FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Euro hat am Montag nur zeitweise mit Verlusten auf das gescheiterte Referendum in Italien und den angekündigten Rücktritt des Regierungschefs Matteo Renzi reagiert. Am frühen Morgen kam es zu deutlichen Verlusten und der Kurs der Gemeinschaftswährung war zeitweise auf 1,0506 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit März 2015 gefallen. Im weiteren Handelsverlauf drehte sich wieder die Stimmung aber schnell und der Euro konnte sogar deutlich zulegen.
Im späten Nachmittagshandel stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung bis auf 1,0740 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit Mitte November. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0702 (Freitag: 1,0642) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9344 (0,9397) Euro.
Nach einer deutlichen Ablehnung seiner Verfassungsreform hat der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi seinen Rücktritt für den Verlauf des Tages angekündigt. Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank erklärte die gelassene Reaktion der Finanzmärkte mit der Hoffnung auf einen glimpflichen Ausgang der politischen Krise in Italien. Das italienische Parlament könne sich demnach rasch auf eine Übergangsregierung einigen und damit Neuwahlen mit unsicherem Ausgang vermeiden.
Außerdem richtet sich der Blick der Anleger bereits auf die Zinssitzung der EZB am kommenden Donnerstag. Hier werden Aussagen zur weiteren Entwicklung des Kaufprogramms von Staatsanleihen durch die Notenbank erwartet. „Der Blick auf den Donnerstag wirkt am heutigen Tag für die Finanzmärkte wie eine Art von Fallschirm“, sagte Experte Gitzel. Sollte es notwendig werden, könnte die EZB den Kauf von italienischen Staatsanleihen ausweiten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84168 (0,84303) britische Pfund, 122,32 (121,20) japanische Yen und 1,0797 (1,0751) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1162,20 (1173,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34 620,00 (34 810,00) Euro.
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