Wenige Stunden vor Beginn der eigentlichen Abstimmung ist der Wahlkampf in den USA mit scharfen gegenseitigen Attacken der Kandidaten Hillary Clinton und Donald Trump zu Ende gegangen. Beide nutzten ihre letzten Auftritte zu leidenschaftlichen Appellen, um die Anhänger an die Urnen zu treiben.
In Philadelphia sprach die in Umfragen leicht in Führung liegende Clinton von einer wegweisenden Abstimmung. Die Amerikaner müssten entscheiden, in welchem Land sie leben wollten.
„Wir glauben an ein Amerika der Hoffnung und Großherzigkeit, nicht eines der Ausgrenzung“, sagte die Kandidatin der Demokraten vor 33.000 Zuhörern. Ihrem Rivalen Trump warf sie vor, die Gesellschaft zu spalten.
Es war die größte Veranstaltung in Clintons Wahlkampf. Für sie warben dort neben Amtsinhaber und Parteikollege Barack Obama und dessen Frau Michelle auch die Rockmusiker Bruce Springsteen und Jon Bon Jovi. „Sie wird arbeiten, und sie wird liefern, sie wird nicht nur twittern“, sagte Obama.
Trump bleibt bei Krawall
Der Republikaner Trump nannte Clinton bei einem Auftritt in Manchester im Bundesstaat New Hampshire eine „Heuchlerin“. Für die Wähler gebe es nur eine Frage: „Wollt ihr, dass Amerika von einer korrupten politischen Klasse regiert wird, oder wollt ihr, dass Amerika wieder vom Volk regiert wird?“ Der Milliardär ergänzte: „Morgen wird die amerikanische Arbeiterklasse zurückschlagen.“
Einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge geht Clinton mit einer Siegeswahrscheinlichkeit von 90 Prozent in die Wahl. Demnach erreichte die Demokratin eine Zustimmungsquote von 45 Prozent, während Trump auf 42 Prozent kam.
Erste Abstimmung bereits erledigt
Das winzige Dorf Dixville Notch im Nordosten der USA mit zwölf Einwohnern hat unterdessen den Wahltag in den USA eingeläutet. Kurz nach Mitternacht Ortszeit (Dienstag 6 Uhr MEZ) fand in dem Ort im Neuenglandstaat New Hampshire die Präsidentenwahl statt.
Dabei entfielen vier Stimmen auf Clinton, zwei auf Trump und eine Stimme auf den Drittkandidaten Gary Johnson. Ein achter Wähler war offenbar mit dem Angebot unzufrieden und schrieb den Namen des früheren republikanischen Kandidaten Mitt Romney auf den Wahlzettel.
Dixville Notch in den White Mountains nahe der Grenze zu Kanada gibt seit 1960 traditionell den Auftakt zum Wahltag bei der Präsidentenwahl, wird aber eher als Kuriosum und nicht als Leitwert für den Rest der Nation gesehen. Der volle Start in den Wahltag wird ab 6 Uhr Ortszeit (12 Uhr MEZ) folgen, wenn in mehreren Staaten im Ostteil der USA flächendeckend die Wahllokale öffnen.
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