FRANKFURT (dpa-AFX) – Der amerikanische Dollar steht an den Finanzmärkten weiter hoch im Kurs. Am Montag legte die Weltreservewährung zu vielen anderen Devisen weiter zu. Unter Druck standen im Gegenzug abermals Währungen aus vielen Schwellenländern. Besonders hart getroffen hat es den mexikanischen Peso. Auslöser der Entwicklung ist der überraschende Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen vor knapp einer Woche.
Seit dem Wahlsieg Trumps hat der US-Dollar, ganz anders als dies ursprünglich erwartet worden war, zu vielen Währungen deutlich an Wert gewonnen. Von der eigentlich erwarteten Panikreaktion mit einer Flucht aus dem Dollar und den Aktienmärkten war dagegen wenig zu sehen. Analysten erklären diese überraschende Entwicklung damit, dass sich die Marktteilnehmer nach dem ersten Wahlschock schnell auf das Programm des künftigen Präsidenten konzentriert hätten.
Trump hat im Wahlkampf unter anderem massive Steuersenkungen und höhere Staatsausgaben für die landesweite Infrastruktur angekündigt. Es gilt als denkbar, dass dadurch Konjunktur und Inflation zumindest übergangsweise angeschoben werden. Derartige Erwartungen spiegeln sich am Kapitalmarkt, wo die Zinsen für amerikanische Staatsanleihen stark gestiegen sind. Davon profitiert der US-Dollar.
Im Gegenzug geraten reihenweise andere Währungen unter Druck. Betroffen sind unter anderem Devisen von Industrieländern wie dem Euro. Er fiel am Montag auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar. Verluste musste daneben der japanische Yen hinnehmen, der unter Anlegern als typischer sicherer Anlagehafen gilt.
Deutlicher noch verlieren Währungen von Schwellenländern. Als Hauptverlierer gilt der mexikanische Peso, weil sich in Trumps Wahlprogramm viele Punkte finden, deren Umsetzung Mexiko wirtschaftlich sehr schaden würde. Allerdings verlieren auch andere Währungen aus aufstrebenden Ländern deutlich an Wert, darunter der südafrikanische Rand, die türkische Lira oder der brasilianische Real. Bis auf wenige Ausnahmen verloren die Schwellenländerwährungen am Montag weiter an Boden.
Dass Anleger in Zeiten anziehender US-Zinsen Geld aus den Schwellenländern abziehen, ist nicht ungewöhnlich. In Erinnerung ist etwa das Jahr 2013, als viele Anleger in Erwartung einer geringeren Geldschwemme durch die US-Notenbank massiv Kapital in die USA zurückholten. Unternehmen aus Schwellenländern können in solchen Phasen Refinanzierungsprobleme bekommen. Zudem führt der Kapitalabzug zu einer Schwächung der Landeswährungen. Das kann problematisch werden, weil viele Unternehmen aus Schwellenländern Schulden in Dollar aufgenommen haben, deren Rückzahlung mit einem starkem Dollar teurer wird.
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