Eine aktuelle Umfrage in den USA sieht derzeit Joe Biden im Rennen um die US-Präsidentschaft knapp vorn. Dazu äußert sich nun Amtsinhaber Donald Trump in einem Interview.
US-Präsident Donald Trump traut nach eigenen Worten jüngsten Umfragen zur Präsidentenwahl nicht, bei denen sein designierter Herausforderer Joe Biden in Führung liegt. „Ich glaube den Umfragen nicht“, sagte Trump am Mittwoch in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Die Amerikaner seien schlau. „Und ich glaube nicht, dass sie einen Mann nehmen, der inkompetent ist.“ Biden sei in den vergangenen 30 Jahren erfolglos gewesen. „Alles was er je gemacht hat, war schlecht. Seine Außenpolitik war ein Desaster“.
Biden war erst jahrzehntelang Senator und dann unter Trumps Vorgänger Barack Obama Vizepräsident. Eine Umfrage von Reuters/Ipsos ergab diese Woche, dass 44 Prozent der registrierten Wähler hinter Biden stehen und 40 Prozent hinter Trump.
Biden wegen Übergriffsvorwürfen zunehmend unter Druck
Der voraussichtliche US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden gerät durch den von einer früheren Mitarbeiterin erhobenen Vorwurf des sexuellen Übergriffs zunehmend unter Druck. Bei einem Videotreffen mit Wählern am Mittwoch ging der designierte Herausforderer von Präsident Donald Trump jedoch nicht explizit auf die Anschuldigungen ein. Er hob stattdessen hervor, dass er sich in seiner politischen Laufbahn immer wieder gegen sexuelle Gewalt engagiert habe.
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So habe er als Senator 1994 ein Gesetz zur Bekämpfung von sexuellen Gewaltakten gegen Frauen auf den Weg gebracht, sagte der 77-Jährige. Als Vizepräsident unter Barack Obama habe er sich dann unter anderem gegen sexuelle Gewalt an den Hochschulen und in der Armee eingesetzt.
Eine frühere Mitarbeiterin in Bidens einstigem Senatsbüro wirft ihm vor, er habe sie als 29-Jährige in einem Flur des Kongresses in Washington sexuell attackiert. Bidens Wahlkampfteam hat die Anschuldigungen der heute 56-jährigen Tara Reade zurückgewiesen.
Die Trump-Kampagne verbreitete die Vorwürfe indessen weiter – obwohl der Präsident selbst von mehr als einem Dutzend Frauen der sexuellen Belästigung und Gewalt beschuldigt wird. Noch kurz vor der Wahl im November 2016 war eine Videoaufzeichnung publik geworden, in welcher Trump damit geprahlt hatte, Frauen ungestraft an das Geschlechtsteil greifen zu können.
- Nachrichtenagenturen Reuters und afp
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