WASHINGTON (dpa-AFX) – BDI-Chef Dieter Kempf hat eine Mitverantwortung Deutschlands am Handelskonflikt mit den USA eingeräumt. „Wir Deutschen sollten uns hier ein bisschen ehrlich machen“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag) in Washington. Handelsbilanzen müssten zwar nicht immer ausgeglichen sein. „Aber wenn ein Land dauerhaft extrem hohe Überschüsse ausweist, dann muss es sich auch einmal fragen, was es selbst dazu beitragen kann, dass die Sache nicht aus dem Ruder läuft“, sagte Kempf.
Konkret sprach er sich dafür aus, die US-Wirtschaft beim Wiederaufbau einer modernen, exportstarken Industrie zu unterstützen und zugleich die Binnenwirtschaft in Deutschland durch mehr Investitionen zu stärken. „Das käme nicht nur der Infrastruktur zugute, sondern würde auch unseren Handelsüberschuss verringern“, erklärte er. Hier seien die Unternehmen gefordert, „aber auch der Staat muss endlich mehr Geld in die Hand nehmen“.
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