Russland hat eine Manipulation des US-Wahlkampfes zugunsten des gewählten Präsidenten Donald Trump bestritten. Die Schlussfolgerungen des US-Geheimdienstes CIA seien „unbegründet, unprofessionell und amateurhaft“, sagte der Sprecher der russischen Regierung, Dmitri Peskow. Hochrangige Vertreter der USA und Großbritanniens würden „solche Behauptungen mit einer überraschenden Regelmäßigkeit“ an Medien weiterreichen. Sie hätten mit der Realität aber nichts zu tun.

Die Washington Post hatte am Freitag unter Berufung auf interne CIA-Unterlagen berichtet, dass Insider mit Verbindungen nach Russland die Enthüllungsplattform WikiLeaks mit gehackten E-Mails der Demokratischen Partei versorgt hätten. Die New York Times berichtete, US-Geheimdienste gingen „mit hoher Sicherheit“ davon aus, dass russische Hacker in die Computersysteme sowohl der Republikaner als auch der Demokraten eingedrungen seien. Allerdings seien nur die Informationen der Demokraten an die Öffentlichkeit weitergegeben worden.

Der republikanische Mehrheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, kündigte nun eine Untersuchung der Vorwürfe an. Der Geheimdienstausschuss des Senats werde den Hinweisen der CIA nachgehen. Bisher hatte sich McConnel zurückhaltend geäußert. Eine direkte Beteiligung von Russland benannte er auch jetzt nicht.

Das Ziel: Trump als Präsident

Nach Einschätzung der Geheimdienstler ging es Russland nicht nur darum, das Vertrauen der Amerikaner in ihr demokratisches System zu schwächen. Der Kreml hatte demnach vielmehr gezielt versucht, „Trump zur Wahl zur verhelfen“, zitierte die Washington Post einen US-Beamten. Diese Erkenntnis sei „allgemeiner Konsens“ in Geheimdienstkreisen.

Trumps Team hat die Schlussfolgerungen der CIA zurückgewiesen. „Dies sind dieselben Leute, die gesagt haben, Saddam Hussein habe Massenvernichtungswaffen“, hieß es in einer schriftlichen Erklärung. Der scheidende US-Präsident Barack Obama hat dagegen eine umfassende Untersuchung der Hackerangriffe angeordnet. Die Ergebnisse sollen noch vor Ende seiner Amtszeit am 20. Januar vorliegen.

Der Wahlkampf der gegen Trump unterlegenen Demokratin Clinton war durch die Cyberangriffe erschwert worden. Durch die Attacken kamen vertrauliche E-Mails aus der Parteizentrale der Demokraten sowie aus dem Mailkonto von Clintons Wahlkampfmanager John Podesta an die Öffentlichkeit. US-Geheimdienstkoordinator James Clapper sowie das Heimatschutzministerium hatten die russische Regierung bereits Anfang Oktober – also einen Monat vor der Wahl – beschuldigt, hinter den Hackerangriffen zu stecken. Die Regierung in Moskau hatte dies auch damals als Unsinn zurückgewiesen.

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