Nahrung und Wasser sind knapp

Kairo (dpa) – Im Bürgerkriegsland Jemen hat eine zweitägige Waffenruhe zu einer weitgehenden Beruhigung der Lage geführt. Von verschiedenen Fronten wurde eine vorsichtige Mäßigung der Gewalt beobachtet.

Ein Kommandeur der international anerkannten Regierung des Landes beschuldigte die Huthi-Rebellen jedoch, Wohngebiete in der Stadt Tais im Süden des Landes zu beschießen. Trotz dieses Bruchs werde man sich weiterhin an die Feuerpause halten.

Ein Befehlshaber der Rebellen ließ über den von den Huthis kontrollierten Teil der Nachrichtenagentur Saba vermelden, dass die Einhaltung der Feuerpause durch seine Truppen davon abhänge, inwiefern die andere Seite auf Gewalt verzichte. Falls die 48-stündige Waffenruhe funktioniert, haben sich die Parteien eine Verlängerung vorbehalten.

Es ist bereits der sechste Versuch, die Gewalt im Jemen durch eine Waffenruhe einzudämmen, seit der Konflikt der Regierung unter Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi im März vergangenen Jahres eskalierte. Entweder scheiterten die Feuerpausen oder wurden nach ihrem Auslaufen nicht verlängert. Eine sunnitische Militärkoalition unter saudischer Führung unterstützt die Regierung mit Luftangriffen auf Stellungen der schiitischen Huthis. Dabei starben auch immer wieder viele Zivilisten.

Der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete unter Berufung auf einen Korrespondenten, dass der Beschuss in Tais ein Todesopfer forderte, weitere Menschen wurden verletzt. Noch am Freitag hatte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen von heftigen Kämpfen in Tais berichtet. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der saudischen Luftangriffe auf die Huthis bis Juni 2016 rund 6500 Menschen getötet. Viele Millionen Menschen leiden unter Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. In der Hauptstadt Sanaa wurde der Ausbruch von Cholera bestätigt.

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