FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Kurs des Euro ist am Montag nach dem Unabhängigkeitsreferendum in der Region Katalonien gesunken. Am Morgen rutschte der Euro auf ein Tagestief bei 1,1754 US-Dollar, nachdem er in der vergangenen Nacht noch über 1,18 Dollar gehandelt worden war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1806 Dollar festgesetzt.

Am Morgen blicken die Anleger am Devisenmarkt weiterhin gespannt auf die Lage in Katalonien. Nach dem von Polizeigewalt überschatteten Referendum vom Wochenende über die Abspaltung der Region von Spanien ist die Ausrufung eines unabhängigen Staates näher gerückt. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy sprach dem vom Verfassungsgericht in Madrid untersagten Referendum der Katalanen am Sonntagabend jede Gültigkeit ab.

„Am Morgen ist das Unabhängigkeitsreferendum ein klarer Belastungsfaktor, da die Separatisten eine deutliche Mehrheit erlangten und möglicherweise den Austritt aus Spanien und der EU, mithin der Eurozone erklären“, kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank rechnet im weiteren Handelsverlauf allerdings nicht mit stärkeren Kursverlusten bei der Gemeinschaftswährung. „Solange der Konflikt in Spanien keinen Bruch mit anderen Eurozonen-Ländern auslöst, dürften die Auswirkungen auf den Euro begrenzt bleiben“, sagte sie.

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