China und Russland haben die Kritik der USA an ihrer Klimapolitik zurückgewiesen. Im Kampf gegen den Klimawandel komme es auf „konkrete Taten und nicht auf leere Worte an“, sagte der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin in Peking. „Chinas Maßnahmen als Reaktion auf den Klimawandel sind real.“
US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag in einer Rede bei der Weltklimakonferenz in Glasgow scharfe Kritik an China und auch an Russland geäußert, da die Präsidenten beider Länder dem Gipfeltreffen fernblieben. Der Klimawandel sei „ein gigantisches Problem, und sie sind einfach weggegangen“, sagte Biden.
Die Entscheidung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, nicht nach Schottland zu reisen, nannte er einen „großen Fehler“. Russland und China seien den Erwartungen, eine Führungsrolle in der weltweiten Klimapolitik einzunehmen, nicht gerecht geworden.
Russland wies die Kritik Bidens ebenfalls zurück. Man knüpfe den Klimaschutz nicht an irgendwelche Veranstaltungen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Sein Land handele bei diesem Thema durchdacht und konsequent. „Unsere Energiebilanz ist um einiges grüner als die vieler anderer Staaten.“ Russland sei sich seiner Verantwortung bewusst.
Putin hatte sich nur per Videobotschaft zugeschaltet
Putin hatte selbst nur eine Videobotschaft zu dem Gipfeltreffen geschickt und zugesichert, auch angesichts der schweren Naturbrände in Russland mehr für die Erhaltung der Wälder zu tun. Der 69-Jährige verzichtete aber wegen der Coronapandemie darauf, selbst anzureisen.
Die COP26 läuft bis zum 12. November. 197 Nationen verhandeln in Glasgow über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Das Abkommen sieht die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, idealerweise 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Experten und die UNO warnen aber, dass die Erde derzeit auf eine Erwärmung von 2,7 Grad in diesem Jahrhundert zusteuert.
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