Es ist die Affäre, die Donald Trump das Amt des US-Präsidenten kosten könnte: In einem Telefonat bat er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj offen darum, Ermittlungen gegen den Sohn seines politischen Rivalen Joe Biden einzuleiten. Mutmaßliches Ziel: Belege für angebliche (und bisher unbelegte) korrupte Vorgänge – die ein schlechtes Licht auf seinen Kontrahenten bei den US-Wahlen werfen.
Die US-Demokraten werfen Trump vor, damit die Macht seines Amtes missbraucht zu haben. Sie prüfen ein Amtenthebungsverfahren. Seitdem versucht der US-Präsident, diese Vorwürfe zu zerstreuen. Jetzt geht ein altes Video viral, in dem ausgerechnet ein enger Verbündeter etwas sagt, was Trumps Kritikern in die Karten spielt.
Trumps Vizepräsident Mike Pence legt sich in dem wenige Sekunden langen Clip von 2016 klar fest: „Das ist etwas ganz Grundlegendes: Ausländische Spender – und erst recht ausländische Regierungen – können sich nicht am amerikanischen politischen Prozess beteiligen.“
Ausgerechnet bei Biden-Debatte
Mike Pence hat sich nicht direkt zu der Ukraine-Affäre um Trump geäußert. Der Satz fiel, als Pence während des Wahlkampfs 2016 in einer TV-Debatte unter anderem auf Joe Biden traf, um seine bessere Qualifikation als Vizepräsident zu beweisen.
Mittlerweile scheint Mike Pence das nicht mehr so eng zu sehen. Am Mittwoch sprang er Trump vor Reportern zur Seite. Es sei wichtig, die mögliche Korruption des ehemaligen Vizepräsidenten aufzudecken, erklärte er. Dass die Trump-Regierung sich von einer möglichen Enthüllung aus der Ukraine wohl einen politischen Vorteil verspricht, ließ er dabei aus.Trump immer enger 11.45
Twitter feiert den Clip
Nachdem der TV-Produzent Kyle Griffin den Clip am Freitag bei Twitter postete, hatten ihn alleine fast 20.000 weitere Nutzer per Retweet weiterverbreitet. Mehr als zwei Millionen Abrufe hatte der Videoclip alleine in den letzten beiden Tagen gesammelt.
Dass sich dieser Clip nun ausgerechnet auf Twitter verbreitet, dürfte Donald Trump gar nicht passen. Schließlich betrachtet der den Kurznachrichtendienst als seine wichtigste Plattform. Und lässt dort auch fleißig seinen Frust über das mögliche Amtsenthebungsverfahren raus. Alleine in den letzten 24 Stunden kamen so knapp 40 Tweets zusammen, ein guter Teil davon Retweets von Posts, deren Nachricht er unterstützt. Der von Kyle Griffin war nicht dabei.
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