Für seine Kritik an der Auswahl von Werbegesichtern der Bahn bekommt Tübingens Grünen-Oberbürgermeister Boris Palmer Zustimmung von der AfD.

Deren Bundestags-Fraktionschef Alexander Gauland teilte am Mittwoch mit, er sei Palmer «dankbar, dass er diese wichtige Debatte angestoßen» habe. Der Bahn gehe es bei der Werbung, für die «ausschließlich Personen mit Migrationshintergrund» ausgewählt worden seien, nicht darum, die Realität in den Zügen abzubilden, «sondern sich in einer gesellschaftspolitischen Debatte politisch einseitig zu positionieren und «Haltung» zu zeigen». Das sei aber nicht ihre Aufgabe.

Palmer hatte Bilder auf der Internetseite der Bahn kommentiert, die Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben zeigen. Unter anderem sind der Sterne-Koch Nelson Müller, Moderatorin Nazan Eckes und der früheren Formel-1-Fahrers Nico Rosberg zu sehen, die auch auf Plakaten und in Werbespots Werbung für die Bahn machen. «Ich finde es nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die „Deutsche Bahn“ die Personen auf dieser Eingangsseite ausgewählt hat», schrieb Palmer auf Facebook. «Welche Gesellschaft soll das abbilden?» Er war dafür scharf kritisiert worden, auch die Bahn hatte sich verteidigt.

Nelson Müller schrieb auf Facebook, er sei «tief bestürzt, dass jemand «in so einer verantwortlichen Position» die Diskussion auf so negative Art und Weise anfeuere. «Ich fühle mich als Schwabe, der in Stuttgart aufgewachsen ist, persönlich diskriminiert, weil ich nie das Gefühl hatte, dass ich etwas anderes bin als meine Freunde und Mitmenschen in meiner Heimat Deutschland», schrieb der Koch, der ghanaische Wurzeln hat. Ex-Rennfahrer Rosberg warf Palmer auf Twitter vor, er wolle spalten und ausgrenzen. «Ich bin Sohn eines Finnen und einer Deutschen. Völkervielfalt liegt in meinen Genen.»

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