Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat ein Strafverfahren gegen den Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, eröffnet. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Grund sei der Aufruf Prigoschins zu Widerstand gegen die Militärführung. „Im Zusammenhang damit hat das FSB ein Strafverfahren wegen Aufrufs zum bewaffneten Aufstand eingeleitet“, teilte demnach Russlands Nationale Antiterrorkomitee mit, das vom FSB-Chef Alexander Bortnikow geleitet wird.
In mehreren Audio-Nachrichten hatte Prigoschin schwere Vorwürfe gegen das russische Verteidigungsministerium und das reguläre Militär erhoben. Demnach habe die Behörde Angriffe auf seine Truppe angeordnet, bei denen eine „sehr große Zahl“ an Söldnern getötet worden seien. Die Angriffe hätten sich angeblich heute ereignet.
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das russische Verteidigungsministerium dementierte die Anschuldigungen umgehend in einer Mitteilung.
„Wir waren bereit, Zugeständnisse an das Verteidigungsministerium
zu machen, unsere Waffen abzugeben“, sagte Prigoschin weiter. Dennoch
hätten „sie Raketenangriffe auf unsere hinteren Feldlager ausgeführt“.
Er drohte damit, auf die Angriffe zu „antworten“. „Dieses Biest wird aufgehalten“, sagte Prigoschin und forderte die Russen dazu auf, sich seiner Truppe anzuschließen. „Wir sind 25.000“, sagte er. „Alle, die sich uns anschließen wollen“, könnten dazu beitragen, „dem Chaos ein Ende zu bereiten“. Es handele sich nicht um einen Putsch, sondern um einen „Marsch für die Gerechtigkeit“.
Das russische Verteidigungsministerium hat indes alle Vorwürfe zurückgewiesen und als Provokation bezeichnet. Das Nationale Komitee zur Terrorismusbekämpfung hat Ermittlungen gegen Prigoschin eingeleitet.
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