FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Euro hat sich am Freitag etwas von seinen Verlusten vom Vortag erholt und ist wieder über 1,18 US-Dollar gestiegen. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1802 Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1845 Dollar festgesetzt.
Unter moderatem Druck stand am Freitag der amerikanische Dollar. Am Markt wurden als Grund neuerliche Zweifel an einer Verabschiedung der geplanten Steuerreform genannt. Der einflussreiche Senator Marco Rubio hatte gedroht, die Reform nicht zu unterstützen, falls nicht eine spezielle Regelung in der Familienbesteuerung (Child Tax Credit) stärker berücksichtigt werde. Die Senatsmehrheit der republikanischen Partei von Präsident Donald Trump ist ohnehin hauchdünn.
Am Vortag hatte der Euro nach Zinsbeschlüssen der EZB nachgegeben. Die Notenbank setzt ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert fort. Zwar bewertet sie die Konjunkturaussichten deutlich positiver als zuletzt. Die Inflationsentwicklung mache aber weitere geldpolitische Unterstützung nötig, hieß es. „Viele Notenbanken, nicht nur die EZB, sehen sich derzeit einem schwierigen Spagat gegenüber: Die wirtschaftliche Erholung fällt stellenweise beachtlich aus, doch die Inflationsentwicklung bleibt dahinter zurück“, kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.
Eine überraschend deutliche Zinssenkung der russischen Notenbank konnte den Rubel nur vorübergehend schwächen. In Reaktion auf die schwache Inflation haben die Währungshüter den Leitzins von 8,25 auf 7,75 Prozent verringert. Viele Experten hatten zwar eine Reduzierung erwartet, allerdings nur auf 8,00 Prozent. Die Währungshüter hoben ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr an und teilten mit, dass es Spielraum für weitere Zinssenkungen gebe.
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