Der russische Präsident Wladimir Putin und sein künftiger US-Kollege Donald Trump haben sich gegenseitig versprochen, konstruktiv zusammenzuarbeiten. Putin habe Trump einen partnerschaftlichen Dialog angeboten, teilte das russische Präsidialamt nach einem Telefonat der beiden Politiker am Montag mit. Die Grundlage dafür seien gegenseitiger Respekt – und die Nicht-Einmischung in die jeweiligen internen Angelegenheiten.
Putin und Trump waren sich demnach einig, dass das gegenwärtige Verhältnis unzufriedenstellend sei. Beide Länder müssten zu einer „pragmatischen Kooperation mit gegenseitigem Nutzen zurückkehren, die die Interessen beider Staaten sowie die Sicherheit und Stabilität der Welt berücksichtigen müsse“, teilte der Kreml mit. Insbesondere die Anstrengungen beider Staaten im Kampf gegen internationalen Terrorismus und Extremismus müssten verknüpft werden.
Trumps Team erklärte, der Republikaner habe in dem Telefonat mit Putin eine Reihe von Themen besprochen. Der künftige US-Präsident wolle eine starke und dauerhafte Beziehung zu Russland. Trump hatte am 8. November die Präsidentschaftswahl gewonnen. Er übernimmt am 20. Januar die Amtsgeschäfte vom Demokraten Barack Obama.
Zwischen den USA und Russland war es in den vergangenen Jahren zu erheblichen Spannungen gekommen – unter anderem im Syrienkonflikt, in dem Putin den syrischen Machthaber Baschar al-Assad unterstützt, sowie nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland.
Obama: Trump steht zur Nato
Noch-Präsident Obama beruhigte derweil die europäischen Partner, dass die USA auch weiterhin ihre Führungsrolle im Militärbündnis Nato spielen werden. Bei seinem Treffen mit Trump im Weißen Haus in der vergangenen Woche habe dieser sein großes Interesse bekundet, an den „strategischen Beziehungen“ der USA festzuhalten, sagte Obama am Montag vor Journalisten in Washington.
Der scheidende Präsident gab eine Pressekonferenz vor seiner letzten Europareise, die ihn am Dienstag nach Griechenland und am Mittwoch nach Deutschland führen wird. Die Vereinigten Staaten würden auch in Zukunft anerkennen, dass die transatlantische Sicherheitspartnerschaft „nicht nur gut für Europa, sondern auch für die Vereinigten Staaten ist“, sagte Obama. Über seinen Nachfolger sagte er: „Ich glaube nicht, dass er ideologisch ist. Ich denke, letzten Endes ist er pragmatisch.“ Obama sagte über Trump aber auch: „Teile seines Naturells werden ihm nicht gut tun, wenn er sie nicht erkennt und korrigiert.“
Trumps Wahlsieg hat nicht zuletzt wegen dessen Äußerungen zur Nato und anderen Sicherheitspartnerschaften bei den Verbündeten große Sorgen ausgelöst. Der künftige Präsident hatte im Wahlkampf deutlicher als frühere Amtsinhaber mehr Engagement der Europäer im Verteidigungsbereich gefordert. Auch stellte er die innerhalb der Nato geltende Beistandsgarantie bei bewaffneten Angriffen für jene Länder in Frage, die nach seiner Ansicht selber zu wenig in die Verteidigung investieren.
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