Mit einer Verfügung stärkt US-Präsident Joe Biden die Mission „Atlantic Resolve“. An der momentanen US-Truppenstärke in Europa ändert das jedoch nichts – es geht konkret um eine andere Aufgabenverteilung.
Das US-Verteidigungsministerium kann künftig bis zu 3000 Reservisten für den Einsatz in Europa aktivieren. Es sei notwendig, die aktiven Streitkräfte für die Durchführung der Mission „Atlantic Resolve“ zu verstärken, heißt es in einer Verfügung, die Präsident Joe Biden unterzeichnete.
Die US-Armee hatte die Mission nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland 2014 mit dem erklärten Ziel gestartet, die Nato-Verbündeten mit der Verlegung im Rotationsverfahren von kampfbereiten Einheiten an die Nato-Ostflanke zu stärken.
Mögliche Aufgaben
Das Europa-Kommando der US-Streitkräfte (Eucom) teilte nach der Anordnung des Präsidenten mit, dies ändere nichts an der US-Truppenstärke in Europa. Es handele sich nicht um zusätzliche Kräfte, sagte auch Generalleutnant Douglas Sims im Gespräch mit Reportern. Vielmehr könnten Reservisten künftig Aufgaben übernehmen, die bisher von Soldaten einer aktiven Einheit ausgeführt würden.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung, John Kirby, stellte klar, dass die Reservisten vor allem für Tätigkeiten in der Verwaltung, Logistik und Versorgung vorgesehen seien. „Die Art von Tätigkeiten, die man braucht, um eine große Truppenpräsenz über einen langen Zeitraum zu unterstützen und aufrechtzuerhalten“, sagte Kirby dem Sender Fox News. Derzeit hätten die USA mehr als 80.000 Soldaten in Europa.
Generalleutnant Sims sagte, die Verfügung des Präsidenten verdeutliche, wie unerschütterlich die Unterstützung und die Verpflichtung der USA für die Verteidigung der Ostflanke der Nato nach dem „illegalen und unprovozierten Krieg Russlands gegen die Ukraine“ seien.
Das Nachrichtenmagazin „Politico“ schrieb nach der Ankündigung, der Schritt deute darauf hin, wie viel die Ausbildungsmission des US-Militärs in Europa sowie die Entsendung mehrerer neuer Brigaden nach der russischen Invasion der Ukraine den aktiven Streitkräfte abverlangten. Die „Washington Post“ kam zu einem ähnlichen Schluss.
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