LONDON (dpa-AFX) – Die Großbank Lloyds will die britische Kreditkartentochter der Bank of America übernehmen. Für das unter der Marke MBNA firmierende Geschäft legt Lloyds 1,9 Milliarden Pfund (rund 2,3 Mrd Euro) auf den Tisch, wie die Bank am Dienstag in London mitteilte. Finanziert werden soll der Deal aus eigenen Mitteln.

Der Zukauf stärke die Position von Lloyds auf dem wachsenden britischen Kreditkartenmarkt mit einer Mehrmarkenstrategie, sagte Lloyds-Chef António Horta-Osório. Zugleich erhofft sich Lloyds in den kommenden beiden Jahren Kostensynergien in Höhe von 100 Millionen Pfund pro Jahr. Bei Zustimmung der Behörden soll die Transaktion bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Lloyds galt nach Medienberichten bereits seit November als Favorit für die Übernahme von MBNA. Für Lloyds ist es die erste Übernahme seit das Kreditinstitut in der Finanzkrise ab 2008 von der britischen Regierung vor dem Untergang gerettet worden war. Laut eines früheren Berichts der „Financial Times“ (FT) hatte auch der US-Finanzinvestor Cerberus Interesse angemeldet.

Lloyds war laut „FT“ zunächst vor einem Kauf von MBNA zurückgeschreckt, weil die Bank of America nicht für möglicherweise teuren Ärger aus dem früheren Verkauf fragwürdiger Kreditausfallversicherungen geradestehen wollte. Diese Sorge wurde nun laut Lloyds im Kaufpreis berücksichtigt.

Die Anteilseigner von Lloyds können sich trotz der Übernahme auf eine Dividende einstellen, wie die Bank versicherte. Die Ausschüttungsquote bleibe gleich.

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