Der russische Präsident Wladimir Putin und der designierte US-Präsident Donald Trump streben laut dem Kreml eine Verbesserung ihrer Beziehungen an. Putin erklärte sich in einem Telefonat bereit, mit der neuen US-Regierung einen partnerschaftlichen Dialog zu führen, wie der Kreml mitteilte. Grundlage dafür seien Gleichberechtigung, gegenseitiger Respekt und Nichteinmischung in innere Angelegenheiten. Ähnlich hatte sich Putin schon in seiner schriftlichen Gratulation zu Trumps Wahl ausgedrückt.
Beide hätten darin übereingestimmt, dass die beiderseitigen Beziehungen nicht zufriedenstellend seien. Beide Länder müssten zu einer „pragmatischen Kooperation mit gegenseitigem Nutzen zurückkehren, die die Interessen beider Staaten sowie die Sicherheit und Stabilität der Welt berücksichtigen müsse“. Sie wollten durch Telefonate Kontakt halten und strebten auch ein Treffen an.
Einig seien sich beide auch darin gewesen, dass gemeinsame Anstrengungen im Kampf gegen internationalen Terrorismus und Extremismus nötig seien. In diesem Kontext hätten beide über eine Lösung der Krise in Syrien gesprochen.
Trumps Team teilte mit, der Republikaner habe in dem Telefonat mit Putin eine Reihe von Themen besprochen. Dabei sei es auch um die Bedrohungen und Herausforderungen gegangen, denen beide Staaten gegenüberstünden. Trump wolle eine starke und dauerhafte Beziehung zu Russland.
Trump hatte vergangene Woche überraschend die Präsidentenwahl in den USA gewonnen und übernimmt am 20. Januar die Amtsgeschäfte vom demokratischen Präsidenten Barack Obama. Zwischen Putin und Obama war es in den vergangenen Jahren zu Spannungen gekommen. Hintergrund sind unter anderem der Syrien-Konflikt, in dem Putin den syrischen Machthaber Baschar al-Assad unterstützt, und die völkerrechtswidrige Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland.
Nach den Worten des scheidenden Amtsinhabers Obama will Trump sich zur Nato bekennen. Dies werde er den Verbündeten bei seiner bevorstehenden Reise nach Griechenland, Deutschland und Peru übermitteln, sagte Obama in seiner ersten Pressekonferenz nach dem Wahlsieg Trumps. Als Präsidentschaftskandidat hatte Trump darüber geklagt, dass andere Mitglieder des Verteidigungsbündnisses nicht genug für den Schutz zahlten, den es biete. Die Versicherung, dass Trump sich dem Bündnis verpflichtet fühle, sei „eine der wichtigsten Funktionen“, die er auf seiner Reise erfüllen könne, sagte Obama.
Der US-Präsident ist auf Europa-Reise. Er wird am Mittwochabend in Berlin erwartet und bleibt drei Tage lang.
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