18.10 Uhr
Auch Männer sind auf der Bühne in Washington erlaubt. Van Jones, der einstige Umweltberater von Barack Obama, hält eine extrem aufgewühlte Ansprache. Er mahnt an, den politischen Gegner ernster zu nehmen. Nur so sei ein politischer Austausch möglich. Große Worte: „Wenn Liebe schwer fällt, liebt einfach härter!“
18 Uhr
Kristen Stewart hat auch ganz persönliche Gründe, um gegen Donald Trump auf die Straße zu gehen. Während der Trennung von ihrem damaligen Freund Robert Pattinson sonderte der jetzige US-Präsident vor drei Jahren allerlei impertinente Tweets ab, in denen er die US-Schauspielerin anging.
17.50 Uhr
Auch in St. Louis nimmt der „Women’s March“ beachtliche Ausmaße an. Hier ein Drohnenflug über rosa Köpfe und kämpferische Plakate. Protest der schwerelosen Art.
17.30 Uhr
Der bestens eingespielte Trump-Kritiker Michael Moore präsentiert sich bei seiner Rede in fröhlicher Kampfstimmung. Er appelliert an die Zuhörerinnen: „Ihr sollt jeden einzelnen Tag den Kongress anrufen!“ Dafür gibt er ganz konkret die entsprechende Telefonnummer an und lässt die Demonstrantinnen die zentrale Nummer für die Volksvertreter als Sprechchor rufen: „202! 225! 3121!“. Gelebte Demokratie, grandiose Unterhaltung.
17.15 Uhr
Wo man hinschaut in Washingtons Innenstadt: Die Straßen sind voll mit pinkfarbenen Mützen mit Katzenohren. Der Kopfschmuck wurde von einer Initiative namens „Pussyhat Project“ extra für den „Women’s March on Washington“ gestrickt. Das Wort „Pussy“ heißt auf Englisch „Kätzchen“ – oder auch „Muschi“, ist also ein anderes Wort für Vagina. Ein höhnischer Hinweis auf Trumps sexistische Ausfälle: Während des US-Wahlkampfs war im Oktober ein Video aufgetaucht, in dem der jetzige US-Präsident damit prahlte, er könne, wenn er wolle, jeder Frau „an die Muschi packen“.
17 Uhr
Die einflussreiche Feministin und Journalistin Gloria Steinem ruft zur Solidarität mit Muslimen auf: „Wenn Ihr Muslime zwingt, sich zu registrieren, werden wir uns als Muslime registrieren lassen.“ Ein klare Kampfansage an Trumps Politik der Ausgrenzung.
16.30 Uhr
Am ersten vollen Arbeitstag des neuen US-Präsidenten Donald Trump werden hunderttausende seiner Kritiker und vor allem Kritikerinnen zu Demonstrationen erwartet. Allein in Washington sollen am Samstag mehr als 200.000 Teilnehmerinnen beim „Women’s March“ auf die Straße gehen, darunter prominente Vertreterinnen aus dem Showgeschäft.
Nachdem am Freitag auf der National Mall in Washington noch hunderttausende Trump-Anhänger die Vereidigung des 70-Jährigen gefeiert hatten, dürfte sich die Promenade im Zentrum der US-Hauptstadt am Samstag in ein Meer aus Protestplakaten verwandeln. Die Bewegung „Women’s March on Washington“ hatte über soziale Netzwerke zur Teilnahme an Demonstrationen im ganzen Land aufgerufen. Am Freitag hatten bereits 225.000 Menschen ihre Teilnahme in der Hauptstadt bestätigt. Die Veranstalterinnen rechen inzwischen sogar damit, dass bis zu einer halben Million Frauen an dem Marsch teilnehmen.
In rund 300 weiteren US-Städten, darunter New York, Boston, Los Angeles und Seattle, waren „Schwestermärsche“ geplant.
Unterstützt wird die Aktion von namhaften Künstlern, darunter die Sängerinnen Cher und Katy Perry. Bei der Kundgebung in Washington wollten unter anderen Hollywood-Star Scarlett Johansson und Regisseur Michael Moore sprechen. Schriftsteller wollten in den USA und in anderen Ländern Lesungen gegen Trump veranstalten.
13.00 Uhr
Weltweit gehen Frauen an diesem Samstag gegen den neuen US-Präsidenten auf die Straße. Geplant waren weltweit mehr als 600 Märsche. Im australischen Sydney zogen etwa 3000 Frauen und Männer vom Hyde Park zum US-Konsulat. In Melbourne beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter 5000 Menschen an der Aktion. Unter anderem auch vor dem Brandenburger Tor in Berlin, in Rom, London, Prag, Amsterdam, Südafrika, auf den Philippinen und in Macau gingen am Samstag Menschen auf die Straße.
Trump hat nicht nur mit seinen Bemerkungen über Frauen, sondern auch mit zahlreichen Ausfällen gegen Einwanderer, Muslime, Menschen mit Behinderung oder Medien für Entsetzen gesorgt. Im Wahlkampf tauchte ein Video von 2005 auf, in dem zu hören ist, wie sich Trump vulgär über Frauen äußert. Mehrere Frauen warfen ihm zudem sexuelle Belästigung vor.
Mindy Freiband, eine der Organisatorinnen in Sydney, betonte, dass es nicht nur darum gehe, gegen Trump zu demonstrieren, sondern allgemein gegen Hassreden, Frauenfeindlichkeit, Bigotterie und Fremdenfeindlichkeit. „Wir wollen mit Frauen rund um den Globus eine vereinte Stimme präsentieren.“
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