LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Montag nach der Ankündigung gemeinsamer Produktionskürzungen durch viele Förderländer stark gestiegen. Zeitweise erreichten die Preise den höchsten Stand seit Sommer 2015. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kletterte in der vergangenen Nacht in der Spitze auf 57,89 Dollar, ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Januar kostete bis zu 54,51 Dollar.
Im Tagesverlauf fielen die Ölpreise wieder ein Stück weit von den Höchstständen zurück. Nordsee-Öl wurde am frühen Abend bei 55,99 Dollar gehandelt. Das waren 1,65 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für US-Öl stieg um 1,65 Dollar auf 53,15 Dollar.
Am Wochenende hatten die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und andere Förderländer gemeinsam Produktionskürzungen angekündigt, um die Preise für Rohöl nach oben zu treiben. Die Opec und zwölf Nicht-Opec-Länder einigten sich am Samstag in Wien auf eine weitere Kürzung der Ölförderung um 558 000 Barrel am Tag. Russland will alleine 300 000 Barrel weniger produzieren.
Auch wenn am Markt von einem „historischen Schulterschluss“ wichtiger Förderländer die Rede ist, bleiben Rohstoffexperten der Commerzbank skeptisch. Sie gehen nicht davon aus, dass die Ölproduzenten die hohen Erwartungen der Anleger letztendlich erfüllen werden.
„Für uns steht hinter den großen Ankündigungen in erster Linie der Wunsch, den Ölpreis nachhaltig anzuheben“, hieß es in einer Einschätzung der Commerzbank. Die Experten verwiesen in diesem Zusammenhang auf einen Widerspruch in den Aussagen aus Russland. Während Russlands Energieminister eine Produktionsdrosselung um bis zu 300 000 Barrel täglich ab Januar in Aussicht gestellt hatte, waren von führenden Ölunternehmen des Landes Pläne zur Ausweitung der Produktionsmenge vorgelegt worden.
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