NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Dienstag die Gewinne aus dem frühen Handel nicht halten könnten. Am Nachmittag drehten die Notierungen in die Verlustzone. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung, nachdem die Notierungen zuletzt stark gestiegen waren.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am frühen Abend 70,08 US-Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Vortag. In der Nacht auf Montag hatte der Brent-Preis zwischenzeitlich 71,05 Dollar erreicht und damit den höchsten Stand seit Ende Januar. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel zuletzt um 24 Cent auf 65,31 Dollar.

Seit einigen Tagen spielt die Sorge vor einer Zuspitzung der politischen Lage im ölreichen Nahen Osten eine wichtige Rolle am Ölmarkt. Es wird ein schärferes Vorgehen der USA gegen das große Förderland und Opec-Mitglied Iran befürchtet. Zuvor war bekannt geworden, dass der als Hardliner bekannte John Bolton den wichtigen Posten den Nationalen Sicherheitsberaters im Weißen Haus besetzen soll.

Experten der Commerzbank verwiesen auf eine weitere wichtige Entwicklung im Ölhandel. China hat einen Rohöl-Terminkontrakt gestartet, der in der Landeswährung Yuan gehandelt wird. Das Handelsvolumen habe bereits am Montag bei 20 Millionen Barrel gelegen und zeitweise das von Brent-Terminkontrakten übertroffen, hieß es in einer Analyse der Commerzbank-Experten. Zudem hätten auch große westliche Rohstoffhändler zu den ersten Marktteilnehmern gezählt.

„Für eine abschließende Bewertung ist es einen Tag nach dem Handelsstart sicherlich noch zu früh, zumal eine mögliche Einflussnahme der chinesischen Behörden ein Risiko für westliche Marktteilnehmer darstellt“, sagte Commerzbank-Experte Eugen Weinberg. „Die Zeichen sind aber gut“.

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