Fast 20 Minuten muss man in der großen Arena in Dallas warten, bis das Wort fällt, das Amerika seit einigen Wochen beherrscht. So lange braucht Donald Trump, bis er wie auf einem Spielbrett all die sprachlichen Figuren aufgebaut hat, mit denen er die Welt seit drei Jahren beschreibt: radikale Demokraten, das Stehlen einer demokratischen Wahl, Umsturzversuch. Die Zuschauer in der American Airlines Arena sind nahezu komplett in Fan-Kleidung erschienen. Wie zu einem Fußballspiel. Jedes Reizwort kommentieren sie wie eine Rote Karte gegen einen ihrer Spieler, mit ohrenbetäubendem Buh-Gebrüll. Dann malt der Präsident aus, wie ihr Leben in Texas ohne ihn aussehen würde: keine Religion, keine Waffen, kein Öl. Als endlich das Wort Impeachment fällt, landet es genau dort, wo Donald Trump es haben will – mitten im Netz all jener Begriffe, die als gefährlich gelten. Seine Fans assoziieren mit dem Wort Impeachment nicht nur einen Angriff auf Trump (er spricht vom „Lynchen“), sondern auch einen Angriff auf sie selbst. Vielleicht auch deshalb ist Trump nach einer für ihn desaströsen Woche erstaunlich guter Laune.
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