ein und mobilisierten verdeckt Männer aus den teilweise besetzten Gebieten Donezk und Luhansk, hieß es in dem ISW-Bericht weiter. Die Bildung solcher improvisierten Einheiten werde zu weiteren Spannungen, Ungleichheit und einem Mangel an Geschlossenheit unter den Truppenteilen führen. Angesichts ihrer kurzen Ausbildung verfügten sie über „nur wenig effektive Kampfkraft“.Ukraine: Mindestens 13 Tote nach Artilleriebeschuss in Donezk13.30 Uhr: In der von russischen Truppen kontrollierten Stadt Donezk in der Ostukraine sind durch Artilleriebeschuss mindestens 13 Menschen getötet worden. Zwei Granaten seien an einer Bushaltestelle und in einem nahen Geschäft eingeschlagen, berichteten örtliche Medien am Montag. Zur Zahl der Verletzten gab es zunächst noch keine Angaben. Die örtlichen Machthaber machten ukrainische Truppen für den Beschuss verantwortlich. Kiew weist derartige Anschuldigungen regelmäßig zurück und wirft Moskau vor, mit Selbstbeschuss Bilder für die eigenen Medien zu produzieren. Unabhängig bestätigen ließen sich die Angaben nicht. Mehrere Videos prorussischer Quellen zeigen einen zerstörten Laden, auf der Straße davor liegen Leichen und Verletzte. Aus den Aufnahmen geht allerdings nicht hervor, wer für den Beschuss verantwortlich ist. Die Industriestadt Donezk steht seit 2014 unter der Kontrolle von Separatisten, die von Moskau unterstützt werden. Nach der Anerkennung der Unabhängigkeit der ostukrainischen Separatisten-Republiken war Russland im Februar in die Ukraine einmarschiert. Die Vereinten Nationen haben seitdem über 5.800 getötete Zivilisten erfasst, gehen aber wie Kiew von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus. Nach Angaben der Donezker Separatisten sind seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges über 900 Zivilisten in ihrem Einflussbereich getötet worden.Selenskyj wirft Russland Gefährdung der ganzen Welt vor10.18 Uhr: Nach dem russischen Beschuss des Kernkraftwerks Südukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland die Gefährdung der ganzen Welt vorgeworfen. „Wir müssen es stoppen, solange es nicht zu spät ist“, schrieb er in den sozialen Netzwerken.Das AKW Südukraine liegt knapp 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew. Im Betrieb befinden sich drei Reaktoren mit einer Nettoleistung von 2.850 Megawatt.London: Russische Luftwaffe in Ukraine immer stärker unter Druck9.31 Uhr: Die russische Luftwaffe gerät im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung zunehmend unter Druck. In den vergangenen zehn Tagen habe Russland offensichtlich vier Kampfjets verloren und damit insgesamt 55 Maschinen seit Beginn des Angriffs Ende Februar. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.Der Anstieg der Verluste sei womöglich teilweise darauf zurückzuführen, dass die russische Luftwaffe ein größeres Risiko eingehe, um Bodentruppen unter dem Druck ukrainischer Vorstöße aus nächster Nähe zu unterstützen, hieß es weiter. Hinzu komme das schlechte Situationsbewusstsein russischer Piloten. Einige Flugzeuge seien wegen der sich schnell bewegenden Front über ukrainisch kontrolliertem Gebiet in dichtere Luftverteidigungszonen geraten.Russland meldet engere militärische Kooperation mit China8.55 Uhr: Russland hat einem Medienbericht zufolge mit China eine engere Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen vereinbart. Der Fokus liege auf gemeinsamen Militärübungen, meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Russlands Sicherheitsrat.Energoatom: Russland beschießt Atomkraftwerk Juschnoukrajinsk8.10 Uhr: In der Nacht von Sonntag auf Montag ist auf dem Gelände des Atomkraftwerks Juschnoukrajinsk (Südukraine) eine russische Rakete eingeschlagen. Das staatliche ukrainische Unternehmen Energoatom, das alle Kernkraftwerke im Land betreibt, bestätigte den Angriff über seinen Telegram-Kanal. Die unmittelbare Gefahr eines Atomunfalls bestehe allerdings nicht, wurde ausdrücklich betont.Energoatom erklärte, eine „starke Explosion“ habe sich etwa 300 Meter von den Reaktoren des Kernkraftwerks entfernt ereignet. Zwei Verwaltungsgebäude sollen beschädigt worden sein, außerdem seien etwa 100 Fensterscheiben zersprungen. Auch mehrere Hochspannungsleitungen wurden laut Energoatom zerstört.Abgesehen davon liefen alle drei Blöcke des Atomkraftwerks im Normalbetrieb weiter. Auch unter den Mitarbeitenden habe es keine Verletzten durch den Angriff gegeben.Kiew setzt auf Militär statt Verhandlungen – die Nacht im Überblick5 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine neue Offensive angekündigt. An einer Stelle im Osten des Landes hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben bereits einen Brückenkopf gebildet, um weiter vordringen zu können. Selenskyjs Berater halten angesichts der derzeitigen militärischen Lage, aber auch wegen der Vielzahl an Kriegsverbrechen, die sie dem russischen Militär vorwerfen, Verhandlungen für sinnlos.In Moskau übte derweil eine der bekanntesten Schlagersängerinnen des Landes überraschend harte Kritik am russischen Angriffskrieg. Die Pop-Diva Alla Pugatschowa, die erst kürzlich aus Israel nach Russland zurückgekehrt war, forderte das Justizministerium auf, sie zum „Auslandsagenten“ zu stempeln, weil sie für den Frieden sei. Heute ist der 208. Tag des Kriegs in der Ukraine. Hier lesen Sie den gesamten Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten lesen Sie hier in unserem vorherigen Newsblog.

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