Die radikal-islamische Hamas ist offenbar bereit zu Gesprächen mit der rivalisierenden Fatah von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas. In einer Mitteilung an Journalisten teilte die Palästinenserorganisation mit, sie wolle die Kontrolle des Gazastreifens an Abbas‘ Regierung übergeben.

Die Hamas dominiert den Gazastreifen. Die Fatah kontrolliert das Westjordanland und die Palästinenserbehörde, die vom Westen unterstützt wird. Zuletzt hatte die Fatah den Druck auf die Hamas erhöht: Auf Wunsch von Abbas kürzte Israel etwa die Stromlieferungen in den Gazastreifen. Menschenrechtler warnten vor katastrophalen Zuständen in dem Küstenstreifen, in dem rund zwei Millionen Menschen leben.

Die Hamas erklärte nun in der Mitteilung, sie wolle ihr Verwaltungskomitee für den Gazastreifen auflösen und stimme allgemeinen Wahlen zu. Man sei zu Versöhnungsgesprächen mit der Fatah unter ägyptischer Vermittlung bereit.

2007 hatte die Hamas nach einem wochenlangen Bürgerkrieg von der Fatah die Kontrolle über den Gazastreifen übernommen. Dies führte zur faktischen Teilung der Autonomiegebiete. Bisher scheiterten alle Versöhnungsversuche. 2014 bildeten die beiden größten Palästinenserorganisationen eine Einheitsregierung und kündigten allgemeine Wahlen an. Doch auch diese Initiative scheiterte.

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