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WASHINGTON (dpa-AFX) – Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich im November erneut robust gezeigt. Sowohl die Beschäftigungsentwicklung als auch die Arbeitslosenquote signalisieren einen starken Arbeitsmarkt. Dies geht aus den am Freitag veröffentlichten Daten des Arbeitsministeriums hervor. Getrübt wird das Bild durch den überraschenden Rückgang der Stundenlöhne. Nach Veröffentlichung der Daten rechnet der Markt weiterhin fest mit einer Zinserhöhung der US-Notenbank im Dezember.

Der Beschäftigungsaufbau bewegte sich weiter auf hohem Niveau. Außerhalb der Landwirtschaft sind im November 178 000 Stellen hinzugekommen. Volkswirte hatten einen Beschäftigungsaufbau von 180 000 erwartet. Der Jobaufbau in den beiden Vormonaten wurde um insgesamt 2000 Stellen nach unten revidiert.

ARBEITSLOSENQUOTE AUF TIEFSTEM STAND SEIT ÜBER NEUN JAHREN

Die Arbeitslosenquote ist überraschend auf den tiefsten Stand seit mehr als neun Jahren gesunken. Die Quote sei von 4,9 auf 4,6 Prozent zurückgegangen. So niedrig war die Quote seit August 2007 nicht mehr. Volkswirte hatten hingegen keine Veränderung erwartet.

Enttäuscht hat hingegen die Lohnentwicklung. Die durchschnittlichen Stundenlöhne verringerten sich zum Vormonat um 0,1 Prozent. Dies ist der erste Rückgang seit Dezember 2014. Volkswirte hatten einen Anstieg der Löhne um 0,2 Prozent erwartet. Im Oktober waren die Stundenlöhne noch um 0,4 Prozent zum Vormonat gestiegen.

EXPERTE: GEMISCHTE DATEN

Im Jahresvergleich stiegen die Löhne im November nur um 2,5 Prozent. Auch das lag unter den Markterwartungen. Im Vormonat hatten sich die Löhne im Jahresvergleich noch um 2,8 Prozent erhöht.

„Per Saldo fallen die Daten gemischt aus, trotzdem setzt sich die Belebung des Arbeitsmarktes fort“, kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen die Zahlen. „Auch die sinkende Unterbeschäftigungsquote deutet in diese Richtung.“ Der Lohndruck sei dennoch im historischen Vergleich als moderat einzustufen.“

ZINSERHÖHUNG FEST ERWARTET

Die US-Notenbank Fed wird nach Einschätzung der VP-Bank nach dem US-Arbeitsmarktbericht vorsichtig bleiben. „Der gedämpfte Lohnzuwachs bremst Erwartungen an aggressive Zinserhöhungen im kommenden Jahr“, schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel. „Solange kein nennenswerter Lohndruck entsteht, bleibt der Anstieg der Kerninflationsrate gedeckelt.“ Der Arbeitsmarktbericht werde die Fed jedoch „nicht umwerfen“ und sie dürfte den Leitzins im Dezember wie erwartet anheben.

Der Euro fiel nach den Daten auf ein Tagestief von 1,0627 US-Dollar. Die Kurse von US-Staatsanleihen legten leicht zu. Die Aktienmärkte bewegten sich kaum.

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